Udet U 12 „Flamingo“: Baubericht

Hallo Scalegemeinde,

nachdem ich in den letzten Jahren an dieser Stelle bereits die Entstehung meiner L20/L25 sowie einer Klemm KL35 beschrieben habe, möchte ich nun nach einem Jahr Pause über den Bau des neuen Projekts, eines Udet Flamingo, berichten.
Wenn Interesse besteht, werde ich auch von dieser Maschine Frästeilesätze bzw. Bausätze (FaH - Flugmodelle-aus-Holz) anbieten.
Dieser kleine Doppeldecker passt meiner Meinung nach sehr gut zu Klemm L20 bzw. 25, weil auch das Original in dieser Epoche entstanden ist.
Wie auch bei der Klemm 25 habe ich das Glück, das eine Originalmaschine (in diesem Fall zwar ein Nachbau) im Deutsche Museum in München/Oberschleißheim steht

Flamingo.jpg

Es soll im Fall des Flamingo eine Maschine im Maßstab 1:4 und 1:5 entstehen, wobei ich mit dem Maßstab 1:5 beginnen möchte. Dann wird das Modell eine Spannweite von 2 Meter und eine Länge von 1,48 Meter haben. Wenn das Gewicht mit E-Antrieb um die 5 Kg beträgt, wäre ich zufrieden.

Nachdem den ganzen Winter über der Bautisch mit anderen Projekten "belegt" war, habe ich in dieser Zeit die Zeichnungen bereits so weit fertig gestellt, das der Bau jetzt recht zügig durchgezogen werden kann. Hier schwingt natürlich sehr viel Hoffnung mit. Aber zum LVB-Flugtag in Oberschleißheim im September soll das Teil fliegen.

Udet Flamingo Rumpf.jpg
Udet Flamingo Flächen.jpg

Bilder vom Bau des Rumpfes kommen in den nächsten Tagen!
 
Hallo Günter,

sehr schönes Projekt, ich bin gespannt auf die ersten Fotos und deinen Baubericht.

Grüße André
 
Frässatz nehm ich!

Frässatz nehm ich!

Hi!

Ich bin zwar mehr Segelflieger, aber ne Udet Flamingo paßt auch in mein Beuteschema! Wichtig wäre nur das die Fuhre unter 5 kg kommt, sonst kann die bei uns nicht geflogen werden.

Wir haben aber auch schon einen Schleeper mit 2,50 m Spannweite und 7 S unter 5 kg bekommen.

Also als Betatester für den Frässatz wäre ich dabei!

Grüße
Thorsten
 
Der Rumpf ist schon fast fertig!

Der Rumpf ist schon fast fertig!

Nachdem hier im Süden Deutschlands die letzten Tage sehr viel Wind war, sodass fliegen und radlfahren keinen richtigen Spaß gemacht haben, war ich in der Werkstatt tätig.
Hier fünf Fotos, die den Aufbau des Flamingo-Rumpfes zeigen.
Viel ist dazu nicht zu sagen. Diese Art der Rumpfkonstruktion hat sich bei den Klemm's sehr bewährt. Das Gerüst ist nicht zu schwer und trotzdem im Flugbetrieb äusserst robust (-:
Wie auch bei den Klemm's versuche ich im hinteren Rumpfbereich jedes Gramm Gewicht einzusparen, damit bedingt durch die kurze Nase, nicht all zu viel Trimmgewicht notwendig ist. Ziel ist natürlich, ohne Trimmblei auszukommen.
Hier nun die Fotos:

Rumpf1.jpg

Rumpf2.jpg

Rumpf3.jpg

Rumpf4.jpg

Rumpf5.jpg

Thorsten, ich versuche natürlich unter 5 Kg zu bleiben. Als nächstes werden Höhen-und Seitenleitwerk plus Ruder gebaut. Das Gewicht dieser Bauteile hat natürlich grossen Einfluss auf das Gesamtgewicht.
Also heist es auch hier wieder: leicht bauen!
 
Hallo Günter,

sehr schönes Modell und eigentlich auch schon einige Zeit auf meiner to-do Liste. Mal sehen...

Der Rumpf ähnelt ja Deiner Klemm, ja auch im Original. Aber ich hätte dazu noch einen Vorschlag: Du ziehst den Obergurt ja wieder an einem Stück vom Motorspant bis zum Leitwerk. Da brauchst Du immer Kieferleisten in Überlänge, die dann auch noch natürlich ausgesuchte Qualität haben müssen. Bei meinen Scouts habe ich das minimal anders gelöst:
IMG_1312 klein.JPG

Vorteil: Man kommt mit regulärer Handelsware aus. Und da Du die Pappel im vorderen Bereich ohnehin aufdoppelst, verlierst Du kein bißchen Festigkeit. Bei einigermaßen sauberer Ausführung reicht sogar ne Verklebung mit Weißleim obwohl ich hier in lezter Zeit PU nehme.

