Die Kunstharzlacke sterben leider langsam aus.
Ich sehe das anders.
Schellack, und kaum nennenswerte ander Lacke sind keine Kunstharzlacke.
Alle Lacke die ein künstlich hergestelletes Harz als Bindemittel verwenden sind Kunstharzlacke.
Unterschieden sollte man im wesentlichen zwischen ein und zweikomponentigen Lacken.
Bei den Einkomponentenkunstharzlacken gibt es eine Menge verschiedener Variationen, es fallen alle in die Kategorie, denen kein Härter zugesetzt wird. Ausnahmen reagieren mit Sauerstoff als zweiter Komponente.
Die arg unterschiedlichen Eigenschaften dieser Einkomponentenkunstharzlacke sorgen auch für diese babylonische Sprachverwirrung. Den meisten ist zueigen das sie reversibel sind, also nicht dauerhaft resistent gegen chemische Einflüsse.
Diese Robustheit gegen äussere Einflüsse ist die besondere Eigenschaft der Zweikomponentenkunstharzlacke, im Wesentlichen sind das die Acryl, Polyurethan und Epoxydharzgebundenen Zweikomponentenkunstharzlacke. Diese sind oft, wie auch die Einkomponentenkunstharzlacke im Ausgangszustand zu hochviskos und werden durch Addition eines Einstellzusatzes, wellcher nach Verarbeitung aus dem applizierten Material herausdiffundiert, auf die notwendige Viskosität eingestellt. Sie "trocknen" also auch, erreichen ihre Materialeigenschaften aber nicht wie die Einkomponentenkunstharzlacke durch Viskositätsänderung, sondern durch Reaktion.
Die Bezeichnung "Kunstharzlack" auf einer Dose ist also wahr, aber nichtssagend.
Und wie schon gesagt wurde, sinnvoll ist es immer mit Zweikomonentigen Materialen zu arbeiten. Diese sind in annähernd allen Eigenschaften den Kunstharzlacken, huch nein, den Einkomponentenkunstharzlacken überlegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstharzfarbe