Antikmodell "Strolch" nach Helmut Kirschke vergrößert Spw. 3,6m

Eigentlich bin ich im Internet über den Strolch von Helmut Kirschke gestolpert. Denn ich wollte schon lange einmal
den Antikmodellbau-Baustil erlernen und umsetzen. Der von Aeornaut angebotenen Baukasten war schnell gekauft.
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Mein lieber Freund Heinrich Düllberg hat mich aber letztendlich dann dazugebracht, diesen schönen Antiken doch
gleich etwas größer zu bauen. Und so landete der Bausatz im Schrank und dafür habe ich mich ans Zeichnen gemacht,
um den Plan zu verdoppeln. Erste Hochrechnung ergibt dann eine zu erwartende Spannweite um die 3,6m :rolleyes:

Viele Stunden sind mittlerweile mit Zeichnen vergangen. Denn es genügt nicht, nur das Ganze einfach hochzuvergrößern.
Schnell merkt man, dass sich in dem Originalplan kleine Zeichenungenauigkeiten eingeschlichen haben, die sich mit dem
Verdoppeln dann ebenfalls unschön vergrößern. Also habe ich viele Bauteile umgezeichnet, angepasst und es mussten
ja auch einige weitere Bauteile hinzugefügt werden, sonst wären z.B. die Rippenabstände viel zu groß.

Diese Mühe und diese dadurch geschaffene Präzision "schreit" ja förmlich danach ebenso präzise die Bauteile herzustellen.
Also ... es wird CNC-gefräst :D
An dieser Stelle möchte ich auf Ralph Spohrs http://spohrs.net aufmerksam machen. Ein prima Bursche, der schnell, gut
und auch noch bezahlbar solche Teile fräst.

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Eine knappe Woche später nach Versenden der Zeichen-/Fräsdaten kamen die 13 Speerholzplatten auch schon wieder
bei mir an. Welch Freude, wenn alles so schön zusammenpasst :cool:

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Tucanova

User
Wow -super!

Wow -super!

Hallo Oliver,
tolle Arbeit! Wenns dann an den Bau geht, lesen wir alle im Forum gerne die laufenden Berichte. :) Und wenn das Werk vollendet ist, sind wir (sag ich jetzt mal für alle ohne gefragt zu haben) am Erfahrungsbericht über den Erstflug (und weitere erfolgreiche Starts) immer stark interessiert.
Das wird ja ein riesen Teil mit 3,6 m - ein Thermikschleicher erster Güte! :D
Lass uns teilhaben an Deinem Projekt!
Karl-Heinz
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux Oliver

ich warte jetzt auch schon angespannt auf Deine nächsten postings.
und freue mich für Dich schon auf die Fertigstellung! ;)
 
Super idee

Nur wegen der Dimensionierung der Holmgurte hätte ich Sorgen, die erscheinen mir für einen 3,6m-Flieger etwas schwächlich.......
 
Holme und Spanten

Holme und Spanten

Hey, das freut mich sehr, wenn da doch so viele Mitleser sind. Das wird mich anspornen, weiter zu berichten :)

Noch eines vorab:
Mein lieber Baufreund Heinrich Düllberg hat schon etliche wunderschöne Antikflieger gebaut. Egal ob 1:1 oder 2:1.
Von ihm stammen fast alle vergrößerten Dimensionen. Denn er kann mit Erfahrung glänzen, die seinesgleichen sucht.
Lieber Heinrich, vielen lieben Dank für Deine unermüdliche und geduldige Unterstützung. Immer wieder schön, solch
einem Holzbaumeister zuzuhören.

Jetzt aber los...

Die Rumpfholme sind zwei 5x20 Kiefernleisten. Sie habe ich aus jeweils drei Meterlingen zusammengeschäftet. Denn der
Rumpf hat eine stattliche Länge von um die 2,25m (je nach dem, wie das Leitwerk dann später ausfällt).
Die Rippen werden kopfüber verklebt.

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In der Zeichnung lassen sich 5x20 Leisten wunderbar "verbiegen", auf dem Baubrett sieht das dann doch nochmal
anders aus. So muss ich leider 5 Spanten korrigieren, um eine schöne und nicht zu stark vorgespannte Biegung
zu erzeugen.

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Langenohl

User †
Mein lieber Baufreund Heinrich Düllberg hat schon etliche wunderschöne Antikflieger gebaut. Egal ob 1:1 oder 2:1.
Von ihm stammen fast alle vergrößerten Dimensionen. Denn er kann mit Erfahrung glänzen, die seinesgleichen sucht.
Lieber Heinrich, vielen lieben Dank für Deine unermüdliche und geduldige Unterstützung. Immer wieder schön, solch
einem Holzbaumeister zuzuhören.

Ja, Hein ist der große Multiplikator des AMD. :)

Grüß Ihn bitte herzlich von mir, wenn Du ihn wieder triffst.
 
der Ladeholm

der Ladeholm

Zeichnerisch ließ sich natürlich auch ein schön geschwungender Landeholm erstellen.
Diesen habe ich aus drei 3mm-Pappelsperrholzstücken zusammen gesetzt, die aber
nochmals an verschiedenen Stellen geteilt sind. Ansonsten hätte es Teile über einen
Meter lang zu fräsen gegeben. Das ist unnötig.

Ich konnte es nicht lassen, den zusammenlaminierten Holm nicht schon einmal auf
die Spanten zu stecken. Passt :cool:

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Zeichnerisch ließ sich natürlich auch ein schön geschwungender Landeholm erstellen.
Diesen habe ich aus drei 3mm-Pappelsperrholzstücken zusammen gesetzt, die aber
nochmals an verschiedenen Stellen geteilt sind. Ansonsten hätte es Teile über einen
Meter lang zu fräsen gegeben. Das ist unnötig.

Ich konnte es nicht lassen, den zusammenlaminierten Holm nicht schon einmal auf
die Spanten zu stecken. Passt :cool:

Anhang anzeigen 719129 Anhang anzeigen 719128


Ganz schön viel umbaute Luft;) wenn mann den Messschieber daneben liegen sieht..............Wie schwer is den das ganze Holzzeug so etwa?
 
umbaute Luft / Gewichtsfrage

umbaute Luft / Gewichtsfrage

Hallo Klaus,

Noch muss der schon begonnene Rumpf auf dem Baubrett bleiben. Kann ihn also noch nicht wiegen.
Sobald er "eigenstabil" ist, mache ich mal eine erste Gewichtsmessung von ihm und dem Holz, das noch
so in etwa verbaut werden soll.

Bis bald,
Oliver.
 
"Strolch"

"Strolch"

Servus Oliver,
schön wieder von Dir einen Baubericht lesen zu dürfen.
Hab bei deinem "Miss"-Baubericht viel gelernt, danke!

schöne Grüße vom Chiemsee
Alfred
 
ein "Holz-Fuß"

ein "Holz-Fuß"

Nachdem ich gezwungenermaßen eine Weiter-Baupause hatte -musste ja noch 5 neue Spanten besorgen-
habe ich die Zeit genutzt und ein Ablage- oder auch Baugestell gebaut. Das wünschte ich mir schon bei
meinem letzten Bauprojekt, bei dem der Flieger immer in irgendwelchen "Hilfskonstruktionen" mehr schlecht
als recht zu fixieren war. Doch das sollte dieses Mal anders sein :D


Zuerst einmal ein paar Umrisse aus der Zeichnung auf's Papier und dann ins Holz gebracht.

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Dann ein erstes "Probeliegen"

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Die beiden Holzspanten habe ich im Grundbrett mit Buchendübel verstifet.
Meine liebe Frau war so fleisig und hat mittels Beize und Parkettversiegelung dem "Holz-Fuß" seine schöne
Erscheinung vermacht. Noch etwas weicher Filz und fertig :cool:

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5 neue Spanten / erste Gewichtsmessung

5 neue Spanten / erste Gewichtsmessung

Heute sind auch die fünf veränderten Spanten des Rumpfes bei mir schon angekommen.

Vielen lieben Dank an Ralph Spohrs, der sich gleich wieder ins Zeug gelegt hatte und
seine Fräse erneut auf Touren gebracht hat. So stelle ich mir eine Zusammenarbeit mit
einem "Fräs-Service" vor. Toll ! Weiter so !
Kann ihn nur weiterempfehlen (Link steht ja ganz oben).


Nun hat mich doch Klaus gefragt, welches Zielgewicht ich anstrebe. So habe ich auch noch meinen
Vereinkollegen Emil.Diez gefragt. Er meinte, ich solle so unter 2kg bleiben. Das will ich ja gerne versuchen :confused:
Der Rumpf jedenfalls wiegt bisher 620g.
Ist das gut? Da fehlt mir jegliche Erfahrung.

Nun denn. Weiter geht's ;)
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux Oliver

Der Rumpf jedenfalls wiegt bisher 620g.

Davon habe ich keinerlei Ahnung - da müssen die ollen äh, alten Holzwürmer sich dazu äußern.

Aber den Rumpfrohbau in dem schönen Ständer (Kompliment an die Frau, meine käme nie auf solche Ideen...) mannoman, das wird ja schon riesig - imposanter Eindruck!
 
Wässern

Wässern

Das schön geformte Seitenleitwerk bzw. das Ruder davon soll aus Kiefernholzleisten hergestellt werden.
Doch diese Leisten gilt es für's Biegen vorher einzuweichen.

Durch Zufall bin ich auf dem Speicher auf ein herumliegendes Kunststoffrohr gestoßen. Eines, was für's
Verlegen/Führen von Elektrokabeln üblicherweise hergenommen wird. Und das taugt ja hervorragend für
mein Vorhaben.
Also kurzerhand einen alten Korken zum Verschließen etwas angefeilt und auf's Rohr geschoben, Wasser
und Leisten rein und dann noch ein kleines Vierkantstück, damit die zu wässernden Leisten auch unter
Wasser bleiben. Funktioniert einwandfrei ;)

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Die Endleiste des (Seiten-)Ruders

Die Endleiste des (Seiten-)Ruders

Üblicherweise wurden ja solche Endleisten an Rudern gerne aus 3x7 Kiefernleisten gebogen,
die vorher entweder mit einem scharfen Messer längs mehrmals eingeschnitten oder mit der
Laubsäge eingesägt wurden. Sonst wäre eine solche Leiste kaum rund zu biegen gewesen.

