CAP 232

Ich will ja nix sagen... ;)
Aber wäre es bei so kurzem Gestänge nicht einfacher gewesen, die komplett aus Draht zu machen ? ;)
- Gewicht dürfte sich rein gar nix schenken, durchbiegen wohl auch nicht, und man könnt's leichter anpassen.
Aber du mußt dir die Arbeit machen !! :D

Klasse Bericht übrigens, ist/wird ein schöner Flieger !! :)

Alex
 
Hallo Alex, die Bohrungen im Ruderhorn und im Ruderhebel sind unterschiedlich. So ließ sich das leicht angleichen.

Messwerte zum Lehner auf S.1 ganz unten hinzugefügt.
 
Das Bespannen ist abgeschlossen.

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Hi,
mal noch ne Frage:
Sieht so aus, als ob Du bei dem Flieger von dem Dreiblattpropeller wieder abgekommen bist.
Statt dessen hast Du einen relativ kleinen Zweiblatt drauf.
Ist das ein Zugeständnis an den leichten Antrieb (weniger Drehmoment) oder bist Du von der Dreiblattgeschichte generell abgekommen?

Danke,
JP
 
Hallo JP

Bei der Auswahl des LSdurchmesser hab ich mich für 14" entschieden. Das passt gut zu Modell- u. Fahrwerksgröße. Der Lehner 1520-12 D 5:1 erfüllt die Randbedingungen prima. 15 oder gar 16 " wären mit einem anderen Lehner kein Problem, wären aber von der Optik her etwas gewöhnungsbedürftig.
Der Antrieb soll auch nicht auf Standschub hin optimiert sein. Die CAP ist ein Kunstflugmodell. Im Vordergrund bei der Motor/LS-auswahl stand angemessene Strahlgeschwindigkeit für zügigen Kunstflug, mit der Möglichkeit auch 3D fliefgen zu können. Warum 2 Blatt ? 2 Blätter wiegen weniger als 3.

[ 01. April 2005, 08:50: Beitrag editiert von: Gerhard_Hanssmann ]
 
Leitwerksanlenkungen

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Das Seitenruder wird über Seilzuganlenkung aus Aramidschnur angelenkt.

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Die Wartungsöffnung für die Seilzuganlenkung dient auch zum Entlüften des Rumpfes.

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Die Höhenruderanlenkung.

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Empfängereinbau

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In meinem empfangstechnischen Sorgenkind konnte der >>PAF Sexta Empfänger<< den Schulze 835 zur besten Zufriedenheit ablösen. Er wird nun auch in der CAP eingesetzt.
 
Akkuhalterung und Schwerpunktseinstellung

Der Akku wird mit dem roten Klettband und etwas Klettband auf den Akku gehalten.

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Die CAP ist mit dieser Akkulage ca. 10 mm schwanzlastig eingestellt. Beim Bau ist darauf zu achten, dass das Modell aus Schwerpunktsgründen hinten möglichst leicht aufgebaut wird. Das Höhenruderservo HS 81 kann beim Höhenruder vor Ort eingebaut werden, das Seitenruderservo muss vorne eingebaut werden.

[ 31. März 2005, 12:05: Beitrag editiert von: Gerhard_Hanssmann ]
 
Die fertige CAP 232

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Technische Daten:

Spannweite: 140 cm
Abflugmasse: 1107 g
Motor: Lehner 1520-12 D
Getriebe: BK 22 Untersetzung 5 : 1
Messwerte: 14x8 AE CC; 52 mm MS; 10,7V; 42A; 450 W; 6568/min; 22 m/s; 22 N Standschub.
Akku: 3s1p Kokam 3200
Flugzeit: ca. 20 min
Empfänger: PAF Sexta
Kontronik Jazz 40A BEC
2 Servos Dymond 60 Querruder
2 Servos HS 81 Höhe und Seite
 
Erstflug

Gestern hatte die CAP bei kräftigem Ostwind ihren Erstflug. Erwartungsgemäß lief alles wie erwartet.

Nach wenigen cm Startstreke auf einer Graspiste ging die CAP gleich in den senkrechten Steigflug über. Schon hierbei war zu erkennen, dass die Grundeinstellungen gut passen ( CM 10 mm schwanzlastig) und dass die Antriebsauslegung den Wunschvorstellungen entspricht.
Die CAP ist ein dynamisches Kunstflugmodell, welches weiträumiges Fliegen in einem großen Geschwindigkeitsbereich ermöglicht. Besonders imposant ist die Steigleistung des Modells, die mit exakt steuerbaren 4-Punkt -Rollen in den Himmel untermauert werden kann.
Beim Messerflug will das Modell deutlich bauchwärts ausbrechen, zum Halten ist auch Quer notwendig. Mit etwas Übung ist dies aussteuerbar. Im Rückenflug muss etwas Tiefe zugesteuert werden. Sehr gut gelingen Turns und jede Art von Rollen. Die 3 D Flugfähigkeit kommt nicht zu kurz, so ist mit etwas Übung Torquen möglich.
Die ersten Flüge dauerten bis 22 min. Beim 4. Flug betrug die Flugzeit noch 18 min, mit Powereinlagen, Kunstflug und mit etwas geruhsameren Passagen. Vollgas ist nur zum Beschleunigen beim senkrechten Steigen notwendig. Für Kunstflugpassagen genügt 1/4- 3/4 Power.

Die Festigkeit des Modells ist für den Powerantrieb ausreichend, die Servos und die Anlenkungen sind den Belastungen auch z.B bei einem Messerfluglooping gewachsen. Die Befestigung des Motors in der Cowling ist problemlos, führt aber zu einem doch hörbaren Getrieberasseln.

Die AE CC 14 x 8 ist der APC 14 x 7 E in der Flugleistung weit überlegen. Die Steigleistung und die Strahlgeschwindigkeit sind hier deutlich höher, bei vergleichbarem Flugstil ist auch die Flugzeit ca. 3 min länger.

Das Landen ist bedingt durch die geringe Flächenbelastung sehr einfach.

Der Motor ist nach 20 min Flugzeit handwarm, der Jazzregler und der Kokam 3200 Akku erwärmen sich kaum. Die Flugleistung ist mit dieser Antriebsauslegung beeindruckend.
 

tebi

User
Hallo Gerhard,

schön, dass du mit dem Flugverhalten zufrieden bist. So begeisternd für dich das Flugverhalten ist, so beeindruckend ist für uns immer wieder erneut deine tollte und detaillierte Baubeschreibung!

Nun folgendes Problem:

14x8 AE CC; 52 mm MS; 10,7V; 42A; 450 W; 6568/min
Ich habe an meinem Lehner 1920-16 an BK 4:1 und AE CC 14x8 mit 50 mm MS an 4s1p Kokam (=13,65 Volt!) 6.350 U/min gemessen!??

Der Motor ist größer und zeigt trotz wesentlich höherer Spannung weniger Drehzahl? Das stehe ich nun aber vor einem großen Rätsel.
 
>>Diese Programm<< liefert ganz brauchbare Werte.

Wenn bei deinem Motor die Stromaufnahme ca. 31 A beträgt, ist die Eingangsleistung ca. 425 W. Bei diesen Zahlen sehe ich dann kein Problem. Du musst also unbedingt die Eingangsleistung angeben, sonst hat das Vergleichen gar keinen Sinn.

Mein Messgerät ist der Unitest. Auch die Drehzahl wurde damit gemessen.
 
Hallo Tebi

Eine Messwertereihe von Reisenauer zum 1520-12 D:
5:1; Graupner CFK 14 x 9,5 MS 38 mm 11 V; 41 A; 6450/min.

Meine Messwerte mit der 14 x 8 passen zu diesen Zahlen.

Der 1920-16 hat eine niedrige spezifische Drehzahl wegen der hohen Windungszahl und der Länge des Stators.
Der 1920-9 hat fast die gleiche spezifische Drehzahl wie der 1520-12. Diese 7 Windungen ( 16-9) wirken sich zum Nachteil des Wirkungsgrads aus.
Der 1920-9 mit 5:1 hat bestimmt einen höheren Wirkungsgrad als der 1520-12 bei gleicher Spannung.
Hohe Getriebeuntersetzung und geringe Windungszahl ( drehzahlfreudig) ist besser als hohe Windungszahl (drehzahllahm) und niedrige Unterstzung.

[ 02. April 2005, 08:45: Beitrag editiert von: Gerhard_Hanssmann ]
 

tebi

User
Sorry, die Stromaufnahme hatte ich vergessen mit anzugeben:

14x8 AE CC; 50 mm MS; 13,65 V; 36,6 A; 500 W; 6350 U/min

gemessen mit Unitest II

Der 1520 wiegt 115g, der 1920 170g. Da finde ich es schon erstaunlich, was der 32% leichtere 1520 bei geringfügig höherem Strom aber deutlich niedrigerer Spannung leistet.
 
Die CAP ist ein sehr gut performendes MOdell. Mit dem fast 500 W Antrieb bei nur 1,2 kg geht das Modell bei allen Figuren zur Sache. Die 14 Zoll Luftschraube übt bei den heftigen Richtungsänderungen erhebliche Kräfte auf die Abtriebswelle des Getriebes, so dass sich über den Planetenteller schon das Motorritzel gelöst hat. Um dem Vorzubeugen erhält die CAP ein neues und leichteres Getriebe ( 32 g).

Getriebe

Dieses leichte 5:1 Stirnradgetriebe von Conrad mit einer Masse von nur ca. 30 g kommt zum Einsatz. Das Getriebe ist 2-fach kugelgelagert und gibt der Abtriebswelle genügend Halt für die wildesten Funflyermanöver.

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Das Motorritzel hat 12 Zähne, das Großrad hat 60 Zähne. Untersetzung 5 : 1.

Reparatur einer Tragfläche 014.jpg

Anflanschhinweise hier:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=32305&page=4&pp=20
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Zahnradgetriebe ist jeden € wert, den man dafür bezahlt. Das Laufgeräusch ist ohne Fett angenehm. Die Belastungen bei Figuren, die mit hoher Drehzahl und ständiger Richtungsänderung geflogen werden, z.B Messerfluglooping, nehmen die Kugellager, die durch die weit auseinander liegenden Grundplatten gelagert sind, klaglos auf. Das Getriebe hält locker 500 W aus und das für 20 € plus Wechselzahnräder.
Wichtig ist ein für die Zahnräder schonendes Anlaufen wie z.B beim Jazz. Kein Ruckeln, seidenweiches Anlaufen.
In Motormodellen eine super Alternative zu den hochedlen Planetengetrieben.
 
Die CAP ist ein Modell, welches von Haus aus nicht gerne Messerflug fliegt.
Beim Messerflug will das Modell deutlich bauchwärts ausbrechen, zum Halten ist auch Quer notwendig.
Bei Tiefdeckern müssen im Messerflug oft folgende Korrekturen gesteuert werden.

Messerflug schnell nach links (wenig Quer rechts , wenig hoch und wenig Seite rechts):

CAP 232 003.jpg

Messerflug langsam nach links(viel Quer rechts , viel hoch und viel Seite rechts):

CAP 232 004.jpg

Messerflug schnell nach rechts(wenig Quer links , wenig hoch und wenig Seite links):

CAP 232 005.jpg

Messerflug langsam nach rechts(viel Quer links, viel hoch und viel Seite links):

CAP 232 006.jpg



Mit Übung ist diese Aussteuern erlernbar, doch fordert es viel Konzentration, die bei Figuren dann fehlt, die auf dem Messerflug aufbauen.
Ein automatisches Zumischen dieser Korrekturen erleichtert den Messerflug, so dass sich der Pilot an schwiereigen, auf dem Messerflug aufbauenden Figuren, trainieren kann.

Betrachtet man die 4 Bilder, stellt man fest, dass der Seitenruderausschlag die gesamte Information über den Messerflug beinhaltet, z.B. wenig Seitenruder rechts gehört zu schnellem Messerflug nach links.

Deshalb muss das Zumischen der Messerflugkorrekturen über den Geber Seite erfolgen. Der Geber Seite steuert das Höhenruderservo und die Querruderservos.
Nach vielen Flugversuchen haben sich bei der CAP folgende Steuerkurven ergeben.
 
Das Zumischen Geber Seite auf das Höhenruderservo:


CAP 232.jpeg


Das Zumischen Geber Seite auf die Querruderservos:


CAP 233.jpg

Bei der MPX 4000 sieht das dann auf dem bescheiden graphigdarstellenden Display so aus:

CAP 232 012.jpg

CAP 232 008.jpg

CAP 232 011.jpg



Die Messerflugmischung ist durch einen Knüppelschalter schnell zu - und abschaltbar. Da die Zumischungen relativ gering sind und die Seitenruderausschläge im Normalflug oft auch gering sind, fällt es kaum auf, wenn die Zumischung versehentlich im Normalflug nicht abgeschaltet wird.
Mit dieser Zumischung ist das Messerfliegen sehr einfach. Nun gelingen Messerflugloopings und Messerflugachter viel einfacher. Auch bei der 4-Punkt-Rolle und langsam geflogenen Rollen ist das Ausbrechen in Messerfluglage auf Hoch automatisch mit dem Zumischen ausgesteuert.
 
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