3D Print im Fesselflug

Hallo Leute !

Ich habe etwas mit dem Printer gespielt , herausgekommen sind (erstmal) folgende Teile :

räder.jpg

leinenrollen.jpg

griff.jpg

Sind im Groben und ganzen Stromlinienräder, ein Teststeuergriff, der aber noch etwas überarbeitet werden muss sowie 2 Versionen Leinenrollen.
Die Leinenrollen sind für mich im Moment am sinnvollsten, da die von Sig bei mir recht schnell am Öseneinhängedurchbruch einreißen, ausserdem sind die zweiteilig und spalten sich manchmal, daher immer knapp. Gelegentlich tritt ja auch jemand drauf... :)
Die Räder sind auch gut, müssen nur geglättet werden. (erst abschaben, dann aceton)
Beim Griff muss ich noch überlegen wie ich es mechanisch in der Nachbereitung am einfachsten Mache, ist auch insgesamt noch ewas klein. Sollte aber auch keine Jahre dauern bis der brauchbar ist.

Ein Teil, was als solches relativ sinnlos ist aber mich sehr kreativ inspiriert hat war das hier :

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IMG_5193.jpg

IMG_5190.jpg

Es sollte eine "Standart" Motorhaube für 2,5er werden, die man an jedes Profilmodell anpassen kann. War etwas nach Schnauze um erstmal zu schauen und ein Gefühl für die Wandstärken und Festigkeiten zu bekommen. Gewicht ist natürlich etwas schwerer als Balsa, dafür muss man sie nicht Spritfest machen. Geht auch auf jeden Fall schneller und sauberer als GFK, wobei ich denke, dass auch hier die ABS Haube etwas mehr wiegt.
Wenn die Materialien Sich weiterentwickeln ist das aber auf jeden Fall eine Option.
Habe schon überlegt, ob ich mal Testweise einen Motorträger aus dem Material drucke, aber für einen Leistungsstarken 2,5er ist das glaub ich noch nichts, bei Elektro schon eher.
Wer viel Phantasie hat sieht in dem Teil aber auch schon eine geprintete Teamracer oder Speederunterschale.

Mein Fazit : für Zubehör schon gut zu verwenden. Ganze Modelle gehen wahrscheinlich nur bis ca. 0.8er Coxgröße, dadrüber dürfte es noch zu viel Vibrieren. Steuerdreieck und andere Teile der Steuerung würde ich Persönlich auch noch nicht draus Machen, obwohl es bei sehr kleinen Modellen bestimmt auch Funktionieren sollte.
Shutoffs e.t.c. gehen damit definitiv nicht ohne viel Nacharbeit und nachträglicher spanender Bearbeitung.

Die Teile sind mit Auflösungen zwischen 0.2 und 0.35mm aus ABS gedruckt. Einstellungsmäßig kann man Optisch und bei den Verzügen noch etwas Rausholen, Festigkeitsmäßig sind die Teile aber schon da.

Grüße, Sebastian
 
Derzeit steht mir ein UP! mini zur verfügung.
Die Auflösung geht an diesem Drucker nicht kleiner als 0.2mm mit der Originalsoftware
Vorteil ist aber, man hat ein relativ einfach und gut funktionierendes System.
Unter 0.1 wird es bei einem Filamentdrucker schon schwierig. Da ist ein JET oder SLA system schon besser, kostet aber gleich viel mehr.
Dafür kannst du runter bis knapp unter zwei Hundertstel Schichtstärke.

Oberfläche kann man aber gut mit einem Schaber und etwas aceton relativ gut finishen.
Die Teile sind jetzt größtenteils so, wie sie aus dem Drucker gekommen sind.
Ein echt wichtiger Vorteil des FDM- Prints ist aber, dass man die Teile gut kleben kann, ist bei SLA und JET Teilen nicht so.
Grüße !
 
Hallo !

Da hab ich den her :
http://nodna.de/UP-mini-3D-Drucker-betriebsfertig

Nach anlieferung ca 3h geschraubt und installert, dann kam schon der erste Print.
Man sollte sich aber auch eine Modelling-Software draufschaffen, die STL auswerfen kann und in der man auf Maß konstruieren kann.
Derzeit ist mein Favorit "Autodesk 123d Design"
War von allen Programmen das am einfachsten zu bedienende, so nach zwei-drei Tagen hat man den Bogen schon ganz gut raus.

