Americas Cup

Yeti

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Team Oracle ist am Boden zerstört, dieses Bild zeigt es: http://americascup-news.com/wp-content/uploads/2013/09/DSC_1343-780x519.jpg (Artikel dazu). Und sie dürfen sich noch weitere 3 Demütigungen abholen. Die Frage ist nur, ob sie zwischendurch auch noch ein kleines Erfolgserlebnis haben werden oder ob sie nicht einmal ihre beiden Strafpunkte ausgleichen können. L.E. hat sich das meiner Meinung nach redlich verdient, denn wer ein guter Gewinner sein will muss auch verlieren können und das kann er definitiv nicht.

Bei aller Skepsis muss ich aber eingestehen, dass das Finale durchaus spannende Momente hat. So eindeutig, wie es der Punktestand vermuten lässt, ist es auf dem Wasser ja nicht. Oracle ist oftmals in besserer Position gestartet und hat an der ersten Marke geführt. Wie die Kiwis es dann fast jedesmal wieder gedreht haben, war schon toll anzusehen. Das Upwind-Leg in Race 6 war einfach nur eine Lehrstunde von Dean Barker und Ray Davies. Hoffen wir, dass bei den Kiwis alles heile bleibt, dass sie nicht übermütig werden und das Ding souverän nach hause fahren.

Währenddessen wird vermutlich gerade in Genf der Champagner knapp :D

(edit: 9 - 6 = 3 und nicht 4)
 
Ist schon lange her, America's Cup 1983, als 12er in Newport segelten. Zum Gewinnen mußte man viermal Erster sein; Dennis Conner gegen John Betrand.
Dennis führte 3 zu 1 und bei einer Pressekonferenz entgegnete John Betrand, ob es einen Unterschied gäbe, ob es 1:1 oder 3:1 stehen würde, das Australische Team müßte immer noch 3 Rennen gewinnen. Am Ende haben die Australier gewonnen.
 

Yeti

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Ist schon lange her, America's Cup 1983, als 12er in Newport segelten. Zum Gewinnen mußte man viermal Erster sein; Dennis Conner gegen John Betrand.
Dennis führte 3 zu 1 und bei einer Pressekonferenz entgegnete John Betrand, ob es einen Unterschied gäbe, ob es 1:1 oder 3:1 stehen würde, das Australische Team müßte immer noch 3 Rennen gewinnen. Am Ende haben die Australier gewonnen.

Ich glaube, dass den Oracles genau diese mentale Stärke fehlt. Da hat jeder Angst um seinen Posten, weil es im Team noch jemanden in der Hinterhand gibt, der ihn ersetzen kann. Anstatt den Druck zu erhöhen, müsste man ihnen vielmehr den Druck nehmen. Aber genau das wird dort nicht passieren und deshalb hat Oracle in meinen Augen keine Chance, außer es gibt Bruch bei den Kiwis.
 
Ach auch mein Statement,
ich denke Oracle hat hier schon zuoft am Start gewonnen und hat es nicht ins Ziel gebracht .Das zermürbt den Geist jedes Wettbewerbteilnehmers. Das Oracleboot sieht sauberer aus hat die feineren Linien ,dagegen wirkt das Neuseeländische Boot etwas Handgeschnitzter ,ist natürlich nur mein Eindruck.Neuseeland wird es machen .
 
Das war ja ne harte Sache beim 8. Lauf, tolles Match-Race an der Kreuz und dann bei etwa 29-32 min. auf dem offiziellen Video, haben die Neuseeländer mit einem Beinaheabsturz :eek::cry:das Rennen endgültig verloren.
 
Was für ein Rennen...

Was für ein Rennen...

Nach den AC Rennen der letzten Tage fallen mir immer wieder solch komischen Kommentare ein...:

Voraussetzung für spannende Matchraces sind auch Boote, bei denen taktische Entscheidungen belohnt werden können.

Eine gute Regatta und auch Matchrace hat nichts mit der Bootsgeschwindigkeit zu tun. Es kann ja gern und sollte auch schnell sein. Viel wichtiger beim Matchrace ist aber, dass die Boote wendig und agil sind und das sind Mehrrumpfboot nun einmal nicht.


....jetzt check mal den kat. grundgeschwindigkeit höher und verlust während der wende höher. somit verliere ich nicht 1 oder 2 sondern vielleicht 10 oder 20 meter. die muß ich jetzt wieder reinholen, auf einer aufgrund der geschwindigkeit immer kürzeren kreuz. das führt aus deiner sicht einfach zu einer anderen taktik. aus meiner sicht lohnen sich einfach wenden fast nicht mehr. auch auf dem schlechteren bug zu segeln ist besser als auf den richtigen zu wenden! Das ist letztendlich ein fakt auf den wir uns einigen können. in lübeck z.b. habe ich den fehler gemacht zu viel zu wenden. dann doch besser mit einer wende zur tonne.

...auch wenns den sport kaputt macht



Na, ja zum Teil aus dem Zusammenhang gerissen, also bitte nicht persönlich nehem..
Die Kommentare zielten aber immer so in die Richtung:

"Mit Kats kann man kein Matchrace segeln." "
Kats können nicht gescheit wenden"
"Da geht es doch nur um Schnell segeln... Taktik kommt zu kurz"

Ähnliche Kommentare gabe es auch von einem gewissen Jochen S. oder von einem Ben A. (ach sitzt der nicht mittlerweile auch auf so einem unmöglichen Boot....??:))...

:D:D:D:D:D

Ich denke mal die vergangenen Wettfahrten haben derartige Behauptungen doch mehr als deutlich widerlegt. :)

Wir dürfen uns dann doch hoffentlich alle auf noch ein paar spannende Rennen freuen!! Auch wenn es am Dienstag vielleicht schon vorbei ist. Vielleicht dauert es aber auch noch a bisserl länger.

Viel Spass beim Schauen.


Viele Grüße


Jens
 
Kommentar von Dean Barker:

"If you didn't enjoy today's racing out there, then you should probably watch another sport!" -Dean #BARKER skipper #ETNZ
— America's Cup (@americascup) September 15, 2013

Frei Übersetzt:

"Wenn einem die Rennen des heutigen (gestrigen ) Tages nicht gefallen haben sollte man vielleicht einen anderen sport schauen...."


:D:D:D

Grüße

Jens
 

Yeti

User
Ich denke mal die vergangenen Wettfahrten haben derartige Behauptungen doch mehr als deutlich widerlegt. :)
Die vergangenen 3 Wettfahrten haben vielleicht ein anderes Bild gezeigt, aber dass die Vorbehalte "deutlich widerlegt" sind, sehe ich nicht so. Es gab im letzten Rennen zum ersten Mal überhaupt mehrere Führungswechsel, davor war es höchstens ein Wechsel oder es waren glatte Start-Ziel Siege. Es stimmt, dass das Finale spannend geworden ist, denn mittlerweile scheinen die Boote ebenbürtig und dadurch kommt es auch auf dem Kurs zu Begegnungen, was in der gesamten Herausforderer-Runde nicht der Fall war.

Keine Frage: Die sportliche Leistung, diese Boote unter Kontrolle zu halten, ist unglaublich. Die Bilder sind spektakulär, aber vielleicht auch gerade deshalb, weil die Rennen eine unberechenbare Komponente haben. Ich drücke den Neuseeländern weiterhin die Daumen, dass sie keinen Bruch erleiden und L.E. "von der Bürde der Cup-Verteidigung befreien". Hätten die Kiwis am Samstag ihr Boot nicht in letzter Sekunde wieder unter Kontrolle gebracht, wäre das Spiel an der Stelle beim Stand von 6 : -1 zugunsten der Oracle-Looser entschieden gewesen. Was hätte das mit fairem Sport zu tun gehabt?
 
Mich würde eher inzeressieren wieso, der Mast und der Flügel zur neuen Luvseite gewölbt ist und der Katamaran anfängt nach Lee zu krängen und fast kentert. Bei den Wenden ist zu sehen, dass die Kats ins neue Lee krängen, bevor die Katerarane ganz durch den Wind sind. Woher kommt das?
 

Yeti

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Ist nur eine Vermutung:
etnz-capsize.jpg
Die gelben Linien entsprechen in etwa der Profilsehne des vorderen Teils des Flügels (ohne Klappe). Der blaue Pfeil müsste in etwa den wahren Wind angeben, die grünen Pfeile den scheinbaren Wind. Während der scheinbare Wind bei Oracle von vorne auf den Flügel trifft, hat der Kiwi-Flügel einen hohen Anstellwinkel. Das erzeugt auch trotz der falschen Wölbung viel Auftrieb und dabei wegen der falschen Wölbung viel Widerstand. Im Video sieht man, dass sich das Boot wieder aufrichtet, als der Wing in den Wind dreht.

Dass auch in geglückten Wenden die Boote in Kurvenrichtung nach innen krängen, hängt meiner Meinung nach mehr mit den Foils zusammen, die durch den Schiebewinkel in der Kurve einen höheren Anstellwinkel bekommen. Das ist so wie bei einem Flugzeug mit V-Form, das auch um die Längsachse rollt, wenn es im Schiebeflug ist.
 
Bei den Wenden kann ich mir das ja vorstellen, aber wenn ich die Neuseeländer sehe (da das Krängen schon früher angfangen hat), dass in dem Zustand von oben gesehen der Kat maximal genau im Wind steht. Der Wendewinkel von den Kats ist auf jeden Fall über 90° und in dem Foto hätte ich einen Winkel zwischen Kats eher bei 30°-40° gesehen. Und wenn dann das Profil noch negativ ist, solte der Kat eher nach Luv gedrückt werden.
 
Also ich glaube nicht, dass der Windeinfallswinkel, als die Situation so gross war, ich hätte eher gedacht, dass der Frontflügel eingentlicht direkt von vorne einfiel und der Flügel achtern nach Lee stand und daher die Kraft eher anders herum hätte auftreten sollen. Selbst bei dem Foto war der Winkel nicht so gros, eher Frontflügel etwa 10°-20° max.
 

Yeti

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... ich hätte eher gedacht, dass der Frontflügel eingentlicht direkt von vorne einfiel und der Flügel achtern nach Lee stand ...
Direkt von vorne konnte er ja nicht angeströmt sein, das sieht man auf dem oberen Bild im Vergleich zum Flügel von Oracle. Deren Flügel ist in voller Fahrt optimal angeströmt und der Kiwi-Flügel hat eindeutig einen größeren Anstellwinkel. Dazu kommt, dass die Neuseeländer in dem Moment weniger Fahrt machen und der Wind daher mehr aus Richtung des wahren Windes kommt als bei Oracle. Als sie das Boot und den Flügel so weit gedreht hatten, dass er wieder von vorne angeströmt wird, hat sich das Boot wieder aufgerichtet. Man sieht nach dem Aufrichten auch wieder die Fock flattern und kann daran die wahre Windrichtung abschätzen, denn das Boot steht ja in der Situation fast.


edit: Schaut euch in dem Video noch mal die Sequenz von 1:30 bis 1:36 an, da sieht man, was die noch für einen Bogen fahren, bis das Boot wieder aufrecht steht. Ich würde sagen, dass sie erst bei 1:33 mit dem Flügel durch den Wind gehen.

 

ger61

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Darf ich eurem Forum, euren Beiträgen und Analysen ein Kompliment machen? Auch wenn manches nur persönliche Eindrücke oder Vermutungen sind, was ihr da abliefert ist grosses Engagement und absolute Klasse!!!

Die Mehrrumpfboote sind vielleicht etwas träger beim Wenden, die RC-Skipper solcher Boote aber nicht "träge" im Kopf.

Würde mir wünschen, so wäre es auch in den Monohull-Foren.

GER61hard
 
Hi,
die schnellen großen Katamarane machen es für die Taktiker nicht einfach .So gemütlich wie in den Monohulls kann man wohl nicht arbeiten und so sind halt auch zu schnelle Entscheidungen nötig die nicht umbedingt zu Sieg führen. Da sind halt neue Werte gefragt und da ist wohl Ben Ainsle bei Oracle jetzt der gefragte Mann. Ein bischen Schade finde ich ,das die Manschaften nicht gesetzt sind und wie hier ein neuer mal eben aufgenommen werden kann. Er bringt dem Geldgefütterten Oracle Team fast das nötige Geschick dazu wieder nach vorne zu kommen. Ohne Ihn ,meiner meinung nach ,wäre das nur schwer möglich gewesen.Ich Glaube irgendwie nicht das die Modifikationen den Cat soviel verbessert haben. Ist aber eben nur meine Meinung.
Vielleicht gibts ja Heute Nacht ein Fest.
 
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