Projekt: Piper Cub aus EPP. Spannweite 164 cm, geplantes Fluggewicht 1800 Gramm

Kyrill

User
Nachdem ich den Winter über mit kleineren EPP-Schaumwaffeln (Shockys und eine kleine Pitts) in der Halle geflogen bin, muß nun was größeres für die Außensaison her. Zunächst habe ich den PLan der Pitts auf 100 cm vergrößert. Das klappte schon ganz gut und fliegen tut sie auch. Allerdings etwas untermotorisiert aber für die normalen Manöver reicht es:

Die Hallenflieger
schaumis 005.jpg

Die Pitts für draußen:
Pitts 2 001.jpg

Nun ist eine Piper Cub im Bau. Den Shape habe ich einem alten Vintage Plan aus den 60ern entnommen. Ich baue die Flächen auf einer geraden 8mm EPP Unterseite und klebe EPP Rippen auf, die nachher wiederum mit einer 8mm EPP Platte oben, der Rippenform nach, beklebt werden. Der Rumpf ist als Kasten aus 20 mm EPP zusammengeklebt. Kabel für Beleuchtung ist gleich mit eingeklebt. Der Holm ist eine Kiefernleiste hochkant die durch eine Mittelverklebung eine V-Form vorgibt. (Die Flächen stehen an beiden Seiten 2,5 cm vom Baubrett hoch). Die Fläche ist als ein Stück abnehmbar ausgeführt und wird durch 2 Bolzen an 4 Punkten gehalten. Den Rest müssen die Bilder hergeben:

Piper-fl 001.jpg

Kopie von Piper-fl2 002.jpg

Piper-cowling.jpg

Piper-zus 001.jpg

Piper-zusa 004.jpg

Piper-zusa 008.jpg

Soweit der Stand der Dinge am heutigen Tage. Ich warte noch auf den Motor. Ca. 700 Watt an 4S und 3200 mAh sind geplant. Morgen werde ich mit der Beleuchtung beginnen.

Noch etwas zum Material. Mein EPP ist antrazith durchgefärbt und hat ein Raumgewicht von 30 Kilogramm pro Kubikmeter. Ich habe Plattenmaterial 1270x420x70 mm zur Verfügung, das ich auf einer kleinen Bandsäge in die erforderliche Plattenstärke säge. Leider kann ich so nur 15 cm breite Platten erstellen, mehr gibt die Bandsäge nicht her in der Höhe. Ich muß größere Flächen also zusammenkleben. Als Kleber kommt hier UHU POR zum Einsatz. In der Dose zu 570 Gramm ist es recht günstig (ca. 16-17 Euro im Baumarkt) und kann gut auf Einwegspritzen aufgezogen und auch mit Waschbenzin verdünnt werden. Es lüftet dann schneller ab und läßt sich sparsamer aufpinseln. Ruderhörner werden mit Epoxy eingeklebt und die Nylon-Scharniere mit Sekunde...

Ach ja: Fragen, Diskussion und Kommentare sind hier ausdrücklich erwünscht...
 

D.Peters

User
Ach ja: Fragen, Diskussion und Kommentare sind hier ausdrücklich erwünscht...

Fragen habe ich keine, Kommentare auch nicht, aber Komplimente :)
ich finde es voll cool wenn jemand mit Schaum mal mehr macht als nur´n Shocky
jetzt fehlen dem Flieger nur noch die Schwimmer, oder übergroße Balonreifen

sich auf mehr Bilder oder besser Flugvideos freuend,

Denis
 

Kyrill

User
Danke Denis, Flugvideo ist immer schwierig, vor allem wenn noch kein Motor drin ist :-). Beim Erstflug bin ich meist froh wenn ich alleine bin und mich niemand ablenkt, dann denke ich auch nicht an ein Video. Wenn sie fliegt und ich mich etwas an die Maschine gewöhnt habe werde ich einen Vereinskameraden bitten ein Video zu drehen.
Heute sind die Haubenmagnete dran und dann die Lichtanlage. Hoffentlich lügt mein Schaltplan nicht...

