Neue Regeln. Neue Taktik?

Darius

Vereinsmitglied
Hallo Hans, das ist genau die große Frage. Wir werden sehen, ob es "nur" das Spitzenfeld auseinanderzieht und dafür das Mittelfeld noch deutlicher von der Spitze trennt... die kommende Saison wird auf jeden Fall spannend... und als Aspirant kann ich Dich NUR ermutigen: Komm einfach mal und Du wirst sehen es lohnt sich ;)
 
Einsteiger

Einsteiger

Ich diskutiere hier nicht als aktiver F3J-ler mit, sondern als ein Aspirant, der sich überlegt, mal F3J zu fliegen. Das erklärt vielleicht meine etwas andere Sichtweise. Mir geht's nicht um eine weitere Differenzierung unter den Top-Piloten. Diese mag ja durchaus erreicht werden, wenn man den Streicher und damit eine Erleichterung für taktische Spielchen eliminiert.

Servus
Hans

Hallo Hans,
ich teile Darius Meinung, dass die Regeländerung für einen Einsteiger keine Bedeutung hat. Für den Einsteiger ist es sinnvoller, möglichst konstant zu fliegen und nicht mehr zu versuchen, als man selber kann. Denn es ist ebenso frustrierend, wenn ein Spitzenpilot vergeigt und dann doch im FlyOff ist, weil das sein Streicher war.

Mein Motto ist dabei immer gewesen: So gut fliegen, wie ich es selbst kann, am besten etwas besser" Wenn dann Platz 55 von 110 Teilnehmern dabei heraus kommt, ich aber weiß, dass ich meine Sache gut gemacht habe, kann ich mich darüber immer freuen.

Was uns fehlt sind regionale Wettbewerbe mit kleineren Teilnehmerfeldern, damit man nicht gleich gegen die TopTwenty fliegen muss, wobei das auch sehr interessant und lehrreich sein kann.

Dazu siehe die F3J Winterliga im Norden (gibt es schon Termine?). Schön wäre es, wenn so etwas auch mal im Sommer geboten würde, denn bei 5 Grad und Sturm steh ich lieber am Hang, oder an der Glühweinbude,
Stefan
 

Laddl

Vereinsmitglied
regionale F3J Wettbewerbe

regionale F3J Wettbewerbe

Um nicht gleich wieder mit der Tür ins Haus zufallen .... nebenbei der Hinweis auf die auch 2011 wieder stattfindende Hessenmeisterschaft F3J in Hüttenberg bei Giessen/Wetzlar. Kleines Teilnehmerfeld ohne den Anspruch auf Höchstleistungen!!! Einfach Spaß haben mit Gleichgesinnten - Team nicht notwendig - Startgruppen nicht größer als 6 bis 7 Teilnehmer :)
Termine einsehbar auf www.modellflug-im-hlb.de unter Termine (sind aber erst ab Anfang 2011 im Netz ;) )
Man kann sich aber etwa nach den Terminen im Jahr 2010 orientieren!

Gruß
Der Laddl
 
Hallo,

ich könnte mir vorstellen, dass gerade mittelmäßige Piloten von der neuen Regel profitieren.

Warum? Die Top-Piloten müssen weiterhin mit hohem Risiko fliegen, um ins Fly-Off zu kommen. Das bedeutet, sie müssen in geringer Höhe aus dem Seil gehen, um nur keine Sekunde zu verschenken. Der Sonntags-Pilot wird sich dagegen nach wie vor seine 9 Sekunden Startzeit gönnen, um eine möglichst große Ausgangshöhe zu erlangen.

Wenn der Top-Pilot nach dem Start keinen Thermikanschluss findet, muss er schmerzlich viele Punkte abgeben, die er kaum noch kompensieren kann. Das ist der Moment für die genüssliche Rache ;) des Sonntagsfliegers, der jetzt "nur" noch darauf achten muss, sein Ergebnis konstant bis in die letzte Runde zu retten. Und schon hat er einen bisher unbesiegbaren Top-Piloten hinter sich gelassen.

Okay, es ist vielleicht nicht so einfach, wie es sich liest, aber prinzipiell könnte es so kommen, denke ich.

