RES-Modelle

Michael, kommerziell hergestellt sollte so ein Modell in der Preisregion eines in Formen gebauten F3K-Modells liegen. Der Aufwand ist vergleichbar und man kann nur mit ausgesuchtem Balsa die Bauteile herstellen (ein 15mm Balsabrett sollte unter 150g wiegen, besser um 100g!).

Dietmar, hier die Daten zu deinen Fragen:

Flächeninhalt: 35,8dm2
Profil: Tiefe – Wölbung – Dicke: Wurzeltiefe 220mm, Wölbung von 1,85 auf 2,1%, Dicke von 6,24 auf 5,37%
Einteiliger Flügel? Nein, es ist ein dreiteiliger Flügel mit Durchmesser 4mm CFK Steckungen. Die äußeren Ohren sind nach dem Bespannen abgetrennt und mit zusätzlicher V-Form stumpf angeklebt
Holm? Ja, 0,6x3mm CFK in gefrästen Nuten. Auf das CFK wurde dann ca.0,4mm Balsa geklebt und Überschliffen. Die Oberfläche ist damit Balsa und der "Holmsteg" das Balsa des Kerns.

Noch ein paar Daten wenn es interessiert:
Streckung: 11,4
HLW-Spannweite: 488mm
Fläche HLW: 3,92dm2
Streckung-HLW: 6,1
Leitwerkshebelarm (Nase Fl.-Nase HLW): 703,3mm
Rumpflänge: 1216mm
Rumpffläche vor dem Schwerpunkt: 1,28 dm2
Leitwerksträger: CFK-Rohr 15mm auf 9mm Durchmesser 700mm lang
SLW-Fläche: 2,4 dm2
Die Leitwerke sind profiliert

IMG_4112.jpegIMG_4120.jpegIMG_4546.jpeg
 
Bei dem gefrästen Mittelteil der Fläche auf dem ersten Bild im vorherigen Beitrag ist nur die Oberseite gefräst. Die Ausnehmung für den Spoiler habe ich zuerst gefräst genau so wie Sperrholzeinlagen für die Flächenverschraubung zum Rumpf. Beides wurde vor dem fräsen der Flächenoberseite mit entsprechenden Balsafrästeilen abgedeckt, so das die Oberseite/Außenseite des Spoilers und der Verschraubung ebenfalls die Profilkontur hat.
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Hut ab, das ist eine tolle Fertigungskunst!
Wenn das hält: die Profildicken sind auch der Hammer...

Vielleicht magst du noch etwas zur Aerodynamik sagen/erzählen - da hast du sicher auch einiges an Hirnschmalz investiert, oder? ;)

LG Kjell
 

gaspet

User
Hallo!
So ein RES Modell in dieser Bauweise gibt es schon einige Zeit! Nennt sich Mad-Res !
Bausatz 169,-
Stefan Fraundorfer Modellbau, bzw Zeller Modellbau.
Gruß Peter
 

pfeiferl

User
Der Vollständigkeit halber.
Das erste Modell mit Vollbalsaflächen war der MTS.
Gibts auch in dieser Preislage.

Viele Grüße, Georg
 
Ich kenne durchaus die bisherigen Modelle mit Vollbalsaflächen, die sind aber von der Herstellung nicht ganz vergleichbar mit dem Fräsaufwand den ich für mein Modell betreibe. Das kann ich zumindest nur für Einzelstücke für den Eigenbedarf. Der CREST hat Flächen und Leitwerke mit elliptischen Umrissen und Profilstraks mit gefrästen Ober-und Unterseiten.
Ein Vergleich der Flächeninhalte zeigt die durchaus unterschiedlichen Konzepte.
Dieser Thread zeigt doch sehr schön die unterschiedlichen Modelle und ihre Entwicklung, daher wollte ich auch mein Modell vorstellen und vielleicht dem einen oder anderen Anregung zu etwas anderer Bauweise oder zu Details der Bauweise geben.
Kommerziell wird mein Modell nicht werden.

Mir gefällt besonders der Rumpf meines CREST der gerade mal so breit ist wie das CFK-Rohr (naja 1,4mm breiter).
 

pfeiferl

User
Hallo Christian,

Schön, dass du dich auch für RES interessierst und dich hier einbringst.
Mich würde interessieren, wie du die Torsionskräfte bei dieser Rückpfeilung in den Griff bekommst (Flatterneigung).

Viele Grüße, Georg
 
Georg, der Vollbalsaflügel ist sehr torsionssteif, besonders durch den Überzug mit dem Japanpapier und der damit erfolgten Lackbehandlung. Die Oberfläche ist dadurch sehr hart und trägt sicher zur Erhöhung der Torsionssteifigkeit bei. Ich hatte bisher noch kein Problem damit, auch nicht bei starkem Wind und F3B ähnlichem Ausklinken beim Start.
So viel Rückpfeilung hat die Fläche gar nicht, da täuscht vielleicht das Bild. Die Rückpfeilung ist ausschließlich in den Außenflächen ab dem ersten Knick.
Dazu kommt noch die Quartergrain Orientierung des Balsaholzes, das macht die Fläche auch torsionssteifer.

Das Modell kann sehr schnell geflogen werden durch die dünne Profilierung und den Querschnittminimierten Rumpf und da gab es bisher kein Flattern der Fläche oder der Ruder.
Ich habe bei den Rudern auch keine Seilanlenkung mit Federn sondern 0,6mm Stahldraht in Teflonröhrchen und damit eine starre Verbindung die nicht zum Flattern neigt.
Ich mach mal einen Screenshot der Zeichnung des Flächenumrisses.
 
Chapeau

Chapeau

Hallo Christian,

Chapeau - Dein CRES sieht wirklich toll aus. Danke das Du die Informationen hier teilst.
Ich persönlich hätte nie daran gedacht einen Voll-Balsa Flügel zu verwenden da ich immer davon ausgegangen bin das dies bei weitem zu schwer wird. 530 Gramm sind nicht schlecht und Du hast sicherlich schon ideen wie sich das Gewicht noch senken lässt.

Bei Studium der Bilder und Deiner Beschreibung haben sich natürlich sofort viele Fragen ergeben. Ich würd mich freuen wenn Du weitere details zu dem CRES teilen würdest.

Wie fliegt der CERS aus Deiner Sicht? Du bist Lünen gegen andere Modelle angetretten. Wo liegen die Stäreken/Schwächen im Vergleich?

Die aerodynamische Auslegung ist eher extrem was die Profilwölbung und Dicke angeht (1,8%-2,1%). Was hat Dich dazu bewogen auf geringe Wölbung zu gehen? Wo siehts Du darin die Vorteile. Die AG und BC Straaks liegen eher um die 2,5% Wölbung.

Was denkst Du wo bei einer "optimierten" Version das Gewicht liegen wird. Siehts Du noch wesentliches Potential und wo?

Was sind die Einzelgewichte der Komponenten - Rumpf, HLS/SLW, Flüggel?

Wie hast Du die Klappenanlenkung aus dem Rumpf gelöst? Könntest Du weitere Detailbilder vom Rumpf teilen?

Kann mir nur zu gut vorstellen wie Deine Werkstatt beim Fräsen der Flügel ausgesehen hat ;-) hast Du davon Bilder?

Herzlichen Dank
Harry
 
Harry, der CREST fliegt etwas flotter als die sehr leichten Modelle die in Lünen am Start waren. Bei Wind hat er meiner Meinung nach Vorteile und wenn es, wie dort geschehen, weder Wind noch Thermik gibt, kann er nicht ganz mithalten mit dem noch etwas zu hohen Gewicht und vor allem dem Piloten, der das Modell noch nicht richtig eingestellt hatte ;)
Im laufe des Sommers habe ich per Handstarts die Zumischen des Höhenruderausschlags zum Ausfahren des Spoilers optimiert. Im Handstart konnte man gut einen Kreis fliegen und einen normalen Landeanflug gegen den Wind auf sich zu. Bei zwei dieser Handwürfe hatte ich doch tatsächlich in der geringen Höhe Thermik und konnte einkreisen und Höhe gewinnen. So etwas konnte ich bisher nur mit meinem F3K-Modell (Yasal) machen.

Ich habe die Profile in der Auslegung von F3K-Modellen übernommen. Ich wollte gute Eigenschaften bei kleinen Re-Zahlen. Der Auftrieb einer Tragfläche soll ja das Gewicht des Modells tragen. Mit 2,5% gewölbten Profilen kommt es darauf an wie sie sich im Bereich des Ca verhalten in dem sie fliegen sollen. Ich orientiere mich da nicht an dem Ca-max sondern am Ca um die 0,4-0,5 und da reicht bei dem geringen Gewicht eine Wölbung unter 2%.
Die Profildicke war erst höher in der Planung des Modells. Im CAD mit dem 3D-Flügel hat man das Volumen des Flügels und damit über die Dichte des zu verwendenden Balsa auch das Gewicht. Mit den dickeren Profilen bin ich da nicht auf Gewichte für die Flächen gekommen die ich als Zielwert angestrebt hatte. Ich hätte Taschen von der Ober- oder Unterseite Einfräsen müssen um dadurch das Gewicht zu senken. Also wurden die Profile dünner gewählt um in den Zielbereich zu kommen. Ich hatte von Anfang an vor die Flächen und Leitwerke mit Papier zu bespannen, da ich von den Freifliegern weiss wie fest und steif eine so behandelte Balsaoberfläche wird. Die Profildicke ist aus diesem Grund so dünn geworden. Ich bin aber erfreut wie stabil und leistungsfähig die Fläche geworden ist

Mein Ziel für den zweiten CREST ist es 100g gegenüber den ersten Modell zu sparen. Der zweite Rumpf ist schon fertig mit 30g weniger Gewicht (190g), natürlich mit der Anlage und Blei um mit der ersten Fläche und dem ersten Höhenleitwerk zu fliegen. Ich hoffe die zweite Fläche um 70g leichter bauen zu können.
Die bisherigen Gewichte:
Rumpf mit Seitenleitwerk (drei Servos im Rumpf!):218g
Flächenmittelteil mit den Steckungen:156g
Flächenaußenteile je: 72g
Höhenleitwerk:12,7g

CREST_Rumpf.JPG

Man kann sicher die Mechanik der Spoileranlenkung aus dem Rumpf heraus erkennen und auch den verstellbaren Hochstarthaken

IMG_4117.jpeg

Wenn man den Staubsauger für das Vakuum braucht, kann man nicht den Staub absaugen:)
 
Klappenservos verkabeln

Klappenservos verkabeln

IMG_20200108_172328.jpg
Hier etwas aus der Trickkiste vom Nichtflügler: Die Servo Kabel der Klappenservos an einem Balancerstecker der Sorte EH zusammenfassen. Bei geteilten Klappen einen 4-poligen Stecker (3S). Den kann man dank der Wannenform auf die Unterseite des Flügels kleben. Zum Anschluss an den Empfänger dann ein 3S-Balancerkabel (Buchse EH) mit entsprechenden Servo Steckern.

Gruß Hans
 
Gibt es Neuigkeiten vom CREST?

Gibt es Neuigkeiten vom CREST?

Hallo Christian,

hoffe, dass du hier noch mitliest?

Wollte mal nachfragen, ob es Neuheiten von deiner sehr interessanten RES-Konstruktion CREST gibt?

Du hattest ja angekündigt, einen etwas leichteren Flügel fräsen zu wollen.

Würde mich freuen, wenn du darüber weiter berichten würdest.

Viele Grüße
Dietmar
 
Ja sicher, es gibt eine deutlich leichtere Version mit einer Rippenfläche!
Ich habe es mir leicht gemacht und habe einfach die Solids meiner Vollbalsafläche im vorgesehenen Rippenabstand geschnitten und habe diese Schnitte in der 2D Anordnung weiter bearbeitet um Beplangungsabzug und Holmgurtausschnitte vorzunehmen. Das heißt, die Aerodynamik der Vollbalsafläche ist so übernommen worden, also keine dickeren Profile und gleicher Umriss.
Ich habe eine D-Box mit 1mm Balsabeplankung gewählt, 2mm Balsarippen und eine 2mm dicke Endleiste verwendet. Es ergab sich, das die 2mm reichen um bei einer Endleistenbreite von 20mm gerade noch die Profildicke an der entsprechenden Verbindung zu den Rippen zu erhalten. Die Endleiste bekam daher nur kleine Ausfräsungen um die Rippen dort einsetzen zu können.
Den Rumpf für dieses Modell habe ich auch etwas verändert. Der Rumpf wurde etwas kürzer vor der Fläche und um ein paar Grad flacher, da der Knick der Rumpfnase beim ersten CREST zu stark nach unten geneigt war und ich schnell eine Stecklandung produzieren konnte. Für den Leitwerksträger habe ich ein konisches Rohr von Thiele verwendet das deutlich leichter ist als das des ersten CREST. Die Leitwerke sind wieder aus Balsa profilgefräst und identisch mit der ersten Version. Ich habe nur ein paar Aussparungen mehr vorgenommen um das Gewicht zu senken.
Der CREST mit Rippenfläche wiegt 344g.
Flächenmittelteil: 72g
Flächenohr je:34g
Rumpf:193g
Höhenleitwerk:10,7g

Gebaut habe ich die Flächen auf einer gefrästen Helling aus Pappelsperrholz, die auch die V-Form der Anschlußrippen mit vorgibt.
Bilder sind da wohl aufschlussreicher als meine Beschreibung.
 

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Noch ein paar Bilder wenn es interessiert.
Der Spoiler wird ja über ein GFK-Teil vom Rumpf aus angelenkt. Um den Spoiler im eingefahrenen Zustand dicht zu ziehen, habe ich ein Stück Gitarrenstahlseite an den Spoiler geklebt, funktioniert gut.
Der Rumpf hat wieder die Haube als Scharnier zum aufklappen.
 

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Hallo Christian,

Vielen Dank fürs einstellen hier.

Klasse Flieger! Was anderes habe ich von dir aber auch nicht erwartet!

Noch dazu in rot, ......

Das Thiele-Rohr finde ich übrigens auch sehr gut und habe es schon verwendet.

Hast du den neuen CREST schon geflogen?

Gruß
Dietmar
 
Hallo Dietmar, Danke für dein Lob! Geflogen habe ich ihn schon im Dezember. Zuerst nur Handstarts, da die Wiese von dem schlechten Wetter sehr nass war und ich nicht das Seil auslegen wollte. Ich hatte auch ein wenig kalte Füsse ob die Rippenfläche torsionssteif genug geworden ist. Mit den Handstarts war ich aber sehr zufrieden da ich mit dem leichten Modell mehr Kreise um mich herum fliegen konnte als mit der schweren Vollbalsa-Version.
Ich werde dem nächsten Flächenmittelstück aber ein paar diagonale Rippen spendieren, das erhöht die Torsionssteifigkeit enorm.

Sylvester hatten wir dann ein kleines Jahresabschlusstreffen bei uns am Platz und nachdem der Morgennebel hochgezogen war konnte ich das Seil auslegen und ein paar Starts machen. Ich habe bei jedem Start die Spannung am Seil durch weiteres Ausziehen erhöht um zu sehen ob er irgendwann flattert. Ist nicht passiert und das auch nicht beim F3B-Ausklinken. Enttäuschend ist nur das umsetzen von Fahrt in Höhe, das ist mit dem Vollbalsa CREST deutlich besser trotz gleicher Aerodynamik des Modells. Das Gewicht macht dabei also viel aus.
Jetzt möchte ich gerne ein paar Vergleichsflüge mit dem Slite oder anderer RES-Modellen machen. Wenn das Wetter besser ist wird sich das sicher mit Kollegen ergeben.;)
 
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