iom neubau

smunck

User
noch zwei fragen:
1. bisher habe ich immer epoxy für den rumpfbau verwendet. hat schon mal jemand mit normalem kunstharz gebaut? hab da nämlich noch was liegen. oder bin ich dann gewichtstechnisch jenseits von gut und böse. andere vor oder nachteile bekannt?

2. ich weiß, design ist geschmackssache, aber ich habe grau, weiß und schwarz zur auswahl für rumpf und deck. auf den rumpf soll eine meerjungfrau drauf, nur die kombination der farben für bild, deck und rumpf weiß ich noch nicht so. eure meinungen?

sebastian
 

Yeti

User
Hi Sebastian!

Was verstehst du unter "normalem Kunstharz"? Polyester? Also Epoxydharz ist ja auch nichts Unnormales.

Es gibt ein paar Unterschiede zwischen Epoxydharz und Polyesterharz, aber Rümpfe kannst du aus beiden bauen.

- Polyesterharz stinkt mehr als Epoxi bei der Verarbeitung. Epoxydharz ist deswegen aber nicht weniger giftig, aber, wenn man im Keller des Mietshauses arbeitet, merken es nicht so viele ;)

- Polyesterharz schrumpft bei der Aushärtung mehr als Epoxydharz. Es zeichnet sich deshalb eher die Gewebestruktur ab. Aber solange der Rumpf beim Aushärten nicht länger wird, kriegst du wenigstens keine Probleme mit den Klassenregeln :p

- Glasfasergewebe sind mit einer Schlichte oder einem Finish versehen, um die Tränkbarkeit, sowie die Haftung zwischen den Fasern und dem Harz zu verbessern. Wenn du versuchst, Gewebe mit Polyesterschlichte mit Epoxydharz zu verarbeiten, dann geht das halt nicht so gut und es kann sein, dass der Rumpf mal rissig oder brüchig wird. Gewebe mit Silanschlichte sind für beides geeignet, Interglasgewebe mit Finish i550 nur für Epoxydharz. Ich weiß nicht, wo man Glasgewebe mit reiner Polyesterschlichte bekommt. In hochbeanspruchten Teilen würde ich auf gar keinen Fall Gewebe mit der falschen Schlichte verwenden, aber bei einem IOM Rumpf wäre das vermutlich nicht mal so tragisch. Wäre aber trotzdem schade, wenn der Rumpf deswegen irgendwann langsam zerbröselt.

Gruß Yeti
 

smunck

User
hi christian, genau das wollte ich wissen. so werde ich dann wohl mal ein bisschen polyesterharz nehmen (nebenbei habe ich da auch eine kürzere trockenzeit, das passt mir sehr gut)
vielen dank erst mal für die gute antwort
sebastian
 
Original erstellt von smunck:
noch zwei fragen:
1. 2. ich weiß, design ist geschmackssache, aber ich habe grau, weiß und schwarz zur auswahl für rumpf und deck. auf den rumpf soll eine meerjungfrau drauf, nur die kombination der farben für bild, deck und rumpf weiß ich noch nicht so. eure meinungen?

sebastian
Denk bitte daran, dass das Laminierharz für ein IOM abgesehen von einer äusseren Gelcoatschicht fablos sein muß. ;)
 

Yeti

User
Frage an den IOM Technikreferenten: Welches Laminierharz ist farblos?

Gruß Yeti
 
farblos = dem Laminierharz dürfen keine Pigment beigemischt werden

Kein Harz ist farblos, entschuldige bitte die unpräzise Wortwahl
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plinse

User
Moin,

für Epoxydharze gibt es auch Härter mit kurzen Topfzeiten, bis runter zu 15min bei L285 und H500.

All zu kurz sollte sie aber auch nicht sein, gerade bei mehrlagigen Aufbauten tränkt sonst das überschüssige Harz aus den ersten Lagen bei den späteren Lagen nicht mehr ausreichend mit. Man braucht somit mehr Harz.

Für Reparaturen an groben Teilen wie echten Booten hat dies seine Vorteile, bei mehrlagigen Aufbauten wäre es ganz nett, wenn die folgenden Lagen nicht zu sehr anbacken und wie gesagt das überschüssige Harz aus den vorherigen Lagen sich in die abschließenden Lagen saugt.
 

smunck

User
hi eike, das mit dem schnellepoxi ist richtig, meiner meinung nach aber für laminierarbeiten gänzlich ungeeignet. wie du selbst sagst eben gut für reparaturen. standardmäßig arbeite ich mit sp systems, welches sicherlich ähnlich west systems zu verarbeiten geht. bei den speziellen laminierharzen bin ich auch mit schnellhärter nicht unter 10 stunden bis zum aushärten dabei, daher kam mir die idee einfach mal mit polyester zu arbeiten, zumal ich da die benötigte trockenzeit über den härter einstellen kann. dies ist bei epoxy ja generell nicht so. bin auf jeden fall mal gespannt. die ersten gelcoat-striche sind jetzt in der forn und morgen kommt die basisfarbe für rumpf und deck, morgen abend dann das harz und am mittwoch bin ich hoffentlich schon am entformen
sebastian
 

Yeti

User
Original erstellt von Greenpiece:
Kein Harz ist farblos, entschuldige bitte die unpräzise Wortwahl
Macht nichts, Nigel ;) Die "unpräzise Wortwahl" steckt schon in der Klassenbestimmung.

D.2.1

(b) In GfK-Teilen
...
(3) muss das Laminierharz uneingefärbt sein.
Oftmals ist aber schon herstellerseitig eine Komponente des Laminierharzes (meistens der Härter) eingefärbt, um eine bessere Kontrolle über eine richtige Durchmischung von Harz und Härter zu gewährleisten. ;)

Gruß Yeti
 

plinse

User
Moin Sebastian,

Gelcoat ist so eine Sache für sich. Ich baue die Schwerttaschen so ein, dass ich sie hinterher mit dem Rumpf bündig schleife. Sogesehen muss ich den Rumpf eh lackieren. Verschramme die Oberfläche aus der Form eh an einigen Stellen.

Eine Lage 50er Glas kommt mit dem Gelcoat auf vergleichbares Gewicht, habe ich meiner Meinung nach mehr von.

Auf die Weise kann man so einen Rumpf am Stück weg bauen.
 

smunck

User
hmmm, hätt ich wohl auch machen sollen, obwohl ich mit gelcoat bisher nur gute erfahrungen gemacht habe. habe einen neuen treat in gfk werkstoffe gestartet, da könnt ihr lesen was passiert ist
 

plinse

User
Moin,

meine Erfahrungen mit Vorgelat waren bisher auch eher positiv, das Negative beschränkt sich eher auf den langanhaltenden Gestank ;) .

Unser Bauprojekt ist hier etwas beschrieben. Wie schon geschrieben ist das nachträgliche Lackieren auch ein gewisses vorrausplanen, was erst am Ende des Projektes dann hoffentlich schlüssig zu einem "Ganzen" sich zusammen fügt. Die Endmontage hat jetzt zwar begonnen, dauert aber noch etwas, gerade wenn man alles selbst baut. Dementsprechend ist das jetzt auf der Endmontageseite auch noch mehr eine lose Bildersammlung, teils auch für unsere gruppeninterne Koordination und somit noch nicht auf meiner Page verlinkt.
Einiges ist auch als "Modellflieger und Realsegler go for IOM" zu betrachten ;) .
 
Hallo,

hatte bei meinem INSIDER Projekt Harz mit 45 min Topfzeit verwendet. Hatte den Eindruck, dass ich damit an der unteren Grenze bei 2x 163 und 1 Lage 40-er lag. Überschüssiges Harz mit einem Roller aus den Lagen entfernen ist mir nicht mehr gut gelungen.
Daher werde ich mich mal nach Harzen mit längerer Topfzeit umsehen.

MfG

Ulli
 

Gast_633

User gesperrt
lieber ulli, du bist zu langsam ;)
also ich komem damit gut hin.
eine andere loesung ist, 2x anrühren, macht ja nichts, solange nass in nass gearbeitet wird.

guten rutsch

andreas
 

smunck

User
hi ulli
was für harz meinst du denn jetzt? polyesterharz kannst du in der tropfzeit gut über die härtermenge einstellen (wird durch die zugabe an mekp härter - normal ca 2 bis 4 prozent - eingestellt). zu beziehen z.b. über www.ruegg.de . Da bekommst du auch epoxy von west systems, hier ist die tropfzeit zum teil wesentlich länger. alternativ kannst du auch gut mit sp systems arbeiten, wobei die tropfzeiten zwischen 30 min und 3 stunden variieren (je nach epoxy typ, das ist nahezu identisch mit west) sp bekommst du z.b. bei a.w.nimeyer oder direkt bei sp systems in schleswig
bisher habe ich die schalen aus epoxi gezogen und sehr gute erfahrungen damit gemacht. davon abgesehen solltest du eh zügig arbeiten, denn 45 minuten für so ein modellbootrumpf sind imho extrem viel zeit. durch gute vorarbeit kannst du den laminiervorgang ohne probleme auf ca 15 minuten reduzieren und dann hast du auch keine probleme mehr mit dem sich gelierenden harz. dabei meine ich mit guter vorarbeit übrigens das zurechtschneiden und zurechtlegen von den verschiedenen gewebestücken. dankbar ist es auch, wenn du als erstes nur groß ein bisschen harz in die form rollst, da das gewebe dann nicht so doll verrutscht und sich leichter durchtränkt, bei den nächsten schichten kann man dann gut ein bisschen weniger harz nehmen und mit etwas mehr druck arbeiten. führt in meinen augen zu vernünftigen ergebnissen (schale bei 250 bis 300 gramm, mit deck etc bist dann bei 500)

anbei frage ich mich gerade ob wir hier schon zu sehr im bereich von gfk reden oder ob das noch für das segelforum ok ist... hmmmm
sebastian
 

plinse

User
Moin,

bei unserem Gruppenprojekt war ja das schöne, verschiedene Bauansätze zu sehen. Ich laminiere solche Rümpfe mit Härter, der auf 45min Topfzeit kommt. Wenn ich mit dem Rumpf fertig bin, lege ich die Form in die Temperbox um das Angelieren zu beschleunigen, wenn das Deck fertig ist, kommt die Form dazu, wenn dieses dann so weit angezogen ist, ist auch der Rumpf noch deutlich klebrig.
Aus unserer Gruppe wollten 2 Leute ihren Rumpf selbst unter Anleitung bauen. Beim einen floß das Harz in Strömen und beim anderen dauerte das Laminieren so lange, dass der Rumpf trotz 90min Härter schon so durch war, dass ich mit den Fingernägeln schon durchkratzen konnte. Die Form kam natürlich sofort aus der Temperbox, damit das Harz nicht ganz hart wurde, bis das Deck drauf kam. Dafür war jeder Gewebeabschnitt genau winkelig und fransenfrei. Das ist bei mir nicht der Fall, dafür wiegt ein Rumpüf mit gleicher Faserbelegung trotz zusätzlicher "Verstärkungsfusseln" ;) 50gr weniger. Gut, er hat sich als Ziel gesetzt, ein durchsichtiges Boot zu bauen. Mal schaun, wie sauber der Innenausbau wird, ob er an dem Vorsatz festhält ;) .

@ andreas: Vielleicht baut Ulli ja auch so extremst sauber ;) :D , auch wenn es nicht wirklich was bringt.

Ich arbeite übrigens mit L285 von Scheufele, ist luftfahrtzugelassenes Harz, sehr geruchsarm, angeblich "phisiologisch verträglich", ...

So gesehen muss da auch was dran sein, ein Bekannter hat so eine häßliche Harzallergie, mit L285 kommt er aber noch zurecht. Bei einheitlichem Harz gibt es Härter mit 15-120min Topfzeit. Das Mischungsverhältnis ist konstant, es gibt aber 4 Härtertypen, zumindestens die Härter 285, 286, 287 sind untereinander mischbar zur theoretischen Feinabstimmung, für den, der es ganz genau braucht bzw. 286 braucht man nicht kaufen, wenn man 287 und 285 hat. H500 mit den 15min ist da wohl nicht mischbar, wird zumindestens nicht erwähnt, habs auch nicht versucht.
 
Hallo Andreas,
hast recht mit Deiner Einschätzung, aber muß das jeder wissen?
Hallo Plinse,
hast nicht recht mit Deiner Einschätzung. Außer einem Versuch vor ca. 13 Jahren mit Rumpfschale aus Polyesterharz und Glasmatte (von Gewichtlimit damals keine Ahnung gehabt) ist es mein erster ernsthafter Laminierversuch mit Epoxy Köper- und Leinwandgewebe.
Da mir der erste Versuch nicht gefiel (wegen zu großzügigem Zuschnitt wurde der Rand sehr wellig bis in die Schale) wurde beim zweiten die Bahnen mit 0,5-1 cm Überstand geschnitten. das war zu knapp. Diese dann exakt zu positionieren war schwierig/zeitaufwendig.
MfG

Ulli
 
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