Wattminuten manuell berechnen - FORMEL??

Hallo lieber F5-Flitzer :-)

Ich hab da mal eine Frage:
Ich hab einen Akku mit Nennkapazität 2600mAh, Zellenspannung vor dem Flug 4,22 Volt pro Zelle, LiPo 4SP1 55C, Gesamtspannung vor dem Flug16,88V

Nach dem Flug lade ich 1.222mAh rein, damit ich wieder auf die oben genannte Zellen- und Gesamtspannung komme. Gesamtspannung nach dem Flug war 15,28V

Jetzt meine Frage: Kann ich mir hier irgendwie die verbrauchten Wattminuten errechnen, oder muss ich sonst noch was angeben bzw. messen können?

Ich möchte mir noch keinen Limiter oder sonst irgendein teures Meßteil leisten, das ich in den Flieger verbaue um die verbrauchten Wattminuten auslesen zu können.

Mir reicht vorab mal zum Üben eine manuelle Rechnung, sofern die überhaupt geht mit den Werten die ich hab.

Falls jemand noch Angaben braucht, bitte fragen.

Liebe Grüße,

Gernot

Die Wattminuten brauchst du eigentlich nicht, es genügen die Amperestunden, die dir fast jedes Ladegerät anzeigt.

Wattminuten = Volt x Ampere x Minuten

Dabei müsstest du zu jedem Zeitpunkt die Spannung und die Ampere wissen, was ohne Datenlogger schwierig wird. Aber wieso möchtest du denn keine Messgeräte?

Berechnung Wattminuten

Berechnung Wattminuten

Hallo Gernot,

die Anfangsakkuspannung und die Akkuspannung nach dem Flug sind hier nicht die ausschlaggebenden Parameter.
Wichtig ist hier die Akkuspannung die anliegt während der Motor läuft. Ich würde hier je nach Auslegung näherungsweise zwischen 3,3V und 3,5V pro Zelle annehmen.

Dann:

3,4V/Zelle x Zellenzahl x nachgeladene Kapazität [Ah] x 60 Minuten/Stunde = verbrauchte Energie [Wmin]

In deinem Fall:

4Zellen x 3,4V/Zelle x 1,22Ah x 60 = 955,52 Wmin

Gruß
Bernhard

Wieso "x 60"?

Weil eine Stunde 60 Minuten hat.
Wenn ich einen Wattstundenwert errechnet habe und will diesen in Wattminuten umrechnen, muß ich ihn mit 60 multiplizieren.

Du kannst die Anzahl der Flugminuten hernehmen, zum Beispiel 7 und diese mit den Watt multiplizieren.

Du fliegst beispielsweise mit im Schnitt 12 Volt und 20 Ampere 7 Minuten lang. Dann hast du 12x20x7 Wattminuten.

Ich darf ja im F5F nicht mehr als 1300 Watt-Minuten verbrauchen, aber da ich jetzt erst mal übe und noch nicht Wettbewerb fliege möchte ich mir das Geld für einen Unilog oder Unilog2 noch aufsparen. Darum suche ich einen Weg, wie ich mir den Verbrauch wenigstens annähernd errechnen kann.

Im F5F und F5B sind Watt-Minuten doch eher gebräuchlich, da ja auch im Reglement verankert als maximales Energieverbrauchslimit.

Wieviel mein Motor bei einem Steigflug zieht kann ich nicht genau sagen.
Flieger RFM Surprise 12 mit 3teil. Flächen, Motor Plettenberg 220/30/A1 P6 5:1 mit YGE 200 HV FAI Regler. HV-Servos sind von RFM bereits verbaut. Latte 17*18 Gold von RFM und Spinner 38/6/+7° versetzt. Modellgewicht hab ich noch nicht abgewogen, nehme aber an so um die 1800g?? Wie gesagt, Akkus sind 4s mit 55C

Also alles was ich jetzt machen könnte wäre, die Ampere unter Volllast (wenn ich den Flieger halte) messen zu lassen und die Motorlaufzeit dann beim Fliegen mitzustoppen. Wäre das ausreichend oder gibt's jetzt doch den Weg wie von tigerschrauber beschrieben?

