Hallo Jungs,
also rein gleichstromtechnisch ist das alles ok, was hier geschrieben wurde. Deswegen habe ich es vor langer Zeit auch versucht mit einem Conrad-Lader. Einfach die Zangen gegen einen Stecker ausgetauscht. Aber, oh Wunder aus dem bis dato funktionierendem Lader wurde ein Zufallsgenerator mit unterschiedlichen Effekten, je nachdem wo man ihn einsteckte. Ich habe längere Zeit geglaubt, er wäre defekt, bis ich ihn mal wieder direkt an der Batterie angeschlossen habe : da gings dann wieder sauber.
Des Rätsels Lösung ist die Tatsache, dass die Lader Schaltregler sind. Solche Regler ziehen je nach Schaltfrequenz hochfrequent gepulsten Strom aus der Batterie. Bei einem sauberen Schaltungsentwurf wird auf der Eingangsseite solcher Regler normalerweise ein grosser (hochfrequenztauglicher) Abblockkondensator vorgesehen, so sehen die Datenblätter der Schaltkreishersteller das vor. Da solche Dinger aber bei grossen Strömen klobig und teuer sind, und eine mit kurzen Drähten angeschlossene Batterie vergleichbare Eigenschaften hat, verzichtet man bei üblichen Ladern darauf und verwendet nur noch kleinere Kondensatoren. Daher findet sich in diversen Lader-Bedienanleitungen Warnungen, man möge werder Stecker noch Anschlussleitung verändern. Die Eigenschaften der Leitung (Widerstand, Induktivität) und die Eigenschaft der Batterie (Ersatz für Blockkondensator) sind Teil des Designs. Eine Verlängerung durch das Bordnetz des KFZs kann Fehlfunktionen wegen der höheren Induktivitätsanteile haben. Die Wirkung ist sicher von Ladertyp zu Ladertyp unterschiedlich. Es können Folgen wie unzuverlässiges Verhalten auftreten, aber bei hochfrequenzmässig wild schwingenden Schaltreglern habe ich auch schon durchgebrannte Schalttransistoren erlebt (in meinem früheren Job kistenweise !
).
Übrigens findet man solche Hinweise der Laderhersteller auch beim Betrieb mit Netzteilen wieder. Da existiert ein ähnliches Problem, da die Netzteilhersteller ebenfalls keine grössen Kondensatoren am Ausgang haben.
Also, die Moral aus der Geschichte : seid froh, wenn Euer Lader an der Steckdose funktioniert, neu anfangen würde ich es nicht. Ich habe mal einen Campingbus mit mehreren Steckdosen samt Verkabelung für diesen Zweck nachgerüstet, war schade um die Arbeit ! Bei meinem jetzigen Lader (MC Ultra Duo Plus II) ist mir der Preis zu hoch. um auszuprobieren, ob man die Leistungshalbleiter zerschiessen kann. Also direkt an die Batterie !
Gruss
Axel