Normandie: Hang- bzw. Küstenfliegen?

Hallo

Nach einigen Besuchen in der Bretagne solls nächsten Sommer für 2-3 Wochen mit einem Wohnmobil in Richtung Normandie gehen.
Bekanntlich ist die Normandie von hohen Klippen und einem langen und steilen Küstenstreifen gesäumt. Wie schauts dort mit Fliegen aus?
Kann man einfach mit dem Womo an die Küste und fliegen wo man will oder gibt es spezielle Küstenabschnitte wo es sich besser lohnt als an anderen?

Mit im Gepäck soll nebst Schaumware auch etwas Kohle mit: Pace VX, Competition und Stringray.:D
Wie sehen die Landegegebenheite aus? Geht oft nur Styro oder gibts auch vernüftig grosse Landewiesen?

Würde mich freuen, wenn wir hier möglichst viel Informationen zu dieser schönen Gegend zusammenbringen würden.
Bin euch somit um jede Information dankbar. :)

Grüsse
Robert
 
Hangfliegen in der Normandie

Hangfliegen in der Normandie

Hallo Robert,

ich habe sehr schöne Flüge an der Steilküste bei Joburg direkt unterhalb der Aufbereitungsanlage Cap la Hauge gemacht.
Parkplatz für Wohnmobile ist vorhanden, Landemöglichkeit war ganz gut, etwas Leewirbel, aber durchaus machbar.
Hier die Koordinaten: 49.676737, -1.94458

Frag aber bitte nicht, ob es gern gesehen wird. Es gibt einige Besucher und ein kleines Restaurant.
Bei mir hat keiner gemeckert und die meisten fanden es ganz interessant.

Ich habe mit einem CHK Spiro und mit meiner alten ASW 22BE (3m) von Graupner geflogen.

Es gibt aber, wenn man keine Angst vor Kernkraftwerken hat an der ganzen Westküste der Halbinsel interessante Fluggelände.

Dagegen ist die Ostseite der Halbinsel nicht für's Hangfliegen geeignet, habe jedoch einige schöne Thermikflüge mit dem E-Segler dort gemacht.
Platz ist genug, und auf einer Wiese direkt am Strand macht mir die Fliegerei am meisten Spaß.

Aber--- Cornwall, Wales und die Isle of Wight sind da um Zehnerpotenzen besser. (siehe Bild)


Viel Spaß: Winni
 

Anhänge

  • Kernow.jpg
    Kernow.jpg
    106,3 KB · Aufrufe: 69

Horbach

User
Hallo Robert,

ich bin letztes Jahr mit dem Camper und einigen Modellen der Normandie entlangefahren. Die ganz Strecke von St-Valery-sur-Somme nach Cherbourg (wo ich mit der Fähre nach England bin). Aber ich war etwas enttäuscht, weil die Gelegenheiten zum Fliegen äusserst bescheiden waren. Praktisch die ganzen Klippen sind zwar auf einem schmalen Streifen entlang begehbar, dahinter kommt mehrreihiger Stacheldrahtzaun und Kuhweide oder Kornfeld. Da wo man ausserhalb der Leewalze landen könnte, kommt man nicht hin.

Orte, wo man mit einer Schaumwaffel fliegen könnte, ohne Anspruch auf schöne Landebedingungen, gibt es sicher genug. Danach habe ich aber nicht gesucht (weil ich keinen Schaumstoff dabei hatte). Für meine F3B Flieger und zugegeben etwas anspruchsvolle Ansprüche an das Landefeld habe ich aber trotz ausdauernden Märschen und Google Earth-Recherche nix gefunden.

Man findet auch bei den Franzosen im Internet, die ihre Hänge eigentlich freizügig veröffentlichen, nichts über diesen Küstenabschnitt. Einzig über Cap Gris-Nez bei Calais habe ich was gefunden, dort ist aber den ganzen Sommer durch Flugverbot. Und dann fand ich noch diese Szenerie "Arromanches" für den AFPD. Das Gebiet wäre genau an meiner Route gelegen und schaut noch ziemlich gut aus.

Hier noch ein paar Bildchen:

norm_001.jpg

norm_002.jpg

norm_003.jpg

norm_004.jpg

norm_005.jpg

norm_006.jpg

norm_007.jpg

norm_008.jpg
 
Hallo zusammen

Vielen Dank für eure bisherigen Posts, aber ach, ihr macht es mir wirklich nicht leicht. England wäre natürlich auch nicht schlecht, da hätte meine bessere Hälfte sicher nix dagegen - so von wegen auf den Spuren von Rosamunde Pilcher und so...;)

Leider scheinen in der Normandie die Küstenstreifen gut mit Stacheldraht bewachsen... sowas mag mein Competition aber nicht wirklich so gern. In der Bretagne waren wir schon ein paar Mal, da gings praktisch überall gut zum Fliegen (wenn sich das Geländer geeignet hat) - nur sind da die wirklich hohen Klippen, bzw. Küstenstreifen eben dünn gesäht.