Bezüglich der Reifen. Dies sind schon 90 mm Räder. Laut Plan hätten sie 70 mm sein müssen. Eine Fun-Cub wollte ich nicht habe mich eher an eine Clipped-Wing-Optik gehalten bei Regelspannweite. Ich will auch nicht noch mehr Luftwiderstand produzieren. Der bestellte Motor ist jetzt schon durch das Gewicht nicht mehr 3D tauglich. Ursprünglich habe ich 1600 Gramm angepeilt, das geht aber mit dem 4S Akku nicht den ich bereits besitze. Ich werde es ausprobieren müssen was so geht mit der Combo. Ich will nicht noch eine neue Akkuserie anschaffen. Die Pitts hat 2200er 3S und die Piper bekommt die 3200er 4S.
 

D.Peters

User
wenn du ohnehin schon 3s 2200 da hast mach doch ein 6s Setup (2x 3s 2200) mit ´nem 400-500kv Motor und 15x7 Prop rein, das geht gut bei 2kg Kunstflugmodellen und lässt es bei deiner Piper an Leistung nicht mangeln
 

Kyrill

User
wenn du ohnehin schon 3s 2200 da hast mach doch ein 6s Setup (2x 3s 2200) mit ´nem 400-500kv Motor und 15x7 Prop rein, das geht gut bei 2kg Kunstflugmodellen und lässt es bei deiner Piper an Leistung nicht mangeln


Danke für den Tipp. Ich werde trotzdem den bereits bestellten Motor erst mal probieren. Mehr Leistung reinpacken würde im Augenblick bedeuten den Motorträger wieder zu ändern und die Haube müßte wahrscheinlich auch neu gemacht bzw. angepasst werden. Der augenblicklich geplante Motor geht so gerade noch unter die Haube. Für ihn wurde auch der Aluträger mit Sturz und Zug schon fertig gebogen. Er gibt der Haube den Halt.
Der Hersteller gibt an 3D bis 1600 Gramm und Sport bis 2800 Gramm Modellgewicht an 4S und 11x7 Prop, mal sehen wie da gelogen wird.
 
Komplimente für so n Hammer Flugzeug !! Ich hoff es fliegt auch noch gut :) Werde auch mal so n Projekt starten, hast mich echt inspiriert :D

Viele Grüße und viel Erfolg
Alex
 

D.Peters

User
Leider ist sie doch schwerer geworden als gedacht. Flugfertig mit allem drum und dran sind es jetzt 1980 Gramm. Hoffentlich hebt sie noch ab :-)

Weshalb sollte sie nicht abheben?

Damals als der Speed 400 in der Elektrofliegerei boomte sagte man dass wenn der Schub mind. 1/3 des Fluggewichts ist, es zum fliegen reichen würde, ich unterstelle jetzt mal das dein aktuelles Schub/Gewichtsverhältnis besser als 1/3 ist, von daher, keine Sorge :-)

Viel Erfolg für den Erstflug!
 

D.Peters

User
Die Leistung wird reichen, aber bei einer Eigenkonstruktion ist immer ein wenig Unbehagen im Bauch. Ich habe ja nur den Shape vom Plan übernommen. Ist eben ein Überraschungspaket. Man wird sehen...

dafür ist das Glücksgefühl ein ganz anderes als bei den üblichen ARF Kisten, wenn DEIN eigenes Modell zum ersten Mal fliegt

es wird schon
 

Kyrill

User
Heute war Maiden !

Heute war Maiden !

