Styrokerne mit Packpapier beplankt

Hoschi

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Hallo,

ich habe kürzlich in einem Buch von Peter Wessels von Styroflächen gelesen, die lediglich mit Packpapier beschichtet sein sollen, verwendet von einem namhaften F3A-Piloten. Ist für mich wegen geringer Kosten für Papier im Vergleich zu Balsa interessant. Die Fläche knickt bei Biegebelastung aber auf einer Seite ein, da das Papier auf Druck nicht steif genug ist. Ich vermute, dass man ohne zusätzliche Versteifungen nicht auskommt.
Hat von euch jemand Erfahrungen mit dieser Technik? Woraus und wie stark mache ich die Versteifungen?

Ich hoffe auf eure Tipps

Schöne Grüsse

Hoschi
 

misi

User
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War mal eine Nuri-Testfläche. Bauzeit und Kosten kaum zu unterbieten. Also Holm würde ich wahrscheinlich einfach nen Kohlestab oder Kiefernholm einziehen. Wahlweise vor dem Bespannen auch einfach nen paar Kohlerovings aufs Styro laminieren. Die Fläche haette wahrscheinlich aber auch ohne diese Massnahme gehalten.
 

Merlin

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Hallo Hoschi,

wir haben vor 30 Jahren Flächen so gebaut. Styrokern , und das Packpapier mit Weißleim aufgeklebt. Ich würde ebenfalls einen Holm empfehlen, der die Biegebelastung aufnimmt. Die Druckfestigkeit war so schlecht nicht. Evtl. kannst Du statt Styropor einfach Styrodur nehmen.

Gruss,
Bernd
 
Als Holm eine Kasten-Konstruktion - zwei Kiefernleisten flach, mit Balsa rechts und links?
Man könnte so einfach ein gerades Segment für den Holm raustrennen und evtl. sogar bei Bedarf noch ein Kabel durch den hohlen Holm führen.
Nur so ´ne Idee...

Gruss,
Falk

[ 03. Oktober 2004, 10:29: Beitrag editiert von: Falk Löwe ]
 
Habe ebenfalls vor 30 Jahren viele RC1 Modelle so
gebaut, manchmal mit einer Nut oben und unten für eine Kieferleiste, meist aber ohne, waren ja noch recht dicke Profile im einsatz (15%)
Damals mit weisleim aufgebracht, ist aber sehr schlecht mit Farbgebung, da Papier und weisleim
wieder angelöst werden und aufquellen,und den Flügel unbrauchbar gemacht haben.
Ich baue heut noch so aber inzwischen bringe ich
Das Papier mit PU-Leim auf, danach kann ich mit allen Arten von Farben weiter arbeiten, beforzugt
obwohl inzwischen recht teuer mit Wasser löslichen Akryl-Farben, stinkt nicht und ist recht schnell trocken.

Ach ja, eins noch du Must unbedingt auf die Maserung achten, also oben und unten gleiche Richtung.
Es grüßt euch der........
Es Funktioniert pack's an Hoschi.
Pack's an
 

Hoschi

User
Hallo,

ich bin erstaunt, wie viele von euch das schon gemacht haben.
Mit der Druckfestigkeit des Papiers habe ich mich vermutlich misverständlich ausgedrückt. Ich meinte nicht die Em,pfindlichkeit gegen zu festes Zupacken. Wenn man einen Gegenstand biegt, werden die Fasern am Außenradius gestreckt(Zugspannung), die am Innenradius der Krümmung dagegen gestaucht (Druckspannung). Und eben dieser Stauchung hat das Papier nicht viel entgegenzusetzen, es faltet sich einfach ein. Bei einer dickeren Fläche wird aber wahrscheinlich das Styropor eine ganze Menge mehr mittragen können.
Da ich eine dicke Fläche für ein Kunstflugmodell bauen möchte (15%), werde ich es wagen, auf einen Holm zu verzichten. Der bringt ja nicht gerade wenig an Gewicht, wenn man einen Doppelkieferholm einbaut. Eine leichte Verstärkung mit Rovings wäre aber vermutlich sinnvoll. Muss es unbedingt Kohle sein, oder tut`s auch Glas? Die Faserverbundbauweisen waren bisher nicht so mein Ding.
Wegen der Farbgebung habe ich beim Weisleim keine Probleme, da die Fläche mit Folie gebügelt werden soll.
Was ist eigentlich dieses Styrodur und wo bekommt man es. Und wie ist es mit EPP, das viel fester sein soll als Styropor?

Vielen Dank für die vielen unterschiedlichen Ratschläge!

Freudenstrahlende Grüße

Hoschi
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach Hoschi,

Ich geb Turbo wg Buegelproblemtik recht und moechte hinzufuegen, solltest Du ein "grosses" also ab ca 1,6m Spw und ab 8,5 Kubik Kunstflugzeug bauen wollen:

Mach einen Fluegel mit Holmen, Kohlerohre sind fix einggeharzt: Einen Ritz entlang der Spw, Kohlerohr in das Styro quetschen, ein bisschen Harz druebertroepfeln und durch Drehen des Rohres gut verteilen.

Ich wuerde dann auch noch eine Lage Glas und 0,5mm Balsabeplankung mit Epoxy draufmachen. Statt Balsa kannst Du dann auch Dein Packpapier nehmen.

Der Fluegel wird durch Servoschaechte und -verkabelungsschlitze erheblich geschwaecht, so dass ich die Holme wichtig finde. Und soll ja schliesslich ein Kunstflugzeug werden.

Fuer einen Turnhallenbomber duerfte Deine Konzeption aber wohl ausreichend sein

Gruss, Wolfgang
 

Hoschi

User
Hallo,

ja, eben deshalb habe ich diesen thread gestartet, weil mir die ganze Sache mit dem Papier etwas gewagt für ein Kunstflugmodell vorkam. Aber wie gesagt, einer der F3A-Spitzenpiloten soll sein 2x2m Modell so gebaut haben. Also eine komplette Lage Glas möchte ich auf keinen Fall verwenden, dann bin ich ja wieder bei einer völlig anderen Bauweise, das Papier wäre dann eher überflüssig. Mein Modell ist eine Laser 200 mit 1,45m, 2,4kg und 10ccm. Jetzt kommt`s: die Originalfläche des Modells besteht nur aus einem Styrokern, der mit ca. 2mm Depron o.ä. überzogen ist, dann noch ein Hochglanzpapier mit der Lackierung drauf. Keinerlei Holme, keine Nasenleiste, kein Glas ect.. Diese Fertigfläche ist ca. 12 Jahre alt und hält trotz etlicher Knickstellen noch alle gerissenen Figuren aus. Ihr habt richtig gehört, Knickstellen. Es ist nämlich bei einem Absturz das gleiche passiert, wie bei meiner Papiertestfläche, das dünne Depronmaterial hat es regelrecht zusammengefaltet, die Fläche hält aber immer noch.
Was die Bügelei angeht, sollte ich wohl wirklich besser Selbstklebefolie verwenden.

Jetzt muss ich erst mal mit meinem Gewissen kämpfen, wie wenig Holm ich meiner Fläche zumuten kann..

Danke und Grüße

Hoschi
 

Gast_2222

User gesperrt
Na denn ...

... werd ich mir das mal vormerken. Iss soon Fluegel kaputt, hat man ja fast so schnell einen Neuen. Und wie Du richtig schreibst: genauso so fast zum Nulltarif.

Ich kann mich dann auch mit dem schicken Braun des Packpapiers anfreunden. Man muss flexibel sein heutzutage.

;) Wolfgang
 

Hoschi

User
Also nochmal hallo an alle,

bevor wir uns weiter mit theoretischen Mutmasungen über benötigte Festigkeit aufhalten, werde ich mal eine Fläche auf die beschriebene Art bauen und testen (war gerade im Baumarkt, Styroporregal :) ). Wenn es soweit ist, werde ich euch von meinen Erfahrungen damit berichten.

Beste Grüße
Hoschi
 
Es funktioniert gut wirst's sehen.
aber Denk daran , bringe das P.Papier mit PU.Leim drauf, bringt auch noch mals festigkeit und ist sehr leicht.
Ich bringe den PU.Leim mit dem Spachtel drauf,
verstreichen und gleich wieder abzihen, so daß nur eine Hauchdünne schicht drauf ist.
Viel Erfolg dabei.
der Dicke.......
 
Gibt's in den Baumärkten, von Uhu oder von Ponal^.
Sehr zufrieden bin ich mit PUR-Leim 501 von Kleberit, schon der Verschluß ist Klasse,
1/4 umdrehung und zu ist die Sache, ist leider nicht Billig.
Es grüßt euch der Dicke.........

[ 01. Oktober 2004, 11:34: Beitrag editiert von: Sky Walker ]
 
Bitte präziser.
Von UHU kenne ich keinen und laut meiner letzten Information wird Ponal PU gerader nicht in Baumärkten gehandelt. Zumindest beim Biber hab ich auch selbst noch keinen entdecken können.

Wenn jemand was weiß bitte mit Produktname und Bezugsquelle.

Danke.
 
Hallo,

von UHU kenne ich auch keinen. Aber wenn du zufällig an "WÜRTH"-Produkte kommst: Der PU-Leim, den die im Programm haben, ist erste Sahne; sehr dünnflüssig, ergiebig und vollkommen transparent!

David
 

Eberhard

User gesperrt
Hallo

Hier eine Eigenkonstruktion.
Rumpf aus Pappelsperrholz.
Fläche aus Styrodur mit unbedrucktem Zeitungspapier 2 Lagen. ( Bildzeitung ) beklebt.
Profil HQ 2,5 11%.
In der Luft fast unzerstörbar.
Kostenpunkt 25 €.
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Gruß Eberhard

[ 01. Oktober 2004, 15:15: Beitrag editiert von: Eberhard ]
 
Die Packpapiermethode wird von Christoph Paysant le Roux verwendet, sein Vater hat uns mal die wichtigsten Punkte erklärt. Bis zur 3m Cap wird das eingesetzt.
Die Flächen haben einen Holm aus 2 Kohlerohren oben und unten, dazwischen Balsa, das ganze mit Glas/Epoxi umwickelt. Dieser Holm wird auch als Flächenverbinder genutzt. Ausserdem gibt es die Nasenleiste und eine weitere, bis zur Wurzelrippe reichende durchgehende Balsaleiste beim Querruder.

Gruss André
 
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