Natürlich hatte ich England auch schon ins Auge gefasst, bisher scheiterte es aber v.a. an den strengen Einreisebestimmungen bezüglich Vierbeiner. Hab vorhin grad mal nachgesehen - ab dem 1.1.2012 fällt endlich der Tollwuttitertest weg. Super! Bisher musste man mind. 6 Monate vor der Überfahrt nach GB dem Hund ne Blutprobe ziehen und damit die wirksame Tollwutimpfung nachweisen. Somit wäre auch dieses Hindernis weg. btw: Zecken- und Bandwurmimpfung bleibt immer noch bestehen, was aber kein Problem darstellen sollte.

Nun muss ich nur noch meine bessere Hälfte überreden, was mir aber hoffentlich mit der oben genannten Herz-Schmerz-Autorin auch gelingen sollte.:D

http://www.slopehunter.co.uk/ macht eindeutig Lust auf mehr.

Falls ihr eure Englanderfahrungen hier weitergeben möchtet - ich bitte darum. :)

Nur so ne Frage am Rande: wie gut gewöhnt man sich ans Fahren auf der "falschen" Strassenseite?

Grüsse
Robert
 

Horbach

User
Hmm, England...da war ich grad nach der Normandie. Was fällt mir dazu ein...

-Supernette Leute, speziell die Modellflieger am Hang. Sie fliegen alle sehr einfache und günstige Modelle, keine Materialschlachten und "schaut her, ich habe eine 15-Meter-Scale-Maschine-in-fünfach-Kohle-Ausführung"-Gehabe. Genau so wie ich es mag:) Meist hat man jedoch die schönsten Hänge für sich alleine. Modellflieger findet man nur nach Feierabend und am Wochenende an den Stadtnahen Hängen.

-Camping ist schwierig, aber möglich. An der Normandie hat es alle paar Kilometer einen günstigen & schönen Platz neben jedem Kaff, in England sind sie eher dünn gestreut, fernab der Zivilisation, teilweise nur für Clubmitglieder. Für mich mit einem VW Bus wars nochmals schwieriger, da manchmal solche Gefährte nicht erwünscht waren oder sanitäre Anlagen fehlten. Die 'Farm Campings', die für mich in Frage kamen, waren riesige Felder, wo man sich irgendwo hinstellen konnte, mit einfachen sanitären Anlagen. Einzige Anmeldeformalität ist die Übergabe einer 10£-Note.

-Linksfahren: Ja, geht nach einer halben Stunde Problemlos. Und das zurückgewöhnen an den guten alten Rechtsverkehr macht genausoviel Mühe 2 Wochen danach ;-) Ab und zu fällt man in stressigen Situationen ins alte Schema zurück (zB auf die falsche Seite schauen vorm Abbiegen), was mitunter gefährlich sein kann. Ich hab mir darum sehr viel Zeit genommen, und mich nicht hetzen lassen. Die Engländer sind auch auf der Strasse sehr höflich, Verfolger und Zurechtweiser sind selten. Was Mühsam ist, sind die Hecken, die praktisch alle Strassen säumen. Man sieht nix von der Landschaft und kann sich schlecht orientieren. Ausserdem muss man immer auf der Hut sein, mit dem Einspuren vor den mehrspurigen Kreiseln, die manchmal auch 8 Ausfahren haben können, damit man bei seiner Ausfahrt dann auch ganz aussen ist. Das Fahren in England ist meiner Meinung nach anstrengender als bei uns, aber die freundlichen Strassenmitbenutzer nehmen einem Fehler nicht übel, im Gegensatz zur Schweiz oder D.

-Falls auch Interesse für 'richtige' Flugzeuge besteht, es hat an jeder Ecke irgendwelche Museen und interessante Orte. Ganz speziell das Air Fleet Museum in Yeovilton lohnt sich zu Besuchen.

-Ich hoffe ich schaffs nächsten Sommer wieder nach England:)

Gruess, Marcel
 

Horbach

User
Noch einige Bildchen von der Insel:

gb_001.jpg

Ein farm camping. Platz genug für einen Elektrosegler...

gb_002.jpg

Am Bwlch, mit Sicht auf den Ice Cream Slope. Leider war grad Flaute.

gb_003.jpg

Die Kante des Wreckers

gb_004.jpg

Der Wrecker von unten

gb_005.jpg

Rhossili Bay, kannte ich aus dem Aufwind. Der Berg rechts wäre super zum fliegen, es hätte genügend Platz um auch mit grossen Kisten zu landen.

gb_006.jpg

Nochmals Rhossili. Ich hatte leider Südostwind statt West und konnte nicht fliegen :cry:

gb_007.jpg

Typische englische Strasse: Rauf und runter wie auf der Achterbahn, die erwähnten Hecken und gelegentlich ein paar Schafe :D

gb_008.jpg

Etwas Wind am Mickey's Slope (Bwlch)

gb_009.jpg

Hang und Landewiese oberhalb Shoreham. Der Hang ist nicht spektakulär, der regelmässige kräftige und unverwirbelte Wind jedoch schon!

gb_010.jpg

Die Zagi-Kante

gb_011.jpg

Auf dem Long Man. Eine Hügelkette mit Hängen in jede Richtung.

gb_012.jpg


gb_013.jpg


gb_014.jpg


gb_015.jpg

Eine Traumlandewiese auf dem Long Man

gb_016.jpg

Oberhalb von Folkestone. Hier oben wäre es bestimmt gegangen zum fliegen, allerdings war mir der Wind doch zu stark...

Gruss, Marcel
 
Hangfliegen in Südengland

Hangfliegen in Südengland

Ja Carsten, ich kann mich deiner Meinung zu 100% anschließen.
1. Was die netten Leute angeht: Ich habe es genauso erfahren, immer hilfsbereit und ein ganz anderes Verhältnis zur Fliegerei als unsere Landsleute mit ihrer berüchtigten "Oberlehrermentalität"
Beispiel: Ahnungslos wie immer habe ich meinen E Segler auf einer wunderschönen Wiese südlich von Salisbury ausgepackt und bin gestartet. Kurze Zeit später hielt ein Landrover neben mir und ein
netter, älterer Herr stieg aus und meinte ob ich denn wüsste, wo ich hier fliege. Hier würden die weltbesten Rennpferde trainiert und gleich käm davon eine ganze Horde hier vorbeigerannt.
Aber wenn die dann durch sind, könnte ich gern weiterfliegen. Stell dir die Situation mal in Deutschland vor-----

2. Die britischen Modellflieger sind alle "normal" geblieben. Hier braucht es keine >5m Superorchidee um Spaß zu haben.

3. Links fahren war für mich nie ein Problem, dagegen war die Umgewöhnung wieder auf Rechtsverkehr in Calais, nachdem man von der Fähre kommt, manchmal kritisch.

4. Das Essen in England, gerade auf dem Land und dort bevorzugt in netten Pub's ist entgegen der verbreiteten Meinung, sehr gut.

5. Camping war nie ein Problem, allerdings ist eine temporary membership im CCC (Caravaning & Camping Club) zu empfehlen. Die Plätze des Clubs sind super.
Auf einem der Plätze, wenige Meilen östlich von Tintagel (cornische Nordküste) hab ich direkt neben dem Wohnmobil an der Steilküste fliegen dürfen.

6. Ich will sofort wieder hin !!!!

Hier noch einige Impressionen, dazu auch zwei Luftaufnahmen um mal eine Übersicht über die phantastischen Küsten zu bekommen.
Ich werde nicht verraten, wo ich überall geflogen habe, es gibt Wiesen direkt an der Steilküste und im "Headland" in Hülle und Fülle, sprecht die lokalen Farmer an und fragt, ob ihr fliegen dürft. Wenn es für ihn unpassend ist, wird er mit Sicherheit einen Tip zur Hand haben, wo es passt. Ach ja,- Angst vor Kühen sollte man nicht haben. Vorsicht nur bei Bullen und Kühen mit Kälbern.
 

Anhänge

  • tintagel.jpg
    tintagel.jpg
    120 KB · Aufrufe: 46
  • iow.jpg
    iow.jpg
    88,7 KB · Aufrufe: 40
  • kernow1.jpg
    kernow1.jpg
    144,9 KB · Aufrufe: 45
  • kernow2.jpg
    kernow2.jpg
    121,4 KB · Aufrufe: 42
Hangfliegen in Südengland

Hangfliegen in Südengland

Ja, das sind genau die Bilder die mir bis nächsten Sommer das Leben schwer machen...ui, ui, ui. :D
Tolle Bilder.

So stelle ich mir das vor, Sonne, Küste und Wind. :)

Mein Mädel habe ich schon umgepolt. Hat mich eigentlich recht wenig Überredungskunst gekostet - nach dem Stichwort "Rosamunde Pilcher" war plötzlich alles klar. :D:D

Eigentlich könnte man den Thread nun umbennen, aber leider habe ich dazu keine Rechte. Aber vielleicht liest ja ein Mod mit. ;)

Lasst euch bitte mit weiteren Beschreibungen und Bilder nicht aufhalten. Davon kann man nie genug kriegen. Werde mich dann natürlich nach unserer Reise auch revanchieren.

Vielleicht habt ihr ja noch weitere Anektoten wie die von Winni. Bitte nur her damit.

Grüsse
Robert
 
normandie

normandie

hallo robert
hier der link zur seite des retroplane-treffens 2011, welches in vauville (in der nähe der atom wiederaufbereitungsanlage la hague) stattgefunden hat. dort findest du bilder und wegbeschreibung von 2 fluggeländen. ich war dort und kann bestätigen, dass es gut bis sehr gut trägt wenn der wind aus westen bläst, den osthang haben wir nie getestet. die locals sind cool und einige sprechen auch etwas englisch, französischkenntnisse sind aber sicher hilfreich....

gruss
stefan



http://www.retroplane.net/retroplane2011/index-de.htm
 
Hmm, England...da war ich grad nach der Normandie. Was fällt mir dazu ein...


-Falls auch Interesse für 'richtige' Flugzeuge besteht, es hat an jeder Ecke irgendwelche Museen und interessante Orte. Ganz speziell das Air Fleet Museum in Yeovilton lohnt sich zu Besuchen.

-Ich hoffe ich schaffs nächsten Sommer wieder nach England:)

Gruess, Marcel

Hallo Marcel,

wenn du mal wieder rüber fährst und noch ein schönes Museum haben willst:
Auf der Strecke nach Cornwall liegt zwischen Andover und Salisbury das "Middle Wallop Museum of Army flying"
Kann ich neben Yeovilton wärmstens empfehlen.
Dann mach auch gleich einen Abstecher zum Hang am Pepperbox Hill, südlich von Salisbury. Du bist garantiert allein dort und der Hang geht bei nördlichen Winden.

Aber um beim Thema des Freds zu bleiben, immer wenn ich in der Normandie einen Fährhafen gesehen habe, von wo es auf die andere Kanalseite ging, hatte ich feuchte Augen.
(Aber der Käse ist, in der Normandie ist der Käse besser.)

Auf dem Weg in die Normandie kommt man ja auch ums Cap Griz Nez nicht vorbei ohne seinen Flieger auszupacken.
 

Horbach

User
@Robert:
Gratulation zur Planänderung :D

Dann kannst du gleich mal diese Seite hier studieren:
http://www.coolcamping.co.uk/


@Winni:
Middle Wallop habe ich selbstverständlich auch besucht! Klein, aber fein. Und eines der wenigen Museen, die die Geschichte der Lastensegler zeigen. Nicht vergessen sollte man auch Tangmere, war vom Material und der Machart her das schönste aller Museen.

Der Flügel auf dem Luftbild gehört zu einer Archer (bzw Cadet oder Cherokee), nicht? Selbst hingeflogen?

Essen in England...schwierige Sache. Habe oft selbst gekocht oder halt die allgegenwärtigen Fish&Chips gegessen. Die Auswahl an Lebensmitteln in den Supermärkten ist aber sehr gut. Sogar Englische Tomaten schmecken besser als die spanischen. Einfach noch in Frankreich genug Käse & Wein kaufen.

Das mit der Pferdewiese ist eine tolle Sache! Auch noch eine Anekdote zur Freundlichkeit der Bauern: Nach etwa 2 Stunden planlosem Herumfahren auf der Suche nach einem Platz für die Nacht habe ich entnervt und hungrig an einem kleinen Weg zu einer Farm gleich neben der Hauptstrasse angehalten um wenigstens mal kurz was essen zu können. Da fuhr ein Jeep an mir vorbei, Richtung Farm. Der Fahrer guckt verwundert. 5 Minuten später kam der Mann angeradelt, stellte sich als Farmer vor und meinte, bevor ich mich rechtfertigen konnte, ob ich nicht auf dem Feld campieren wolle, da sei es viel ruhiger als an der Strasse. Ach ja, Wasser & Dusche hätte es in der Gartenlaube!
Ab so einem Verhalten eines Bauern ist man als Schweizer doch sehr erstaunt!

Gruess
Marcel
 
@Marcel

Tangmere ist natürlich auch bekannt, genau so wie Lashham, Duxford, Shuttleworth Collection usw.
Ich bin viel in Südengland geflogen, teils mit gecharterten Flugzeugen ab Eagelscott in North Devon, aber auch von
meinem Heimatplatz Mönchengladbach aus mit einer G-109-b, einer ArcherII und unserer Vereins-Regent.
Näheres dazu auf meiner HP.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten