was ist die sicherste Methode Akkuzellen zu verbinden ?

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Thommy

User †
Hallo,
an unterschiedlichen Stellen hier im Forum wird die These vertreten , dass Inline-verlötete Akkus ein gewisses Gefahrenpotential beinhalten. Ich habe da ehrlich gesagt meine Zweifel.
Aus diesem Grund interessiert mich, welche Erfahrungen habt ihr mit den unterschiedlichen Methoden ( Inlineverlötet, mit Litze, Silberdraht oder Kupferstreifen verlötet, punktgeschweißt) gemacht. Bei welchen Anwendungen und habt ihr es selbst verlötet oder fertig kommerziell erworben ?
Ich stelle nämlich mal hier die These in den Raum, daß Inlineverbindungen nur dann ein Gefahrenpotential darstellen, wenn sie unfachmännisch vrgenommen wurden, und das gilt aber quasi für jede Lötung.

Gruß
Thommy

PS: ich weiß, dass es die Rubrik Akkus gibt, habe den Fred aber bewusst hier gestartet.

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hast ja Recht
ich muß ja auch was zu tun haben :(
HWE

[ 26. Juni 2003, 18:27: Beitrag editiert von: Heinz-Werner Eickhoff ]
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Hi Thommy!!

Ich denke auch dass Inlineverlötungen ein gewissen Gefahrenpotential mit sich bringen.

Problem an der Sache ist dass du kaum eine Sichtkontrolle hast bei Inlineakkus. Klar wenn die Lötungen gut sind ist Inline kein Problem, nur kann man das eben schwer überprüfen.

Und das ist sicher bei Akkus mit Kupferverbinder ist die Sichtkontrolle einfach viel besser (man kann auch mal nen kleinen Schraubenzieher nehmen und gucken obs hält) Die Möglichkeit habe ich bei Inline nicht.
 

Thommy

User †
Hi Dennis,
bist ein fixes Kerlchen. Das mit der Kontrolle stimmt nur bei selbstgelöteten Packs, oder nimmst Du fertige erst mal auseinander ?
Und wenn Du selber lötest, kannst man auch Inlinepacks im Gegenlicht recht gut kontrollieren.
Hattest Du schon mal Probleme weil ein Akku keinen Kontakt mehr hatte ?
Gruß Thommy

[ 26. Juni 2003, 12:37: Beitrag editiert von: Thommy ]
 
Hi...

mal ein paar pros und cons, ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit:

Punktgeschweisst:
+ gibts fertig zu kaufen
+ Zugänglichkeit der Kontakte und Pole
- nicht unbedingt sehr zuverlässige Verbindung
- hoher Widerstand, begrenzte belastbarkeit

Inline:
+ geringer Übergangswiderstand
+ geringer Platzbedarf
+ minimales Gewicht (bei sauberer Lötung)
- Gefahr des Zellenkurzschluss beim Löten
- Bruchresistenz (bei guten Lieferanten aber kein Problem)
- Trennbarkeit beim Zellentausch (Eisfach-Methode)

Kupfer-Streifen verlötet

+ Noch brauchbarer Übergangswiderstand
+ Vermessung, Austausch einzelner Zellen
- Platzbedarf
- Gewicht

"pseudo-Inline": gelötete Kupferverbinder, geknickt, Zellen stehend aufeinander (meine bevorzugte Methode bei kleinen Zellen)

+ Platzausnutzung besser als bei "normaler" Verlötung
+ Zugängigkeit (Verbinder-Rand)
- Gewicht

mfg
andi
 
Hi,

was ich nicht verstehe:
Ich kann doch überprüfen ob die Lötstelle in Ordnung ist, indem ich a) ins Gegenlicht durchschaue und b) mechanisch den Test mache ob die Lötstelle kalt ist? Eine ordentlich verlötete Zelle lässt sich mechanisch fast nicht mehr trennen!

Gruss
Raphael (der vorgestern den Akku für die Elita inline verlötet hat und sie am WE einfliegen wird)
 
Hallo,

meinen Erfahrungen nach kann man Inlinelötungen schon kontrollieren, es muß jedoch der Schrumpfschlauch entfernt werden, was man bei anderen Verbindungen jedoch auch machen muß:

Wenn man Daumen und Zeigefinger auf die Trennstelle zwischen den Zellen legt und den Akku vorsichtig leicht hin und her biegt darf keine Bewegung der beiden Zellen spürbar sein. Ist das jedoch deutlich der Fall, so trenne ich die Zellen mit einem Ruck (was dann auch meist leicht geht) und verlöte sie neu. Das wiederholt man bei allen Zellenverbindungen.
Hat sich schon gut bewährt.

Grüße
Ernst
 

Spunki

User
Hallo Thommy :)

>>Hattest Du schon mal Probleme weil ein Akku keinen Kontakt mehr hatte ?<<

Ja hatte ich!, zwar {noch} nicht beim Senderakku sondern einmal bei einem nagelneuen, gekauften Flugakku {Lichtspalt, Hersteller hat ihn mir anstandslos repariert} und einmal bei einem fertig gekauften E-Akku!

Aber auch wenn Du Dir hier mal so alle Berichte durchguckst wirst Du sehen das das gar nicht mal so selten vorkommt!

Die punktgeschweißten Verbinder {4fach} sind sicher eine gute Möglichkeit {keine thermische Belastung der Zellen wie beim Löten} und sie sind auch flexibel - jetzt kommt aber das große Aber: nur wenn das ordentlich gemacht wird! - hatte auch schon mal einen gekauften E-Akku in der Hand bei dem ließen sich die dünnen Akku-Verbinder mit dem Fingernagel abheben!

Ich habe auch schon x-Akkus inline-verlötet ... Lichtspaltkonrolle ist leider auch nicht 100%tig - einmal nur um 1sek zu lange gewartet beim Zusammenschieben und schon ist die Lötstelle kalt und nicht gelötet sondern nur "gepickt" ...

Weiters: nimmt man zuviel Lötzinn riskiert man einen Zellenkurzschluß, von den kleinen Zinnkügelchen die dann zwischen den Zellen hin- und herrollen mal abgesehen ...

Dann kommt noch die Spannung vom Schrumpfschlauch dazu, die Spannungen von der Art der Akku-Befestigung aber auch die thermischen Spannungen - kalt, warm, Schnellladen, Sommer, Winter, uws. ...

Und nicht zuletzt: die mechanischen Einflüsse: wem von Euch ist nicht schon mal ein Akku auf den Boden gefallen?, bei wem schüttelt es garantiert nicht im Rumpf? {Motorvibrationen, harte Landestöße, ja sogar Abstürze!, usw.} und wem von Euch ist nicht schon mal der Sender irgendwo hart angestoßen?, wer lässt den Sender nicht mal bei 30° in der Sonne stehen, usw.

Was nützt mir ein doppelter E-Akku und der restliche Schnick-Schnack wenn ich bezüglich Sender-Akku ein ungutes Gefühl im Bauch habe ...

Grüße Spunki

[ 26. Juni 2003, 13:25: Beitrag editiert von: Spunki ]
 

ide

User
Die Hauptgefahr duerfte die mechanische Belastung der Loetstelle sein. Von meinen gekauften inline-verloeteten ist mir aber noch keiner gebrochen, allerdings habe ich bei einer Kontrolle massiv Rost an den Zellenpolen entdeckt. Ich vermute der clevere Zellenzusammenloeter hat Loetwasser verwendet!
Bei meinen selbstgeloeteten Akkus verloete ich die parallel liegenden Zellen mit einem Silberdrahtgeflechtschlauch (komisches Wort!) Der Schlauch wird flachgedrueckt und laesst sich super verloeten. Ueber den Widerstand dieser Methode kann ich leider nichts sagen, ich lass es aber bei ca 40 A gut sein und die Packs behalten eine gewisse Flexibilitaet.

Gruss Ide
 

Dennis Schulte Renger

Vereinsmitglied
Hi Thommy!!

Fertige Packs nehme ich normalerweise nicht auseinander.

Ich hätte aber zweimal einen "Fast-Absturz" gehabt wegen Inlineakkus.

Beide konnten nur verhindert werden weil ich die Akku`s auseinandergenommen hatte.

Einmal hat der Flieger im Flug den Akkupack weggeschmissen (sah zum brüllen aus als sich im Rückenflug langsam die kabinenhaube senkte :D ) bei dem Aufprall ist eine Lötverbindung gebrochen........von aussen nicht zu sehen. Erst als ich den schrumpfschlauch öffnete fielen mir zwei einzelne Zellen entgegen

Beim zeiten war eine Zelle kaputt so dass sie sehr heiß wurde und sich selber "entlötete". Auch hier fiel mir die Zelle nach dem öffnen des Schrumpfschlauchs entgegen.

Natürlich sind das beides Fälle wo man eh die Schrumpfschläuche losmacht, aber man wird halt vorsichtig irgendwie.

Mit Kupferverbindungen wäre das nicht passiert.

[ 26. Juni 2003, 13:51: Beitrag editiert von: Dennis Schulte Renger ]
 

M. Koch

User
Hallo Thommy!
Ich habe jetzt schon mehrere hundert Akkus inlineverlötet, sowohl für mich als auch für andere! Bis jetzt hatte ich noch nie ein Problem damit! Wichtig ist nur, daß die Pole vorher gut aufgeraut und gesäubert werden bevor sie verlötet werden! Am Ende kontrolliere ich noch gegen das Licht und mechanisch und das wars!
Die einzelnen Inline-verlöteten Stangen verbinde ich über selbst geschnittene Kupferbleche!

Ciao, Marcus
 

Christian Abeln

Moderator
Teammitglied
Och bei den mehreren hundert kann ich mich auch einreihen ohne bei einer Akkuschrauber Firma zu arbeiten...
Ich führe nur mal 10 Zellen Packs an...
Löt davon 10 zusammen (geht auch an einem Abend) und dann haste schon hundert ;)
Und wenn man schon am löten ist kann man gleich noch paar Sachen für Kollegen mitmachen und dann summiert sichs sehr schnell :)

Abgesehen davon...
Wenn mans richtig macht hat Inline verlöten eigentlich nur Vorteile meiner Meinung nach...
Unter richtig machen verstehe ich saubere Lötungen (nicht zu lange gewartet beim zusammenschieben, keine Lötzinnkügelchen etc etc)

Ich löt eigentlich nur inline (jawoll auch meine Senderpacks) und hatte damit (abgesehen nach Einschlägen nach denen ich sowieso alle wie auch immer gearteten Lötverbindungen prüfe) keine Probleme.
 

Thommy

User †
Hi Dennis,
Ich hätte aber zweimal einen "Fast-Absturz" gehabt wegen Inlineakkus. ... Einmal hat der Flieger im Flug den Akkupack weggeschmissen ... bei dem Aufprall ist eine Lötverbindung gebrochen.
Das hat ja wohl wenig mit inline-Problem zu tun, da hättest Du bei anderen Packs auch probleme gehabt.
Beim zeiten war eine Zelle kaputt so dass sie sehr heiß wurde und sich selber "entlötete". Auch hier fiel mir die Zelle nach dem öffnen des Schrumpfschlauchs entgegen.
das ist ja wohl auch kein typisches Inlineproblem.

@Spunki Bei kalten Inline-Lötstellen halte ich es für unwahrscheinlich, dass die im Gegenlicht 100% gut aussehen.
Was soll einem inlineakku passieren, wenn man ihn in einem Sender in der Sonne läßt?
Auch die sonstigen beschriebenen Einflüsse halte ich nach meinen bisherigen Erfahrungen für unerheblich, bzw. bei Inline Akkus nicht kritischer als bei anderen.
Ein Bekannter von mir hatte übrigens auch schon Akkus mit Lötfahne, die nur durch den Schrumpfschlauch noch Kontakt hatten, und nach dem Aufsetzen gar nicht mehr.

Gruß
Thommy
 

Spunki

User
Guten Morgen Thommy

Ich will hier jetzt auch keine Panik machen bzw. ein ungutes Gefühl in der Magengegend schüren, hätte ich dieses Thema erst gar nicht angeschnitten würd sich keiner Gedanken machen und alles wär wie bisher "Eitel Wonne" ... für mich persönlich bleibt trotzdem eine gewisse (Rest-)Problematik bestehen, weniger bei den selbstverlöteten sondern eher bei den fix-fertig-konfektionierten da man zur Kontrollen den Pack vom Schrumpfschlauch befreien muß und dadurch die Gewährleistung verliert ...

Also Jungs: wer mit inline noch keine Probleme hatte soll sie ruhig weiterhin einsetzen - die Anbieter haben in der Regel diesbezüglich genug Erfahrung und liefern beste Qualität ...

Ich selbst werde weiterhin inline verlötete Akkus einsetzen, allerdings nur mehr als reinen Flugakku bzw. als Startkistenakku für die Spritpumpe ;) ...

Grüße Spunki
 
Also:

ich löte meine Akkus selbst mit Kupferstreifen.

Sportlich, schwäbisch ..... das krieg sogar ich hin. Hab nach ruppigen Landungen auch schon mal reparieren müssen und ein mal weil der Akku beim Laden gemuckt hat.

Die Dinger werden natürlich bisschen größer als mit Inline, aber dafür kann ich notfallls jede einzelne Zelle gut messen und auch rauslöten.

Mit käuflich erworbenen Inline-Packs eines renomierten Herstellers wäre kürzlich beinate ein Hubi zur Autorotation verdammt gewesen WEIL das Kabel kalt drangeklebt worden war.

Das ist eingentlich mein Geschäft, ich bin der schwachlöter, weil nie richtig gelernt.

Durch die schöne verpackung hat man nichts gesehen, erst als das Pack enthäutet wurde, kam der Fehler zum Vorschein. Also auch solche Ware birgt die üblichen Risiken.

