Pinholes

stetson

User
Hallo,
habe folgendes Problem:
Der GfK-Rumpf (3x70 gr. aus Negativform) für ein Segelboot soll lackiert werden.Kleine Lunkerstellen wurden beigearbeitet.Dann naß geschliffen mit 800er und mit Silikonreiniger gereinigt.Danach erstmal 2 dünne Schichten Kunstharzlack gesprayt und dann blöd aus der Wäsche geguckt.Pinkholes ohne Ende.Ist die Aktion noch zu retten,wenn ja,wie? Die Suche im Forum hat mich auch nicht weiter gebracht.Eine deckende Lackschicht reicht mir.
 

chip

User
Was bei dir passiert ist sind keine Pinholes vom GFK, sondern sind Silikonkrater. Es ist estwas mit deiner Lackierung schief gegangen.
Zum einen fehlt deine Grundierung, also Haftbrücke zwischen GFK und Decklack, und zum anderen war dein Untergrund nicht richtig trocken. Dein Lack und der Untergrund haben sich auch nicht richtig vertargen, daher dein Silikon.

Komplett herunter waschen mit Verdünnung, nochmals schleifen mit P320 trocken, 2k-EP-Grundierung auftragen, schleifen mit P500 trocken und dann einen 2k-Acryl-Decklack auftragen.
 

stetson

User
An der Trockenzeit kann es nicht gelegen haben.Nach dem Schleifen 3 Std. in der Sonne,nach dem Silikonreiniger 1 Std. dto.Habe gleichzeitig 2 andere Teile gleich behandelt und mitlackiert (u.a.lackiertes Ruder aus GfK).Keine Probleme.
 

haegar

User
Hallo
Bei den dünnen Laminaten ohne Gelcoat sind Pinholes in der Oberfläche kaum zu vermeiden. Die bekommt man weder mit Lack noch mit Grundierung oder Spachtel gescheit zu. Abhilfe schafft hier sog. Wischfüller. Das ist eine spezielle "Spachtel"masse, die so dünnflüssig ist, dass man sie mit einem Tuch in die Pinholes hineinreiben kann. Sie ist auf der anderen Seite aber auch so dickflüssig, dass das Lösemittel den Füller nicht wieder aus den Löchern treibt. Such mal im Autolack-Fachhandel, da bekommt man so etwas.

Das Thema gab es hier im Forum schon mehrfach. Such mal nach Wischfüller, da müssten auch Bezugsquellen bei sein, wenn ichmich recht erinnere
 

stetson

User
Habe Wischfüller gefunden.Stellt sich die Frage,muß ich den Lack kpl. entfernen oder reicht anschleifen ? Kann ich aus dem Produktdatenblatt nicht entnehmen.Selbst bei Lackentfernung bekomme ich den aus den Mikrolöchern nicht raus.
 

chip

User
Ein Foto wäre auch mal nicht schlecht gewesen. Aber bei meiner Aussage bleibe ich trotzdem.
 

haegar

User
In den Löchern ist kein Lack drin, das ist ja das Problem. Das verdunstende Lösemittel transportiert den Lack immer wieder aus dem Loch raus. Deswegen bekommt man sie mit Farbe ja auch nicht zu.

Also anschleifen muss Du eh. Damit öffnest Du auch eventuell mit Farbe überdeckte Pinholes. Dann Wischfüller einarbeiten, überschleifen und neu lackieren. Wenn Du gründlich genug gearbeitet hast, sollte es dann gut sein. Hast Du viele Pinholes, wirst Du wohl mit 2-3 Durchgängen rechnen müssen.

@Chip - Pinholes und Silikonkrater sind schon deutlich unterschiedlich, insbesondere auch in der Größe. Pinholes (Nadel"stiche") entstehen durch kleinste Luftbläschen in der obersten Laminatschicht, die beim Überschleifen geöffnet werden. Die bekommt man nur auf die beschriebene Weise weg. Silikonkrater sind größer und sind eher mit "Fettaugen" vergeichbar. Die sind so groß, dass Spachtel helfen würde, wenn denn auf dem Untergrund was halten würde. da hilft wirklich nur das von Dir beschriebene Vorgehen,
 

Relaxr

User
Es gibt einen Kunststoffprimer, der Pinholes vorbeugt, mir fällt der Name nicht ein, hatte dies aber hier bei RCN mal gelesen. Kommt aus dem Automobilbereich.........Standox oder so?
 

stetson

User
Zur Info ein paar Fotos:
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MalteS

User
Du willst wischfüller benutzen. Anschleifen Füllern und drüberlacken sollte eigentlich gehen. Kann sein das du die Prozedur wiederholen musst.
 

onki

User
Hallo,

Ich hab bei der Beseitigung von Pinholes an der Rumpfnaht bisher eigentlich immer positive Resultate mit Porenwischfüller erzielt. Allerdings waren das auch nicht so viele.
Bei der Vielzahl an Pinholes sind aber sicher mehrere Durchgänge nötig.
Ich würde ggf. über den Einsatz von Spritzfüller nachdenken da es so aussieht als ob hier noch die blanke Matte ohne jegliche Vorbehandlung vorliegt.

Beim nächsten mal würde ich versuchen an der Außenseite entweder mit Vorgelat oder einer noch feineren Matte zu arbeiten, damit die Pinholes auf ein Minimum reduziert werden.

Gruß
Onki
 

stetson

User
Hallo,
habe Standox-Porenwischfüller besorgt und den Rumpf mit 600er naßgeschliffen.Sollte der Rumpf vor dem Auftragen des Wischfüllers mit Silikonentferner (wegen dem Schleifen) abgerieben werden ? Konnte ich nirgendwo rauslesen.
 

Ralf Schneider

Vereinsmitglied
ursache hier waren definitive die pinholes, kein silikon. Füller, farbe oder Füller läuft in diese
löcher nicht rein. ist wie Wasser auf einer glasplatte, das nur bis an die kante läuft und sich dann dort aufdickt.

schleifen mit Korn 240 oder 320 bis alle krater eben sind. gelbe farbe muss nicht unbdingt runter, der spätere lackaufbau muss sich damit aber vertragen.
poren ausblasen und oberfläche reinigen
Porenfüller von Standox auftragen und gut in die poren reiben. trocknen lassen und den staub mit sauberen tuch vorsichtig entfernen
füller auftragen, 1K oder 2K, 1K ist hier erstmal besser. das bindemittel des füllers wird von dem in den löchern sitzendes staub aufgesaut und härtet den so
füller nicht zu dick auftragen
wenn trocken, noch mal einreiben, denn beim ersten mal bekommst du nicht alle löcher zu
wieder füller drauf. so lange wiederhölen, bis alle löcher zu sind
dann beim letzten mal füller dicker auftragen
schleifen mit ca. 400, nicht zu dolle, wieder füllern, feinschleifen mit 800 nass.
der porenfüller fällt etwas ein, so muss man vielleicht noch einmal füllern.
dann lacken

spritzfüller nützt hier nichts, auch der fließt nicht in die löcher. diese hier sind ganz schön groß, wenn füller, dann dicken und mit pinsel auftragen und in die poren schmieren. ist eben mehr schleifarbeit
wegen den pinselstrichen

kunststoffprimer, der pinholes vorbeugt, gibt es nicht. pinholes sind da oder eben nicht, da kann man nichts vorbeugen.

lösemittel transportiert keinen lack aus den löchern heraus, der fließt da erst gar nicht rein, das liegt an der Oberflächenspannung.

wer sich nicht sicher ist, ob ein teil pinholes hat oder nicht, eine lage dünn grauen füller drüber, vorher anschleifen natürlich.
 

stetson

User
Hallo,
habe endlich eine einigermaßen akzeptable Lackierung geschafft.Sollte ja auch keine Autolackierung werden.
2 Durchgänge mit Porenwischfüller waren nicht zufriedenstellend.Wahrscheinlich durch den Lackauftrag.Dann habe ich den Tipp bekommen,Lackspachtel zu verwenden.1 Durchgang mit 1K-Kunstharz Lackspachtel und ich kann mit der Lackierung leben.Die Staubeinschlüße werden nach dem Aushärten noch weg poliert.
Danke für alle Ratschläge !

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