Ok, musst ja gleich sagen.

Danke :-)

Heißt also, ich MUSS die Motorlaufzeit mitstoppen, richtig?
Oder stimmt die Formel von tigerschrauber auch (da ist ja keine Motorlaufzeit berücksichtigt)?

Wenn ich mich recht erinnere hat mir mal ein Kollege (weiß seinen Namen aber leider nicht mehr) mal gesagt, dass man eigentlich auch anders rechnen kann:

Der hat gemeint, wenn ich die Volt mit den maximalen Ampere rechne, die der Motor im Steigen zieht, dann erhalte ich ja die Watt
Wenn ich dann die Watt nehme, z.B. 2600 Watt, dann kann ich den Motor 30 Sekunden lang einschalten und hab dann die 1300 Watt-Minuten verbraucht. Stimmt das?

Kann man so auch irgendwie rechnen?
Leute auf unserem Flugplatz die ne Strommeßzange haben gibt, das wär also eine Möglichkeit, oder?

Gernot Tengg schrieb:

Ich darf ja im F5F nicht mehr als 1300 Watt-Minuten verbrauchen, aber da ich jetzt erst mal übe und noch nicht Wettbewerb fliege möchte ich mir das Geld für einen Unilog oder Unilog2 noch aufsparen.

Zum Vergrößern anklicken....

Wenn du wirklich F5F bzw. F5B Wettbewerbe fliegen willst, kommst du eh um einen Logger nicht herum!

Der dient nicht nur für die Messung des entommenen Energieinhaltes - er hift dir auch Flugstil und Modell - und Antriebsauslegung zu optimieren

Es macht keinen Sinn

- selbst zu fliegen

und gleichzeitig

- nach Gefühl beurteilen wollen, ob das alles passt!

Das geht nicht! Entweder fliegt man - oder man schaut zu und analysiert den Flug!!


Der Logger ist auch ein sehr mächtiges **Auswerttool**, der beim Trainieren hilft

Etwas Arbeit muss man allerdings investieren, um aus den Daten / Diagrammen die richtigen Schlüsse zu ziehen

Bsp1 :

Beim Streckenfliegen und dem Steiger nach der 4. Stzrecke:

Ist der Peak recht ausgeprägt, ist dies ein Hinweis darauf, dass Ausflug aus der Strecke 4 langsam war! - schnell einfliegen heißt etwas kleinerer Peak - geringeren Stromverbrauch

Bsp2:

Man trainitert normalerweise ohne Mess / Signalanlage; Somit muss man die Wenden selbst timen; gerade bei der B-Wende ( = weit weg) ist das nicht ganz einfach
Wenn die Steiger im Diagramm recht ungleichmäßig weit von einander weg sind, deutet das darauf hin, dass man (im Kopf) die geflogenen Strecken stark variiert - also nicht gleichmäßig fliegt

....

Kauf dir ´nen Logger - ist aus meiner Sicht zwingend notwendig

Andreas

Hallo Andreas.

Danke für den Tip. Werde ich aber erst nächstes Jahr in mein Budget bringen. Logger ist super, aber vorerst möchte ich es mal nicht übertreiben mit der Technik und den Kosten. Ich mach jetzt mal lieber kleine Schritte und nehm meinen Taschenrechner ran und verlass mich beim Fliegen auf mein Gefühl und auf mein Auge. Und auf meine Frau wenn sie sich mal auf die B-Wende stellt und meldet wann ich passiert hab :-)

Lg, Gernot

Gernot Tengg schrieb:

Heißt also, ich MUSS die Motorlaufzeit mitstoppen, richtig?

Zum Vergrößern anklicken....

