Boeing Model 80A (M 1:8 - Spw. 3 m): Baubericht!

Die Boeing Model 80-A-1: Ein kaum bekannter Airliner.
In den Jahren 1995 -2000 war ich 3mal im "museum of flight" in Seattle. Dort steht das einzige, nicht flugfähig restaurierte Flugzeug der ursprünglich sechzehn in den Jahren 1928 bis 1930 gebauten 80´er Serie.

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Der Bauplan wurde von einem guten Modellbaufreund (chris-67) mit einem CAD Programm nach einem Originalplan in 3D gezeichnet. Meine CNC Fräse leistete gute Dienste. Mit dem Aufbau hatte ich zwar bereits vor ein paar Jahren begonnen, jedoch bremste mich das Berufsleben bis zur Rente ziemlich aus.

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So , das war´s für´s Erste.

Viele Grüße,
Gerhard.
 
seltenheitwert

seltenheitwert

Hallo Gerhart,

Schönes Projekt hast Du und Chris da auf die Beine gestellt!
Die ist ja schon im Rohbau fertig.....also nichts mit Rente!
Also, ich freue mich auf weitere Infos.

Gruß

Tom

Ps. was sehe ich da am Bildrand....eine C1 von DB ?
 
Hallo Gerhard,

klasse, dass du dein Projekt hier im Forum anderen Modellbauern bekannt machen willst. Bestimmt wird das Interesse groß sein, schon deshalb, weil der Weg zum Erstflug ja gar nicht mehr sooo weit ist ;)

Wie man auf der "Museum of Flight" Website nachlesen kann, sollen mit diesem Flugzeugtyp ja die ersten Stewardessen überhaupt zum Einsatz gekommen sein, sieben Krankenschwestern waren das angeblich. Das lässt doch vermuten, dass Flugreisen in solchen Kisten zumindest recht turbulent gewesen sein dürften!

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(Quelle: Museum of Flight, Seattle)

Dran bleiben und immer fleißig berichten!

Viele Grüße,
Christoph.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Wäre klasse, wenn jemand ein schönes großes, farbiges Bild des Emblems vom Rumpf hätte oder zumindest wüsste, wo es so eins gibt. Die Farbaufnahme auf der "Museum of Flight" Website ist zwar schön, aber zum Nachzeichnen des Emblems reicht das leider nicht. Einzelheiten sind da nämlich leider nicht mit der nötigen Genauigkeit zu erkennen.
 
Tolles Projekt Gerhard!

Ein Flugmuster zum Austoben - Trimot, Doppeldecker, Fachwerkrahmen - was will man mehr?!

Setz doch ruhig noch ein paar Detailaufnahmen rein. Daran kann man sich gar nicht satt sehen.


Waren die vielen Rippen der Tragfläche für die Statik nötig? Oder wolltest du nur die Vorbildtreue möglichst exakt einhalten?

Grüße, Bernd
 
Hallo und Danke für euer Interesse,

die Albatros am Nebentisch gehört einem Modellbaukollegen.
Das war anlässlich eines Stammtisches der Antikflieger, in Türkenfeld am 10.03.2012.

Ja ein paar Bilder habe ich schon noch und ein kleiner Baubericht der bisherigen Arbeit folgt. Von den Emblemen und Schriftzügen am Flugzeug habe ich natürlich Fotos gemacht, leider zu Zeiten, da zumindest ich noch keine Digitalkamera hatte. Die Qualität wird aber hoffentlich ausreichen, um die Graphiken vernünftig vektorisieren bzw. mit einem Vektorprogramm nachzeichnen zu können. Ich kann Eckart nur beipflichten, wenn jemand gute Fotos hat oder rein zufällig mal in Seattle vorbeikommt: bitte an mich denken!
Wahrscheinlich werde ich Schablonen zum lackieren der Zeichen anfertigen, mit einem Plotter u. Transferfolie. Es wird allerdings noch ein wenig dauern bis dahin.

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bild_007k.JPG

Bernd,
für die Statik würden natürlich weniger Rippen reichen. Die Anzahl der Rippen und ihre Verteilung über die Fläche entspricht allerdings genau dem Original. Im Innenbereich blieb recht viel Material stehen. Innen zerren allerdings 2 kräftige Motoren, da wird das Mehrgewicht hoffentlich zu verschmerzen sein.
Im Außenbereich sollen die Rippen dann kontinuierlich dünner werden, bis runter auf 3mm.


Viele Grüße,
Gerhard.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
@ Gerhard

Die Fotos sind gut. Muss ich nur noch etwas entzerren und dann steht der Vektorisierung nichts mehr im Wege! ;)
 

deti

User
Fotos Boing

Fotos Boing

Hallo
Es gibt einen Fotosatz von der Boeing ,Aero Max "mit über 50 Fotos von dieser Maschine
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Guten Morgen!

Eckart, das ist ja super. Herzlichen Dank, ich werde dir gleich mal meine email-Adresse zukommen lassen.
Jeder, der schon einmal ein größeres Modellbau-Projekt begonnen, oder gar abschließen konnte, weiß, wie wertvoll solche Unterstützung ist!

Da will ich gleich die Gelegenheit nutzen, auch für die anderen Embleme dieses Flugzeugs etwas Werbung zu machen, insbesondere das "City of Auburn" Abzeichen ;).

City_of_Auburn.jpg

Air_Transport_Inc.jpg

Viele Grüße,
Gerhard.
 
Hallo Deti,

deinen Curtiss Jenny Thread verfolge ich mit Respekt und Hochachtung. Fantastisch, was du da auf die Beine stellst! Auch Gerhard ist diesem Typ verfallen.
Wegen der Aero Max Bilder war ich schon eifrig - aber erfolglos - googlen. Hättest du einen Link hierzu parat? Das wäre großartig.


Viele Grüße und herzlichen Dank,
Christoph.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Unter der von mir oben bereits verlinkten Adresse ist jetzt eine ergänzte Abzeichensammlung zu finden! ;)

Eckart
 
Hallo allerseits,

Baubilder der Nase.

Aufbau des Urmodells mit 6mm-Pappelsperrholzspanten, Beplankung d. Urmodells mit "US-Wellblech" Formen, die ich vorher auf meiner CNC Fräse vorbereitet hatte, Material ist "Creativ Hartschaumplatte". Ansonsten ganz normaler Formenbau.

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Viele Grüße,
Gerhard.
 

deti

User
sieht sehr schön aus

sieht sehr schön aus

Hallo Gerhard

Dein Projekt wird ja auch eine Klasse für sich:sehr schönes Modell was du da Bauen willst.
vielen Dank für deine Jenny Fotos .

Wünsche dir auch viel erfolg beim Basten:D
schöne grüsse Detlef
 
Wunderschöner Flieger! Mir gefallen diese frühen Airliner mit ihren Art Déco Lackierungen sehr, leider sieht man sowas kaum als Modell.

Gruß
Jochen
 

toobo

User
Wunderschöner Flieger! Mir gefallen diese frühen Airliner mit ihren Art Déco Lackierungen sehr, leider sieht man sowas kaum als Modell.

... dem kann ich mich nur anschließen! Irgendwie hat dieser Flieger Ähnlichkeiten mit der JU-52, eben nur als Doppeldecker und mit anderem Leitwerk.
Ich bin auf das fertige Modell sehr gespannt!
 
Hallo, liebe 80A-Interessierten,

ich möchte euch über Ostern mit ein paar geschichtlichen Hintergründen zur 80A versorgen.

Die von mir für den Nachbau ausgewählte Variante ...

"hat eine erfüllte und vielfältige Laufbahn hinter sich – vom Luxusliner zum Arbeitspferd, vom Schwergewichtstransporter in der Wildnis von Alaska zum Schrott auf einer Müllhalde. Es wurde von dort durch einen Sammler antiker Flugzeuge 1960 gerettet, der erkannte, daß sein Status sich im Laufe der Zeit von einem nutzlosen Stück Müll zu einem wertvollen Gegenstand verändert hatte. – ein Juwel auf dem Schrottplatz."
Es ist die "80A-1".
"Das Modell 80 von Boeing wurde 1928 eingeführt und im regulären Flugbetrieb bis 1934 eingesetzt. Dann wurde es von einem neuen Boeingmodell ersetzt. Es wurde von einem führenden Flugzeughersteller – der Boeing Airplane Company aus Seattle, Washington – hergestellt, exklusiv für eine einzige Fluglinie, die Boeing Air Transport System, eine Tochtergesellschaft des Herstellers. Eigentlich wirkte sie veraltet, weil es ein Doppeldecker war, in der Zeit als die anderen führenden Flugzeuge, die dreimotorigen Ford und Fokker, Eindecker waren.

Obwohl sie nur an eine Fluggesellschaft verkauft wurde und nur auf einer Strecke, San Francisco-Chicago, eingesetzt wurde, war die 80´er bedeutend, weil sie der erste dreimotorige amerikanische Transporter war, der als solcher entwickelt und schließlich auch gebaut wurde. Es war auch der erste amerikanische Transporter, der als Dreisitzer entwickelt wurde – zwei Sitze auf einer Seite des Ganges und einer auf der anderen.

Auch wurde das Modell 80 nicht in der üblichen Art und Weise entwickelt – also etwas neues und besseres zu entwickeln als das, was in Gebrauch ist, und dann nach Käufern zu suchen. Das Modell 80 wurde von der Boeing Airplane Company im Hinblick auf ein bereits vorgegebenes Ziel entwickelt: Den erhöhten Bedarf an Passagierplatz auf der Strecke der Boeing Air Transport System zu befriedigen."


/.../

"Ein einfacher Weg, ein neues Passagierflugzeug zu entwickeln, war, einen bereits existierenden Armeebomber zu einem Passagierflugzeug umzubauen, wie es Curtiss mit seinem B-2 „Condor“-Bomber machte. Boing verfügte aber über keinen Bomber, den man hätte umbauen können. Daher wurde eine vollkommene Neukonstruktion in Angriff genommen. Das hatte außerdem den Vorteil, dass die Nachteile, die sich durch einen Umbau ergaben, nicht in Kauf genommen werden mussten."

/.../

"Das erwähnenswerteste Merkmal des Modell 80 im Vergleich zu anderen Doppeldeckern war, daß der Rumpf den Freiraum zwischen der oberen und unteren Tragfläche komplett ausfüllte. Dies war ein Vorteil einer kompletten Neuentwicklung gegenüber einem umgebauten Bomber: Ein tieferer Rumpf gab den Passagieren mehr Kopffreiheit.

Jedoch schien die Verwendung von zwei Tragflächen zu dieser Zeit ein Rückschritt in die Vergangenheit zu sein. Aerodynamisch effizientere Eindecker waren seit Lindberghs berühmten Flug vom Mai 1927 stark im kommen, und auch die zwei zu dieser Zeit führenden dreimotorigen Transporter, beide von 1925, waren Eindecker.

Boeing hatte aber seine Gründe. Die geringere Geschwindigkeit eines Doppeldeckers gegenüber einem Eindecker gleicher Leistung war kein Nachteil auf einer Strecke, auf der es keinen Wettbewerb mit anderen Fluggesellschaften gab. Ein Doppeldecker hatte bestimmte Vorteile auf der Strecke von San Francisco nach Chicago. Ein Großteil der Strecke führte über bergiges Gelände, wo die Notlandeplätze klein waren und sogar größere Plätze wie Rock Springs oder Cheyenne, Wyoming auf Höhen zwischen 6000 und 7000 Fuß lagen. Die schnelleren Eindecker waren hier im Nachteil, so daß Boeings scheinbarer Rückschritt unter diesen Umständen ein Schritt in die richtige Richtung war.

Die Entwicklung des Modell 80 für 12 Passagiere, bestückt mit den 410 PS starken „Wasp“-Motoren, begann Ende 1927, und das erste von vier Exemplaren wurde ab August 1928 im Linienbetrieb eingesetzt. Obwohl sie von Boeing für Boeing gebaut wurden, und von keiner anderen Gesellschaft benutzt wurden, wurden sie zu einem Preis von 75.000 US-$ beworben.

Das Modell 80 war so erfolgreich, dass Boeing die Arbeit an 12 weiterentwickelten Modellen, der 80A, aufnahm. Diese wurden mit neuen 525 PS starken „Hornet“-Motoren von Pratt & Whitney bestückt und erhöhten die Passagierzahl auf 18. Die weiterentwickelte Struktur und die stärkeren Motoren erhöhten den Preis einer 80A auf 93.819 US-$.

Eine 80A wurde, in Anlehnung an die Tradition der Piloten der alten Riege, die „den Flugwind fühlen“ wollten, mit einem offenen Cockpit anstelle der normalen geschlossenen Kabine fertiggestellt, wurde aber bald in ein Standardmodell mit geschlossenem Cockpit umgebaut. Eine andere 80A, eine Deluxe-Ausführung, speziell für die Chefs der Standard Oil Company of California hergestellt, hatte so viel zusätzliche Ausstattung, dass sie eine eigene Modellnummer, 226, bekam.

Obwohl es keine spektakulären Auftritte oder irgendwelche berühmten Flüge machte, hat das Modell 80A eine einzigartige Bedeutung in der Luftfahrtgeschichte. Am 15. Mai 1930 führte Boeing Stewardessen auf dieser Maschine ein. Andere Gesellschaften hatten gelegentlich auch schon männliche Stewards als Flugbegleiter in den größeren Transportern, aber die heutzutage übliche Stewardeß nahm ihren Anfang in der Boeing 80A vor über einem halben Jahrhundert."


(Quelle: Auszüge aus "Flying the Boeing Model 80", Peter M. Bowers, Museum of Flight, Seattle". Ins Deutsche privat übersetzt.)


Viele Grüße, bis zum nächsten Bauabschnitt,
Gerhard.
 
Hallo,

sieht wirklich schön aus der Aufbau!

Die 3X3 Kiefernleisten hab ich selber gestern gerade für die Abstrebung einer Rippe genutzt. Ist erstaunlich wie fest das geworden ist. Mit Balsa wäre man um gleiche Festigkeit zu erreichen genauso schwer dabei, wenn nicht schwerer - mehr Leim für eine großflächigere Verklebung!

Grüße, Bernd
 
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