Dann will ich wenigstens den Idioten kennen, der das verbockt hat. Der reparierts ja dann auch wieder.

Gruß
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Moin,

Inlineverlötungen bergen immer ein gewisses Gefahrenpotenzial, eben nicht nur, wenn sie unfachmännisch vorgenommen wurden. Auch die perfekte, fachmännische Lötung altert. Gründe:

- Korrosion: austretender Elektrolyt kann die Lötung anfressen
- mech. Belastung: durch Stöße, Knick- und Verwindungsbelastung ermüden das Lötzinn und die metallischen Übergänge

In Kombination führt das zu einer eben nur begrenzten Sicherheit der Lötverbindung, insbesondere bei der direkten Inline-Verlötung. Die Methode mit Litzen ist natürlich besser, weil sich mechanische Belastungen des Akkus nicht so auf die Lötverbindung auswirken. Korrisionsempfindlich ist sie aber auch.
Noch besser (wir reden von der Sicherheit) sollten punktgeschweißte Verbinder sein, denn sie sind einigermaßen korrosionsunempfindlich und man braucht mormalerweise mehrere 100 N Zugkraft, um die Akkus zu trennen.
Normalerweise! Da ich die Akkulution verwende, habe ich schon einige solcher Akkupacks zerlegt, und es ist einige Male vorgekommen, daß die Dinger sich fast von selbst abgelöst haben.

Wenn man sichere inline-Akkus will, sollte man die Akkulution verwenden. Um andi's Statement zu erweitern:

+ keine Löterei
+ Zugänglichkeit der Kontakte und Pole
+ geringer Übergangswiderstand
+ Vermessung, Austausch einzelner Zellen
- Gewicht

Um im Bild zu bleiben: Die Akkulution hat sozusagen "nur" gebrochene Lötstellen. Die Konstruktion drückt aber die Zellen zusammen, so daß der Akku bei jeder mechanischen Belastung (von Zerstörung mal abgesehen ;) ) noch Strom liefert. Eine Kontrolle auf ausreichenden Zug ist nur ein Handgriff, und gelegentlich alle Zellen auf Korrosion zu prüfen und die Kontakte zu reinigen dauert nur Minuten.

Grüße, Ulrich Horn
 

TomDa

User
Hi!

Bei meiner damals neuen mc22 war ich mit dem 3000er NiMh nicht zufrieden. Ich habe deshalb den Schrumpfschlauch entfernt, um an den Einzelzellen messen/laden zu können. Beim Ablegen des entkleideten Packs hatte ich plötzlich zwei Stangen in der Hand. Der geschweißte Verbinder hatte auf der einen Seite nur mit drei mikroskopisch kleinen Pünktchen Kontakt gehabt...

Seitdem traue ich niemandem mehr ( - auch mir nicht. Aber bei mir kann ich ja wenigstens alles direkt prüfen!). Ich konfektioniere alle Packs selbst und verlöte auch Senderpacks inline; Querverbindungen über Kupferblechstreifen. Bisher keinerlei Ausfälle. Die Vorbereitung der Lötstellen ist das A und O. (Und einfacher geht's, wenn die Pluspole weit genug vorstehen.)

Es ist eigentlich wie immer: Wenn sorgfältig gearbeitet wird, kann man sich 'drauf verlassen.
Wenn nicht, dann eben nicht.

Gruß Thomas
 

Armageddon

Vereinsmitglied
Tach allerseits,

ich lese hier immer wieder was von mechanischen Tests nach dem Löten. Elektronische Lötstellen sollten nach dem Löten auf keinen Fall mehr mechanisch belastet werden. Eine Sichtkontrolle (die meiner Erfahrung nach auch bei Inline-Packs möglich ist) ist hier die bessere Wahl.
Deshalb ist es auch immens wichtig ein Inlinepack zu stabilisieren, sei es durch stabilen Schrumpfschlauch oder auch durch "akkulutionähnliche" Gebilde.

Mir sind übrigens schon einige punktgeschweißte Lötfahnen vom Akku abgefallen, sodaß ich der Inlinetechnik mehr Vertrauen schenke.

Gruß Kai
 

Thommy

User †
Hi,
warum diese punktgeschweissten Dinger sicher sein sollen, ist mir offen gesagt ein Rätsel. Das waren bisher die einzigen Verbindungen mit denen ich wirklich Probleme hatte.
Hinzukommt, dass dort zum Teil billigste und dünnste Bleche als verbinder eingesetzt werden, die bei Flugakkus zum Teil so heiß werden, dass die Isolierung sich verabschiedet.
Gruß
Thommy
 
Status
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