Nur so ne Idee...

Gruß Henner

p.s. Klemm fliegt immer noch prima, mit Bürstenmotor wegen des Gewichts...
 
Servus Henner,

danke für Deinen Hinweis. So wie auf Deinem Bild zu sehen, könnte man die Kieferleiste an die vorderen Seitenteile ansetzten.
Wenn man das ordentlich verklebt, geht diese Leiste nie mehr weg.
Dann würde eine 1 Meter lange Leiste reichen.
 
Seitenleitwerk

Seitenleitwerk

Es hat heute wieder so viel Wind, das fliegen keinen Sinn macht! Oder sollte ich mir andere Modelle zulegen.

Statt dessen zeige ich Euch schnell noch 3 Bilder. Es geht weiter mit dem Flamingo.
Nachdem ich schon mal erwähnt habe, das im Heck der Maschine Gewicht eingespart werden muss, habe ich mir Mühe gegeben, das Seitenleitwerk leicht zu bauen.
Lieder habe ich ans wiegen erst gedacht, als das Teil am Rumpf fixiert und angeklebt war......


Seitenleitwerk.jpg

Seitenleitwerk2.jpg


Die Rippen bestehen aus 3 mm Pappel und die umlaufende Nasen- bzw. EndleisteLeiste besteht aus 2, 1 mm starken Sperrholzteilen, die im Fall der Dämpfungsfläche zusammengeleimt sind.

Mit dem Höhenleitwerk habe ich auch schon begonnen. Die beiden Leitwerkshälften sind steckbar ausgeführt. Das hintere Führungsrohr aus Alu bildet eine stabilen Holm und reicht bis zum Randbogen.
Dämpfungsfläche und Ruder sind im Rohbau ein Teil und werden erst nach vollständiger Fertigstellung von einander getrennt. Das gewährleistet ein verzugsfreies Bauteil.

Weitere Bilder folgen hoffentlich bald.

Höhenleitwerk.jpg
 
Sehr schön Heinz,

ich freue mich immer wenn ich so was mitlesen kann. Weiter machen! :)

Andre
 
Leitwerke sind fertig.

Leitwerke sind fertig.

Hallo Gemeinde,

jetzt wollte ich noch ein paar Bilder hochladen, die den Aufbau des Höhenruders zeigen sollten, aber die meisten Bilder sind unscharf. Nicht zu glauben,...

Naja, zwei Bilder sind so weit ok.

Das Positive zu erst.

Beide Leitwerke incl. Ruder wiegen zusammen 110 Gramm. Nachdem der Flamingo ja sein Rippen zeigen möchte, ist eine Beplankung tabu.
Die Torsionsteifigkeit liefert das hintere Alurohr. Die Verklebung muss natürlich halten. Dünnflüssiger Sekundenkleber funktioniert hier sehr gut.
Die Nasenleiste ist ein Frästeil, was in Schlitze der Rippen geschoben wird.

Hier die Bilder:

Höhenleitwerk.jpg

Rumpf.jpg


Jetzt ist erst einmal Urlaub angesagt.

Dann geht's mit den Flächen weiter.
Auch hier hat die Originalmaschine keine Beplankung und reckt mehr als 2 Dutzend Rippen in die Bespannung. Das muss natürlich beim Modell auch so sein.
Nun bin ich aber kein Freund von Doppeldeckern, wo die Verspannung für die Statik zuständig ist. Die Flächen sollten also zum grössten Teil selbsttragend sein.
Ich kann mich erinnern, vor Jahren in der Zeitschrift Modell einen Bericht über eine U12 gelesen zu haben, wo ein Torsionskasten in der Flächenstruktur versteckt war.

Für gute Ideen wäre ich dankbar.
 
Hallo Günter,

so auf die Schnelle finde ich keine Bilder, aber vielleicht und nach vielen Doppeldeckern kommt das auch in Worten rüber:

1. Idee: garkeinen Torsionskasten. Der Flamingo hat ja, siehe 1. Bild im Thread ja geradezu RIESIGE Stiele und auch eine RIESIGE Auflage am Baldachin. Was das angeht erinnert er etwas an meine Pfalz D III (siehe Aircombat WWI Pfalz D III). Wenn die Stiele mit guter Auflage mit den Flächen verschraubt sind, dann hast Du einen perfekten Kasten aus Baldachin, Doppelholm in der Fläche und Stiel. Male Dir mal ein Torsionskräfte-Parallelogramm auf und Du wirst sehen, das das wirklich schon stabil ist.

2. Idee, eventuell mit kombinierbar mit oben: Zwischen den doppelten (nehme ich mal so an...) Holmen wird "ausgekreuzt". Wenn, wie bei der Klemm, der Flügel auf zwei doppelten Kämmen aufgebaut ist, verbindet man die Holme über Kreuz und so etwa jeweils durch zwei Rippen gehend mit z.B. 5 x 5 Kiefer, schön form- und kraftschlüssig. Geht auch 2mm Kohlestab. Ok, ist sehr aufwändig aber für die meisten Vorbilder "scale" und bringt unglaubliche Steifigkeit. Habe ich zwar auch schon gebaut, aber diesen Weg wegen des Aufwands (ich schneide Rippen aus und fräse nicht) wieder verlassen

3. Idee: Ein Kasten über Nasenleiste bis zum ersten Holm, aber 2 bis 3 mm tiefer gelegt und dann die Rippen mit entsprechenden Leisten wieder AUF die Kastenbeplankung aufgeleimt. Ist kaum aufwändig, und bei lackierter Fläche auch nicht sichtbar, geht aber bei transparenter Bespannung definitiv nicht.

Tragende Verspannung ist aber zwar auch kein Problem in der Herstellung bringt aber immer einen großen Montageaufwand am Flugplatz. Das würde ich zumindest bei Doppeldeckern, die nicht am Stück ins Fahrzeug gehen, auch nicht realisieren.

Gruß Henner
 
Toni Clark zeigt mit seiner Motte, dass eine tragende Verspannung gar keinen Mehraufwand beim Montieren auf dem Platz bringen muss. Das ist doch sehr simpel aber funktionell gelöst. Und gerade bei einem Doppeldecker sind leichte Flächen aus meiner Sicht ein Muss, weil es besser fliegen wird.

Das Modell wird aber so oder so bestimmt wieder sehr schön. Ich freue mich schon auf Baufortschritte.

Gruß Mirko
 
Hallo Henner,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag.
So ähnlich, wie Du in Idee 2 beschrieben hast, stelle ich mit das auch vor.
Du hast recht, wie bei der Klemm sind 2 Holme vorgesehen, die ja nicht ganz so hoch wie Rippen sein dürfen. Sie müssen unter der Bespannung "unsichtbar" bleiben.
Dann möchte ich ein gefrästes "Kreuz" auf die Holme zwischen 2 Rippen klebt. Ich werde es so wohl ausprobieren.

Idee 3 haben Walter und ich auch schon diskutiert. Walter wird den Flamingo im Maßstab 1:4 bauen (2,50 Meter Spannweite) und er bevorzugt diese Methode.
Ob jedoch die Bespannung dann nicht auf der tiefergelegten Beplankung aufliegt. Auch dann müssen wir erst Versuche machen.

Mirko, auch Du hast natürlich Recht. Ein Doppeldecker muss leicht bleiben, weil er soll ja möglichst langsam fliegen.
Aber mit lapprigen Flächen haben Walter und ich ein Problem. Da sind wir uns einig.
 
Ich werd auch `nen Teufel tun, euch in die Konstruktion zu quatschen. Da hat eh jeder so seine Vorlieben oder Stil. Ich bin eben eher ein Freund des Leichtbaus. Natürlich kann man auch den übertreiben. Aber die meisten Konstruktionen sind doch viel zu stabil. Das würde im Original nie fliegen, weil viel zu schwer. Und selbst dann wird noch verstärkt und dicker gemacht, weil alle Angst haben, es könnte nicht halten. Ja, ich weiß, ist etwas übertrieben. Aber ich weiß aus guter Quelle, dass auch leichte Flächen sehr stabil sein können. ;)

Gruß Mirko
 
Schlechtes Wetter gut genutzt!

Schlechtes Wetter gut genutzt!

Diese Woche wollten meine Frau und ich eigentlich auf Radtour sein.
Aber letzten Samstag und Sonntag war das Wetter dermassen schlecht und die weiteren Aussichten auch nicht besser, sodass wir gar nicht erst losgefahren sind.
Entstanden ist in dieser Zeit die obere Fläche des Flamingo. Noch nicht ganz fertig, aber 2 Bilder möchte ich zeigen.

Die beiden Holme sind auf eine untere Halbbeplankung gesetzt, auf die dann die Rippen aufgeschoben sind. Bei einem Originalflamingo sieht man in diesem Bereich auch keine Rippen, da habe ich hier etwas geschummelt.
Damit nun ein Torsionskasten entsteht, werden zwischen die Rippen aus Pappel 3 mm gefräste Kreuze geklebt, die jedoch nicht bis an die "Oberfläche" reichen. Jede zweite Rippe ist nur durchs eine Kontur angedeutet. So besitzt eine Flächenhälfte 20 Rippen.