Hardware ist plug and play, aber das 3d Modellieren muss man sich aber erst etwas beibringen. Ist aber nicht so schwer, braucht nur seine zeit.
Es gibt auch bei youtube etliche Tutorials.

Grüße, Sebastian
 
Hallo !

Habe ein Weiteres Testteil :

2013-06-11 15.11.42.jpg

2013-06-11 15.11.31.jpg

Ist ein Quadratdezimeter Clark Y mit 10% Dicke

Material ist ABS und Dicke der Schale ist 1,2mm. Im Inneren ist eine Aufnahme für ein 6mm CFK-Rohr, damit man mehrere Segmente zusammenstückeln kann. Ist aber sehr schwer, 26,6 Gramm. Wollte eigentlich in alter COX-Manier mal einen Plastikbomber mit o.8ccm bauen, wird dann wohl doch 1,5ccm. Rumpf richtet sich dann nach Motor. Fläche ist etwas Stabiler als erwartet, würde aber ungern noch dünner mit der Schale werden, da kommt der Printer zu sehr an seine Grenzen.

Grüße, Sebastian
 

PeterKa

User
Also das finde ich überaus interessant, denn man könnte sich daraus ein Urmodell drucken, und sich daraus eine konventionelle GFK Form bauen. Vielleixcht probieren wir das mal mit meinem Golden eye ??

PeterKa
 
Hallo !

@ Peter

Dafür wurde ja mehr oder weniger der 3D Druck erfunden. Bei den FDM Teilen ist aber schon noch ein erheblicher Finishaufwand von nöten, da die Stufen recht grob sind und auch manchmal etwas undicht.
Der Bauraum ist ein Würfel von 12 cm Kantenlänge. Du könntest mir ja mal Maße deiner Motorhaube schicken und ich mach dir mal testweise ein Modell und du kannst überlegen/testen, ob es für dich Vorteile hat.
Oberfläche ist ungefähr wie mit scharfem 80er Korundschleifpapier abgezogen.


@ heinz
Gut sieht`s schon aus, aber ich kämpfe noch ganz schön mit Verzügen beim ABS-Print. Die Maße sind mit viel Kalibriererei auf 0.1 bis 0.2mm genau auf 100mm , muß aber auch manchmal ein Teil zwei mal drucken. Die Unterseite/Standfläche ist aber bei größeren Teilen fast immer Murks und muss nachbearbeitet werden. Liegt vor allem an der Schrumpfung des Materials. PLA geht auch, verzieht sich fast gar nicht, ist aber mechanisch nicht so toll wie ABS. Ich weiss auch nicht, wie es sich zusammen mit Sprit verhält.

Man muss halt doch viel rumprobieren, bis es wirklich sinnvolle Teile sind, macht aber Spaß :)

Grüße !

P.S.: entschuldigt bitte meine Grammatik, weiter oben sind ja gruselig viele "aber" eingebaut u.s.w. ..
 

PeterKa

User
Also ABS ist nicht sprittauglich. Verklebt wird es normalerweise mit Azeton. Der Entwurf sieht allerdings rattenscharf aus, das muß ich neidlos anerkennen

Die Idee mit dem Golden Eye war sehr ernst gemeint. Ich bin an einer Form für eine Voll GFK Fläche interessiert. Stelle mir vor die Positiveinzelteile zu plotten daß man sie zu einer Fläche zusammenstecken kann. Diese wird dann entsprechend weiterbearbeitet, bis ein makellos glänzendes Urmodell entstanden ist. Dieses wird dann konventionell abgeformt und die Fläche im Vakuumverfahren wie von Frankl Wadle beschrieben hergestellt.

Ein wirklich gutes Urmodell für eine Fläche zu bauen ist eine Kunst, die ich nicht beherrsche, aber mit der Plotterei ensteht ja eine "Beulenfreie" Fläche die nur noch in den polierten Zustand gebracht werden muß, das heisst die Dellen und Berge liegen nur noch im Bereich Zehntel. Die Wandstärken sind dann groß genug, daß keine Beulen hereingeschliffen werden können. Das finde ich attraktiv.

PeterKa
 
Hallo Peter !

Also prinzipiell sollte das gehen, nur weiss ich nicht, ob es Vorteile bringt.
Du wirst sicher genauer und schneller arbeiten können, wenn du auch die Formenbauversion vom Frank übernimmst.
Wie schon gesagt, die Teile verziehen sich doch mitunter sehr stark und du hast immer eine nicht so gute Fläche (unten). ist recht ungünstig, wenn man eigentlich alle Seiten braucht.
Man könnte ein inneres Gerippe aus Stäben machen und diese mittels Schablone ausrichten, dann hast du zumindest die Positionen der Würfel rel. sicher. Was man noch machen sollte, Nasen und Endleiste extra und die Flächen dazwischen einzeln oben und unten, dann hat man m.e. überhaupt eine Chance, das halbwegs genau zu machen.
Aber ich denke schon, dass du mit einer geometrischen Mindesttoleranz von einem mm auf den ganzen Flügel rechnen musst.
(im Urmodell)


ABS sollte übrigens als Modellwerkstoff gehen, Da waren ja immer die tiefgezogenen Details und Motorhauben bei Preiswerteren Holzbaukästen draus. Was da nervte waren eher die Vibrationen des Motors.
Lt. Wikipedia sollte es keine Probleme geben. Das einzige was ich machen werde, den ganzen flieger mit Aceton einpinseln, um die Filamente nochmals zu verkleben und etwas zu glätten.

Grüße !
 

hastf1b

User †
Zum verkleben von ABS eignet sich sehr gut Hartkleber (UHU-hart, Rudol-hart). Der Kleber löst beide Seiten leicht an und "verschweißt" sie mit einander. Man muss den Kleber gut dosieren und überschüssigen Kleber sofort abwischen.

Heinz
 
Drucker war fleißig...

ersteteile.jpg

Grob mit Kohlerohren zusammengesteckt.

Jetzt sieht man auch genaueres wg. verzügen und Spaltmaßen :

spaltmaß.jpg

Ist jetzt nicht soo wild und ich bekomme was fliegbares hin, aber für ein Urmodell wär mir das so noch nichts.
HLW Mittelteil mach ich noch mal neu
Motor wird ein 1,5er LST. Motorträger wird noch mit etwas Alu aufgedoppelt bis hinten, nur mit dem ABS wird das nichts. Gewicht so weit mit Rumpfvorderteil (nicht auf den Bildern ) ca. 160g.

Mit 6x5 prop an 10m Leine sollte man aber fliegen können.

Grüße !
 

hastf1b

User †
Hallo Sebastian, wie lange braucht der Drucker für ein Teil von ein qdm wie in Post 7?
Noch eine Frage. Da ich so etwas noch nicht gesehen habe, wie ist die Geräuschentwicklung, würde das in einer Etagenwohnung stören?

Heinz
 
Der Drucker braucht für den qdm je nach Genauigkeit und Oberflächengüte von 1,5 bis 3,5 h. Lautstärke ist auch kein Problem, da ist jeder Laserdrucker lauter.
Das einzige ist, wenn du ABS druckst, riecht es schon ordentlich nach geschmolzenem Plastik, PLA ist besser, richt fast gar nicht. Trotzdem sollte man auf gute Belüftung achten.

Viele Grüße,
Sebastian
 
Habe wieder etwas geschafft :

hinten.JPG

vorn.JPG

Der graue Schleier ist bei der Aceton-Behandlung entstanden. Ich vermute mal, die Pigmente haben es nicht ausgehalten.

Hier noch eine Detailaufnahme vom Motor

motoreinbau.JPG

Die Aluwinkel dienen der Armierung und Wärmeabfuhr. Die Mutternseite der Schrauben ist auch mit kleinen Alu-Plättchen unterlegt.

Es fehlt nur noch der Tank und die Leinenbefestigungen am Dreieck.
Gewicht soweit ca. 380 Gramm

Am 3. und 4. August ist bei uns in Eggersdorf zusammen mit den RC-Fliegern Flugtag, dort werde ich vermutlich den Maiden machen.

Grüße,
Sebastian
 
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