Nach langem warten auf einen etwas windstilleren Tag war es heute zunächst auch noch etwas böig und ausgerechnet als ich gegen 18:00 Uhr zum Platz kam drehte der Wind auf Süd-West. Das führt immer zu einem Leewirbel hinter einem kleinen Wäldchen, das den PLatz in südliche Richtung begrenzt. Fliegen ist dann zwischen 20 und 40 Metern immer sehr unruhig. Ich habe die Nerven also zunächst ein wenig mit meiner kleinen EPP Pitts beruhigt. Gegen 19:00 Uhr schlief der Wind dann etwas ein und drehte auf West und ich traute mich mit dem Piperle auf den Platz.
Alle Ruder gecheckt, 50 % Expo auf alles und das Höhenruder mittels dualrate auf ca 30 mm Ausschlag nach oben und unten begrenzt. Der CG liegt im Augenblick etwa 10 mm hinter dem im Plan eingezeichneten Punkt.
1. Versuch: Gegen den Restwind ausgerichtet und bei leicht gezogener Höhe mit 3/4tel Gas Fahrt aufgenommen. Bei Volgas stotterte der Motor wie in einem anderen Thread bereits beschrieben unerklärlich. Sie brach zunächst sofort nach links aus. Vor Schreck das Gas weg und sie kam mit einem leichten Dreher auf der Flächenspitze ohne Schaden zur Ruhe.
2. Versuch: Sofort herzhaft dem Ausbrechen entgegengewirkt erst wieder links dann rechts und dann war sie schnell genug und hielt die Spur gegen den Wind. Höhe losgelassen, sie hebt den Schwanz und ich kann mit ganz leichtem, erneutem Höhenruder abheben! Sie fliegt! Allerdings genau gegen die untergehende Sonne also bei 40 Meter Höhe (Telemetrieansage vom electric air Modul) Linkskurve zunächst nur mit dem Seitenruder geflogen. Klappt! Rechtskurve, klappt auch! Dann geradeaus und zunächt mal Seite nachgetrimmt etliche Klicks nach rechts sind erforderlich, damit sie geradeais fliegt. Höhe kann neutral bleiben. Bei starker Beschleunigung zieht sie leicht nach oben, aber das kann man gut mit ein wenig Tiefe ausgleichen.
So jetzt in Ruhe ertmal festgestellt, dass die Beleuchtung am Tage nicht wirklich zu sehen ist. Bei den weiteren Flügen in zunehmender Dämmerung wurde das besser. Die Dioden haben eben ur einen Abstrahlwinkel von 30 Grad wo sie richtig schön stark leuchten.
So nerven beruhigt und erster Landeanflug. In 2 Metern Höhe Gas auf 10 % zurück und langsamer Sinkflug. Sie fliegt schön langsam, wie ich es erhofft habe sogar ganz ohne Klappen. Kurz vor dem Aufsetzen nimmt sie plötzlich die linke Fläche hoch und ich kann gerade noch mit Querruder ausgleichen bevor sie sich setzt und schaffe tatsächlich eine Dreipunktlandung. Nur Etwas härter als geplant. Leider läuft sie in den hohen Rasen neben der Piste und macht doch noch einen schadlosen Kopfstand. Nicht so schön, aber der Erstflug ist geschafft und ich auch. Ich merke erst jetzt wie ich schwitze...
Kontrolle der Piper: Keine Schäden. Also 2. Versuch mit dem gleichen Akku es sind erst 600 mAh verbraucht. Beim Start nahm sie so ca. 20 Ampere im normalen Flug zwischen 5 und 12 Ampere. Je nachdem ob gegen oder mit dem Wind.
Mit dem ersten Akku habe ich noch 4 weitere Starts und Landungen geschafft. Bei 2400 mAh habe ich dann den Akku gewechselt. Das war bei ca 11 Minuten Flugzeit.
Mit dem 2. Akku kommt es wie es kommen muß, man(n) wird leichtsinnig. Ich versuchte direkt am Anfang bereits eine Rolle in ca. 20 Metern Höhe. Leichtsinn pur. Sie verliert mangels Gas zuviel Fahrt und nimmt die Nase runter. Ich bekomme sie nicht mehr aufgerichtet und sie geht senkrecht in den Acker...
Bilanz der Schäden: Fläche neben dem Rumpf gebrochen. Rumpf vor der Flächenaufnahme in Höhe des Akkudeckels linksseitig gebrochen. Akku gestaucht. Prop und Nabe optisch heile. Motorträger aus Alu schwer gestaucht. Motor liegt am Spant an, ob beschädigt wird sich zeigen. Motorhaube an mehreren Stellen eingerissen. Die Technik gucke ich mir morgen mal in Ruhe an. Heute habe ich erst mal alles in den Keller getragen. Alles in Allem reparabel mit UHU POR nach dem ersten Überblick. Nur dem leicht gestauchten Akku traue ich nicht mehr. Was meint ihr? Weiter benutzen oder entsorgen?

Trotz des Absturzes aber auch eine positive Bilanz: Es war der richtige Entschluß die Maschine aus EPP zu bauen. Der alte Bauplan aus den 60ern scheint in allen Belangen zum Nachbau geeignet zu sein. Die wichtigsten Maße und auch der CG stimmen und sind flugtauglich. Ich habe ja nur die Umrisse und das Flächenprofil übernommen und obendrein alles auf 120 % vergrößert und auf E-Antrieb umgebaut.
Der Schwerpunkt ist mit dem Antrieb und dem 4 S 3200er Akku ohne Blei hinzubekommen wenn man alle schweren Komponenten servos etc in der Nähe des Schwerpunktes zusammenbringt. (Meine beiden Heckservos wiegen mit Metallgetriebe schon über 100 Gramm zusammen).
Meine Methode die Flächen zu befestigen, mit den beiden von vorne eingeführten Steckstiften aus Kohlefaser, hat den Absturz überlebt. Ist also geeignet und funtzt ohne Schraubendreher.
Das weich gelötete Fahrwerk hat gehalten und auch die härteren Landungen weggesteckt obwohl es nicht gefedert ist.

So morgen gehts an den Wiederaufbau... Mit dem Wissen, der Vogel fliegt, wenn der Pilot keine Fehler macht ganz gut.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kyrill

User
falsches timing(?)

Ich habe gestern noch zusammen mit meinem Sohn alle möglichen Timing und sonstigen Einstellungen durchgetestet. Bin noch ganz genervt von der Pieperei. Aber es hat nix gebracht ich vermute der 60 A Billigregler hat einfach einen Hau weg. Sobald mehr als 27 Ampere anliegen geht er in die Knie und fängt an zu stottern. Egal ob voller oder leerer Akku. Ich werde demnächst mal einen neuen beschaffen und einfach mal den Regler wechseln.
 

Kyrill

User
So, neuer Regler (Red Brick 70 A von HK, 18 $) ist zumindest vom Programmmanual baugleich mit dem alten ist eingebaut. Sie hustet nicht mehr! Lag also doch am Regler. Der Turbojet Motor zieht jetzt 34 Ampere im Stand mit der 11x7 Latte. Da der Motor bis max 45 Ampere geht kann ich da noch mal mit der Steigung oder dem Durchmesser experimentieren...:)
 

Kyrill

User
Heute wieder viel gelernt. 2 Flüge gemacht mit einem Akku. Der 2. Start war absolut scalelike. Schön 20-25 Meter beschleunigen lassen gegen den Wind erst als sie von alleine abhob noch etwas Höhe dazu - perfekt! Leider bei einer einfachen Rechtskurve in 100 Meter Entfernung und 10 Meter Höhe beim Querruder rechts und links verwechselt Spiralsturz, - Punktlandung - Motor samt Nase abgerissen, Fläche rechts und links gebrochen/eingerissen. Also erst mal wieder in die Werft zum kleben. Gott sei dank ist es ja keine Holzmaschine sonst wäre ich wahrscheinlich schon verzweifelt... Das heb ich mir noch etwas auf wenn ichs Fliegen besser beherrsche.

Gelernt: Sie fliegt realistisch mit 12-14 Ampere, also Halbgas reicht völlig aus, 3/4tel-Gas zum Start auch. Flugzeiten von 13-14 Minuten sollten locker drin sein beim Scalefliegen mit den vorhandenen 3200er Akkus. Bei 11 Minuten konnte ich 2200 mAh nachladen. Der Motor sollte sogar noch ein Modell mit etwas mehr Gewicht antreiben können. Ich schätze mal so 2500 Gramm werden auch noch kein Problem machen. Würde in meiner Bauweise so 1800 bis 2000 mm Spannweite ausmachen. Zur Zeit werden ihm ja nur max 34 Ampere entlockt was ca. 550 Watt am Eingang entspricht.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten