EWD Messung bei V-Leitwerken

An alle Meßfanatiker,
mein F3B Flieger fliegt eigentlich super........
aber wie das nun mal so ist, wollt ich doch auch
mal die EWD messen..also gesagt, getan. EWD Programm heruntergeladen u. Flieger aufgebockt u.
gemessen. Was kam heraus? Minus 2 Grad EWD :confused: Also bei RCN nachgelesen....
Mittellinie auf der Bauplatte aufgezeichnet, Flieger zentriert. Paralle Hilfslinie am Leitwerk
gezeichnet u.wieder gemessen.......trotzdem immer
noch kein vernünftiger Wert. Mein Flieger müßte
eigentlich immer abstürzen. :confused: :confused:
Wer kann Tip´s geben, vielleicht ein Bild?

Gruß
Guenni
 
Hi Guenni,

hast du die EWD stets per Programm bestimmt ? Ich traue den Dingern nicht so recht und verwende nach wie vor meinen Taschenrechner und Winkelfunktionen. Stell´doch mal deine Messwerte hier rein (V-LW Nasenleiste und Endleiste, ebenso Fläche) oder rechne das selber mal durch.

Gruss,
...der Peter :)
 
Hallo Peter,
danke für dein Angebot.
Here are the results:

Flächentiefe: 240 mm
Nasenleiste : 85 mm
Endleiste : 73 mm

V-Leitwerk: 120 mm
Nasenleiste: 57 mm
Endleiste : 45 mm

Jetzt alles ins EWD Programm und heraus kommt:
Minus !!! 2,9 ° :confused: :confused: :confused:

Vielleicht messe ich ja falsch (oder ganz bestimmt
sogar!Denn er fliegt ja einwandfrei..)
Gibt´s vielleicht irgendwo eine Skizze oder Bild?

Danke schon mal im voraus

Guenni
 
Hi, bin zwar kein Aerodynamik Experte aber wenn ich mir das so anschaue, muss es doch nicht zwangsläufig falsch sein. Wenn es negative Nullauftriebswinkel bei Profilen gibt, könnte es doch auch negative Einstellwinkeldifferenzen geben können. Bei Doppeldeckern und Kunstflugmaschinen habe ich schon von ein zwei negativen Grad gehört. Woher deine Zuversicht, dass es falsch sein muss??

Ilja
 
Hallo,
also ich mach das immer von Hand und man sieht sehr schnell ob es kritisch ist oder nicht.
Dazu richte ich den Rumpf wie du schon erwähnt hast auf dem Baubrett aus und unterlege ihn so das eine Fläche parallel zum Baubrett liegt über die Flächentiefe und dem höhenunterschied der Fläche kannst du den Winkel über eine Winkelfunktion errechnen. Du merkst aber auch ohne Rechnen ob der Winkel Positiv oder negativ ist.

Gruß Gerhard

[ 03. Oktober 2003, 11:05: Beitrag editiert von: schneige ]
 

Gast_2222

User gesperrt
Hallo Guenni, 2 Dinge:

1. Hast Du darauf geachtet, beim V-Leitwerk in gleichem Abstand von der Laensachse zu messen? Ich unterstell das einfach.

2. Entscheidend fuer die grundlegensten Flugeigenschaften ist bei nicht symmetrischen Profilen die EWD zwischen den NullAuftriebsanstellwinkeln TF-HLW. Dein Fluegel hat Nullauftrieb bei negativen geometrischem Anstellwinkel, der genaue Wert ist profilabhaengig (aber 3Grad iss schon was...). Dein HLW hat symmetrisches Profil? Dann dort 0 geometrischer Anstellwinkel gleich 0 Auftrieb.

Viele Gruesse, Wolfgang
 
Freut mich ja wirklich, dass Reaktionen kommen!

Also noch ein paar Werte:
F3B-Flieger: Rafter von EMC-Vega
Flächenprofil : RG15
Leitwerksprofil: HQ/W 09

Was mich aber wirklich verunsichert...negativer
Anstellwinkel?
Ja, ich habe parallel zur Längsachse gemessen!
Aber warum frage ich das eigentlich alles?
Eigentlich bin ich ja sehr zufrieden mit den
Flugeigenschaften. Schwerpunktmässig ist er für
den Streckenflug eingestellt. In der Speedstellung
kurz vorm unterschneiden (aber noch Sicherheit genug drin!) Jetzt aber mein Problem: Irgendwie
ist der Flügel recht laut...andere zischen nur,
meiner pfeift regelrecht.......da müssen doch
jede Menge Verluste am Werk sein! Liegt das am
Pofil oder am Anstellwinkel oder, oder , oder?

