Eigenbaustromerzeuger 12V/24V für Stromerzeugung am Flugplatz

Hallo zusammen,

das Thema Energie am Ort des Geschehens ist ja nun noch brennender als je zuvor. Was mich an der Generator-Netzteil-Geschichte stört ist dass man
a) richtig viel Geld investieren muss
b) immer zwei Gerätschaften umherschleppt (Generator/Netzteil)
c) Wirkungsgradschädigende Umwege von 220V auf 12V macht

An unserem Platz scheiden Solarzellen als auch Windrad aus (die Gründe möcht ich hier nicht näher beleuchten)

Mein erster Gedanke:
Rasenmähermotor mit angeflanschter KFZ-Lichtmaschine

Zufällig hab ich dann das entdeckt:
Benzin-Motor

Kurzum: nicht lang überlegt sondern bestellt ;)
...Lichtmaschine (um die 75A) besorg ich mir die Tage vom Schrott. Und dann wird gefrickelt. Für unter 200Euro dürfte die Sache gut realiserbar sein.

Für diejenigen die mich nun so gar nicht verstehen was ich denn da im Schilde führe:
Am Fluggelände werden große Bleiakkus (um die 300Ah) in die Erde verbuddelt, welche dann mit dem Generatorkonstrukt geladen werden. Effektiv kann der Generator etwa um die 70A Ladestrom liefern, sprich eine Stunde mit Verbrauch um etwa 0,5L/Benzin macht 70Ah, respektive etwa 800Wh ...damit fliegt sichs doch schon ne ganze Zeit. Für das Saubermannimage wär in Folge der Umbau auf Ethanolbetrieb angedacht.

...falls von allgemeinem Interesse mach ich dazu einen kleinen Projektbericht :)

Gruß Dieter
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Grüezi Gerd, willkommen zurück! Dachte schon du wärst gar ausgewandert :D

Ethanolumbau ist die Evolutionsstufe II ...sprich kommt später dran. Erstmal muss die Sache mit Benzin laufen. Dazu muss ich erstmal verschiedene Lösungswege angehen (die im Idealfall auch Otto-Normalo zustande bringt).

Momentaner Stand: es tut! Allerdings ist die originale (mechanische) Drehzahlregelung des Motors für die Sache unbrauchbar (schwingt sich auf). Da muss ich noch ne Lösung finden. Eventuell sogar mit Helidrehzahlregler und Servo für Drosselklappenbetätigung. Aber vorab versuch ich die derzeitige Regelung mechanisch zu dämpfen.

Für die Felderregung muss ich mir auch noch ne Leistungsregelung einfallen lassen.

Alles in allem ...nicht ganz so einfach wie gedacht, aber darin liegt ja auch der Reiz des (kostengünstigen) Umsetzens.

Gruß Dieter
 

dokta

User
Hallo Dieter!

Genau das, was du vorhast, haben wir seit heuer auf dem Platz.
Alte LKW-Lichtmaschine aus der Bucht um ein paar Euro hängt an einem alten Generator-Motor, gepuffert mit 2 x 100 Ah ausgemusterten Bleigel-Akkus.

Funktioniert perfekt, auch mit manueller Drehzahlregelung.

LG, Andreas
 
Hallo Andreas,

berichte doch bitte, gerne etwas ausführlicher, über die technische Umsetzung eurer Lösung :)

Ich bin sicher es gibt hier viele interessierte Leser.

Wobei man langsam mal eigene Beiträge zu den doch konkreten Fällen einer "alternativen Stromquelle" aufmachen könnte ;)
 

dokta

User
OK, Tobi, soweit ich es kann werd ich berichten. Allerdings bin ich nur "User", gebaut haben das Ding unsere Elektro-Ober-Checker.
Aber ein Foto werd ich hier posten.

LG, Andreas
 
@Andreas ...auch ich wäre an Fotos interessiert :) LKW-Lichtmaschine? 24V?

Und auch bei mir gibts neues: Betatest erfolgreich abgeschlossen.
Aufbau auf Multiplex-Platte, Wellenverbindung mittels Klauenkupplung zwcks Winkelfehlerausgleich.
Die Regelproblematik hab ich nun einstellungstechnisch in den Griff bekommen.
Einziges Problem: der "Startstrom" darf nicht über 40A liegen da das Motörchen ansonsten zuweit einbricht und abwürgt. Aber das lässt sich leicht umgehen mittels zweier Ladekabel ...4qmm zum Start und dann wenns läuft einfach nochmal 4qmm parallel dazu.
Maximalstrom liegt bei satten 60A! Hätt nicht gedacht dass ne 70A-Lichtmaschine bei der relativ niedrigen Drehzahl von etwa 3500min-1 eine solchige Leistung bringt. Das macht bei 14,2V satte 850Watt

Nu muss ich die Sache nur noch "aufhübschen" :D

generator1.jpg


generator2.jpg


Gruß Dieter
 
Schaut sauber aus Dieter !

Danke :) ...aber in Anbetracht meines beruflichen Werdegangs (vor meinem Händlerdasein) ist´s nur ne "quick and dirty"-Lösung ;) ...Funktion zählt ;)



Wie hast du die Drehzahlregelung realisiert ?

Der Motor hat bereits ne mechanische Drehzahlregelung ...im Prinzip genauso wie bei nem Rasenmäher. Perfekt wäre natürlich ein elektronischer Regelkreis mit Auswertung der Lichtmaschinenleistung im Bezug auf Drehzahl und Drosselklappenposition ...aber das übersteigt mein Elektronikknowhow bei weitem ;)

Gruß Dieter
 

dokta

User
Also, hier nun die Fotos:

Lichtmaschine ist von Volvo, Typenbezeichnung weiß ich jetzt nicht genau. Gekuppelt an den Generatormotor mittels Keilriemen. Das um die Akkus gewickelte Kabel dient als Widerstand, damit der Anlaufstrom nicht zu groß wird. Da kommen aber trotzdem schnell 100 A zusammen, der Motor ist aber stark genug, wenn man anfangs Gas gibt. Danach reicht eigentlich die niedrigste Drehzahl für ca. 40 A.
Der Schalter dient dazu, den Motor beim Start vom Generator abzukoppeln, erst in Position 2 wird wirklich Strom erzeugt.
Das ganze ist, wie man sieht, fahrbar und somit schnell wieder im Klubhaus.

Eine feine Sache also!

LG, Andreas

IMAG0027[1].jpg
IMAG0029[1].jpg
 
Danke für die Bilder Andreas ...das ist natürlich die Edellösung :) Ich bin da eher ein Pragmat ;)

Statt der Kabelschlingen wärs vielleicht doch sinniger gewesen ne "kleinere" Lima zu verwenden ...wobei ich mir vorstellen kann dass ihr einfach das vorhandene verwendet habt. Ich hab mich auch drastisch verschätzt was den möglichen Maximalstrom bei der geringen Drehzahl angeht ...dachte eher an max. 40A bei der 70A-Type, aber die heutigen Lima´s scheinen doch recht effizient zu arbeiten.

Vermutlich wird mit dem Zweistufenschalter lediglich der Läufer mit Erregerspannung "erstversorgt" ...konnte ich mir glücklicherweise sparen, da durch die direkte Kopplung die Drehzahl niedriger liegt und somit noch keine Erregerspannung anliegt ...erst bei kurfristiger Drehzahlanhebung auf etwa 4000min-1 baut sich das Erregerfeld automatisch auf.

Gruß Dieter
 

dokta

User
Genau, der Schalter ist für die Erregung ;). Aber ich kenn mich damit nicht näher aus. Edel ist das Teil sicher, unsere Chef-Tüftler machen keine halben Sachen....
Jedenfalls ist die Lima absichtlich ordentlich dimensioniert, denn wenn unsere F3A-Profis und noch ein paar "Normalflieger" wie ich zugegen sind, dann hängen gleich mal 5 Ladegeräte am Verteiler, und jedes zieht 20 A.
Außerdem wäre der Motor wohl deutlich unterfordert und somit ineffizient. Der läuft ja auch nicht dauernd, sondern nur wenn die Akkus schön langsam leer werden. Dann liefert er aber auch mühelos 100 A.
 

Gast_21739

User gesperrt
Was gibt es denn noch für Möglichkeiten, die Wellen DIREKT miteinander zu verbinden? So eine Klauenkupplung ist bestimmt nicht gerade billig.
 
Die Kupplung sah mal so aus:
http://www.maedler.de/de/Catalog/P/1643/1622/1945/1949.aspx

die hats mir allerdings bei den ersten Versuchsläufen zerrissen ;) (rechnerisch war ich vollends im grünen Bereich, aber die Schungmasse des Lichtmaschinenläufers war dann letztlich zu groß für die Stoßbelastung eines Einzylinders) ...aus den beiden übriggebliebenen Hälften hab ich dann die Klauenkupplung gefräst.

Bei genauer Ausrichtung der Wellen zueinander wär auch sowas:
http://www.maedler.de/de/Catalog/P/1643/1622/1644/506.aspx
denkbar.

...oder eben über Riemenscheiben und Keilriemen was natrülich wieder größeren Aufwand und zusätzliche (wennauch kleine) Reibungsverluste bedeutet.
 
Hm Gerd, ist nicht starr im eigentlichen Sinne ..."torsionsstarr" ja! Das ist aber auch gut so weil die (Schwung)Masse des Lima-Läufers so zur Laufruhe des Motors beiträgt. Das war das Problem der ursprünglich verwendeten Kupplung ...die war zu flexibel so dass sich das ganze aufgeschaukelt hat ....bis zum Bruch.

Die Klauenkupplung lässt axiale Bewegung zu so dass auch Lagefehler ausgeglichen werden. Hab se dummerweise nicht fotografiert, aber stell dir diese einfach so vor: zwei Aluscheiben (die jeweils auf die Wellen geklemmt sind) in deren jeweils drei Stahlstifte greifen. In einer Aluscheibe als Pressverband, in der anderen greifen die Stahlstifte in ne Spielpassung.
 
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