Das macht eigentlich der Sender ohnedies sekundengenau und vollautomatisch.
Allerdings fließt die Motorlaufzeit ja schon in die verbrauchten "mAh" ein, die der Lader beim Laden hinterher anzeigt, wenn du es auf die russische Methode berechnest.

Aber mal ehrlich, Wettbewerb ohne Loggen ist wie Formel I ohne Hasen und Computer. Wozu willst du da so sparen, das Zeug kostet doch heute nichts mehr?

.. nicht böse sein, aber wenn dir der Hunni fürn Logger Kopfschmerzen macht, wirds mit F5B/F nix!

Wenn man in so einer Klasse mitfliegen will, ist ein gewisses finanzelles Budget zwingend nötig! Die Technik in der Leistungsklasse ist nicht billig - das muss man wissen!!

Ein B-Modell - wenigstens zum Weiterfliegen, wenn ein techn. Defekt da ist, wär auch nicht schlecht - ich persönlich habe keine Lust, nicht weitermachen zu können, weil irgendwas am Modell nicht passt und ich für einen Wettbewerb extra 2 Tage und einige hundert km unterwegs bin - da ist mir DIESER Aufwand dann zu hoch!

? Frau an der B-Wernde? Messt ihr jedesmal die Strecke aus - oder pi mal Daumen

a) wie lange / wie oft? Meine hätte nach 2 Flügen keinen Bock mehr;

Zudem:

Wie kommuniziert ihr?

Brüllt sie zurück? Schafft sie das? Dann möchte ich bei Euch keinen **schiefen Haussegen** erleben! Zudem: Schallgeschwindigkeit!!

? Oder winkt sie mit einer Fahne?

Wenn du bewusst fliegst, bekommst du das nicht mit! Der Kopf ist schon anderweitig beschäftigt!

UND: Nachvollziehbarkeit! Schreibt sie zeitgleich ein Protokoll mit, welches ihr danach zusammen durchsprecht?? Das wäre aber nötig, um nicht nur in der Gegend rum zu fliegen, sondern die Sache bewusst anzugehen

Ich denke: Dein Sparweg ist der falsche Weg und wird eher frustrieren als dich weiter zu bringen

Man muss nicht die neueste Technik etc. haben - aber ein gewisser Standard & ein gewisses Equipment & ein gewisses Vorgehen ist nötig - sonst hat das mit F5F / B nix zu tun

Andreas

Ohne Logger zu trainieren ist kontraproduktiv. Du gewöhnst Dir evtl. einen Flugstil an, der nachher im Wettbewerb auf einmal nicht mehr passt. Motorzeit mitstoppen ist zu ungenau, mein Sender zeigt mir immer mehr Motorlaufzeit an, als nachher im Log verzeichnet ist. Wenn du einen relativ soften Motoranlauf hast differiert die im Sender angegebene Zeit mit der tatsächslichen gelogten Zeit schnell mal um 5-7 Sec. Ausgelegt auf den Wettbewerb fehlt Dir der 10. Steiger inclusive 2 Steigflüge für den Thermikflug.
Schau mal hier in der Börse, da gibts manchmal die Logger recht günstig. Alles Andere ist Käse und bringt Dir eigentlich garnix. -Schlimmer noch, Du gewöhnst dich an etwas, was Du dir nachher wahrscheinlich nur schwer wieder abgewöhnen kannst.
-Kauft euch zwei kleine Walky talkys und drück deiner Frau einen in die Hand zum Piepen an der B, die Dinger kosten auch nicht viel
Nix für Ungut, aber ohne Logger zu Fliegen ist Quatsch.