Gruß
Gerald
 

Thommy

User †
Hallo,
im Gegensatz zu Gerald glaube ich nicht, dass sich ein großer Vorteil für Sonntagsflieger entsteht,
denn die Toppiloten haben auch schon bisher eine ganz gute Einschätzung der Situation.
Es hängt ja nicht nur vom Wetter sondern auch von der Konstellation der Gruppe ab.
Mit einem Topteam stimmt das Timing beim Start und er hat immer noch alle Vorteile auf seiner Seite.
Und je schlechter die Bedingungen umso größer der Pilotenfaktor.
Es ist ja schon bei F3B-E (oder heute -A) so, dass viele Wettbewerbsneulinge glauben,
mit einem Streichdurchgang Vorteile zu haben. Dort ist das aber nachgewiesener Maßen ein Nachteil
für die Normalos.
Sicher sind die Verhältnisse im F3J etwas anders wegen den taktischen Möglichkeiten beim Hochstart,
großen Einfluss wird die Reglementsänderung nur in wenigen Ausnahmen haben.



Gruß
Thommy
 

Sebi87

User
Hallo Pedelex,

das ist im Prinzip ganz einfach.

Bei F3J wird eine Rahmenzeit geflogen (10min), und der Längste Flug in diesen 10 min zählt.

Da aber die Startphase innerhalb der 10min stattfindet, ist es wichtig den Startvorgang so kurz wie möglich zu halten.
Beispiel:

Das Signal zum Beginn der Rahmenzeit wird gegeben,
alle Piloten des Durchgangs starten annähernd gleichzeitig,
aber Pilot A hängt 4sek im Seil,
Bilot B aber nur 2sek.

also hat Pilot B potentiel 2sek mehr Flugzeit und somit mehr Punkte.

Gruß
Sebastian
 
Hallo,

Es ist ja schon bei F3B-E (oder heute -A) so, dass viele Wettbewerbsneulinge glauben, mit einem Streichdurchgang Vorteile zu haben. Dort ist das aber nachgewiesener Maßen ein Nachteil für die Normalos.

Wenn ein Streichdurchgang für die "Normalos" Nachteile bringt, könnte man daraus nicht folgern, dass null Streichdurchgänge Vorteile für sie bringen würde?

Man müsste einfach mal die Ergebnisse eines Wettbewerbs der vergangenen Saison auf der Basis "Ohne Streichdurchgang" durchrechnen und schauen, wie sich die Reihenfolge geändert hätte.

Gruß
Gerald
 
besten Dank für die ausführliche Erklärung! Dann wird also die Flugzeit nach Trennung vom Seil gemessen...eigentlich klar, aber da musste mir einfach jemand aufs Pferd helfen.
 

Klaffi

User
Hallo,



Wenn ein Streichdurchgang für die "Normalos" Nachteile bringt, könnte man daraus nicht folgern, dass null Streichdurchgänge Vorteile für sie bringen würde?

Man müsste einfach mal die Ergebnisse eines Wettbewerbs der vergangenen Saison auf der Basis "Ohne Streichdurchgang" durchrechnen und schauen, wie sich die Reihenfolge geändert hätte.

Gruß
Gerald

... Bitte schön...

... und wie man sieht, es ändert sich nicht viel ...

Gruß
Thorsten
 

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Klaffi

User
... @ Hein, falls Du mit liest, könntest Du für Kirkel ja mal nachziehen ...

... dann ham' die Jungs was zum analysieren...

Gruß
Thorsten
 

Thommy

User †
Hallo ,
Hallo,
Wenn ein Streichdurchgang für die "Normalos" Nachteile bringt, könnte man daraus nicht folgern, dass null Streichdurchgänge Vorteile für sie bringen würde?
klingt wie die logische Konsequenz, ist es aber nicht.
Denn Vor- und Nachteile sind meist nicht gleich verteilt.

Beispiel, Pilot 5 kommt durch den Streichdurchgang auf 1, und die Piloten 1-4 rücken jeweils einen Platz nach hinten. Ergo 4 Verlierer ein Gewinner durch den Streichdurchgang.


Gruß
Thommy
 

Klaffi

User
Hallo ,

Beispiel, Pilot 5 kommt durch den Streichdurchgang auf 1, und die Piloten 1-4 rücken jeweils einen Platz nach hinten. Ergo 4 Verlierer ein Gewinner durch den Streichdurchgang.


Gruß
Thommy

... okay, aber wir sprechen hier von F3J - da kommen die ersten 10-12 ins Fly Off (da gibt's eh keinen Streicher, aber das nur nebenbei) - und solange dann Dein "neuer 5." noch seine 99,9% einfährt und im Fly Off sich die 3 Zusatzprozente holt, ist ihm das wohl ziemlich Wurscht, wenn er auf Grund des weggefallenen Streichers noch überholt wurde...

