Antrieb und Startmethode
Antrieb und Startmethode
In diesem Forum gibt es einige Unsicherheiten über Auslegungen des Antriebs und der Startmethode. Für ein Flugzeug ohne Plan und Erfahrungswerte ist das verständlich, deshalb möchte ich gerne ein paar Daten beisteuern:
Meine Galaxy ist ein Original, 29 Jahre alt, (blöderweise) mit Glas belegt und beim jüngsten Wiederaufbau mit Antrieb ausgestattet. Sie ist 4,7 kg schwer und hat mit Stabilitätsmaß 0% den neuen Erstflug überstanden - also keine Angst vor dem Teil! Die heutige Startmethode ist einfach: Selbst werfen. Alles andere wäre mir zu riskant. Einige Laufschritte reichen. Das setzt aber einen kräftigen Standschub voraus, und den erreiche ich damit: Roxxy 4250/6 an einer 14x6 bei einem 4s/3300. Weil der Motor wg des Durchmessers im Rumpf etwas weiter nach vorne muß, sitzt der große Propeller dicht an der Endleiste und der Antrieb ist sehr laut, deutlich lauter als der Antrieb von Geierflyer. Ich probiere demnächst auch mal die 12x8-Blätter, das sollte besser sein. Aber die angeregten 10" würde ich im Leben nicht probieren - außer VIELLEICHT mit den 5s, die ich aber für nicht nötig halte.
Man darf nicht vergessen, dass das kein Hotliner ist, sondern ein relativ langsames Brett! Sogar für kurzzeitig steiles Steigen reicht mein Antrieb ganz gut, und damit komme ich bislang kommod aus jeder überzogenen Situation raus. A propos überzogen: Auch mit der jetzigen Masse ziehe ich das Höhenruder zur Landung schon mal durch, sie dreht nicht über eine Fläche weg, sondern geht nur 1:Plumps runter.
Mein Motor kennt nur im Landeanflug Teillast. Warm wird da nichts und den Regler stört das bischen Teillast auch nicht. Die Stromaufnahme meines Antriebes ist bei Volllast ca. 37 A (im Flug), entsprechend 540 Watt oder 114 W/kg. Man hat zur Entstehungszeit des Vogels 100W/kg als völlig ausreichend angesehen - mit Gleichspannungsmotoren. Bei dem guten Wirkungsgrad der heutigen Drehstrommotoren sind 114 W/kg mehr als genug für die Galaxy.
Früher habe ich sie als Segler mit 3,5 kg geflogen, da war sie zugegebenermaßen etwas zahmer. Und wir hatten sehr schlechte Wirkungsgrade in den Servos plus reibungsbehaftete Seilzüge zum Ruder. Trotzdem haben vier NiCd-Zellen mit 500 mAh für eine Flugstunde locker gereicht. Die Stromaufnahme war damals also schon deutlich unter 500 mA Dauerlast. Und wie schrieb schon Jonas Kessler in der FMT: "Am besten fliegt das Gerät, wenn es möglichst wenig vom Piloten gestört wird". Stimmt, also ist schon von daher wenig Stromaufnahme der beiden Servos zu erwarten. Es erscheint mir deshalb sehr heftig, hier über die Notwendigkeit eines extra Akkus und mehrerer Ampère BECs zu diskutieren.
Auch ein oben angesprochener Bürstenmotor mit Getriebe kann nur dann eine Alternative sein, wenn er sehr leicht ist. Mein Motor wiegt etwa 200 Gramm, und ich hätte angesichts des Trimmbleis gerne etwas weniger gehabt.
Vielleicht helfen diese Infos über die eine oder andere Unsicherheit hinweg. Die Galaxy ist zwar vom Charakter her ein Großsegler, aber problematisch ist sie sicher nicht. Also keine Angst - sondern ran an den Spaß!
Anordnung des Antriebs
"Notsteigen" nach verkorkstem Erststart