Neuer LiPo nach erstem Flug aufgebläht - normal ist das doch nicht?

Hallo an die Gmeinde der Elektronenschubser,
ich habe einen Parkflyer der mit 2S und 3S zu betreiben ist. Mit dem 2S liegt die Flugzeit bei rund 10 Minuten und der Akku hat jetzt 30 Zyklen hinter sich ohne auch nur den Hauch einer Veränderung anzuzeigen. Nun habe ich 3 Stück á 3S besorgt und davon haben 2 Stück bereits nach dem ersten Flug von jeweils 9 Minuten, erheblich an Umfang zugenommen. (Ob die beim DriveIn waren?) Da ich für alle LiPos eine Tabelle führe, kann ich mit Sicherheit sagen das sie weder zu warm geworden sind, noch extrem entladen wurden. Beide Akkus hatten nach dem Flug zwischen 3,85 und 3,91 Volt.

Ein ähnliche Pfänomen hatte ich vor einem Jahr schon einmal. Auf Anfrage beim Händler hieß es, ich hätte sie falsch gelagert??!! .. und hab den Akku damals entsorgt.

Nur mal zum Vergleich: Ein Kollege hat alle seine LiPo-Akkus ( 15 Stück in verschiedenen Größen) bei mir eingelagert und ich muss sagen..... so wie der mit denen umgegangen ist wundert es mich das er sich noch nicht selbst die Hütte abgefackelt hat. Nur seine Akkus sehen nicht sonderlich anders aus als neue.

Kann es sein, dass es da erheblich Qualitätsunterschiede gibt die man erst nach der Benutzung bemerkt?

Gruß
Thomas
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
messen:eek: womit :confused: wenn du bei 3S den selben Prop wie bei 2S nimmst kann es durchaus sein das du den Akku mit mehr als 12 A belastest vielleicht mal einen € mehr ausgeben und wenigstens eine 20C Zelle verwenden
 
Ein Kollege hat alle seine LiPo-Akkus ( 15 Stück in verschiedenen Größen) bei mir eingelagert und ich muss sagen..... so wie der mit denen umgegangen ist wundert es mich das er sich noch nicht selbst die Hütte abgefackelt hat.

Also, wenn er sie bei dir einlagert, kann sein Haus schlecht brennen.

Hast du deine neuen Akkus schonend eingeflogen oder gleich volle Pulle ab dem ersten Flug hergenommen?
 
Hallo Thomas,
was die Kollegen meinen, ist möglicherweise folgendes. Je nach Propeller/Zellenzahl kann der Motor anstatt der angegebenen Werte von 6..8 Ampere auch bei zu hoher Steigung oder zu grossem Durchmesser des Props viel mehr Ampere verbrauchen, als im Datenblatt vermerkt.
Als Folge dieser (Über-) Belastung unterschreitet die Spannung einer Zelle oder mehrerer die zulässige untere Grenze während des Fluges. Durch diese Überbelastung verändert sich die LIPO-Zellenchemie sehr schnell irreparabel und der Akku kann sich aufblähen. Auch wenn der Akku noch nicht leer ist, die Spannung liegt ja offensichtlich nach dem Flug im zulässigen Bereich, kann er während der Überbelastungsphase schon beschädigt werden.
Daher muss die tatsächliche Stromaufnahme gemessen werden im Flug oder die Akkuspannung während der Flugbelastung angezeigt/aufgezeichnet werden. D.h. z.B. einen SM-Modellbau Unilog2 oder Unisens-e rein oder alternativ ein preiswertes Graupner-Voltagemodul dran und per Telemetrie beobachten (Voltagemodul und Unilog2/Unisens-e haben Alarmfunktionen). Wir setzen eben Hightech ein, daher ist mehr Aufwand bei Betrieb notwendig, sonst wieder auf NiMH wechseln. (Versuch mal ein 300-PS-Auto im 6-Gang bei Vollgas anzufahren, ich glaub, das qualmt bestimmt irgendwo, aber es kommt langsam auf Tempo)
Gruss Dietmar
 

Crizz

User
Was mir immer wieder auffällt ist das gerne verschwiegen wird, wann die Akkus gekauft, wie lange sie gelagert und wann sie dann das erste mal benutzt wurden - und ob man sie direkt nach dem ersten Laden ins Modell gesteckt hat oder sonstwas damit noch gemacht hat. Sind schließlich alles Faktoren, die mit EInfluß haben - genauso wie die Tatsache, welche Temperatur sie am Start hatten ( wie hoch war die Lufttemperatur an dem Tag ? Waren die Akkus einfach eingepackt und mit genommen worden oder temperiert ? ). Ohne solche Angaben kann man keinerlei Rückschlüsse auf mögliche Ursachen ziehen.
 
Geh mal davon aus das die Akkus weder vorgeheitzt noch vorbereitet wurden die Dinger werden bei 10° kalt ins Modell gepackt und dann gejammert, habe auch zwei wildflieger hier kennengelernt die auch nicht einsehen wollen das es so nicht geht
 

Crizz

User
Ist eigentlich schade das dann sowas gleich auf Qualitätsfragen stößt, aber das Problem ist einfach, das heute übers Web einfach alles verkauft wird und die Beratung wie früher an en Leuten vorbei geht, da nimmt sich kaum einer die Zeit, etwas über Grundlagen nachzulesen. Dabei hat heute eigentlich fast jedes Forum sowas im eigenen Wiki mit drinstehen. Und einige fragen ja sogar, ob sie was zu beachten haben, aber das sind mittlerweile sehr wenige. Und man kann als Packungsbeilage heute zwar alles reindrucken, aber das liest keiner mehr - selbst wenn es auf einer A4 Seite zusammengefaßt ist. Aber es wäre pauschal verurteilt, das anzunehmen, deshalb stelle ich bei sowas immer diese Frage erstmal voran.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Was mir immer wieder auffällt ist das gerne verschwiegen wird, wann die Akkus gekauft, wie lange sie gelagert und wann sie dann das erste mal benutzt wurden - und ob man sie direkt nach dem ersten Laden ins Modell gesteckt hat oder sonstwas damit noch gemacht hat. Sind schließlich alles Faktoren, die mit EInfluß haben - genauso wie die Tatsache, welche Temperatur sie am Start hatten ( wie hoch war die Lufttemperatur an dem Tag ? Waren die Akkus einfach eingepackt und mit genommen worden oder temperiert ? ). Ohne solche Angaben kann man keinerlei Rückschlüsse auf mögliche Ursachen ziehen.

... genau, volle Zustimmung mit Fett unterstrichen. Um diesen Punkt geht es sogar zu 100%.
Bei einer Nutzung ab halben C-max-Rating (C/2) wird es kritisch unterhalb 18°C ... soviel ist sicher!:p
Hier reichen für wenige Sekunden ein Spannungseinbruch von unterhalb 3,2V/Z einer Zelle schon
den Anbeginn einer Schwangerschaft! Nicht umsonst weise ich AUSDRÜCKLICH IMMER darauf hin,
siehe Absatz - Vorabgedanken: http://www.elektromodellflug.de/heatbox-hadi.html ;)
 
Also, wenn er sie bei dir einlagert, kann sein Haus schlecht brennen.

Hast du deine neuen Akkus schonend eingeflogen oder gleich volle Pulle ab dem ersten Flug hergenommen?

Ich denke mal schonend eingeflogen... Beim Start max. 5 Sekunden Vollgas und die restliche Zeit immer zwischen 30 und 75% weil einfach der Platz begrenzt ist um das Teil lange schnell zu fliegen. Einfach nur gemütliches Umherturnen ohne extreme Flugmanöver.

Was viele auch geren überlesen haben, ist die Tatsache das diese Phänomen bei verschiedenen Herstellern und auch nach unterschiedlicher Zyklanzahl, aber IMMER ohne das die Akkus EXTREM warm wurden aufgetreten ist.

