Eurofighter 6mm Depron Eigenbau (Easybuild V2) mit Leopard-Impeller L68EDF-4B1

kuvera

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Hallo Jungs

Ich hab den Eurofighter gebaut von RC-Powers:
http://www.rcpowers.com/forum/showthread.php?8782

Länge: 118cm
Spannweite: 88cm
Fluggewicht zw. 700 und 900g

Gegenüber dem Original hab ich auch die Vorflügel lenkbar gemacht, und natürlich ein Seitenruder.

Das Modell fliegt sehr gut, allerdings mit dem Pusher-Prop einigermassen laut, und mit einer guten Tendenz zu "höhe" bei Vollgas, die ich auch mit Motorsturz des Pushers nicht wegkriege. Hat wohl mit der Verwirbelung der Luft im Rumpfkasten hinten im Modell zu tun.

Da mir der Pusher ohnehin zu laut ist, und ich eher Freund von EDF-Jets bin (hab schon ein paar :-), kommt nun eine anständiger leiser Impeller rein:
nämlich der Leopard-Impeller L68EDF-4B1 mit 1.6kg Schub bei 4S. Also mit gut Leistungsreserven, sodass man auch schön mit 1/4 Gas noch leise rumkurven kann.

Nun eine für mich sehr wichtige Frage:
Mit welchem Winkel zum Hauptflügel soll der Impeller & Schubrohr montiert werden? Ich hätte mal einfach angenommen, exakt 0° Zug und Sturz, d.h. genau mittig zu Tragflächengeometrie, exakt in der Linie. Ist das richtig so bei einem Delta wie dem Eurofighter?
Für eine versierte Antwort wäre ich dankbar, da man beim Einbau eines Impellers mit Schubrohr den Sturz nicht mehr so einfach wegkriegt, wie bei einem Motorträger-montierten Pusher-Antrieb.

Danke im Voraus
Severin
 

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kuvera

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...hab ne Lösung im Internet gefunden:

"da der Impeller genau wie eine Turbine kein Drehmoment entwickelt und in deinem Fall fast genau auf der Neutrallinie des Flugzeugs liegt, kannst Du auf Zug und Sturz gänzlich verzichten.
Seitenzug fällt bei Düsen (ganz gleich, welcher Art) grundsätzlich flach, es sei denn, Du baust mehrere ein. Sturz brauchst Du nur dann, wenn die Düse außerhalb der Neutrallinie montiert ist"

Kann mir diese Info jemand bestätigen?
 

kuvera

User
Also...

Ich hab nun den Impeller eingebaut. Einiges an Arbeit gab die Ausarbeitung des Luftkanals vor der Düse, mit dem Ziel, den Luftkanal einigermassen gleichmässig gross zu halten (so wie man es machen soll ;-)

Dann noch alles etwas verschliffen, und aktuell mal grundiert. Finish folgt später.

Der Leopard-Impeller hat ein sehr angenehmes Laufgeräusch und kann schon fast als Leise bezeichnet werden.

Fliegen? Tut er ganz super. Mit vollem Akku endlos senkrecht, nachher hat gerade etwas Originalgetreu - mit etwas anlauf senkrecht. Abkippen kennt der Eurofighter nicht, und man kann durch das niedrige Gewicht - 1.15kg Abfluggewicht - auch sehr enge langsame Kurven machen.
 

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kuvera

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wichitge Hinweise zu den Canards:
- die Anlenkung muss absolut spielfrei sein bei den Canards
- digital-Metallgetriebe-Servos mit min 2.5kg Stellkraft sind ein muss (habe HK 11g mg digitalservos verwendet)
- Ausschläge von ca. 2.5cm von der Canard-Spitze gemessen nach oben und unten reichen völlig aus
- die Canards müssen mehrfach mit CFK-Stäbchen (1x3mm) verstärkt werden

Bevor ich diese Massnahme machte, war die Eurofighter im Speedflug unkontrollierbar nach oben oder unten weggetaucht. Nach diesen Massnahmen liegt sie nun brettgerade und zahlm in der Luft beim Speedflug.
 

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kuvera

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Finish - Eurofighter mit Design ähnlich der Patrouille Suisse

Finish - Eurofighter mit Design ähnlich der Patrouille Suisse

So, nun ist auch noch das Finish gemacht!
 

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kuvera

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Das Flugverhalten dieses Eurofighters ist im allgemeinen sehr gut.
Habe mittlerweile sicher 30 Akkus leergeflogen.

Falls jemand erflogenen Schwerpunk & Klappenstellungen wissen möchte, poste ich das gerne.

Das einzig störende ist der top-speed Speedflug.
Wenn ich mit Vollschub einen Abschwung fliege, und einen tiefen Überflug machen will, neigt der Eurofighter zu "zappeln", dh. er übersteuert auch fein gesteuerte Höhe- und Tiefekorrekturen. Ein schneller schnurgerader Überflug kriege ich nicht hin.
Eine massive Aussteiffung der Canards mit CFK und auch eine Aussteiffung der "Delta-Quer-Höhenruder" brachte Besserung. Aber ein Teil ist immer noch da.
An den Anlenkungen kann es nicht liegen, es sind alles Digitalservos mit Metallgetriebe verbaut, und die Anlenkungen sind 99% spielfrei.

Hat jemand eine Ahnung, woran das liegen kann? Kennt jemand dieses Verhalten evt. auch von anderen Eurofighter-Konstruktionen?

Danke für Tipps.
Severin
 

kuvera

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...und nach genauerem Untersuchen hat sich dann die Ursache noch ergeben! Eine nicht 100% sauber verleimtes Gelenk des Canard!
Nach stabilem Verleimen ergab der erneute Testflug:
Auch beim Abschwung im Topspeed 100% neutrale Fluglage! Kein "gezappel" mehr.

Die Flugeigenschaften können nur als traumhaft gutmütig beschrieben werden. Ich würd den Jet als 100% Anfängertauglich einstufen. Was nicht heisst, dass der Experte weniger Freude hätte an diesem Fluggerät.

Ein besseres Video mit Kunstflug folgt, sobald die Witterung es zulässt
 

kuvera

User
...hab heute den Jet vor Vereinskollegen vorgeflogen.
Die Flugeigenschaften konnten rundum beeindrucken.

Wer bereit ist, ca. 10 Stunden Arbeit zu Investieren (nichts schwieriges, der Bauplan ist ja super!), der erhält einen perfekt fliegenden Jet, der die Flugeigenschaften vieler Schaumwaffeln-Konkurrenten in den Schatten stellt.

Das ist mittlerweile bereits mein 6. Jet (History; Robbe AMX Jet, Starmax AMX mit Vector, T-45, 2 x F-35, Su 37), und diese Eurofighter ist mit Abstand der bestfliegende von allen. Insbesondere im Kunstflug (Rollen Looping), beim Abreissverhalten und beim Anstellwinkel zur Landung ist die Eurofighter 1a.

Wenn wer diesen Jet nachbauen will, liefere ich gerne alle Einstellwerte (SP, Ausschläge, EWD der Canards, Sturz des Impellers), sowie viele Bautipps.

Gruss Severin
 

kuvera

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...und hier noch die Bilder des wahrscheinlich finalen Finish.

Übrigends: es sind noch "nachbrenner-LED" eingebaut. Sieht man hier einfach nicht, weil nicht eingeschaltet ;)
 

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kuvera

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Auf die dunkle Jahreszeit hin gibts nun noch etwas Licht ;)

Die Nachbrennerbeleuchtung ist mit einem brushed 18A Fahrtregler dynamisch mit dem Schub geschaltet. Mehr Schub = mehr Licht ;)
 

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kuvera

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Übrigends: habe den Jet auch schon mit 2 parallel geschalteten 2200mAh 4s 25-50C Turnigy-Nano tech geflogen. Das sind dann 4400mAh, woraus sich inetwa 8 Minuten Flugzeit ergeben.
Das Mehrgewicht merkt man natürlich in einer etwas grösseren Trägheit, aber auch bei mehr Durchzug, und durch die höhere Spannungslage auch bei mehr top Speed. Die Steigrate ist ebenfalls wegen der höheren Spannungslage (nur noch ca. 30Amp Last pro Akku) nicht merklich weniger.

Den Impeller gibts ausserdem hier zu kaufen:
http://www.hebu-shop.ch/product_info.php?info=p7435_Leopard-Impeller-L68EDF-4B1-inkl-Brushless-Motor-1-6kg-Schub.html&XTCsid=a850afdde503bdb956aa5fcf65ea36d8
 

kuvera

User
Hier noch Bilder vom Luftkanal & Impeller.

Der Luftkanal könnte sicher NOCH perfekter gestaltet werden.
Die optische Illusion dieser Foto zeigt jedoch im hinteren Teil der Luftführung sowas wie eine "Stufe" aus Depron. Das ist aber keine Stufe, sondern ein etwa in 15° Winkel zugespitzt geschnittene 6mm Depron-Platte. Auch vor dem Impeller gehen alle 4 Seiten gleichmässig in die "Verjüngung" zum ÎMpeller hin, wobei der Luftkanaldurchmesser inewa ähnlich bleibt.

Der Luftkanal muss ja zwangsläufig von einem breiten Rechteck zu einem Kreis übergehen.
Der Impeller selber wird von 2 Holzspanten getragen (1 vorne am Einlauf und einer am hinteren Rand des Alumantels), die auf Durchmesser des Impeller geschnitten wurden.

Die Einlässe vorne wurden nachträglich mit 3mm Kohleflachstäben und Glasmatte überzogen, da diese beim Landen grosser Belastungen ausgesetz sind. Hab mittlerweile schon mal einen halben Maulwurfhügel weggeschaufelt bei einer Landung. Nix passiert, ausser dass ich die Einlässe mit Flaschenputzer gründlich rausputzen musste ;)
 

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kuvera

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...und noch ein paar Messwerte:

Mein 2200er wird bei 4,5Min Flugzeit in dieser 1.35kg schweren Eurofighter bei nicht immer Vollgas mit dem Leopard-Impeller nicht mal Handwarm.
Bei 4400mAh (2stk parallel) werden die Akkus mit langen Vollgaspassagen dennoch kaum Handwarm. D.h. das Setup in dieser Verwendung passt.

Um von exakten Zahlen sprechen zu können, hab ich jetzt gerade noch mal nachgemessen. Also mit dem Leopard 4S Antrieb und Turnigy nanotech 4S 2200mAh 25-50C zieht der Antrieb im Stand 60.3 Ampere. Mit 2 parallel geschalteten 2200ern d.h. mit 4400mAh zieht er 63.5 Ampere.
Gemessen mit einem Graupner Zangen-Amperemeter.
 

kuvera

User
Hier noch die erflogenen Idealwerte nach ca 50 Flügen:

Schwerpunkt liegt bei 27.7 cm ab Lufteinlass vorne, bzw. ab 22.0cm ab Flächenwurzel vorne.

Höhenruderausschlag hinten: 25mm, Expo 60%
Querruderausschlag hinten: 20mm hoch, 15mm runter via Diff, Expo 50%
Canards: 15-20° Maximalausschlag

Wichtig: Canards gehen bei "ziehen" vorne hoch, während die Höhenruder hinten beim Delta ebenfalls hoch gehen. Ist eigentlich klar, aber wehe dem, der's falsch mach :D

Wieso dokumentier ich das alles?
Seit 15 Jahren Modellflug (ich fliege fast alles, und sofern es das Wetter erlaubt - fast täglich), ist das der best fliegende Jet, den ich je hatte. Eigentlich fast "Anfänger-tauglich", sofern man sowas überhaupt sagen kann von einem Jet.

Und das Geschwindigkeitsspektrum reicht von "spektakulär langsam" - ja wie ein Slowflyer, bis zu Jetlike full speed-Überflüge.
Ich kann den Nachbau nur wärmstens Empfehlen.

Den Jet aus Depron geschnitten und ohne viel schleifarbeit und lackieren hat man in ca. 2 Abenden verklebt. 1 Abend für Lufteinlässe schön ausgestalten & Impeller einbauen inkl. Schubrohr, 1 Abend für die gesamte Elektronik & Anlenkungen. Und dann - zuerst mal fliegen!

Für's Finish sind je nach dem noch ein paar Abende nötig, wichtig ist primär das mit 2-3 lagen Glasfaser-Parkettlack-Verstärken des Rumpfbodens, da man ja auf dem Rumfp landet.

So, das wärs dann somit mit meinem Baubericht.
Viel Spass beim Nachbauen.

Für Fragen bin ich über das Forum oder via private Message erreichbar.

Gruess aus der Schweiz
Severin
 

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GePo

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Gratuliere!!
Gut gemachter Baubericht ;)
Viel Spaß noch damit.

Grüsse
Georg
der noch Depronteile einer X31 herumliegen hat:rolleyes:
 

kuvera

User
Endlich ist die digitale Kofferwaage geliefert und drum meine gemessenen Schubwerte. Der Schub des Leopard-Impeller L68EDF-4B1 beim eingebaut in die Viper Jet - hängend mit Kofferwaage gemessen - liefert folgende Werte:

Bei 4s Turnigy Nano Tech 2200 mAh bei gerade 110g
Bei 4s Turnigy Nano Tech 4400 mAh bei rund 1200g
D.h. die 220g Mehrgewicht durch den 2. Akku (parallel gestöpselt) wird zumindest durch 100g Schub gleich wieder kompensiert. Natürlich mit mehr Flugzeit.
 
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