Baubericht KLEMM L20 1:7, nach Bauplan, kompletter Holzbau, E-Antrieb

Tragflächen

Tragflächen

Vielen Dank für die Hinweise zum Fahrwerk. Mit der Lösung von Michael habe ich auch schon geliebäugelt, aber mich letztlich für den von mir skizzierten, in den Flügel schwingenden, Bügel entschieden. Ist natürlich gar nicht Scale, aber der Plan spricht ja schon von einem Semicale-Modell, insofern habe ich da eine Ausrede. Und jemand probiert mal was neues aus - obwohl ich mir sicher bin, daß das schon 100x woanders "erfunden" wurde. So wie der Flügelmittelteil jetzt aufgebaut ist, kann ich später, wenn unbedingt nötig, nachträglich auch andere Varianten umsetzen.

An diesem Wochenende ist der Rippensatz entstanden - was für eine Schweinearbeit! Kein Wunder, daß ausgerechnet fertige Rippensätze gerne gekauft werden. Die ersten

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Nach dem paarweise überschleifen haben die ersten Rippen auch schon ihren Platz auf dem Untergurt gefunden.

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Übrigens schlägt die Baubeschreibung vor, von den doppelt abgedruckten Flügelhälften Gebrauch zu machen und beide Flügel gleichzeitig aufzubauen. Nachdem ich zur Überprüfung der Gleichheit beide Pläne übereinander ans Fenster geheftet hatte, bin ich wieder davon abgekommen. Die beiden Flügel sind wohl unabhängig voneinander gezeichnet und so abgedruckt worden. Der Randbogenbereich und auch im QR-Bereich gibt es Unterschiede die nicht gravierend sind, aber da ich ohnehin nicht rekordverdächtig schnell baue, habe ich kurzerhand zum Sonnenblumenöl gegriffen und den Plan des linken Flügels transparant gemacht. So werden wenigstens beide gleiche Geometrien bekommen. Ich muss nur hoffen, daß ich beim Rippensatz nicht zu sehr geschlampt habe, sonst ist der Effekt ungleicher Profile vermutlich schwerwiegender.
 
Klemm Speichenräder

Klemm Speichenräder

Also, ich denke, auch die KL20 hatte meistens Scheibenräder, und nicht die natürlich besonders hübschen Speichenräder der D-EFTE von Josef Koch (www.fliegendes-museum.de/klemm25.php).

Ich habe deshalb noch einmal auf der Homepage des verstorbenen Hermann Wulf nachgesehen und bin auf etwas gestoßen, was ich hier für die Klemm- Freunde extra veröffentlichen möchte: http://www.rc-network.de/forum/show...-Hermann-Wulf-s-Homepage-soll-verkauft-werden. Gruß Michael
 
Nur damit sich niemand beschwert, daß hier nichts weiterginge...

Der erste Tragflügel - ja, immer noch der erste - ist schon ein bischen weiter fortgeschritten. Die Endleiste ist aus 2x5 Kiefer. Henner riet mir per Email mittlerweile aus Gewichtsgründen eher zu Balsa. Das ist mir bei den Dimensionen aber doch zu zerbrechlich. Und eine entsprechend tiefere Balsaendleiste verbietet sich dann wiederum wg. der Optik. Die Hälfte ist wg. Zuschliff für spitzen Auslauf ohnhin weg, und damit auch die Hälfte des Gewichts.

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Leider habe ich noch eine Baustelle (im eigentlichen Sinne des Wortes) an der Backe. Die ist innen noch nicht ganz fertig, was mir leider noch den Löwenanteil der Wochenenden auffrißt. Bitte also noch ein wenig Geduld...
 
L 20 & Speichenräder

L 20 & Speichenräder

Sehrwohl hatte die L 20 Speichenräder. Diese wurden nur mit
Segeltuch bespannt. Wegen Aerodynamik und so.
davon Geistern einige Original Photos im Netz. Mit & ohne Segeltuch.

Gruß klaus
 
Motorisierung

Motorisierung

Eine Frage zur Elektro-Motorisierung, bürstenlos.

Die L20 wird so gegen 1.5 bis 1.6kg in die Waagschale werfen. Typische 3S Lipo oder 3-4S LiFe Antriebe in der 150-250W Klasse sind natürlich hier bestens anwendbar. Für die gewünschte eher niedrige Fluggeschwindigkeit um die 10m/s resultieren daraus aber Propellergrößen im Bereich um 7x5 Zoll. Sowas dreht relativ hoch und laut. Das ist dann nicht mal semiscale!
Ich will einerseits eine Propellergöße die gut zu den Proportionen des Modells bzw. des Originals paßt, und außerdem aus akustischen Gründen kein hoch drehendes röhrendes Antriebsgeräusch. Natürlich wird man elektrisch nie das satte Geräusch eines Viertakters bekommen, aber ein leise schnurrender großer Propeller ist schon mal was anderes als dieses furchtbare iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii...
Die maßstäblich passende Größe wäre im Bereich 12 bis 13 Zoll. Wenn man dann ein bischen rechnet und sagen wir mal 3S-Life vorsieht, dann sollte man einen Motor mit einem kv deutlichst unter 1000 rpm/Volt verwenden, vielleicht in der Region 500..700 rpm/Volt. Die 250W Klasse ist aber leider voll mit kv ca. 1000 oder höher. Ich habe schon alle möglichen Hersteller abgesucht, bin aber noch nicht fündig geworden. Hat hier schon mal jemand unter ähnlicher Prämisse was passendes ausfindig gemacht? Getriebe wollte ich eigentlich vermeiden, aber wenn's nicht anders geht, dann von mir aus. Guter Rat wäre jetzt sehr willkommen. Demnächst ist ja der Rumpf dran und dann sollte man besser schon wissen was man verbauen will.
 
Speichenräder und andere unatürlichen Räder

Speichenräder und andere unatürlichen Räder

Datei Google: > Klemm-L20.jpg <

Unter oben genannter Adresse sollte ein Originalphoto der Klemm L20 erscheinen.
Seinerzeit noch als DAIMLER L20 gebaut.

Erst ab der L 25, zweite Serie, wurden Baloon Reifen Montiert.
Das war zu den Zeiten, als sie mit dem Hakenkreuz am Leitwerk flogen.
Im Modellbau sind einige Baloonräder im Verhälltnis zu klein geraten.

Gruß klaus
 
Motor für Deine Klemm

Motor für Deine Klemm

Servus Thomas,

hast Du bei der Motorensuche schon bei Hacker geschaut?

A30-14L V2 800 U/volt, 500W, 143 gr.
A30-12 XL V2 700 U/Volt, 650W, 177 gr.
 
Hallo Thomas und Günter,

klar, dass man heute an brushless denkt. Diese Motoren haben fast alles, was man heutzutage will: leicht, stark, billig (na ja nicht alle...)

Aber ich gehe bei meinen Combat-Doppeldeckern wie bei meiner schönen großen Klemm wieder einen Schritt zurück zur Bürste. Bei dieser habe ich an 6s einen Pletti 355 drin. Und meine Pfalz mit 1,6 kg (käme der kleinen Klemm ja recht nahe) wird von einem Pletti 290 torque (glaub 8 Windungen) gezogen. Hier passt bei 3s ein 12x6 Holzpropeller perfekt.

In der Börse werden solche Dinosaurier (z.B. Pletti oder Ultra 1300) oft zu Spottpreisen angeboten. Und an einem modernen teilllastfesten Regler (gibts tatsächlich noch ) spielen die Bürsten ihre Stärke, den top-Wirkungsgrad bei Teillast voll aus.

Power statt Schwermetall ! Und bei Scale braucht es oft vorne etwas mehr

Henner

(p.s. Speichenräder, wenn die Scale-Ansprüche nicht zu hoch sind gehen ganz einfach. Haben wir im Combat schon öfters gebaut. Muss mal den Link raussuchen... oder Suchfunktion)
 
Moin,

@blonthomas: Die ~1000 U/(V*min) dieser Motoren sind doch kein Problem. Ist die spezifische Drehzahl für die beabsichtigte Propgröße zu hoch, geht man halt mit der Spannung runter. Einfach zwei statt drei Zellen nehmen, schon kann man einen Löffel mit 12 Zoll Durchmesser verwenden. Im Anhang ist mal ein schnell zusammengewürfeltes Beispiel. Wenn man noch ein bischen länger rumspielt, findet man mit Sicherhiet noch eine bessere Konfiguration. Dieses ekelhafte Fiepen wirst du auf die Art aber nicht wegbekommen. Die Luftschraube übertönt den Motor erst ab einer gewissen Drehzahl. Bei so einem verhältnismäßig großen Durchmesser und der kleinen Eingangsleistung wird es aber von vorn herein niedrig drehend.

Mit drei Zellen wirst du das Ganze in dieser Kombination so gut wie gar nicht umsetzen können. Die niedrigste spezifische Drehzahl unter den 35er Motoren (die bei geplanten 150...250 W fast schon zu groß sind) hat meines wissens der Turnigy C3548 - 800, mit eben 800 U/(V*min). Noch niedriger drehen nur noch größere Motoren. Aus meiner Sicht hast du fünf Möglichleiten:

1. Runter mit der Spannung und die üblichen Motoren um 1000 U/(V*min) verwenden (siehe Beispiel aus DC). An deiner Stelle würde ich mich vermutlich dafür entscheiden.

2. Mit relativ hoher Eingangsleistung zu Werke gehen. Wenn du bei drei Zellen und 12...13 Zoll bleibst, geht das eigentlich völlig problemlos, aber du hast für eine Klemm weit mehr Leistung als nötig wäre und schleppst auch einiges an totem Gewicht herum (relativ schwerer Motor).

3. Einen absurd überdimensionierten Motor verwenden. Ab der 40er Baugröße gibt es ja genug Motoren mit deiner Wunsch-kv, aber die wiegen doppelt so viel, wie eigentlich nötig wäre

4. Kleineren Löffel in Kauf nehmen. Nicht gerade wünschenswert, aber du kommst mit einem leichten Antrieb auf eine stimmige Eingangsleistung.

5. Versuchen, was mit einem Bürstenmotor zu erreichen. Keine Ahnung ob das hinhauen würde und es wäre auch die letzte Methode, die ich versuchen würde, aber zumindest wärst du schon mal das lästige quietschen los...

mfg Der Baron
 
Und hier ist dann auch der versprochene Anhang mit dem Antriebsbeispiel. Der Tag war gestern wohl schon zu lang... :rolleyes:
 

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Könnten es solche Räder werden? Eigenbau, die Felgen sind Abschnitte von Bierdosen, die Nabe ist ein Messingrohr mit aufgelöteten Scheiben, die Achse ist dann noch ausgebuchst worden. Die "Speichen" bestehen aus Endlos - Draht mit etwa 1,2mm Durchmesser. Ist ein wenig Fummelei, die sich lohnt. Der Gesamtdurchmesser der Räder 90mm.
Gruß
Jürgen
 

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Schönen Dank für die rege Anteilnahme!

@Günter Heinz: An Hacker habe ich zuerst gedacht, weil ich schon eine kleine Anzahl Hacker verbaut habe und mit diesen Motoren vertraut bin.

@ Henner Trabandt: Ich glaube, du wolltest sagen: Power und Schwermetall :) Nichts für ungut, aber das wollte ich mir nicht antun. Es sei denn ich hätte noch einige Stücke solchen Schwermetalls rumliegen. Ist aber nicht der Fall.

@von_richthofen
An runter mit der Spannung dachte ich auch, wenn sonst nichts hilft. Da ich bevorzugt LiFe verwende - ich habe keine LiPos in der Schublade - wollte ich auf dem Meßstand sogar mal 2S ausprobieren. Das schlingert aber schnell auf etwa 5,5V runter und da wird mir schon Angst um die Empfängerversorgung. Vielleicht 3S LiFe. Mal sehen.

Schönen Dank nochmal an alle!
Ich hoffe am kommenden WE nochmal einen 2h Slot zu ergattern. Dann kommt vielleicht der zweite Flügel dran.... :D
 
Noch mal zur Motorisierung:

Ich hab mal den drivecalc mit 3s und ner 12x6 Latte durchgespielt. Wenn ich es richtig gemacht habe sollte, gibt es da ca 100 brauchbare Motoren im Gewichtsbereich um 150 g, die diese Latte ca. 8000 mal in der Minute bewegen. Ich weiß ja nicht, ob ich hier z.B. den Dymond Master HQ 3651 empfehlen darf, er wäre zumindest mit unter 50 Eu nicht zu teuer.

Henner
 
Moin,
wie wäre es mit dem Dymond AL-3548? Der kostet noch weniger als der HQ, hat genug Leistung und ist qualitativ ziemlich gut.

mfg Der Baron
 
Vielen Dank für die zahlreichen Tips zu den Rädern und zur Motorisierung!

Tja, da dachte ich, daß ich vorletztes WE vielleicht 2h Zeit finden würde, aber 20qm Parkett verlegen und diverse andere Bauarbeiten haben das auf 30 Minuten irgendwann an einem Abend letzter Woche eingedampft. Letztes WE waren dann schon 2h drin und der zweite Außenflügel ist im Rohbau fast abgeschlosssen. Die oberen Beplankungen kommen erst drauf wenn der Himmlische mir die noch benötigten Einzelteile für die Flächensteckung, Servostecker etc. hat zukommen lassen.

Ein paar Details für die Akten:
Für die Außenflügel kam folgendes Material zum Einsatz...
Anschlussrippe 2mm Birkensperrholz,
2. und 3. Rippe aus 3mm Pappel wg. der Steckungsaufnahme,
die restlichen Rippen aus hartem 2mm Balsa, 30g/Brett.
Holm aus 5x2mm Kiefer, Holmstege 1,5mm hartes Balsa.
Die Beplankung aus 1,5mm Balsa, 15g/Brett.

Es gibt hier übrigens keine Rippenaufleimer, was den sauberen Übergang von der Nasenbeplankung zu den unbeplankten Rippen ein bischen schwierig macht, obschon natürlich die Rippenkontur entsprechend gestuft war. Aber der Hintergedanke des Konstrukteurs war wohl auch hier, Gewicht zu sparen.

Für die nächsten zwei Wochenenden sehe ich nicht viel Luft für den Weiterbau der Klemm, danach sollte es aber rascher vorwärts gehen. Bis demnächst auf diesem Kanal.
 
Randbögen

Randbögen

Mit meinem Baubericht ist es wie mit guten Aktien: ins Depot legen, vergessen, erst nach einer Ewigkeit ausgraben und sich dann an der Entwicklung erfreuen.

Die Randbögen sind lameliert und verstrebt. Entgegen der Bauanleitung sind es nicht 5 Streifen aus 1mm Sperrholz, sondern nur die äußeren lagen 1mm Sph und innen 2x 1,5mm Balsa. Die erste Lage Sph kurvt die Form besser, die Zwischenlagen sind einen Tick leichter (und einfacher zu biegen) und die äußere Sph-Lage bringt genügend Robustheit.

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Ich gebe zu, die Rendite der Bauaktien war für die Anlagezeit noch sehr gering, aber als nächstes werden die 3 Flächenteile per Steckung verheiratet und dann die obere Beplankung geschlossen.
 
Tragflügelsteckungen

Tragflügelsteckungen

"Endlich" ist wieder schlechteres Wetter, so daß man nicht ständig selbst fliegen gehen muss und sich wieder dem Baubrett widmen kann. Wann hatten wir schon mal sechs Wochenenden nacheinander schönes Wetter, oder waren es acht? Wenn das so weiter geht, dann wird mein Versprechen, die Klemm vielleicht noch mit Skiern zu starten, doch noch wahr, aber anders als gedacht.

Frei nach dem Motto "viel Aufwand für wenig Ergebnis" habe ich ein Baubrett mit einstellbarem Knick spendiert, um die Steckungen zwischen Außenflügeln und Mittelteil ordentlich unter Berücksichtigung der 5 Grad V-Form einzuharzen. Besser als die wackelige Unterlegerei mit Büchern oder Brettern ist das allemal. Kleiner Tip für Nachbauer: Unterstützt man das angehobene Teilbrett 57,2cm vom Knick entfernt, so bekommt man genau (genug) 1 Grad V-Vorm pro Zentimeter Abstützung. Die Tangensnäherung für kleine Winkel läßt grüßen.

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Bestehen die Stützen aus Schrauben die in Einschlagmuttern gelagert sind, dann freut sich das Knickbrett schon auf weitere Aufgaben mit anderen Winkeln.
 
Anheften der Aluhülse, die einen 6mm CFK-Rundstab führt, mit ein paar Tropfen UHU-Schnellfest

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Ein 3mm CFK-Rundstäbchen als Torsionsstift. Gegenüber wartet zunächst ein größeres Loch in der Rippe...

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...in welches nach dem Zusammenschieben der Flügelteile das CFK-Stäbchen ragt und so paßgenau eine Messinghülse aufgeschoben und mit Mumpe in Position fixiert werden kann.

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An der Eintrittskante das gleich nochmal.



Zum Finale die feste Verbindung von Steckungshülse und Holmen mit Holzfüllstücken und so wenig Harz wie möglich. Die gleich mit eingebrachte Multilock-Buchse schimmert durchs Klebeband.

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Pro Außenflügel schlägt die Steckung nun mit 15g für den CFK-Stab und rund 7g für Aluhülse, Harz etc. zu Buche. Ein Außenflügel bringt unbespannt 99g auf die Waage.
 
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