Gruss, Alex

Danke für eure gut gemeinten Ratschläge. Ich stimme euch ja zu, nur will ich es langsam angehen.
Ich möchte zuerst mal eine Wende ordentlich fliegen, den Steigflug von der nötigen Zeit und Höhe ins Gefühl bekommen, ordentlich in die Strecke einfliegen, auf den Strecken den Speed halten, 4 Strecken und 6 Streckenflüge üben, den Flieger in der Thermik richtig beherrschen und ein Gefühl für sein Verhalten entwickeln, usw.. Technik ist für mich (noch) nicht alles. Früher gabs ja auch keine Telemetrie und irgendwie sind die damals schon mehr Strecken geflogen als ich jetzt und das hat doch wohl mit Gefühl und Übung zu tun denke ich.
Trotzdem nochmal danke für die gut gemeinten Tips, die ich eines Tages sicher beherzigen werde.

Das ich dazu ein nötiges Budget benötige ist mir klar, aber ich möchte auch erwähnen, dass ich nur hobbymäßig F5F fliege und mal in den Wettbewerb reinschnuppern möchte. Wenn es mir gefällt, dann rüste ich auf, aber nicht vorher. Ich komme aus dem Motorsport, und ich weiß was es heißt vorne dabei sein zu wollen, das möchte ich aber hier nicht.

Den Verbrauch möchte ich derzeit nur grob im Auge behalten und manchmal einfach analysieren, darauf hin ist meine Frage ja auch ausgerichtet.

Logger und eventuell auch Telemetrie kommt sicher mal rein, mir ist nur für jetzt und morgen und bis zumindest Ende dieser Saison wichtig, wie ich den Verbrauch überschlagsmäßig berechnen kann, damit ich mich ein wenig auf die erzielte Leistungsausbeute einstellen kann und nach dem Flug kontrollieren kann ob es noch eine Reserve gab oder ob ich schon über das Limit hinausgeschossen bin.

Also würde es mich freuen, wenn ich jetzt nochmal die Antwort bekommen könnte wie ich mir das ausrechnen kann, da ich mich auf Grund der verschiedenen Rechenwege nun eher nicht mehr wirklich auskenne und etwas verwirrt bin. Wie gesagt, ich hab im Prinzip nur die Spannung und die Kapazität vor dem Laden und nach dem Flug, bzw. die Differenz durch erneutes laden.

Lg, Gernot

Hallo Gernot,

dann mache es so wie ich vorgeschlagen habe. Das ist die praktikabelste Lösung. Der Verbrauch durch die Empfangsanlage ist hier vernachlässigbar.

Die Formel von Ron (Strom x Spannung x Minuten) ist zwar richtig, aber im Flug haben wir keine Strommessung zur verfügung und die Messung des Standstromes differiert hier u.U. gewaltig vom Flugstrom, besonders bei Props mit hohen Steigungen (überquadratisch, mehr Steigung als Durchmessung).

Also nochmals: nachgeladene Kapazität in Ah x Zellenspannung unter Last x Zellenzahl x 60

Gruß
Bernhard

Super, VIELEN DANK.

Werde dann die Spannung wie von dir auch angenommen mit 3,4V annehmen.

Ich schätze, dass mein Antrieb im Steigflug ca. 130 bis 150A zieht, was dann schon hinkommen könnte das die Zelle doch sauber einbricht.

Verbrauch von Empfangsanlage habe ich sowieso nicht, der YGE 200 FAI hat kein BEC, ich hab einen 2s Lipo am HV-Empfänger hängen und durchgängig HV Komponenten.

Danke nochmals.

Liebe Grüße, Gernot

Und wenn du ohne Zeituhr wissen willst, ob z.B. die eine Luftschraube mehr Strom zieht als eine andere, könntest du dir als erstes Messgerät einen Junsi CellLog 8s kaufen. Das loggt zwar nur die Spannung und nicht den Strom, aber das hängt ja proportional zusammen. Kostet fast nichts (etwa 20 Euro) und du wirst sehen, Messen und Verstehen macht Spaß!

Guter Tipp, danke. Derzeit fliege ich die von Rudi empfohlene F5B 17*18 Gold und hab auch sonst keine rumliegen, bin hier also eingeschränkt beim Testen