Hallo? Bin ich jetzt hier allein?
Egal, jetzt kommt eine "kleine" Bilderserie zum Flächenbau.
Ich möchte euch heute den Bau der Oberschale der rechten Fläche zeigen. Zuerst wurde eine 0,7 mm Starke PE-Folie (gibts bei Toom) in die Styroform eingelegt und mit Trennwachs versehen. Das mit dem Wachs ist nicht unbedingt nötig, da die Folie keine Lust hat sich mit Harz zu verbinden. Aber man kann ja nicht vorsichtig genug sein.
Danach wird das zugeschnittene Glas der äußeren Schicht in die Form gelegt. Ich verwende hier 80 g/m² in Leinwandbindung.
Die innere Glasschicht wird spiegelverkehrt auf einer dünnen PE-Folie aufgebaut. Ich habe hier eine Lage 49er Glas verwendet, sowie eine zusätzliche Lage für das erste Drittel der Spannweite und ein Streifen 80er Glas im Holmbereich.
Danach geht das Gematsche mit dem Harz los. Dabei sollte man nicht so trocken arbeiten, wie es sonst zum Laminieren empfohlen wird, da ein gewisser Harzüberschuss zur Verklebung mit dem Stützstoff (Balsaholz) benötigt wird. Das Tränken des Glases auf Folien hat den Vorteil, dass sich das Balsa nicht schon beim Tränken vollsaugt und der Flügel unnötig schwer wird. Während des Verpressens zieht das Holz dann überschüssiges Harz aus dem Laminat. Zum Tränken verwende ich einen baumarktüblichen Schaumstoffroller. Hier mal ein Bild von der eingematschten Außenlage:
Danach wird der Stützstoff in die Form gelegt und gut angedrückt. Die zugeschnittenen Balsabrettchen wurden mit ein paar Stücken Klebeband aneinander fixiert. Nach dem Einlegen in die Form ist das Klebeband natürlich wieder zu entfernen, sonst gibts unverklebte Stellen. So sieht's aus:
So, jetzt wird's sportlich. Die auf der separaten Folie getränkte innere Lage muss jetzt aufgelegt werden. Dazu musste der 160 cm lange Folienstreifen im Ganzen umgedreht und falten- und blasenfrei auf den Stützstoff in die Form gelegt werden.
Danach wird die Form geschlossen. Der Aufbau ist von unten nach oben: Styroform, 0,7 mm PE-Folie, äußere Glaslage, 1mm Balsaholz, innere Glaslage, dünne PE-Folie, Schaumstoffschicht, Gegenstück zur Form. Der Schaumstoff sorgt dafür, das überall gut angedrückt wird. Damit lassen sich auch ohne Absauganlage ganz gute Ergebnisse erzielen, obwohl es mit Absaugung wohl noch besser werden könnte.
Jetzt muss natürlich noch richtig gepresst werden. Gut, dass wir noch ein paar Ziegelsteine rumliegen haben. Nach dem Geschleppe wünsche ich mir einen großen Satz Schraubzwingen. (ächz)
Nach dem Entformen kann sich das Ergebnis sehen lassen. Nach dem Beschneiden der Kanten wiegt die knapp 30 dm² große Schale 140g. Geht eigentlich. Die Unterschalen, die nach dem gleichen Schema gebaut wurden wiegen 135g. Die Masse der Schale setzt sich zusammen aus: 42g Balsa, knapp 50g Glas und ebensoviel Harz. Fertig: