Saalfluginitiative BW/BY

dbrehm

User
Hallo an alle,

Soeben erreicht mich ein email von Heinz Eder, der sich sehr um die Indoor- und Saalflugszene in Süddeutschland kümmert. Er hat ja u.a. in AUFWIND schon einige Male über das Indoor Event "Hallenlights" berichtet. Auch hier im Forum hat er schon zu der Saalflugklasse A6 etwas geschrieben. Auch in seinem email geht es wieder um A6:

Hallo liebe Saalflug-Freunde,

inzwischen steht der A6-Bauplan von Martin Meyr zur Verfügung, siehe Anlage.
Ich habe diesen gezeichnet und kann ihn 1:1 liefern (gegen Rückporto).

Das Modell fliegt wirklich ausgezeichnet. Mit dem Minimalgewicht von 1,2 g wird es sicher die 6 Minuten schaffen.
Abweichend von den Regeln der Klasse A6 lassen wir auch Folie als Bespannung zu.
Am Einfachsten ist es, die dünnste Tütenfolie aus dem Supermarkt (Gemüse) o. ä. zu nehmen. Vollständig zerknüllen und zwischen 2 Papier-Blättern wieder bügeln (Falten wirken spannungsdämpfend).
Kleber: UHU Sprühkleber (nur kurz aus 50 cm Entfernung sprühen).

Ich bekomme im April wieder A6 Bausätze aus Tschechien und gebe sie zum Selbstkostenpreis + Porto weiter.
Wer irgendwelche Beschaffungsprobleme hat, möge sich bitte melden. Bei der Beschaffung von Holz oder Folie/ Lager können meine Wenigkeit bzw. Martin Meyr oder Bruno Wächter sicher behilflich sein.

Wir haben heuer die beiden Saalflug-Events in der Sporthalle Augsburg (9. und 16. Oktober). Am 16. 10. fliegen wir den Bayernpokal in der Klasse A6 aus.
In Tschechien findet am 18. und 19. Juni ein Saalflugwettbewerb statt (Ort: Decin südl. von Dresden).

NB: in einem alten Heft habe ich eine Formel für die maximale Aufdrehzahl gefunden: Dehnverhältnis x Länge/Wurzel aus (Querschnittsfläche)

Für eine A6 ergibt sich z. B. mit dem Dehnverhältnis 10-11 für TAN Super Sport 11*260 mm/Wurzel aus 1,6mm² = 2269 Umdrehungen.
Das könnte gut hinkommen.

Bei der Flugmodellausstellung in der Flugwerft war ein Kollege aus Garching, der beruflich Zugang zu den Hörsälen hat. Er bot an, dass wir Samstags Nachmittags mal im Eingangsbereich der Informatik fliegen können. Dieser dürfte so ca. 13 bis 15 m hoch sein.

Soviel für diesmal!

VG Heinz


schnak.JPGSchnak-normal.jpg
 
Hallo Dieter,
vielleicht etwas aus dem Zusammenhang, aber das interessiert mich jetzt einfach mal:
Ich habe bisher noch nie ein Saalflugmodell mit einer derart hohen Streckung gesehen wie jenes auf dem Bild bzw. dem Plan.
Ich bin eigentlich RC-Flieger, trotzdem baue ich auch ab und an Freiflugmodelle (Wurfgleiter und Saalflugmodelle). Da ich aber gerade bei meinen Saalfliegern eher experimentell vorgehe und mich nicht an irgendwelche Reglements halte, sind mir die genaueren Hintergründe hier eben nicht alle bekannt.
Meine Frage hierzu: Warum verwendet man bei diesen A6-Modellen so eine hoch gestreckte Fläche (und auch das Höhenleitwerk hat eine höhere Streckung als bei anderen Saalfliegern)?
Welche Vorteile bringt das im Flug mit sich?

Weiterhin vielleicht eher noch eine Anregung als eine Frage: Hat schon mal jemand sein Saalflugmodell mit der Folie vom Gelben Sack bespannt?
Meine Modelle sind wie schon erwähnt nicht nach Wettbewerbsregeln gebaut, denn ich habe in dieser Hinsicht gerade keine Ambitionen, aber ich habe schon mehrere Modelle mit dieser Folie bespannt und mein Eindruck ist sehr gut.
Die Folie hat schon von sich aus eine eher Faltige Struktur, die evtl. auftretende Spannungen gut ausgleicht und sie kommt mir subjektiv auch sehr leicht vor.
Allerdings kann ich natürlich keinerlei Wertung vornehmen in Bezug auf eine eventuelle Tauglichkeit von Gelber-Sack-Folie für den Einsatz an Wettbewerbsmodellen. Meine Modelle ähneln eher denen der Klasse Mini-Stick und ich lasse sie nur im Wohnzimmer fliegen. Ich habe mit 14 mein erstes Saalflugmodell dieser Art gebaut, jetzt bin ich 20. Ist also schon wieder etwas her. Ich habe aber bisher immer ohne Plan gebaut, es waren durchweg Eigenkonstruktionen, an denen ich experimentell von Modell zu Modell immer Verbesserungen einfließen lassen hab. Ein Problem das aber auch meinem neusten Modell geblieben ist: Ohne ein Stück Knetmasse an der Rumpfspitze als Gewicht fliegt es nicht richtig. Es zeigt dann klar hecklastiges Verhalten. Ich habe schon versucht durch schrittweise Verringerung der EWD dem Aufbäumen entgegenzuwirken, ich habe aber auch so noch nicht die richtige Einstellung gefunden. Entweder bäumt sich das Modell auf um danach wieder zu sinken, oder es unterschneidet deutlich und gewinnt garnicht an Höhe.
Ich muss dazu sagen, dass mein Höhenleitwerk erstens nicht profiliert ist (ebene Platte) und zweitens verglichen mit anderen Modellen sehr klein ist. Kann es daran liegen? Was ist der Trick bei der Sache?

Danke im Voraus!

Gruß
Jochen
 

dbrehm

User
Hallo Jochen,

sehr interessante Fragen hast Du da....ich persönlich habe mich nicht sehr mit A6 beschäftigt. Ich fliege lieber F1M-L und beschäftige mich gerade mit F1M. Dort werden deutlich höhere Flächentiefen verwendet. Warum A6 so hochgestreckt gebaut wird....keine Ahnung. Ich dachte zuerst an ein Reglement aus der Klassenvorschrift, aber da ist nur die Gesamtfläche limitiert. Vielleicht liest Heinz Eder mit und klärt uns auf.

Zu Deinen "Ministick"-ähnlichem Modell: die ebene Platte dürfte nicht das Problem sein, wo liegt den der Schwerpunkt momentan? Ich habe bei meinen ersten Modellen die Fläche verschiebbar gebaut. So konnte ich den SP bequem dorthin verlegen wo es nötig ist. Daß sich dabei der Leitwerkshebelarm verändert ist weniger schlimm. Alle meine Anfängermodelle waren schwanzlastig. Als Bespannung habe ich entweder Papier (gaaaanz früher) oder 7g Mylarfolie verwendet. Manche raten ja auch immer wieder zu den "durchsichtigen" Gemüsebeutel aus dem Supermarkt....gelber Sack ist sicher eine Variante, wenngleich ich sie gefühslmäßig als zu schwer einordnen würde.

Kennst Du schon den Plan des Einsteiger-Saal/Zimmerflugmodells "Babsi" von T. Merkt?
Auf der HP der Thermiksense zu finden <klick>

es grüßt Dieter
 
30 sq inch Flächeninhalt vorgeschrieben - Spannweite nicht beschränkt

30 sq inch Flächeninhalt vorgeschrieben - Spannweite nicht beschränkt

Hallo Jochen und Dieter,

im Thread
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/245757-Saalflug-A6-Modelle-ideal-für-den-Einstieg
gibt es die A6-Regeln Post #9
Sie gehen wohl auf die alten amerikanischen AMA-Regeln zurück.
Zitat aus einem Brief von Clarence Mather an Roger Schroeder, in dem er den Ursprung und die Philosophie des A-6 Modells beschreibt:

Dear Roger,
The San Diego Orbiteers held their meetings in a small recreation center gym, and decided to do some indoor flying after the business meetings. A couple of us had some indoor experience, but most of the other members felt overwhelmed by indoor models and did not participate. I decided to create a model that used materials familiar to everyone and would be small, simple to build, and sturdy enough to survive most of the banging around that would occur. No special indoor materials were allowed.

Thus 1/16 square strips and 1/32 sheet were the minimum sizes to be used. The “A” part of the name is from the old AMA Class A model of 30 square inch maximum wing area. The span was not limited so that some experimenting could be done. A high aspect ratio might be more efficient but would weigh more because of the longer spars required. Similarly the tail boom length was not limited. AMA limits stab area to 50% of the wing’s, or it must be counted as wing area.

Perhaps it would have been better not to limit the area of the stab. As Dave suggests, tandems might be fun to experiment with. The added weight of the large “second” wing might cancel out the added lift, because the rear wing cannot produce as much lift as the front. The flat sheet prop blades make the prop easy to build. The prop shaft and tube sizes specified produces an easily built, smooth working front end. The six inch motor stick and prop diameter produces a well-proportioned model. The wire wing mounts are not required. I use them on the plan so that trimming a model could be done easily
-- CG position, incidence and washin can be adjusted with no cutting or gluing.


Quelle, damit es nicht guttengebergt ist::
http://indoornewsandviews.files.wordpress.com/2012/10/winning-indoor-designs.pdf
Seite 9

In Kurzform: Die alten AMA-Regeln beschränken die Fläche auf 30 sq inch(=1,935 dm²). Die Spannweite wurde nicht begrenzt. Damit konnte experimentiert und die Streckung erhöht werden.
Mit freundliche Grüßen
Helmbrecht
 
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