redfalcopilot
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Was mich schon immer interessiert hat: Kann ich den aerodynamischen Widerstand und den Antriebswirkungsgrad meines DARDO aus den Flugmessdaten ermitteln? In den letzten Wochen habe ich Zeit gefunden, zumindest den ersten Teil der Fragestellung zu bearbeiten. Worum geht's?
Mein DARDO ist ein Delta mit 1,2m Spannweite, knapp 0,5 m2 Flügelfläche und etwa 4 kg Abflugmasse. Einige von euch haben das erste Exemplar im letzten Jahr in Bad Wünneberg gesehen. Im zweiten und jetzt aktuellen Flieger habe ich folgende zwei Antriebe installiert:
Scorpion 4225 Limited Edition, YGE 200 FAI HV, Rockamp 10S2650,
Propeller vorne ist 8,5 x 16,5 und hinten 8,0 x 18,5
Die Blätter habe ich aus Markus 9x14 und 11x17 gekürzt, Mittelstücke von Stefan.
Die Datenaufzeichnung im Flug erfolgte mit Unilog und den üblichen Sensoren. Für die Berechnung der wahren Geschwindigkeit aus dem Differenzdruck des Prandtl-Rohrs braucht man dann noch die Temperatur und den Luftdruck am Platz.
Zwei Probleme bei der Datenaufzeichnung sind aufgetreten: Das Geschwindigkeitssignal ist unruhig, sodaß ich unterschiedliche Verfahren der Datenglättung anwenden mußte. Dann erkennt man, daß die Höhenmessung einen Geschwindigkeitsfehler hat, da der Unilog im Rumpf den statischen Druck mißt. Hier herrscht bei hohen Geschwindigkeiten Überdruck, sodaß eine zu geringe Höhe angezeigt wird. "Der schnelle und tiefe Überflug erfolgt also unterhalb der Grasnarbe". Hierfür habe ich bis jetzt keine Korrektur gemacht. Man sollte den statischen Druck mit einer Schleppsonde aufnehmen. Hat jemand eine Idee, wie ich das in den Unilog bekomme?
Für den ersten Teil meiner Aufgabe, die Ermittlung des aerodynamischen Widerstands, habe ich das Modell auf Höhe gebracht und die Motoren abgestellt. Daran anschließend folgte ein (fast) senkrechter Sturzflug (160 -> 320 km/h), Abfangbogen und (fast) horizontales Ausschießen (300 -> 180 km/h). Nur die Flugphasen senkrechter Sturz und Horizontalflug habe ich für die Berechnung des Widerstands verwendet. Wen es interessiert, die Gleichungen hab ich aufgeschrieben und die Blätter eingescannt (ganz unten).
Um jetzt nicht durch Detail-Erklärungen zu langweilen, komme ich gleich zum Resultat. Das letzte Diagramm unten rechts läßt erkennen, daß in beiden Flugphasen der Nullwiderstandsbeiwert des DARDO bei ungefähr 0,01 liegt. Rote und blaue Kurven unterscheiden sich durch unterschiedliche Methoden der Datenglättung, kommen aber zum gleichen Ergebnis.
Diesen Wert für Cwo hatte ich aus diversen Profilpolaren auch abgeschätzt, daß aber das Gesamtwerk DARDO so gut rauskommt, hatte ich nicht gehofft. Bevor ich mit diesen Werten in die Analyse der Schnellflüge mit Antrieb gehe, eröffne ich erst mal die Diskussion. Bestimmt habe einige Aero-Experten was zu sagen und ich kann die Methode vielleicht verbessern.
Viele Grüße
Karl
P.S. Wer die Excel-Datei möchte, bitte melden
Mein DARDO ist ein Delta mit 1,2m Spannweite, knapp 0,5 m2 Flügelfläche und etwa 4 kg Abflugmasse. Einige von euch haben das erste Exemplar im letzten Jahr in Bad Wünneberg gesehen. Im zweiten und jetzt aktuellen Flieger habe ich folgende zwei Antriebe installiert:
Scorpion 4225 Limited Edition, YGE 200 FAI HV, Rockamp 10S2650,
Propeller vorne ist 8,5 x 16,5 und hinten 8,0 x 18,5
Die Blätter habe ich aus Markus 9x14 und 11x17 gekürzt, Mittelstücke von Stefan.
Die Datenaufzeichnung im Flug erfolgte mit Unilog und den üblichen Sensoren. Für die Berechnung der wahren Geschwindigkeit aus dem Differenzdruck des Prandtl-Rohrs braucht man dann noch die Temperatur und den Luftdruck am Platz.
Zwei Probleme bei der Datenaufzeichnung sind aufgetreten: Das Geschwindigkeitssignal ist unruhig, sodaß ich unterschiedliche Verfahren der Datenglättung anwenden mußte. Dann erkennt man, daß die Höhenmessung einen Geschwindigkeitsfehler hat, da der Unilog im Rumpf den statischen Druck mißt. Hier herrscht bei hohen Geschwindigkeiten Überdruck, sodaß eine zu geringe Höhe angezeigt wird. "Der schnelle und tiefe Überflug erfolgt also unterhalb der Grasnarbe". Hierfür habe ich bis jetzt keine Korrektur gemacht. Man sollte den statischen Druck mit einer Schleppsonde aufnehmen. Hat jemand eine Idee, wie ich das in den Unilog bekomme?
Für den ersten Teil meiner Aufgabe, die Ermittlung des aerodynamischen Widerstands, habe ich das Modell auf Höhe gebracht und die Motoren abgestellt. Daran anschließend folgte ein (fast) senkrechter Sturzflug (160 -> 320 km/h), Abfangbogen und (fast) horizontales Ausschießen (300 -> 180 km/h). Nur die Flugphasen senkrechter Sturz und Horizontalflug habe ich für die Berechnung des Widerstands verwendet. Wen es interessiert, die Gleichungen hab ich aufgeschrieben und die Blätter eingescannt (ganz unten).
Um jetzt nicht durch Detail-Erklärungen zu langweilen, komme ich gleich zum Resultat. Das letzte Diagramm unten rechts läßt erkennen, daß in beiden Flugphasen der Nullwiderstandsbeiwert des DARDO bei ungefähr 0,01 liegt. Rote und blaue Kurven unterscheiden sich durch unterschiedliche Methoden der Datenglättung, kommen aber zum gleichen Ergebnis.
Diesen Wert für Cwo hatte ich aus diversen Profilpolaren auch abgeschätzt, daß aber das Gesamtwerk DARDO so gut rauskommt, hatte ich nicht gehofft. Bevor ich mit diesen Werten in die Analyse der Schnellflüge mit Antrieb gehe, eröffne ich erst mal die Diskussion. Bestimmt habe einige Aero-Experten was zu sagen und ich kann die Methode vielleicht verbessern.
Viele Grüße
Karl
P.S. Wer die Excel-Datei möchte, bitte melden