Ich mein von der Gasamt Spannung ( Anstatt 4,9- steht dann auf meiner Telemetrie ``also im FLug`` 4,6v)
Das glaube ich Dir unbesehen, im "Normalflug" (ein wenig vor sich hinsteuern) fliessen ja auch nur ein paar 100 mA. Die Stromspitzen und damit verbundenen Spannungseinbrüche im µsec-Bereich beim gleichzeitigen Anlauf von mehreren Servos siehst Du mit Deiner Telemetrie nicht. Immerhin schreibst Du was von Deinem Schlepper, da sind ja üblicherweise nicht gerade schwachbrüstige Servos verbaut (ausser Du schleppst mit einer 1,2m-EPP-Cessna Easyglider und so).
Die von Dir gezeigte Schaltung funktioniert sicher, aber vom Design her ist sie nur suboptimal. Als fliegender Aufbau ohne Befestigung im Rumpf... da wären je zwei parallel in die Plusleitung gelötete und sauber eingeschrumpfte Shottkydioden (aber wie erwähnt die Typen mit geringerem Spannungsabfall) vermutlich 100x sicherer gegen Kabelbruch, Scheuerkanten etc. Kurzfristige - ich rede von µsec! - Einbrüche der Spannung unter 3,2V verkraftet das von
mir verwendete Empfangssystem problemlos, auch viele Male pro Sekunde, weil es schnell "rebootet". Das kann bei
anderen Systemen aber ganz anders sein.
Ein bekanntes Vario-&Telemetriesystem, dass (auch) die Spannung überwacht, ist in der zweiten Generation in dieser Hinsicht verbessert worden. Ich werde ab morgen
hoffentlich eine Woche lang täglich stundenlang mit V1 und V2 gleichzeitig (man hat ja zwei Ohren...) fliegen und beurteilen können, ob das dann auch etwas bringt.
Ich habe es schon ein paar Mal geschrieben: Sowie man sich nicht mehr auf 4 fette puffernde Zellen (2400 NiCd) verlässt, sondern Elektronik ins Spiel bringt, guckt Euch mal mit einem Oszilloskop an, was mit der Versorgungsspannung passiert, wenn man wild in den Knüppeln rührt. Vereinfacht gesagt hat man danach bei teuren Modellen den dringenden unbändigen Wunsch nach einer echten redundanten Stromversorgung (also nix mit 2 Dioden an einer Platine) und legt die Angelegenheit dann für den 2- bis 3-fachen Strombedarf aus verglichen mit dem was man früher gedacht hat.
Für ein kleines Fliegerchen mit 4x HS-81 oder so mag Deine Schaltung ja gehen, aber wenn es um echte Schlepper ab 1,5m SpW aufwärts geht, dann würde ich Deine sicher einfache und auch nachbaubare Version doch noch optimieren: bessere Kabel (nicht zu fette Lautsprecherkabel sind preiswert und perfekt), minimal grössere anschraubbare Platine, mit Schrumpfschlauch und Epoxysockel als Knickschutz gesicherte Kabel zur mechanisch stark belasteten Seite = Akkus, keinerlei Schalter durch die der komplette Strom hindurchfliessen muss, Leuchtdioden komplett entfernen (stattdessen per Servokabel in einen freien Empfängerplatz stecken), die Position der Elkos überdenken (solange sie nicht defekt sind, kannst Du sie auf der Akkuseite des Schalters lassen und sie werden den Akku auch in 3 Wochen nicht entleeren).
Deine beiden Leuchtdioden sagen Dir nicht wirklich etwas über die beiden Akkus aus - da ist das Ladegerät hinterher viel hilfreicher (z.B. wenn es unterschiedliche Lademengen für beide Akkus anzeigt).
Was Stromversorgungen betrifft, haben wir die Zeit der 4x600 NiCds, die man geflogen ist bis einem auffiel dass die Servos langsam schwergängiger wurden, endgültig hinter uns gelassen.
Meine Beobachtung der letzten Jahre ist, dass es immer wieder Modellflugkollegen gibt, die auf dem Stromversorgungsauge einfach blind sind, selbst bei vierstelligen Modellen oder solchen, die mit 100en Stunden gebaut worden sind. In der Regel brüsten sie sich damit, dass der Akku nach nur 12 Jahren immer noch 1700 mAh von ursprünglich 2400 mAh einlädt (ja, soo toll haben sie ihre Akkus gepflegt!) und ausserdem verbrauchen die 6 Digiservos bei ihrem sanften Flugweise (sie sind ja schon Ü50 und knüppeln ja nicht so sehr) höchstens 10% mehr als die analogen Servos, mehr als 150mAh/Stunde (=150mA) im Schnitt werden es bei der Zweimeterkiste
sicher nicht sein.
Gerade neulich bei uns: 1 Schlepp, ausrollen des Schleppers und dann ging nichts mehr. Müdes rotgrünes Blinken des Empfängers, leichtes Knurren des Servos. Akku 1x 2s1pA123, im Januar das letzte Mal benutzt, seitdem nicht mehr geladen, weil damals ja kaum geflogen. Grosses Fragezeichen, Analyse ergab: blockiertes Schleppkupplungsservo (möglicherweise knallendes Schleppseil und verbogene Stange beim (vor?-)letzten Schlepp?) hat den Akku leer gesogen. Der Anlagenausfall war wirklich nur Sekunden nach der Landung! Klar, der Schlepper flog zwar nur 2x 90 Sekunden, aber er stand sicher so eine Stunde herum...
Wenn Du ernsthaft einen Schlepper oder einen komplexen Segler mit Strom versorgen willst, die Servos haben, die blockieren können (Schleppkupplung, Einziehfahrwerk, Klapptriebwerk), dann musst Du Deine Verbraucher in zwei Gruppen teilen: 1.) diese "gefährdeten" Servos - und die erhalten Strom nur von EINEM der beiden Akkus - und 2.) alle anderen Servos incl. dem Empfänger selbst - die erhalten Strom von BEIDEN Akkus, über Dioden entkoppelt: wenn dann also ein blockiertes Servo genüsslich seine 2A Strom zieht, geht dadurch nur der eine Akku leer, und das Flugmodell fliegt dann auf dem anderen Akku ungestört weiter. Spätestens beim Laden der beiden Akkus fällt einem dann auf, dass etwas nicht gestimmt hat. Aber:
zu keiner Zeit war das Flugmodell gefährdet!
Bei Seglern oder Verbrenner-Schleppern würde ich zwei gleiche Akkus (2s1p LiFe oder LiFePo) über 2 unabhängige lineare Low-Drop-Regler (z.B. Dualsky VR-5L oder -8L, Lindinger, günstig) nehmen, bei E-Schleppern und E-Seglern ein HV-Switch-BEC am Antriebsakku für beide Verbrauchergruppen (wenn der Motor dann unerwartet früh abstellt, dämmert einem vielleicht etwas) und einen 2s-Li-Akku nur für Empfänger und ungefährdete Servos. Dann kann man noch "segeln" wenn der Antriebsakku durch Alterung oder blockiertes Kupplungs- oder Fahrwerksservo unerwartet früh leer geworden ist.
Entschuldige dass ich so deutlich Stellung zu Deiner Schaltung bezogen habe, aber ich möchte nicht, dass andere das nachbauen und sich in falscher Sicherheit wiegen. Zwei Akkus an einer Schaltung wie Deiner, selbst wenn sie professionell ausgeführt ist, erhöhen nicht unbedingt die Sicherheit.
Linearregler und SwitchBECs sind so dreckbillig geworden, dass es sich einfach nicht lohnt, mit einer Bastellösung zusätzliche Risiken einzuführen.
Sorry, ich will Dir ja eigentlich wirklich nicht zu nahe treten, ich kenne Dich ja gar nicht. Ich weiss ja auch nicht einmal, was für ein Schlepper das ist und welche Servos verbaut wurden.
Deine Begeisterung, mit einem kleinen elektronischen Werk etwas selber zu schaffen und einen eher ideellen Betrag an Geld zu sparen, kann ich aber gut nachvollziehen. Ich habe auch mal drei Stück 7805 parallel gelötet (aber hinterher immerhin alles samt dem Knickschutz der deutlich dickeren Kabel in Epoxy vergossen), aber danach nur noch professionelle Teile gekauft. Mein Eigenbauregler tut inzwischen Dienst - in dem oben erwähnten Schlepper. Und Dir ist schon klar, was der Pilot mich als erstes gefragt hat, nachdem nichts mehr ging? "Bertram, kann es sein, dass DEIN Regler den Geist aufgegeben hat?" Ich "erörtere" mit ihm, um es einmal so zu nennen, schon länger das Thema Stromversorgung, aber ich glaube, es ist zwecklos...
In schöne Modelle steckt man keine 2$-Servos und keine Bastelelektronik, deren Ausfall den Absturz bedeutet (Spannungsregler für Beleuchtung wäre da ein anderes Thema ohne solche Probleme), wenn man sie für den Preis eines halben Servos kaufen könnte - meine Meinung.
Bertram
Nachtrag:
erst jetzt gesehen: 4,6V im Flug ist aber auch nicht der Hit. Ich bin zwar ein Gegner von "kann ich meine S-3150 auch an 3s-Lipo betreiben, obwohl Futaba im Beipackzettel schreibt: niemals über 6,0V?" oder "kann ich mit meinem HS-81MG mein Auto aufbocken, wenn ich es an die 220V-Steckdose anschliesse?" - aber 4,6V wären sogar mir zu wenig.
B.