Hallo ihr Leut,
jetzt möcht ich mich erstmal auch noch bei Sepp und dem Dachauer Verein für den lustigen Tag, die tolle Organisation und bei allen für den fairen Wettbewerb bedanken...und für die netten Fachsimpeleien am Rande und nach dem Wettbewerb. Das war der erste Wettbewerb meines Lebens, aber sicher nicht der letzte.
Peters Modelltypanalyse seh ich ähnlich und möchte noch ein paar Punkte ergänzen:
ARES: (.....) sauber im Hochstart, da liegt noch viel Potenzial
drin, Gewicht reduzieren, Profile sind extra Klasse,
Ares fehlten tatsächlich viele Meter im Hochstart, trotzdem Platz 7 und in einer Runde ein Gruppentausender, und das mit dem Prototyp der ~ 10 % schwerer ist als die beiden Serienmodelle. Die Piloten der leichteren Serien-Ares Thomas und Florian hatten so gut wie gar nicht mit dem Modell trainiert Für Florian war der erste Start im Wettbewerb sein erster Hochstart überhaupt, er fliegt sonst nur mit Motor, trotzdem ein achtbarer 10. Platz.
Für mich als Konstrukteur war der Wettbewerb extrem wichtig um zu sehen wo Ares im Vergleich zu den anderen Modellen steht, wo Stärken und Schwächen liegen, das konnte ich aus den wenigen bisherigen Vergleichsflügen mit Miles und Resolution noch nicht beurteilen. Gleiten und Durchsetzungsvermögen bei Wind sind die Stärken, es war das schnellste eingesetzte Modell, der große Rumpf für die 200 g. Ballastoption ist im Vergleich zu den anderen Modellen deshalb gar nicht notwendig.
Die Leistung im Thermikflug war bei allen Modellen gut, da ist Ares keine Ausnahme.
Ich werde einen querschnittsminimierten, hinten kürzeren und damit leichteren Rumpf mit möglichst vielen Serienteilen konstruieren. Zusammen mit einer leichteren Vliesbespannung und dem eingesparten Trimmblei dürften gegenüber dem Prototyp an die 130 - 150 Gramm einzusparen sein, etwa 80 Gramm gegenüber der Serie. Mit unter 650 Gramm und meiner Hochstarttechnik mit viel Höhenruder ziehen am Seil ist Ares mit den Leitwerkern voraussichtlich gleich auf.
Die Spoiler über 3 Rippenfelder wirken brachial, Thomas hat mit seinem Amigo mit den sehr kleinen Klappen gezeigt, dass schon 1 Rippenfeld ausreicht und kleinere Bremsen wegen der besseren Dosierbarkeit gegenüber den großen Dingern oft im Vorteil sind, außer man landet wie Jo mit dem Friendlito: in niedriger Höhe kurz vor dem Landepunkt durch Vollbremsung mit dem Fliegen aufhören
RESOLUTION: ein sehr gut gelungener Kompromiss aus Floater und Gleiter, neben der Pilotenleistung auch deshalb im Wettbewerb sehr erfolgreich
PURES: beste Hochstartperformance mit den größten Höhen und ebenfalls ein guter Kompromiß aus Floater und Gleiter, Top Flieger und wenn Sepp sich weniger um die Wettbewerbsorganisation und Gulaschsuppe kochen, dafür mehr ums Training kümmern kann bekomm ich schon Angst
FRIENDLITO: durchdachte Konstruktion mit vielen tollen Details und für die Klasse absolut passender Aerodynamik, der 3. Platz für Jan mit dem tags zuvor erst eingeflogenen Modell zeigt wo bei Frinedlito der Hammer hängt.
AMIGO: das langsamste Modell mit Schwerpunkt "Floater". Der Sieger Thomas hat bei den Anfangs ruhigeren Bedingungen den Amigo eingesetzt und mit dem auflebenden Wind auf Resolution gewechselt, ich glaube das zeigt wo das altbewährte Modell positioniert ist.
PASSAT 57: die modifizierten Freiflugmodelle sind gute Floater und mit ein paar modernen Details für besseres Handling und Landehilfe wie der Amigo einsetzbar. Peter hat das gut gezeigt.
Ich hatte angefangen ein RES-Brett auszulegen, da ich eine etwas ungewöhnliche (aber regelkonforme) Maßnahme zur Erhöhung des Flügel-Maximalauftriebs habe, aber ich lass das für RES wieder sein da ich nicht glaube das Defizit in der Hochstarthöhe gegenüber den Leitwerkern bei einer Brettauslegung auch nur annähernd ausgleichen zu können. Wer sich trotzdem daran versuchen möchte: nur zu. Die schnellen Rückschlüsse von der Idee, über die Umsetzung in Holz bis zum Vergleich im Wettbewerb sind ein besonderer Reiz der einfachen RES-Klasse. Beim fliegen ist z.B. ein leichter Schiski in Rippe mit etwas Schränkung im Außenflügel durchaus einen Versuch wert.
Die Regeln in Dachau haben gut funktioniert, ein paar wenige Details konnten durch Absprache ohne große Diskussionen geklärt werden.
Nach der Erfahrung mit dem drehenden Wind, der den Vergleich in Dachau nach 3 Vorrunden beendete, bin ich der Meinung, dass eine Verkürzung der Hochstarteinrichtung und evtl. damit verbunden Verkürzung der Flugzeit zu mehr Wettbewerben mit flexiblerer Durchführung führen kann.
Mit dem türkischen RES-Set sind mindestens 170 m Platzlänge erforderlich, mit dem "deutschen" RES-Set sogar noch mehr.
Die meisten Modellflugplätze in Deutschland verfügen aber nicht über so viel Platz und wenn der Wind 90° dreht wie in Dachau ist es ganz vorbei.
Vielleicht kann man darüber noch mal nachdenken.
Gruß,
Uwe.