iceman7777
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Er ist nun wirklich nicht mehr neu und viele kennen ihn seit Jahren.
Da er aber von den Flugeigenschaften einer der beste Schaum-Nuris ist, die ich bislang geflogen habe (und das waren einige), möchte ich ein paar Zeilen dazu schreiben.
Früher im Vertrieb von Conzelmann und Freescale wurde er nach der Firmenschließung von der Firma Robbe weiter vertrieben.
Aber auch hier wurde die Produktion schon vor einiger Zeit eingestellt und neue Sätze sind nicht mehr zu bekommen. Zudem war er recht teuer, m.W. nach das Segler-Set für 139,00 EUR und der Antriebssatz nochmal für rund 90,00 EUR.
Jetzt ist er wieder da!
Im Vertrieb von Stephan Prüfer von www.schaumhangar.de
Und für weniger als die Hälfte des damaligen Preises.
Aufbau/Materialqualität
Im Bausatz (Segler) ist ein sehr leichter, einteiliger Saumrohling aus hochwertigem EPS („Styropor“), der ca. 15cm lange Holzspant und die Holzkufe mit Flitschenhaken, alle Plastikteile in metallicrot, die Ruderhörner aus GFK mit 1,5mm Metallschubstangen sowie die Winglets enthalten. Den Motoraufsatz muss man für angemessene 23,00 EUR separat erwerben, sodass der weiße Sportwing mit Motoraufsatz für 83,00 EUR incl. Versand zu haben ist.
Der Aufbau ist sehr schnell erledigt. Ein Abend reicht völlig aus, selbst wenn man sorgfältig baut. Geklebt werden sollte nur mit 2k Epoxid 5min Kleber (UHU schnellfest) für den Spant oder UHU-por für die Nase und Anbauteile. Sekundenkleber löst den Schaum auf!
Wie gewohnt ist das Material sehr sehr empfindlich für Druckstellen, Kratzer und widerspenstige Grashalme bei der Landung. Doch dazu später mehr.
Damit der 3S 1000er Akku (74x19x35mm) reinpasst, musste ich 2mm Material zur Nase hin abtragen. Anschließend habe ich das Akkufach mit 2 Lagen GFK 80g/m2 ausgekleidet-wäre aber sicher nicht zwingend nötig gewesen.
Antrieb und Elektronik:
Ich habe mich für folgende preiswerte Hobbyking Komponenten entschieden, vor allem weil ich die noch alle zu Hause hatte.
Hobbyking hexTronik 24gram Brushless Outrunner 1700kv – ca. 7,00 EUR
Produkt ID: HXM2730-1700
Turnigy Plush 12A Regler – ca. 9,00 EUR
Produkt ID: TR_P12A-E
2x Corona 929 Digital/Metall Servos 2.2kg / 12.5g / .11sec – ca. 5,50 EUR
Produkt ID: C-DS-929MG
Turnigy nano-tech 1000mAh 3S 45~90C 3S Lipo – 97g – ca. 9 EUR
APC 6x4 starre Luftschraube – ca. 3 EUR
Die Servos passen perfekt in die Aussparungen, der Motor 100%ig unter die Abdeckung. Super.
Der Motor fordert mit dem Prop ca. 8,8A im Stand (Limit 9,2A Dauerlast). Er zieht den Nuri fast senkrecht nach oben, bewegt ihn flott in der Horizontalen und wird nicht warm. Der Sportwing ist kein Speed-Nuri, Hotliner und auch kein Heizer. Der Antrieb passt also perfekt zum Charakter des Fliegers. Nach ca. 6min Vollgas waren etwa 880mAh in den Akku zu laden. Im Flug zieht der Motor also ca. 7,7A.
Flugeigenschaften:
Es war bei mir überhaupt keine Trimmung notwendig, wenn die Ruder bündig mit der Fläche laufen. Der Schwerpunkt wurde auf den mm genau auf die angegebene Position eingestellt.
Der Nuri hat (mit Laminier-Folie bebügelt, 468g flugfertig) im Segelflug eine angenehm flotte Grundgeschwindigkeit (schneller als ein SkyCarver, etwa wie der MPX XENO). Er nimmt auch schwache Thermik an und gleitet genial. Er geht bei mäßigen Bedingungen prima am Hang (ca.3bf), verträgt aber bespannt sicher auch noch deutlich mehr.
Und wenn es einen juckt, kann man ein schön Turnen, Rollen und Loopings fliegen, anstechen und Geschwindigkeit mitnehmen und und und.
Was ganz besonders beeindruckt ist das tolle Flugbild mit den 5-fach geknickten Flächen und das ihm jegliches Pendeln um die Hoch- und Längsachse fehlt. Er läuft auch bei Wind wie auf Schienen.
Nach 6min Vollgas (davon min. die Hälfte mit Kunstflug und schnellen Überflügen) war ich vorgestern Abend (wenig Thermik, max.1-2bft, etwas Hangwing) 46min in der Luft! Mehr als 1-1,5 Stunden Flugzeit bei guten Bedingungen und wenn man es darauf anlegt sind sicher kein Problem.
Das Problem:
Den ersten Sportwing, den ich bei Stephan Prüfer gekauft hatte, habe ich unbespannt geflogen.
Ca. 418g Gewicht mit o.a. Setup, 10g Blei in der Nase.
Hier sieht man schnell jeden Fingernagel, jeden Stupser beim Einladen und jeden festeren Grashalm bei der Landung. Aber das kennt und toleriert man bei dem Material.
Die Fläche ist so auch nicht sonderlich stabil, lässt sich deutlich durchbiegen.
Doch das Schlimmste: Beim ersten Flug, nach den üblichen Einstellung: Zum „schnellen Überflug“ angesetzt. Mit ca. 80% Gas und nach 20m in der Horizontalen fängt der Wing an zu flattern. Wie eine Sinus-Welle. Nach ca. 0,5sek –es ging wirklich rasend schnell- brach er einfach in der Mitte auseinander und segelte wie ein Ahorn-Blatt zu Boden. Der APC Prop war perfekt gewuchtet, der Schwerpunkt richtig eingestellt und der Spant ordentlich eingeklebt. Es war genau das passiert, was man eigentlich dem XENO nachsagt.
Material-Fehler? Doch zu labil für solche Manöver?
Genialer Kunden-Service!
Eigentlich darf das nicht passieren, dachte ich mir.
Ich schrieb also Stephan Prüfer an und schilderte ihm freundlich den Sachverhalt.
Er hat mit angeboten, kostenlos einen neuen Schaum-Rohling zuzusenden!
Genialer Kundenservice!
So sollte es sein und das wünscht man sich von den großen „Markenherstellern“, den das mit ihren üppigen Margen sicher leichter fallen dürfte.
Ich bin immer noch beeindruckt.
Fest, robust und unempfindlich dank transparenter Lamierfolie!
Nach ganz kurzer Zeit (danke nochmal an Stephan!) war der Ersatz da. Diesen habe ich mit 40mic an den Flächen und 75mic am Mittelteil bis zum 1. Knick starker, transparenter Laminierfolie bebügelt. Aufwand ca. 3 EUR und etwa 3 Stunden, die sich richtig lohnen.
Richtig fest und verwindungssteif, kein Flattern mehr im Flug, unempfindlich beim Transport und bei unsanften Landungen.
Und wenn man dran glaubt (ich tue es!): Glattere Oberfläche, besseres Gleiten, geringerer Luftwiederstand.
Absolut empfehlenswert und ein echtes, sinnvolles Upgrade.
Mehrgewicht: ca.50g, davon 15g Blei.
Geht aber sicher auch mit Bespann-Tape oder Oracover, wird dann aber sicher schwerer.
Fazit:
Kaufen, kaufen, kaufen! Es lohnt sich wirklich.
Für ca. 120 EUR in der Luft und etwas teuer als ein Hacker SkyCarver. Doch er ist jeden Cent wert.
Aber entweder als reinen Segler fliegen, ultra leicht motorisieren (10g Motor als Absaufhilfe?) oder eben bespannen und Spaß haben.
Den Blauen aus EPP habe ich nie geflogen, weder früher noch heute.
Und er ist auch deutlich schwerer als der Weiße.
Da er aber von den Flugeigenschaften einer der beste Schaum-Nuris ist, die ich bislang geflogen habe (und das waren einige), möchte ich ein paar Zeilen dazu schreiben.
Früher im Vertrieb von Conzelmann und Freescale wurde er nach der Firmenschließung von der Firma Robbe weiter vertrieben.
Aber auch hier wurde die Produktion schon vor einiger Zeit eingestellt und neue Sätze sind nicht mehr zu bekommen. Zudem war er recht teuer, m.W. nach das Segler-Set für 139,00 EUR und der Antriebssatz nochmal für rund 90,00 EUR.
Jetzt ist er wieder da!
Im Vertrieb von Stephan Prüfer von www.schaumhangar.de
Und für weniger als die Hälfte des damaligen Preises.
Aufbau/Materialqualität
Im Bausatz (Segler) ist ein sehr leichter, einteiliger Saumrohling aus hochwertigem EPS („Styropor“), der ca. 15cm lange Holzspant und die Holzkufe mit Flitschenhaken, alle Plastikteile in metallicrot, die Ruderhörner aus GFK mit 1,5mm Metallschubstangen sowie die Winglets enthalten. Den Motoraufsatz muss man für angemessene 23,00 EUR separat erwerben, sodass der weiße Sportwing mit Motoraufsatz für 83,00 EUR incl. Versand zu haben ist.
Der Aufbau ist sehr schnell erledigt. Ein Abend reicht völlig aus, selbst wenn man sorgfältig baut. Geklebt werden sollte nur mit 2k Epoxid 5min Kleber (UHU schnellfest) für den Spant oder UHU-por für die Nase und Anbauteile. Sekundenkleber löst den Schaum auf!
Wie gewohnt ist das Material sehr sehr empfindlich für Druckstellen, Kratzer und widerspenstige Grashalme bei der Landung. Doch dazu später mehr.
Damit der 3S 1000er Akku (74x19x35mm) reinpasst, musste ich 2mm Material zur Nase hin abtragen. Anschließend habe ich das Akkufach mit 2 Lagen GFK 80g/m2 ausgekleidet-wäre aber sicher nicht zwingend nötig gewesen.
Antrieb und Elektronik:
Ich habe mich für folgende preiswerte Hobbyking Komponenten entschieden, vor allem weil ich die noch alle zu Hause hatte.
Hobbyking hexTronik 24gram Brushless Outrunner 1700kv – ca. 7,00 EUR
Produkt ID: HXM2730-1700
Turnigy Plush 12A Regler – ca. 9,00 EUR
Produkt ID: TR_P12A-E
2x Corona 929 Digital/Metall Servos 2.2kg / 12.5g / .11sec – ca. 5,50 EUR
Produkt ID: C-DS-929MG
Turnigy nano-tech 1000mAh 3S 45~90C 3S Lipo – 97g – ca. 9 EUR
APC 6x4 starre Luftschraube – ca. 3 EUR
Die Servos passen perfekt in die Aussparungen, der Motor 100%ig unter die Abdeckung. Super.
Der Motor fordert mit dem Prop ca. 8,8A im Stand (Limit 9,2A Dauerlast). Er zieht den Nuri fast senkrecht nach oben, bewegt ihn flott in der Horizontalen und wird nicht warm. Der Sportwing ist kein Speed-Nuri, Hotliner und auch kein Heizer. Der Antrieb passt also perfekt zum Charakter des Fliegers. Nach ca. 6min Vollgas waren etwa 880mAh in den Akku zu laden. Im Flug zieht der Motor also ca. 7,7A.
Flugeigenschaften:
Es war bei mir überhaupt keine Trimmung notwendig, wenn die Ruder bündig mit der Fläche laufen. Der Schwerpunkt wurde auf den mm genau auf die angegebene Position eingestellt.
Der Nuri hat (mit Laminier-Folie bebügelt, 468g flugfertig) im Segelflug eine angenehm flotte Grundgeschwindigkeit (schneller als ein SkyCarver, etwa wie der MPX XENO). Er nimmt auch schwache Thermik an und gleitet genial. Er geht bei mäßigen Bedingungen prima am Hang (ca.3bf), verträgt aber bespannt sicher auch noch deutlich mehr.
Und wenn es einen juckt, kann man ein schön Turnen, Rollen und Loopings fliegen, anstechen und Geschwindigkeit mitnehmen und und und.
Was ganz besonders beeindruckt ist das tolle Flugbild mit den 5-fach geknickten Flächen und das ihm jegliches Pendeln um die Hoch- und Längsachse fehlt. Er läuft auch bei Wind wie auf Schienen.
Nach 6min Vollgas (davon min. die Hälfte mit Kunstflug und schnellen Überflügen) war ich vorgestern Abend (wenig Thermik, max.1-2bft, etwas Hangwing) 46min in der Luft! Mehr als 1-1,5 Stunden Flugzeit bei guten Bedingungen und wenn man es darauf anlegt sind sicher kein Problem.
Das Problem:
Den ersten Sportwing, den ich bei Stephan Prüfer gekauft hatte, habe ich unbespannt geflogen.
Ca. 418g Gewicht mit o.a. Setup, 10g Blei in der Nase.
Hier sieht man schnell jeden Fingernagel, jeden Stupser beim Einladen und jeden festeren Grashalm bei der Landung. Aber das kennt und toleriert man bei dem Material.
Die Fläche ist so auch nicht sonderlich stabil, lässt sich deutlich durchbiegen.
Doch das Schlimmste: Beim ersten Flug, nach den üblichen Einstellung: Zum „schnellen Überflug“ angesetzt. Mit ca. 80% Gas und nach 20m in der Horizontalen fängt der Wing an zu flattern. Wie eine Sinus-Welle. Nach ca. 0,5sek –es ging wirklich rasend schnell- brach er einfach in der Mitte auseinander und segelte wie ein Ahorn-Blatt zu Boden. Der APC Prop war perfekt gewuchtet, der Schwerpunkt richtig eingestellt und der Spant ordentlich eingeklebt. Es war genau das passiert, was man eigentlich dem XENO nachsagt.
Material-Fehler? Doch zu labil für solche Manöver?
Genialer Kunden-Service!
Eigentlich darf das nicht passieren, dachte ich mir.
Ich schrieb also Stephan Prüfer an und schilderte ihm freundlich den Sachverhalt.
Er hat mit angeboten, kostenlos einen neuen Schaum-Rohling zuzusenden!
Genialer Kundenservice!
So sollte es sein und das wünscht man sich von den großen „Markenherstellern“, den das mit ihren üppigen Margen sicher leichter fallen dürfte.
Ich bin immer noch beeindruckt.
Fest, robust und unempfindlich dank transparenter Lamierfolie!
Nach ganz kurzer Zeit (danke nochmal an Stephan!) war der Ersatz da. Diesen habe ich mit 40mic an den Flächen und 75mic am Mittelteil bis zum 1. Knick starker, transparenter Laminierfolie bebügelt. Aufwand ca. 3 EUR und etwa 3 Stunden, die sich richtig lohnen.
Richtig fest und verwindungssteif, kein Flattern mehr im Flug, unempfindlich beim Transport und bei unsanften Landungen.
Und wenn man dran glaubt (ich tue es!): Glattere Oberfläche, besseres Gleiten, geringerer Luftwiederstand.
Absolut empfehlenswert und ein echtes, sinnvolles Upgrade.
Mehrgewicht: ca.50g, davon 15g Blei.
Geht aber sicher auch mit Bespann-Tape oder Oracover, wird dann aber sicher schwerer.
Fazit:
Kaufen, kaufen, kaufen! Es lohnt sich wirklich.
Für ca. 120 EUR in der Luft und etwas teuer als ein Hacker SkyCarver. Doch er ist jeden Cent wert.
Aber entweder als reinen Segler fliegen, ultra leicht motorisieren (10g Motor als Absaufhilfe?) oder eben bespannen und Spaß haben.
Den Blauen aus EPP habe ich nie geflogen, weder früher noch heute.
Und er ist auch deutlich schwerer als der Weiße.