Nach einem halben Jahr Wartezeit auf die Laser und der nachfolgenden Indoorsaison ist der Bart, bzw. der Dom, nun endlich ab. Das hat reichlich Überwindung gekostet, nicht wegen dem Modell, sondern der Überlegungen halber.
Nachdem es genug Gelegenheit gab die Originalhaube, als auch die selbst gemachten, genau zu betrachten und zu überdenken, konnte ich mich nicht des Gefühls erwehren, dass die Dinger einfach nicht in der Lage sein werden 1,5-1,8kw dauerhaft und kraftschlüssig in den Rumpf zu leiten. Geht man nur einmal vom Vollgas Trudeln aus, dann geben die dabei entstehenden Kräfte schon reichlich zu Denken ob die Stabilität ausreicht.
Auf dem Bild ist es nicht ganz einfach zu erkennen, aber die oberen Rumpfgurte wurden mit Aramid Rovings verstärkt, die vom Schraubenpunkt der Motorhaube bis hinter die Kabinenhaube reichen. Die unteren Rumpfgurte wurden bis zur Fahrwerksaufnahme verstärkt und die Rovings laufen an den zurückversetzten Befestigungspunkten in einlaminierten GFK Scheiben aus. Zwei weitere Schraubenpunkte an den Fahrwerksstreben fehlen noch.
Die Bedeutung von dem seltsamen Brettchen hinter der Flächensteckung hat sich mir nie völlig erschlossen. Zumal sich die Zugkräfte der Flächen doch viel besser von dem CFK Führungsrohr auf nehmen lassen…..
Nachdem der Kraftfluss in die Außenwandung geleitet wurde stellte sich die Frage, wie stabil muss die Motorhaube werden. Zum Testen wollte ich etwas Robustes haben und deshalb wurde auf dünnes S-Glas in der Haube verzichtet und ganz gewöhnliches 163g Leinwand Gewebe in zwei Lagen aufgelegt. Damit ist die Haube gerade mal 10g leichter als das Original
Um die Nase richtig steif zu bekommen, waren einige CFK Rovings um den Motortopf herum notwendig.
Der Motortopf ist recht universal gehalten um den Einbau von verschiedenen Motoren zu ermöglichen.
Eigentlich würde ein Motor vollkommen genügen, wenn ich an meiner bisherigen Propellerstrategie festhalten würde > kleine Schraube, wenig Steigung, hohe Leistung, schlechte Effizienz mit einer 15x8. Aber ich will auch der 16x10 noch einmal eine Chance geben und mir ansehen ob sich die Trägheit vielleicht mit mehr Geschwindigkeit ausgleichen lässt.
Dafür stehen verschiedene Motoren zur Verfügung mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften.
Für die ersten paar Dutzend Flüge wird der Dualsky eine 15x8 antreiben. Der Zwerg hat aufgrund neuer Kupferfüllung eine ganz erstaunliche Leistung für sein Gewicht.
Das DC Diagramm zeigt etwa Werte wie sie ein guter ~290g Motor mit 500kv an 6s statt 5s, also Ami-Standard, auch haben würde.
Als Kontrahent und für die 16x10 Luftschraube gut geeignet, wird der noch Serienmäßige Hacker A50-14XS antreten…und da kann man sagen was will, aber selbst mit der originalen Wicklung macht der kleinste A50 ein gutes Bild. Außerhalb der Spezifikation werden einige denken, aber der Motor ist besser als seine nominalen Zahlen, was auch vom Wirkungsgrad wiedergespiegelt wird.
Leider habe ich keine XOAR 16x10 eingemessen, aber wahrscheinlich nimmt sie sich ein klein wenig mehr Strom als die Fiala. Wesentlich ist jedoch, dass beide Motoren mit sehr ähnlicher Leistungsabgabe unterwegs sein werden und damit ein guter Vergleich zwischen den Luftschrauben möglich ist. Jetzt ist schon zu sehen, dass die 10er Steigung rund 10km/h mehr V-Pitch bringt und im Schub ebenfalls besser Ergebnisse liefert. Aber leider ist das ja nicht alles um was es geht......
Der Peggy steht vorerst außen vor, da er mit deutlich mehr Abgabeleistung aufwartet und für eine 15x8 ausgezählt wurde. Sollte sich eine 16x10 durchsetzen müsste Die Wicklung entsprechend angepasst werden.
Bevor es aber zum Propvergleich kommt muss noch die Servofrage geklärt werden. Ich hoffe die Tage dazu etwas tippen zu können.