Auch ich habe dies ausprobiert, doch mit mäßigem Erfolg. Das Messer will zu gerne den harten
Holzfasern folgen und dies führt zu ziemlich unsauberen Schnitten. Mit der Laufsäge ist's nicht
viel besser, zumindest bei mir.
Deswegen habe ich mich entschlossen die gebogene Endleiste aus mehreren 3x3 Kiefernleisten
zu formen. Dafür mussten diese aber für 2 Tage ins Wasser (s. oben).


Zu allererst habe ich ein "Nagelbrett aufgestellt". Dort, wo später die Leisten hingebogen werden,
ist noch übliche Frischhaltefolie ausgelegt. Dann wird der darunterliegende Plan nicht auch noch
unfreiwillig gewässert und auch ein späteres Verkleben findet zwischen den Leisten und nicht
zwischen Leisten und Papier statt.
Damit sich die nasse Leiste leichter um die Kurven legt, kann man diese schon einmal mit den
Fingern/Händen leicht vorbiegen, bevor sie auf's Nagelbrett gelegt wird. Man spürt sehr gut, wenn
man an die Biegegrenze stößt.

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Nach einigen Stunden des Trocknens kommt die zweite gewässerte 3x3 Kiefernleiste an die Reihe.
Sie wird einfach "hinter" die erste gelegt. Auch hier schon einmal im Vorfeld "freihändig" vorformen.
Jetzt noch gut durchtrocknen lassen (1 Tag).

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das Seitenleitwerk, Holme und Rippen

das Seitenleitwerk, Holme und Rippen

Für die Seitenleitwerksholme der Dämpfungsfläche habe ich zwei 5x5 Kiefernleisten genommen,
für die Nasenleiste eine 3x8 und der Holm des Ruders ist ebenfalls eine 5x5 Leite.

Jetzt werden die Rippen der Dämpfungsfläche sauber senkrecht eingeklebt. Die beiden Holme laufen
leicht schräg noch oben, was in den Rippen schon vorgesehen ist (Fräsnut).


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Danach wird die Nasenleiste eingekerbt und ebenfalls mit den Rippen verklebt.

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Das Ruder hat nur einen Holm, auf dem ebenfalls die Rippen senkrecht aufgeklebt werden.

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Ein erster Zusammenbau :)

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Seitenruder, Ruderscharniere

Seitenruder, Ruderscharniere

Die vorgefrästen Ruderrippen haben alle einen "fluchtenden Drehpunkt". Dieser liegt hinter dem
Ruderholm, was eine Unterbrechung dieses Holms notwendig macht. Die Unterbrechung muss
mit den Ruderscharnieren wieder aufgefangen werden.
Vielleicht eine nicht technisch schöne Konstruktion, dafür aber eine schöne, wie man später
bei der Vollendung sehen kann.
Nun ja :(

Das Scharnier besteht aus 1mm dicken GFK-Plättchen, insg. 3 Stück, die von einem "Sperrholz-
Käfig umrandet werden. Dieser "Käfig" wird direkt mit der Rippe verklebt.

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Rippe, GFK-Plättchen und Käfig werden noch mit Hilfe mehrerer Zahnstocher miteinander verstiftet.
Zuerst vorbohren, dann mit einer konischen Nadelfeile das Loch vergrößern (konisch) und letztlich
das ebenfalls konische Zahnstocherende mit allem verkleben.

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Noch etwas verschleifen.

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Beim Gegenstück wird's etwas aufwendiger. Auch hier wird ein kleiner Käfig auf die Rippe geklebt. Ein Zwischen-
stück Flugzeugsperrholz beschränkt den späteren Ruderweg/-ausschlag. Dieses Zwischenstück ist nur gering-
fügig dicker als GFK-Plättchen.

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Die Einzelteile miteinander verklebt und schon sind die Scharniere fertig.
Später wird ein 2mm Kunststoffstab die Drehpunktseele werden.

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Es bewegt sich :D

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Seitenruder, Endleiste

Seitenruder, Endleiste

Die beiden rundgebogenen 3x3 Kiefernleisten sind verklebt und miteinander deutlich formstabiler als einzeln.
Nun wird wieder "probegelegen" und die Endleiste in Position gelegt. Alles muss exakt ausgerichtet sind,
ansonsten schleicht sich ein Winkelfehler ein, der später das Ruder sich nicht mehr leicht bewegen lässt.

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Wie sich hier heraustellt, habe ich die Ruderrippen teilweise etwas zu kurzgemacht. So werde ich später
korrigieren müssen. Aber nur zusammenkleben kann ja jeder ... :D

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An den Holmenden und an einer Rippe wird zuerst einmal die Endleiste verklebt. Danach wird das Ruder hoch-
kantgestellt und die restlichen Rippen senkrecht verklebt. So erhält man ein "gerades Ruder".

46.jpg 47.jpg


Und ??? :cool:

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