Fakt bleibt für mich eines:

Das Einzige, was sich ein bissel ändert ist der "Glücks(bzw. Pech)faktor" - bei 6 Runden an 2 Tagen kann viel passieren und davor ist auch ein Spitzenpilot nicht gefeit...

Rein unter fliegerischen Gesichtspunkten wird sich nichts ändern !! - und damit werden die Ergebnislisten auch nicht viel anders aussehen wie die Jahre zuvor...


Fest steht auch, dass wir in Deutschland ein immense Leistungsdichte haben, bei im Sommer "normalen" Wetterbedingungen darf man eigentlich nicht mehr als 10 Punkte abgeben um sicher im Fly Off zu sein - durchen den wegfall des Streichers wird sich diese Zahl vllt. etwas entspannen, aber an den Namen nicht viel ändern!

Gruß
Thorsten
 
Thorsten,

danke für die schnelle Auswertung!

Dann fange ich mal an zu analysieren:

Nicht mehr im Fly-Off wären:

Oliver Ladach 5 -> 13
Timo Ganser 8 -> 19
Benjamin Rodax 12 ->18
Christian Reinecke 11 -> 33

Stattdessen im Fly-Off:

Stephan Lämmlein 13 -> 8
Thomas Eichenauer 18 -> 9
Christof Pfeiffer 19 -> 10
Manuel Reinecke 21 -> 12

Das heißt, 33% der Fly-Off-Piloten dieses Wettbewerbs wären nicht mehr im Fly-Off, wenn nach neuer Regel geflogen worden wäre! Christian Reinecke hätte es richtig reingerissen. Aber auch Timo Ganser und Benjamin Rodax wären mit ihren Plätzen sicherlich nicht mehr unbedingt zufrieden gewesen.

Die Neuverteilung der Plätze 1 bis 46 nach den neuen Regeln sähe wie folgt aus:

VorrundeHirzenhain.JPG

Das mag nun jeder bewerten, wie er möchte. Fakt ist aber:

Für einige Piloten würde sich die Platzierung ziemlich stark ändern, sowohl in negativer Richtung (Christian Reinecke, Peter Feigl, Timo Ganser, Oliver Laddach), als auch in positiver (Peter Tack, Daniela Allnoch, Paul Schneider). Hier scheint sich also meine Vermutung zu bestätigen, dass die unbekannteren Namen tendenziell von der neuen Regelung eher profitieren als die bekannteren.

Ganz deutlich zeigt sich eine viel stärkere Spreizung der Ergebnisse bei einem Wettbewerb nach den neuen Regeln.

Spreizung.JPG

Erwartungsgemäß geht es nach wie vor auf den ganz vorderen Plätzen sehr eng zu. Aber ins Fly-Off käme man bereits mit 97,03%, was nach bisheriger Regel nur für den 27. Platz gereicht hätte. Je weiter man in der Platzierung nach hinten geht, umso stärker wird die Spreizung.

Fazit: Die neuen Regeln gehen in die richtige Richtung.

- Konstant gute Leistung wird belohnt, Zocken wird bestraft.

- Durch die stärkere Spreizung der Ergebnisse bewegt sich der Wettbewerb von einem Start-Lande-Wettkampf wieder mehr in Richtung Flugwettbewerb, was sicherlich alle begrüßen dürften.

Gruß
Gerald
 

Darius

Vereinsmitglied
DANKE Gerald, für die objektive Auswertung dieser Daten. ich finde auch, dass die hier zu sehende Tendenz positiv ist! Das entzerrt die Rangliste und für uns, die wir im Ranglistenkeller leben, könnte es im nächsten Jahr ab und an etwas weiter nach oben gehen :D

Aber klar ist auch, dass ein Spitzenpilot nicht vom Streicher lebt und er wird seine Taktik umstellen und wieder vorne mitfliegen. Das ist ja das blöde an den Spitzenpiloten, dass sie Ihre Taktik umstellen können ;)

Als Fazit: für die meisten Piloten wird es nächstes Jahr interessanter und die Klasse F3J bleibt attraktiv! Vor allem Dank einiger Spitzenpiloten, die nämlich auch noch in der FAI aktiv sind, um solche Änderungen zu vertreten :)

@ Bob 71, meinst Du zwei Streicher pro Wettbewerb? Oder wolltest Du Dich gleich von zwei Wettbewerben streichen lassen? Mir wär letzteres in 2010 lieber gewesen :D
 
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