Gruss

Guenni
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach Guenni,

Dort beim MSC Alling steht was, was vielleicht weiterhilft:

"Als Faustregel für "übliche" Flugmodelle wurde die Näherungsformel genannt: (Profilwölbung (in %) minus 1) in ° ist die EWD. Beispiel: Das RG15 hat eine Wölbung von 1.76%, die EWD sollte also ein knappes ° betragen. Da die Benützung des im dritten Teil beschriebenen EXCEL-Sheets kein unüberwindliches Hindernis darstellen sollte, rate ich vom Gebrauch dieser ganz besonders groben Pi-mal-Daumen-Näherung ab."

Geh mal gucken, es gibt noch mehr Info dort. Minus 3Grad iss echt questionable, mindestens

Gruss, Wolfgang
 
Hallo Guenni,
versuch´s doch einfach mal eimit ner EWD-Waage!?!
Geht bei V-Leitwerk genauso gut und die Genauigkeit liegt bei ca. 0,25 Grad. Das ist meist vollkommen ausreichend!

Gruss, Michael
 

haschenk

User †
Hi zusammen,

ja, das ist schon SEHR merkwürdig.

Könnte es sein, daß der Tragflügel geschränkt ist (Einstellwinkel außen kleiner als an der Wurzel) ?

In so einem Fall muß man definieren, an welcher Spannweiten-Stelle man den Einstellwinkel mißt. Je weiter außen man mißt, desto kleiner wird der gemessene Einstellwinkel des Flügels. Die Ermittlung des "repräsentativen" Einstellwinkels bzw. seiner Stelle in Spannweitenrichtung wird in so einem Fall aufwendig, weil man dazu eine Auftriebsverteilung rechnen muß. Wenn man nicht ggfls. daran denkt, ist eine Fehlinterpretation des gemessenen Winkels um z.B. 2-3° leicht möglich.

Aber noch eine Bemerkung dazu:
Zunächst ist die EWD nur eine rein "geometrische" Größe, die dazu dient, einen "Sollzustand" (z.B. vom Konstrukteur vorgesehen) herzustellen.

Wenn man darüberhinaus in aerodynamische Rechnungen einsteigt, braucht man zwar diesen Winkel, aber es kommt noch Einiges dazu, wie Wolfgang auch sagt (nicht zuletzt auch eine evtl. Flügelschränkung). Ich vermute aber mal, daß die Modellbauer meistens nur an die "geometrische Größe" EWD denken.

Zum Vorzeichen der EWD vielleicht noch eine Denkhilfe: Bei einer NEGATIVEN EWD muß man deren Betrag von Einstellwinkel des Flügels ABZIEHEN, um den Einstellwinkel des Hltws. zu bekommen.

Gruß,
Helmut

[ 05. Oktober 2003, 02:31: Beitrag editiert von: haschenk ]
 

haschenk

User †
Hallo zusammen,
EWD positiv oder negativ ?

In der "Quabeck-Bibel" findet sich dazu den Satz:
....wobei hier e < 0 gezählt wird, wenn der Einstellwinkel des Höhenleitwerks geringer ist als der der Fläche....
e = epsilon = EWD

Das ist natürlich reine Definitionssache und evtl. Haarspalterei, aber man sieht ja, welche Verwirrungen daraus entstehen können.

Mit E = Einstellwinkel:
Definiert man e = Efl - Ehl, dann ist die "übliche" EWD positiv;
definiert man e = Ehl - Efl, dann ist sie negativ.

Mit Rücksicht auf andere Rechnungen ist die zweite Definition "formal" zweckmäßiger, und ich persönlich kenne sie auch nur so.

Gruß,
Helmut
 

Dix

User
Mal ne ganz naive Frage:

War bei Messung der EWD denn die Anlage eingeschaltet und der gewünschte Flugzustand eingestellt?

Und so nebenbei: Wenn die Fläche geschränkt wäre, dann ist sie wahrscheinlich nach außen hin negativ geschrämkt, was bedeutete, daß der Flügel außen sogar noch negativer eingestellt wäre (zB -5° bei 2°Schränkung....)
 

Gast_2222

User gesperrt
Nacht Helmut, ich glaub das Vorzeichen iss hier kein Problemm, Guenni schrieb ja seine Zahlen:

Flächentiefe: 240 mm
Nasenleiste : 85 mm
Endleiste : 73 mm

V-Leitwerk: 120 mm
Nasenleiste: 57 mm
Endleiste : 45 mm

Ich nehm an, hier ist Nasen-/Endleiste jeweils Hoehe ueber Platte, dann ist ohne Proggie und andern Quatsch mit tan(phi)=phi fuer kleine phi in Radian (2pi iss einmal rum 360Grad, oder 1Grad=ca.1/60 Radian, pi=3) die EWD:

Anstellwinkel (AW) Fluegel:
tan(phi) = (85-73)/240 = 12/240 =1/20 = 3/60 =>
phi ca= 3Grad

AW HLW:
tan(phi) = ... = 1/10 =>
phi ca= 6Grad

HLW also 3Grad staerker angestellt als Fluegel, mindestens merkwuerdig. Vielleich hat Guenni ja sein HLW staendig stark gezogen, sonst iss die Messung woanders falsch.

Viele Gruesse, Wolfgang
 
Hallo zusammen,
nett, dass ihr euch sooo darüber den Kopf zer-
brecht.
Nein, die Anlage ist natürlich nicht eingeschaltet. HLW steht auf Neutral (Gedämpftes
Leitwerk, kein Pendel--)
Gemessen hab ich natürlich nicht außen, sonder am
der Flügelwurzel (also innen).
Ausserdem möchte ich noch mal betonen, der Flieger
geht in allen 3 Flugzuständen (Thermik, Strecke,
Speed) super. Wollte nur mal neugierigerweise die
EWD nachmessen.
Meine Meßangaben sind natürlich von der Auflage-
platte gemacht.

Dann man fröhliches weiterdiskutieren, ich habe
trotzdem immer noch knapp minus 3 Grad EWD!!!ge-
messen. Irgendwo kann der Fehler nur beim Messen
liegen :confused:

Gruss

Guenni

[ 05. Oktober 2003, 17:58: Beitrag editiert von: Guenni ]
 

Dix

User
Warum nicht?

Schalte die Anlage und das Modell ein, denn die dann vorherrschenden "Ruderneutralstellungen" sind die tatsächlichen WErte Deines Modells im Flug.

Und nicht die ECHTE Höhenruderneutralstellung, mit der Dein Flieger vielleicht schnell den nächsten Acker aufsuchen will, weiler so tierisch unterschneidet!

Zum Thema Fehler beim Messen:

Wo sind Deine Meßpunkte??
-Die Nähte aus der GFK-Form?
-Es sollten jeweils der allervorderste und der allerhinterste Punkt Deines Profiles sein.

Die Zahlen habich nachgerechnet: Minus knapp 2,9

Hast Du welche Zahlen falsch zugeordnet?

Ist es tatsächlich so, daß bei der Fläche und beim HLW jeweils die Nasenleiste höher steht als die Endleiste?

:confused: :confused: :confused:
 
Hallo Guenni,

wie ermittelst du den Ansatzpunkt für die Messung an den Nasenleisten der Tragfäche und des Leitwerks.

Mir passiert es öfters, dass ich hierbei, verunsichert durch die Schnittkante der Folie oder der Formtrennkannte, bei der Abschätzung daneben liege und erst mit dem Ansetzen einer Winkellehre genau den vordersten Punkt treffe.
 

haschenk

User †
Hallo Guenni,

Was mich aber wirklich verunsichert...negativer Anstellwinkel?
Hast du das versehentlich so geschrieben, oder verwechselst du Anstell- und Einstellwinkel ?

Wir reden hier die ganze Zeit von Einstellwinkeln bzw. deren Differenz.

Einstellwinkel ist der Winkel, unter dem ein Profil gegen eine Bezugslinie EINGESTELLT ("montiert")ist. Letztere ist im Prinzip frei wählbar, aber man wählt sie natürlich sinnvoll, z.B. die Längsachse des Rumpfes (wobei die auch wieder erst definiert werden muß). Das gilt für Tragflügel und Leitwerk.

Anstellwinkel ist der Winkel, unter dem das Profil (genauer gesagt seine Sehne) von der Luft angeströmt wird (gegen die Anströmung ANGESTELLT ist).

Einstell- und Anstellwinkel sind nicht identisch.
Der Anstellwinkel stellt sich im Flug automatisch als Folge des Längsmomenten-Gleichgewichts ein.

Der Einstellwinkel des Tragflügels wird (im Regelfall beim Segelflugzeug) vom Konstrukteur so gewählt, daß beim Anstellwinkel des Schnellflugs der Rumpf seinen geringsten Widerstand hat.

Gruß,
Helmut
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten