Nurflügel aus dem 3D-Drucker

wersy

User
Hallo Norbert,

Mit dem 12 cm langen Verlängerungsrohr am Bug, komme ich auf 55 mm, wenn der Akku 5 mm hinter dem Motor sitzt.
Eben habe ich ein 7 cm Verlängerungsrohr gedruckt. Das ergibt 74 mm. Das wäre dann 1% Stabilität.

Könnte das auch reichen?

Das wäre mir schon lieber, dann sieht das nicht so nach einer Gans aus;-)

Katapultstart wäre schon recht komfortabel, wenn man erstmal genau die Starteinstellung kennt.

Grüße
Michael
 

Merlin

User
Di 78mm sind der Neutralpunkt das ist richtig. 1% Stabilität ist viel zu gering gewählt. Geh für den ersten Flug auf 6% und stell die Ruder leicht an(hoch).

Viel Erfolg!
ps. hättest Du den SP nach dem Raskin gewählt, hätte ich DIr Glück gewünscht ;-)

Gruß
Bernd
 

UweH

User
wie mein Vorredner schreibt Minimum 4-6% stabilitätsmaß

Tja, nur wie gibt man bei dem blöden Ruskin-Programm das Stabilitätsmaß ein?:rolleyes:

Ich hab den Flügel grad mal ins VLZ_Vortex eingegeben und mit den X-Foil-Momenten für das ClarkYS durchlaufen lassen, aber die Differenz zum Ruskin ist so groß dass ich der Geometrie nicht traue, ich komme bei 4 % Stabilitätsmaß auf einen Schwerpunkt von 66 mm.

Michael, bitte vergleiche die Geometriedaten unten mit Deinem gebauten Flügel, dann rechne ich das noch mal durch.
Bei allen Brettern die ich mit dem FLZ_Vortex mit den X-Foil-Momenten gerechnet habe war die Schwerpunktangabe für den Erstflug gut passend, im Laufe der Flugerprobung konnte ich jeweils noch 2-5 mm mit dem Schwerpunkt zurück, aber nicht 10 mm!!!

Der von mir simulierte Flügel hat 1,5 m Spannweite
Flugeltiefe Wurzel 336 mm
Flügeltiefe Randbogen 336 mm
Profil ClarkYS (spielt für den Schwerpunkt keine Rolle, aber für die Hochstellung des Ruders beim Erstflug)

Stimmt die Geometrie?

Mit den (noch fehlenden) Angaben zur Rudergröße kann ich auch eine passende Empfehlung für die Hochstellung für den Erstflug geben.

Gruß,

Uwe.
 

UweH

User
Nochmal wegen dem Ruskin-Programm:

Da dieser Flügel ein einfacher Rechteckflügel ist kann man auch die geometrischen Werte einfach zu Fuß rechnen und merkt an diesen Ergebnissen schon dass die Ruskin-Werte nicht stimmen können.

Die Flügeltiefe in Michaels Eingabe ist innen und außen jeweils 336 mm. Der geometrische Neutralpunkt liegt bei 25 % der mittleren Flügeltiefe, also 336 mm x 0,25 = 84 mm.
Die Bezugsflügeltiefe ist hier auch 336 mm und der Schwerpunkt liegt bei einem Stabilitätsmaß von 4 % der Bezugsflügeltiefe um 336 mm x 0,04 = 13,44 mm vor dem Neutralpunkt. Damit sollte die Schwerpunktlage also bei 84 mm - 13,44 mm = 70,56 mm hinter der Nasenleiste liegen.
Das FLZ_Vortex rechnet mit dem aerodynamischen Neutralpunkt und sieht den Schwerpunkt mit 66 mm noch weiter vorne.

Die 75,6 mm aus dem Programm Ruskin würden nach meiner Erfahrung wegen viel zu starker Schwanzlastigkeit garantiert schief gehen!!!!

Gruß,

Uwe.
 

wersy

User
Hallo Uwe,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung, nun sind mir auch die Zusammenhänge klar.

Die Spannweite war ursprünglich mit 1,5 m geplant, aus Gewichtgründen aber auf zunächst 1,35 m reduziert.
Die Flügelenden (vorderes und hinteres Segment) sind nur mit Klebeband am roten Tragholm befestigt. Dadurch kann ich die Tragfläche an beiden Enden beliebig verlängern - falls sie das erste Abenteuer übersteht ;-)
Bedenken habe ich, ob der kleine Motor mit 1,1 kg Standschub die 1,8 kg überhaupt von Boden weg bekommt.

Hier die Daten:

Tragfläche: Spannweite = 1350 mm, Tiefe = 336 mm, Gewicht = 1,1 kg
Ruder: Länge = 524, Tiefe = 60 mm
Rumpf: Länge = 942, Gewicht = 0,7 kg (incl. Einbauten)

Morgen soll alles vorbereitet werden. Also die Ruder eingestellen, Akku fixieren, verkabeln und Motorprobelauf.
Ich hoffe, der Pilot ist dann noch von der Flugfähigkeit überzeugt und hat vor dem Star gut gefrühstückt, um die Bleiente hoch genug in die Luft zu werfen...

Grüße
Michael


Nuri final Maße Seite.jpg

Nuri final CAD kl.jpg
 

GC

User
Ich würde versuchen, auf Nummer sicher zu gehen und den Startpunkt an einen Hang mit vorgelagerter Notlandewiese verlegen. Das Ganze natürlich bei Hangaufwind. Dann dürfte eigentlich fast nichts mehr schief gehen.

Viel Glück!

P.S.: Ein Flieger ohne Namen kann nicht fliegen. Man braucht einen Schlachtruf! Wie wär´s mit PeeDee, Printed Duck? ;)
 
Hallo !

Mach dich mal nicht verrückt. Zum Fliegen reicht die Leistung, nur nicht zu schnell zu stark ziehen.

Hast ja ein tragendes Profil.

Ansonsten, toi, toi, toi für den Erstflug !

Grüße,
Sebastian
 

GC

User
Hallo !

Mach dich mal nicht verrückt. Zum Fliegen reicht die Leistung, nur nicht zu schnell zu stark ziehen.

Hast ja ein tragendes Profil.

Ansonsten, toi, toi, toi für den Erstflug !

Grüße,
Sebastian

Ich schliesse mich der Meinung von Rennsemmel durchaus an. Was sind wir früher mit welch schwachen Antrieben geflogen. Mit einem 500W Motor bei niedriger Fahrt einmal zu schnell Gas gegeben und schon liegt er auf den Rücken.

Dennoch bringt ein tragender Hang ein zusätzliches Maß an Sicherheit. Man kann im Zweifelsfalle, wenn nötig, erst mal drücken und sich das Ziehen für ausreichende Geschwindigkeit aufheben.
 

wersy

User
Dennoch bringt ein tragender Hang ein zusätzliches Maß an Sicherheit. Man kann im Zweifelsfalle, wenn nötig, erst mal drücken und sich das Ziehen für ausreichende Geschwindigkeit aufheben.

Am liebsten ein Steilhang. Der Flugplatz hat leichtes Gefälle in SSW. http://www.aero-club-nieder-eschbach.de/index.php?page=287
Für Samstag sind mäßige Böen aus SSW angesagt. Vielleicht erwischen wir wenigstens so eine.

Ja, ein Schlachtruf könnte helfen, es fragt sich nur, ob die Ente das versteht ;-)

Grüße
Michael
 

GC

User
Am liebsten ein Steilhang....
Ja, ein Schlachtruf könnte helfen, es fragt sich nur, ob die Ente das versteht ;-)

Grüße
Michael

Ah, Du willst nach Sylt oder Helgoland! :)

Ad Schlachtruf: Unterschätze mal die Enten nicht. ;)

He he, sehe ich jetzt erst: In Nieder-Eschbach! Quasi vor meiner Haustür? Ich komme zum Daumendrücken.Wann?
 

UweH

User
Hier die Daten:

Tragfläche: Spannweite = 1350 mm, Tiefe = 336 mm, Gewicht = 1,1 kg
Ruder: Länge = 524, Tiefe = 60 mm
Rumpf: Länge = 942, Gewicht = 0,7 kg (incl. Einbauten)

Hallo Michael,

ich hab den Flügel noch mal mit Deinen Daten vom FLZ_Vortex rechnen lassen, hier sind meine Empfehlungen für den Erstflug aus der Rechnung und aus meinen Nurflügelerfahrungen:

Schwerpunkt 64 mm von der Nasenleiste
Ruder Grundanstellung -1° = ~ 1 mm (hoch)
Ausschlag Höhenruder: 6 mm / - 6 mm, 50 % Expo
Ausschlag Querruder: 10 mm / -10 mm, 30 % Expo

Das Brett beim Start möglichst nicht nach oben werfen, sondern mit viel Schwung bzw. Fahrtmitgabe möglichst waagerecht oder gaaanz leicht nach unten abwerfen. Hierbei ist es wichtig dass der Abwurf nicht verzogen wird, sonst liegt der Flieger am Boden bevor er sich aerodynamisch stabilisieren konnte.
Ein Hang oder eine Flitsche hilft sicher und ich würde die ersten Starts ohne Motor machen um Einflüsse aus falschem Motorsturz auszuschließen bis die genauen Rudergrundeinstellungen schon mal für einen sicheren gestreckten Gleitflug passen.
Die Flächenbelastung ist mit ~ 40 g/dm² recht hoch für ein Brett, es wird sich trotz dem dicken Clark Y fürs normale rumfliegen eine deutlich höhere Grundfahrt einstellen als bei vergleichbar schweren Leitwerkern, also bitte nicht versuchen rumzuhungern sonst leidet die Steuerbarkeit und Du fliegst dabei näher am Maximalauftrieb des Flügels als beim Leitwerker.
Die Motorleistung ist nicht üppig, aber wie oben schon andere geschrieben haben sind wir früher mit weit weniger Leistungsgewicht geflogen. Auch hier gilt: nicht rumhungern, sondern laufen lassen und mit Fahrt sanft steigen.

Viel Erfolg beim einfliegen!

Gruß,

Uwe.
 

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wersy

User
Hallo Uwe,

vielen Dank für die Berechnungen und detaillierten Empfehlungen.
Was bedeutet 50% bzw. 30% Expo?

Wie schnell müsste man es denn beim Probestart ohne Motor werfen, damit es gleiten kann?

Ich fürchte nämlich, dass was zu Bruch geht, wenn fast 2 kg unglücklich am Boden auftreffen. Einige Teile des Rumpfes lassen sich zwar austauschen, nicht aber bei der Tragfäche. Die ist vollständig verleimt. Bei Bruch würde sich ein neuer Start um Wochen verschieben – mit wiederum ungewissen Ausgang…

Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als alles auf eine Karte zu setzen, zumal sich etliche Freunde einfinden wollen. Wenn es wenigstens nach einem Flug zu Bruch geht, wäre ich ja schon zufrieden :)

Grüße
Michael
 

Gast_53593

User gesperrt
Hi Michael

dann wäre aber ein leichter Gummi Start besser da wird das Modell gezogen und bekommt eine Grund Geschwindigkeit .

Norbert
 

wersy

User
Hi Michael

dann wäre aber ein leichter Gummi Start besser da wird das Modell gezogen und bekommt eine Grund Geschwindigkeit .

Norbert

Ich weiß nicht, ob der Club so etwas hat. Bis jetzt habe ich nur gesehen, dass Segler hochgeschleppt wurden.
So schnell bekomme ich auch nicht mehr einen Haken stabil an den Rumpf gebacken.


Grüße
Michael
 

ngbba

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Hei,

du fragst was mit expo gemeint ist;
Ich frage zurück: hast du Übung im Fliegen?

Nein?

Dann lass lieber jemanden mit Übung den Erstflug machen!

Viele Grüße und viel Erfolg!

PS: Thema Flitsche: Wäre mir nicht sooo sicher, dass das der Flieger mechanisch aushält.
 

GC

User
Michael,

ich will Dir nicht zu nahe treten, Du bist ein begnateter Konstrukteur, aber wie sieht es mit der Flugerfahrung aus? Nimm einen erfahrenen Piloten.

Eine Flitsche mit starkem Gummi ist schlecht. Aber einen weichen Gummi für Hochstart gibt es bestimmt bei Euch im Verein. Muß mal sehen, ob meiner nicht porös ist.

Eine hohe Wiese kann auch sehr hilfreich beim einfliegen sein.

Wir haben alle schon alle erdenklichen Fehler gemacht und wollen dir das ersparen.

Andererseits meine ich, dass ein Vogel mit einer derart geringen Streckung recht unkritisch auf Überziehen reagieren wird.

Um wieviel Uhr ist denn morgen das Spektakel?
 

UweH

User
Wie schnell müsste man es denn beim Probestart ohne Motor werfen, damit es gleiten kann?

Hallo Michael,

ich schließ mich meinen Vorschreibern an, wenn Du das nicht einschätzen kannst wäre ein Flitschenstart mit einem (Brettnurflügel-) erfahrenen Kollegen am Knüppel am besten, dabei sollten die Ruder aber noch ein bisschen höher getrimmt sein damit es den Flieger am Gummi nicht in den Boden zieht, 1,5 - 2 mm Höhenruder sollten reichen um sicher frei zu kommen.

Expo ist eine nicht-lineare Verknüpfung von Knüppelbewegung und Ruderausschlag, alle mir bekannten Computersender bieten diese Funktion. Damit erreicht man feinfühliges steuern um die Nullage des Ruders ohne auf große Ruderausschläge für schnelle Manöver oder gegen Falschtrimmung verzichten zu müssen.

Bretter haben eine geringe Dämpfung und Flugstabilität um die Querachse (Höhenruder), deshalb kann man mit ihnen beim Kurven auch mal Haken schlagen und dafür liebe ich die Schaltafelflieger, sie sind auch gutmütig gegen einseitiges Abkippen. Das hat aber den Nachteil dass sie sehr empfindlich auf Fehltrimmung des Schwerpunkts und des Höhenruders reagieren. Beim überziehen bleiben die Flächen waagerecht, aber das Brett geht stark auf die Nase und braucht viel Fahrt um wieder abgefangen werden zu können.
5 Gramm mehr oder weniger in der Nase und / oder 2-3 Klicks der Höhenrudertrimmung können beim Erstflug schon den Unterschied zwischen einem sauberen gestreckten Gleitflug und einer Stecklandung 2 m vor dem Werfer ausmachen. Dazu kommt, dass es bei Brettern schwierig ist den richtigen Abwurfwinkel zu treffen wenn sie noch nicht sauber getrimmt sind. Stecklandungen beim einfliegen sind bei Brettern die Regel, nicht die Ausnahme.
Auch der Motor hilft da nicht, denn ein eventuell falscher Motorsturz und die geringe Querachsendämpfung passen ebenso nicht zusammen.

Mit einer Flitsche, Flitschenstift zwischen Motor und Nasenleiste, und etwas mehr hoch trimm den man dann zurück nehmen kann, wirst Du sicher mehr Erfolg haben wie mit werfen, besonders wenn der Erstflug auf einem flachen Gelände sein soll. Der Zug muss ja nicht so stark sein dass es die Nase weg reißt, 10 m umflochtenes 12er Baumarktgummi mit 10 m Schnur zu 80-100 % ausgezogen müssten genug Schwung geben um die 1,8 kg in > 5 m Höhe zu katapultieren, so hoch kann man den Flieger nicht werfen.

Ich rate Dir mit Flitsche starten zu lassen und wenn Du das nicht kurzfristig hin bekommst lieber den Erstflug zu verschieben, sonst ist der Bruch wahrscheinlicher als jede andere Option.

Noch ein Wort zur Beruhigung: Bretter sind nicht schwer zu fliegen und recht gutmütig wenn sie mal in der Luft sind, das schwierigste sind der Start wie geschildert und die Landung wegen fehlender Bremsmöglichkeit, aber bremsen dürftest Du bei Deinem "Hochleistungsbrett" wohl nicht vermissen :p;)

Gruß,

Uwe.
 

wersy

User
Flitschehaken auf die Schnelle

Flitschehaken auf die Schnelle

Hallo Uwe,

vielen Dank für die sehr umfangreichen Tipps.

Die gute Nachricht: Es wird von einem Berufs- und versiertem Modellpiloten geflogen :-)
Alles ist vorbereitet, die Ruder stehen in Grundstellung auf 1 mm nach oben.
Ab 16:00 Uhr soll es heute losgehen.

Die "Regel" und die "Ausnahme" haben mich aber doch sehr verunsichert. Deswegen probiere ich noch ganz schnell einen Flitschenhaken anzubringen.
Ich stelle mir vor, ein Stück Hülle an den Rumpf zu schrauben. Daran ist eine Nase, die einen Stift (3 oder 4 mm) aufnehmen soll. Dargestellt ist ein 3 mm Stift.

Ich werde gleich Probedrucke machen. Könnte das so gehen?

Grüße Michael

Flitschenhaken2.jpg

Flitschenhaken1.jpg
 
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