Bei einem Akku war es sogar so das dieser nur 4 Minuten (mit diesem Modell fliege ich sonst 10 Minuten, immer mit 3S) im Einsatz war. Diesen habe ich, wie alle anderen auch, nach dem Flug gemessen, 3,95 Volt. Dann zwei Wochen gelagert und nach diesen zwei Wochen war es ein Ballon. Sollte man die evtl. von einer Webcam beobachten lassen?
 
Vorab mal vielen Dank an alle die sich der Frage angenommen haben.
Hier scheint ja eine Menge Erfahrung zusammen zu kommen wobei die Meinungen irgenwie immer auseinander gehen.

Was mir aufgefallen ist:


Bisher habe ich keine offizielle Betriebsanleitung für LiPo's im Netz gefunden.
Immer nur Erfahrungsberichte und die waren bestimmt sehr teuer erkauft?
Wir werden als Versuchskaninchen benutzt. Wie man ja wohl eindeutig sieht,
gibt es so viel Faktoren bei denen man etwas falsch machen und niemand weist uns beim Kauf darauf hin!

Da sollte es zwingend erforderlich sein, jedem Akku eine schriftliche Anleitung bei zu legen.
Wenn die Zelle so empfindlich sind, muss doch eigentlich jeder Hersteller vor dem Verkauf eine
FMEA - Fehler-Möglichkeits und Ereignis-Analyse durchführen um daraus eine Betriebsanleitung zu bauen?


Oder gibt es eine solche Anleitung (kein Erfahrungsbericht) tatsächlich und ich hab die nur übersehen?

Wenn ja, bitte mal einen Link dazu bekanntgeben.

Danke
 

Relaxr

User
Hi - wenn man die halbe Cmax-rate des Lipos nicht dauerhaft überschreitet und nicht mehr als 70% der Kapazität verfliegt (Endspannung ca. 3,7-3,9 V/Zelle) sollte der Lipo nicht leiden. Ich habe im Winter auch gemerkt, dass man bei Kälte deutlich weniger Spitzenlast und Gesamtflugzeit haben sollte.

Daher: Maximalstrom im Modell im Stand messen, prüfen, ob das für den Lipo (je nach C-Angabe) zuviel ist (ich gehe max. zur 1/2 MaxLast). Und nach jedem Flug (so mache ich es) die Zellenspannung messen (> = 3,7 V/Zell) sowie nach dem Wiederaufladen prüfen, wieviel Kapazität nachgeladen wurden (max. 70%).

Dies ist allerdings eine sehr schonende Vorgehensweise !

So leben meine Lipos tw. schon 4 Jahre mit sicher 100-200 Zyklen, oder gar mehr und "drücken" gefühlt wie am ersten Tag.

Gruss Markus
 

Crizz

User
Eine Anleitung in dem Sinn wirst du nicht finden, es wird dir beim Reifenhändler auch keine zum Reifen ausgehändigt oder zu den neu installierten Bremsbelägen. Sind alles Verbrauchsmaterialien. Deshalb sind die Foren mittlerweile ein wichtiger Bestandteil dieses Hobbys geworden. In wenigen Fällen findest du auf den Websites der Hersteller noch Datenblätter zu den Zellen wo ne Menge Eckdaten draufstehen, die der Laie letztlich aber kaum verstehen wird, weil ihm viele Begriffe garnicht bekannt sind.

Alerdings kennt jeder Autofahrer auch das Verhalten seiner Starterbatterie im WInter : der Anlasser tut sich merklich schwerer, bis der Hobel läuft. Und das liegt nicht an zähflüssigen Schmierstoffen, sondern in erster Linie an tiefer einbrechender Batteriespannung unter Last ( Geringere Temperatur = höherer Innenwiderstand der Batterie = höhere Verlustleistung in den einzelnen Zellen )

Einige haben sich mal die Arbeit gemacht und Tutorien erstellt in denen die wesentlichen Grundlagen zusammengefaßt sind.

Beispiel :

http://crizzd.de/Akkutechnik_Teil_I.pdf
http://crizzd.de/Akkutechnik_Teil_II.pdf
http://crizzd.de/Akkutechnik_Teil_III.pdf

( Achtung : tech.Stand 2009, müßte auhc mal überarbeitet werden.... )
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ohne ZDF (Zahlen Daten Fakten) bringt das wie immer nichts.