Schaut Euch halt das Foto an, dann wird's klarer.

Das Gewicht einer Flächenhälfte beträgt 235 gr., das Mittelteil wiegt 155 gr. und das Rohr 75 gr.
Somit wird die obere Fläche rohbaufertig exakt 700 gr. wiegen.
Darüber will ich nicht jammern.

Es fehlt noch die obere Endleiste.

Fläche 2.jpgFläche 1.jpg

So, nun ist aber wirklich Urlaub angesagt.
 
Hatte ich ganz vergessen, zu erwähnen: Der Torsionskasten funktioniert und ich würde mich trauen, ganz ohne Seile zu fliegen.
 
Rippen ohne Ende

Rippen ohne Ende

Servus Gemeinde,

so, nun ist der Urlaub schon ein paar Tage vorbei und ich habe auch schon weitergebaut.
Die obere Fläche ist bis auf das heraustrennen der Querruder so weit fertig und an der unteren bin ich am bauen. Dauert vielleicht noch eine Woche.
Das ist auch schon der Nachteil bei einem Doppeldecker: Man muß 2 Flächen bauen )-:

Hier 2 Bilder der oberen Fläche:


http://img.rc-network.eu/images/rc_network/attach/jpg.gif

http://img.rc-network.eu/images/rc_network/attach/jpg.gif


Nach den Flächen bleibt noch das Fahrwerk. Metallverarbeitung ist nicht so mein Ding.

P.S. Hat sich hier technisch etwas geändert, was Bilder anhängen angeht?
 

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Eckart Müller

Moderator
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Flächenstatik

Flächenstatik

Hallo Günter,
hier möchte ich dein Treiben auch mal bestaunen und kommentieren. Bilder so wie man es von dir gewohnt ist -Hut ab! Was hat dich zu den Versteifungen der Fläche getrieben? Der Doppeldecker hat doch Seile und daher könnte man die Arbeit/Gewicht doch sparen -oder? Und wenn steifer bauen - von Rohren in der Fläche hälst du nichts? Toni Clark hat da mit dem Albatros doch ein tolles Ergebis erziehlt. Stichwort einfach und gut umsetzbar.
 
Servus Helmut,

es ist wohl schon ca. 10 Jahre her, da hatte ich mal ne Piper mit 2,10 Meter Spannweite, ich glaube von SIG. Die Fläche hatte keinerlei Belankung und die Rippen waren auf eine Kiefernleiste 15x10 mm aufgefädelt.
Eine richtig labrige Fläche, aber superleicht. Die Stabilität wurde von der Verstrebung geliefert. Vielleicht waren meine Befestigungen oben an der Fläche nicht optimal gelöst, aber diese Teil flog jeden Tag anders und die Reaktionen nach dem Abheben waren immer wieder spannend , besonders für Zuschauer.
Ich als Pilot hätte darauf verzichten können.
Seitdem baue ich Flächen, die eine gewisse Eigenstabilität mitbringen.

Die Idee, die Rippen auf ein Rohr aufzuschieben, ist an sich nicht schlecht. Hätte der Flamingo keine Pfeilung nach hinten, wäre das Aussenrohr der Flächensteckung hierfür gut geeignet. Aber so hätte es ein 2.tes Rohr gebraucht.

Ich denke, meine Lösung ist so schlecht nicht. Schauen wir mal, wie sie sich bewährt.
 
Rohbau so weit fertig!

Rohbau so weit fertig!

Hallo Scalegemeinde,

jetzt möchte ich schnell noch 2 Bilder des fast fertigen Rohbaus des Flamingos einstellen. Die nächsten Bilder werden wohl die Maschine mit Bespannung zeigen. Was noch fehlt sind ein paar Kleinigkeiten wie Querruderverkabelung incl. Stecker, Flächenstile, Höhenleitwerksanlenkung und Ruderhörner.
Und das Fahrwerk natürlich.

Das Rohbaugewicht beträgt 2650 gr. (ohne Fahrwerk und Stile). Damit dürfte das Abfluggewicht unter 5 Kg. bleiben.

F1.jpg


F2.jpg


Parallel zum Fahrwerk beschäftige ich mich momentan mit der Sternmotorattrappe. Kaufen kann man so was wohl nicht. KAVAN bietet war Attrappen an, aber es fehlt immer die Hinterseite. Wenn jemand eine schöne Attrappe im Maßstab 1:5 kennt, wäre ich für eine Info dankbar.

Wer kennt den "Verschlüsse" für die Verseilung, die schön ausschauen, leicht zu öffnen sind und trotzdem halten?
 
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