EC V2 ARF
EC V2 ARF
Nach reiflicher Überlegung habe ich mich zur Anschaffung einer EC V2 ARF entschlossen. Ausschlaggebend waren die positiven Berichte von Eurer Seite und natürlich der Preis.
Folgendes Setup kommt zum Einsatz:
HR, SR: HS225MG
QR, WK: HS125MG
Hacker A40-14L-V2 355kV an 18,5x12 Aeronaut CC
Masterbasic 70
5s 3300maH SLS APL
RX7 M-Link DR MPX
Der Bau des Modells ist fast abgeschlossen und ging bis auf ein paar Kleinigkeiten gut von der Hand. Die Bauzeit betrug geschätzte 40 Stunden, wobei man beachten sollte, dass ich mich bemüht habe sehr sorgfältig zu bauen. Zum heutigen Tag sind noch folgende Arbeiten offen:
- Ruderausschläge einstellen
- Schwerpunkt fein justieren
- EWD vermessen
- Antennenverlegung (habe zwar die Finnen gekauft aber so recht gefällt mir das nicht. Falls jemand eine Idee hat, immer her damit.)
- Erstflug
Hier möchte ich Euch noch ein paar Eindrücke aus der Bauphase mitteilen. Bitte beachtet, dass die von mir genannten Punkte keine ernsthaften Probleme darstellen und aus meiner Sicht für ein Modell in dieser Preisklasse völlig okay sind.
Was mir nicht so gut gefallen hat:
- Motorspant zu weich
Beim Einbau des Motors zeigte sich, dass sich die Schrauben trotz U-Scheiben in das Holz ziehen. Daher habe ich den Spant von vorne mittels eines Kreuzes aus 1,5mm GfK verstärkt.
- Laut Bauanleitung soll das Einharzen der Steckungsrohre für die Torsionstifte fast zum Schluss ausgeführt werden
Klappt zumindest in der ARF-Version so nicht. Beim probeweisen Zusammenstecken zeigte sich, dass die Flächen nicht zur Flächenanformung am Rumpf passten. Daher wurden die Steckungsrohre zuerst eingeharzt. (Wichtig: mit dem hinteren Rohr anfangen, danach die Multilocks und dann erst das vordere Rohr einkleben - es sei denn ihr mögt es gerne eng
) Im Anschluss wurden die Aufnahmen der Torsionsstifte an der Wurzelrippe vorsichtig erweitert. Die Torsionsstifte wurden danach mit 24h-Harz in die Wurzelrippe eingesetzt. Positiv ist dabei, dass die Stifte nicht zu tief in die Fläche reinrutschen können. Anschließend wurden die Tragflächenmittelteile mittels Klebeband am Rumpf fixiert und 24h gewartet. Das Ergebnis lässt sich sehen, der Übergang sieht sauber aus. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden die äußeren Flächen nach dem gleichen Verfahren verklebt. Aber auch hier gibt es Fallstricke:
- Kleber in Servokabelschächten
Dummerweise hatte ich im Vorfeld nicht geprüft, ob sich die Servokabel für die QR-Servos problemlos durch die Flächen ziehen lassen… Bei der ersten Fläche ging noch alles gut, also habe ich direkt die Steckungsrohre der zweiten Fläche eingeschmiert und die Flächen zusammengesteckt. Leider blieb das Verlängerungskabel fürs Servo auf der Hälfte der Strecke in der Fläche hängen. Ursache war ein Austritt von PU-Leim in den Kabelkanal. Mittels eines 2mm Gewindestabes konnte ich das Problem beseitigen. Zum Glück habe ich mit 24h Harz gearbeitet und hatte somit genug Zeit das Malheur zu beseitigen.
- Winglets etwas zu kurz
Die QR sind hinten etwa 3mm länger als die Winglets. Rein optischer Mangel, wollte es nur erwähnen.
- Servobrett fertig eingeklebt
Kein eindeutiger Kritikpunkt aber da ich nicht die vorgeschlagene Staufi-Kombi einsetze, wäre es mir lieber gewesen, wenn ich das Brett vorher noch hätte modifizieren können.
- Bauanleitung recht oberflächlich und zeigt falsches Modell
Kann man kurz machen, die Bauanleitung ist ein Witz.
- Beiliegende Gabelköpfe haben Spiel in Ruderhörnern
Die Bohrungen in den Ruderhörnern sind zu groß, so dass die beiliegenden Gabelköpfe Spiel haben. Ich habe diese nicht genutzt sondern Kugelköpfe 2mm eingesetzt.
- Feder für Flächenbefestigung passt nicht durch den Rumpf
Die Bohrungen sind für die Multilocks von MPX ausgelegt. Diese setze ich hier auch ein (3-Rillen). Wie man die Feder, ohne Riesenlöcher im Rumpf, zum Einsatz bringen soll ist mir ein Rätsel.
- Befestigung Bolzen Luftschraube
Hier kommen immer noch die Sprengringe zum Einsatz. Auf Grund des großzügig gewählten Antriebs habe ich diese durch Aeronaut Bolzen ersetzt. Mittelteil gekröpft und Spinner bleiben.
Was mir gut gefallen hat:
- 40er Motor passt problemlos
Der Hacker passt befestigt. Kostensparende Direktantriebe sind problemlos einsetzbar.
- Qualität/Oberfläche Rumpf/Tragfläche
Auch hier dickes Lob. Die Flächen haben keine Falten oder Blasen. Der Rumpf hat eine Topoberfläche ohne Naht. So soll es sein!
- Verklebung Motorspant und Servobrett sehr massiv
Da rührt sich nichts. Vielleicht schon etwas viel des Guten, wirkt aber sehr vertrauenerweckend.
- Ruderhörner gute Qualität
Im Vergleich zu den in diesem Thread angesprochenen brüchigen Ruderhörnern, scheinen meine von guter Qualität zu sein. Hier wurde durch Staufenbiel anscheinend nachgebessert.
- Seitenruder GFK
Da war ich baff. Das Teil ist aus GFK und sehr leicht. Leider konnte ich es nicht wiegen, da meine Frau keine Küchenwaage hat - bald ist Weihnachten…
- Wölbklappen von oben anlenkbar / Beplankung ist unter Folie geöffnet
Eine Kreuzanlenkung ist für Wölbis schon vorbereitet. Der Auschlag nach oben beträgt allerdings maximal 3mm, daher habe ich meine konventionell angelenkt.
- Ruder im Strak
Alle Ruder befinden sich im Auslieferungszustand im Strak, was den positiven Gesamteindruck der Bespannung bestätigt. Ein Nachbügeln ist auch hier nicht nötig.
- Übergang Spinner /Rumpf
Umlaufend gleichmäßig 1mm – Strak passt. Was will man mehr?
Somit bleibt ein durchaus positives Fazit aus der Bauphase. Für diesen Preis habe ich nicht annähernd diese Qualität erwartet. Was die Flugeigenschaften anbelangt - das werden wir nach Erstflug sehen, ich bin gespannt und freue mich.
Mathias