Also Strom und Spannung unter Last messen.
Wenn alles im grünen Bereich, zukünftig den sich blähenden Akkutyp/Hersteller nicht mehr kaufen. Auch wenn er noch so günstig ist.

Auch habe ich mir erlaubt mal kurz bei einem Modellbauhändler nachzusehen wie groß die Auswahl an 3S Akkus mit 10C ist. www.lindinger.at hat genau 0. Wer verkauft den noch Antriebakkus mit nur 10C Belastbarkeit?

Auf den Umstand das der Strom beim Wechsel von 2S auf 3S bei gleicher Last steigt wurde ja schon hingewiesen. Also messe Strom/Spannung.
Womit: z.B.: Wattmeter

das ist zu teuer...: egal, wer Elektroflug betreibt muß Strom/Spannung messen können. Auch kauft man das nur einmal und es ist dann Bestandteil der Grundausstattung.

viel Spaß noch

Andreas
 
....
Da sollte es zwingend erforderlich sein, jedem Akku eine schriftliche Anleitung bei zu legen.
Wenn die Zelle so empfindlich sind, muss doch eigentlich jeder Hersteller vor dem Verkauf eine
FMEA - Fehler-Möglichkeits und Ereignis-Analyse durchführen um daraus eine Betriebsanleitung zu bauen?


....


Es muß doch eh schon jedem Akku ein Begleitschreiben beigegt werden. Wenn dein Lieferant dies nicht gemacht hat wende dich an ihn und er soll dir dieses wichtige Papier nachsenden.


Andreas
 
Bisher habe ich keine offizielle Betriebsanleitung für LiPo's im Netz gefunden.
Immer nur Erfahrungsberichte und die waren bestimmt sehr teuer erkauft?
Wir werden als Versuchskaninchen benutzt. Wie man ja wohl eindeutig sieht,
gibt es so viel Faktoren bei denen man etwas falsch machen und niemand weist uns beim Kauf darauf hin!

Da sollte es zwingend erforderlich sein, jedem Akku eine schriftliche Anleitung bei zu legen.
Wenn die Zelle so empfindlich sind, muss doch eigentlich jeder Hersteller vor dem Verkauf eine
FMEA - Fehler-Möglichkeits und Ereignis-Analyse durchführen um daraus eine Betriebsanleitung zu bauen?

Hi Thomas,
wen meinst Du mit "wir"? Anleitungen zur Lipopflege findest du zu hunderten wenn du mal googelst.
Ein 10c 1250 mAh Akku muss ein ziemliches Billigteil sein. Wahrscheinlich bringt der auf die Dauer noch nicht mal die 12A. Du hast den schlicht ueberlastet.
Kauf dir naechstes Mal einen Markenlipo, Turnigy, SLS, Gens, beim Schweigi oder Lindi etc. mit mindestens 20C und die Sache funktioniert. Es gilt immer: billig kaufen heist zweimal kaufen :)

PS Falls die Blaehung nach 1-2 Stunden wieder zurueckgeht kannst du den Akku bedenkenlos weiterbenutzen. Nur wenn die Blaehung bleibt solltest du ihn entsorgen.
Gruss Stephan
 
Ich hab noch keine Silbe über den Akkutyp(Hersteller bzw. Händler) gelesen, aber das wäre auch mal sehr interessant. Immerhin ist, trotz großer Namen, viel Minderwertiges auf dem Markt.
 
Ich hab noch keine Silbe über den Akkutyp(Hersteller bzw. Händler) gelesen, aber das wäre auch mal sehr interessant. Immerhin ist, trotz großer Namen, viel Minderwertiges auf dem Markt.

Das halte ich für nicht so gut. Wenn "nur ein" Name fällt, stürzen sich alle wie die Geier auf den Einen. Dann müssen schon alle Hersteller genannt und eine Art Vergleichstest gemacht werden. Alles andere würde benachteiligen / übervorteilen.
 
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