Nurflügler Eigenbau

Hallo Alle!
Ich hoffe ich schreibe hier in die richtige Ecke!
Ich habe vor mir selbst einen kleinen Nurflügler zu bauen, ca 60 cm Spannweite und etwa 10-11 qdm Fläche.
Flächenbelastung sollte zwischen 7 und 8 g/qdm liegen.
Ich würde gerne am Hang damit herumturnen können un auch in der Ebene nach dem Gummistart Kunstflugmanöver fliegen können. Er soll flink und wendig sein und Ds an einer dichten Baumreihe sollte auch möglich sein.
Bauen möchte ich ihn aus Styropor (Heißschneidedraht), dann eine Lage Paketklebeband drüber, Ruder aus profiliertem 1,5 mm Balsa und die Winglets aus 1mm Balsa.. Auch beides einmal übertaped.
Jetzt meine Frage an euch: Welches Profil oder welche Profilkombination und Dicke würdet ihr mir da empfehlen?
Habe mal die Grundrisse mit 200mm Profiltiefe innen und 100mm außen, als auch 180mm Pfeilung entworfen. Anregungen zu Ruder und Winglet - Dimensionen sind auch herzlich willkommen! Danke schonmal
 

BeAi79

User
Hi, ich weis nicht ob du dieses Thema ein wenig unterschätzt? Denn je nach Auftriebsverteilung, Horten (Glockenauftrieb) oder Flügel mit S Schlag Profil, sind die Nurflügel Flügel aufwändiger zu gestalten als bei einem konventionellen Flieger. Je nach Aufwand würde ich dir ein fertigen Bausatz empfehlen, oder nach einem erprobten Bauplan arbeiten. Eine Möglichkeit sind die FMT Baupläne oder Auf IG Nurflügel mal zu stöbern. Ob du einen Nurflügel mit Heissdraht sauber hinkriegst würde ich jetzt spontan bezweifeln, höchstens bei einem S Schlag Profil. Doch beim Glockenauftrieb musst du die Fläche verwinden, dies muss genau und Verwindungssteif auf einer Heling aufgebaut werden, damit beide Seiten genau gleich gut geraten. Für bessere Flugleistungen empfehle ich dir den Glockenauftrieb, das S Schlagprofil bremst sehr stark.

In deiner Wunschgrösse, gibts denn da keine fertigen Nuris? Der Aufwand von einer Eigenkonstruktion lohnt sich ja da fast nicht...


Gruss Andreas.
 
Hey danke für die Antworten!
Ich hab mich schon 1-2 Jahre mit Nurflüglern beschäftigt!
Einen Heißschneidedraht habe ich bisher garnicht!
Ich schneide meine Profile umgefähr mit einem Küchenmesser!^^.
Ich werde noch Bilder dazu reinstellen wie ich da mache!
Ein fertiger Bausatz kommt nicht in Frage, da ichselber was schaffen will das richtig gut fliegt! ;). Ich werd mal ein par Bilder reinstellen wie ich es bisher gemacht habe.
Lg
 

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Oberes Bild sind die Grundrisse und unteres zeigt Wurzel als auch Endrippe, so habe ich den bereits gebaut un er fliegt eigentlich schon sehr geil.
 
So ich hoffe man kann alles erkennen
 

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ALSO BIS JETZT HABE ICH DIE PROFILE DIE ICH MIR SELBE AUSGEDACHT HABE MIT DEM MESSER AUSGESCHNITTEN, DANN ALLES RUND ABGESCHLIFFEN UND DANN EBEN DAS FINISH MIT TAPE GEMACHT.
Durch das Profil außen mit der Endleiste weiter oben kommt eben das positive Nickmoment zustande...
Was haltet ihr von der Konstruktion? Ist da noch viel an Mehrleistung zo holen wenn ich richtige Profile verwende und die mit einem Draht schneide? Lg.
 

BeAi79

User
Spontane Antwort: Sauber, mal eine andere Weise sich dem Bau zu widmen... Also mit Heissdraht die Verwindung schneiden zu können wird nur machbar sein, wenn du den Flügel in einzelnen Etappen, jede für sich, schneidest. Eine effektive Mehrleistung sehe ich nur bei einiges grösserem Aufwand, also den Glockenauftrieb nach Horten sauber aufs Modell rechnen und die Verwindung im Flügel auch sauber und fein definieren, dann würde ich allerings nicht mit Styro sondern mit Holz und Carbon arbeiten. Ansonsten kommst mit deiner Lösung, sicherlich schon ein gutes Resultat. Wie es so oft ist. 80% ist schnell erreicht doch die letzten 10 oder 20% rauszuholen erfordern einen einiges höheren Aufwand.

Gruss Andreas.
 

BeAi79

User
Ich hab mir deine Profile nochmals kurz angesehen, da könntest vielleicht probieren, die Nase über den ganzen Flügel mit einer Vollsymetrischen Spitze zu versehen, denn die Verwindung machst du ja schliesslich am hinteren Ende es Flügels. Also das innen ein Asymetrische Profilspitze und aussen eine Symetrische Profilspitze anliegt, kann ich nicht ganz nachvollziehen, was da die Idee sein soll...

Und wenn du noch mehr Leistung möchtest, mach den Flügel Flacher und harze ein oder zwei Carbon Röhrchen (oder Prepreg Streifen) als Versteiffung rein. Die Flügel sind meisst nur wegen der Festigkeit so dick, wenn du ihn flacher hinkriegst, hast du sicherlich noch ein wenig mehr Leistung...

Brauchst du überhaupt so viel Verwindung bei dieser Pfeilung? Frag ich mich gerade. Was supper ist, das du die Ruder unterschiedlich tief einfallen lässt, das ist deutlich besser als rechteckige Ruder. Dies so beibehalten.
 
Hey!
Das mit der vollsymetrischen nasenleiste über den ganzen flügel versteh ich nicht ganz. Wo soll dann noch auftrieb entstehen? Mein gedanke war, dass der flügel außen einen leichten abtrieb und ein positives nickmoment durch die bauweise erzeugt.
 
Wieviel % Profildicke denkst du wäre gut für meine Hangfligzwecke?
Mein Gedanke war den Nuri möglichst leicht zu bauen um auch noch an sehr schlecht tragenden hängen oben zu bleiben aber eben durch gute aerodynamik und entsprechende profilierung den geschwindigkeitsbereich zu erweitern. Glaubst du würde ein MH 45 innen gestrakt auf ein vollsymmetrisches profil funktionieren?

Liebe Grüße, Niki
 
Das ist mein aktueller.
Den hab ich eher für sehr wenig wind und thermik gebaut.
Hat innen das gleiche profil wie auf dem vorherigen bild und außen ein 12% vollsymetrisches.
 

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Schaum ist zwar nicht mein Ding, aber nen Flieger für Zweipfennigfüffzich selber zu schnitzen der dann so viel Spaß macht...dat find ich Klasse !!!

Wo ist eigentlich UweH?
 
Naja ich versuche ihn eben ständig weiter zu entwickeln!
Ca. 2-3€ pro flieger kann man an Baumaterial rechnen! ;). Inklusive balsaruder und anlenkung!
Ist auch mehr oder weniger unzerstörbar... Hat 86g bei 11,1 qdm fläche.
Und wenn er schon zu zerdellt und zerkratzt ist bau ich einfach in 4-5 stunden einen neuen!
Als nasenleiste verwende ich jetzt immer 2-3mm balsarundstäbe!
 

BeAi79

User
Hey!
Das mit der vollsymetrischen nasenleiste über den ganzen flügel versteh ich nicht ganz. Wo soll dann noch auftrieb entstehen? Mein gedanke war, dass der flügel außen einen leichten abtrieb und ein positives nickmoment durch die bauweise erzeugt.


Ich verstehe deine Überlegung, da du allerdings nach aussen die Flächennase anhebst bezweckst du doch genau das Gegenteil... Bei einem Voll Symetrischen Flügel, hier allerdings zwingend nur auf die Nasenleiste bezogen, wird der Auftrieb durch den Anstellwinkel erzeugt... Wie bei deinem jetzigen Flügel auch, die allgemeine Erklärung das durch unter und Überdruck am Flügel der Auftrieb erzeugt wird, ist real so klein, dass alleine durch diese Kraft, eine Cessna mit 900km/h erst abheben könnte...

Die Flügelverwindung die ich bis jetzt bei Nurflügeln bestaunen konnte sind immer am Flügelende ausgeformt. Das reicht vollauf... Je nach Konstruktion benötigst du nicht mal "Winglets".


Bei der Profildicke, die ermöglicht dir eine bessere Stabilität im Flügel selbst, deshalb werden Hochleistungssegler oft mit Faserverbundwerkstoffen gefertigt, da dadurch eine hohe Steiffigkeit/ Festigkeit erreicht und gleichzeitig das Profil möglichst dünn gehalten werden kann. Also um die Leistung weiter zu steigern müsstest du die Profildicke so dünn wie nur möglich ausbilden. Der Widerstand sinkt dann natürlich...

Mit deiner Konstruktion, also mit Tape, hast du eine zusätzliche Stabilität, könntest also ev. sogar ohne Carbon oder Glasfasern auskommen.

Kriegst du die ganze Geschichte auf 1cm hin? Dann hättest einen grossen Unterschied um die beiden miteinander zu vergleichen.

Doch der Flitzer in deinem Video fliegt ja recht gut, ein sehr wichtiger Faktor hast du einigen voraus, möglichst leicht bauen, dann fliegen die Dinger besser...

Aktuell fliege ich seit einem Jahr ein Segler mit 2,5m Spannweite, mit Motor und Akku gerade mal 800 Gramm... Ich hab eine ähnliche Flugleistung wie sie du mit deinem hast, doch meiner ist bei weitem nicht so agil und wendig...

Bin mal gespannt was du als weiteres probierst...

Gruss Andreas.
 
Wäre mal interessant zu wissen wieviel die Wölbung des Profils oder wie auch immer man das nennt tatsächlich prozentuell zum auftrieb beiträgt. Wenn der Wert wirklich so gering wäre würde doch jeder bei Brettern und Pfeilnurflügeln Vollsymetrische Profile verwenden, da die ja sowieso momentneutral sind und man würde sich die s schlag profile, verwindung etc. sparen oder?

Betreffend Profildicke sollte ich 6% hinbekommen. Wird aber eine Herausforderung den dann Verzugsfrei zu tapen!

Hast du selber auch schon par Nuris gebaut?
Wird jetzt so ca mein 50-60er in der Bauweise..

Lg.
 

UweH

User
Wäre mal interessant zu wissen wieviel die Wölbung des Profils oder wie auch immer man das nennt tatsächlich prozentuell zum auftrieb beiträgt. Wenn der Wert wirklich so gering wäre würde doch jeder bei Brettern und Pfeilnurflügeln Vollsymetrische Profile verwenden, da die ja sowieso momentneutral sind und man würde sich die s schlag profile, verwindung etc. sparen oder?

Hallo Wimmi...wenn das Dein Vorname ist?

Wie sich die Wölbung auf den Auftrieb auswirkt ist recht gut bekannt und weil man das weiß nimmt man für die meisten Nurflügel keine symmetrischen Profile.
Wenn ich mir das Video von Deinem Modell mit Deinem Flugstil anschaue, dann ist Dein kleiner und leichter Flieger ein Spezialfall.
- das Modell ist sehr leicht (bezogen auf die Flächenbelastung), dadurch brauchst Du nicht viel Auftrieb. In der Aerodynamik sagt man dazu das Modell fliegt mit sehr kleinem Flugzeug-Auftriebsbeiwert "cA"
- der kleine notwendige Flugzeug-Auftriebsbeiwert gilt sowohl für die Normalfluglage, also auch für den Rückenflug. Symmetrische Profile haben ihren geringsten Widerstand bei Null Auftrieb und je näher der notwendige Auftrieb um überhaupt fliegen zu können nahe Null ist, umso günstiger sind symmetrische Profile für die Flugzeugauslegung. Da dies für beide Seiten der Nullauftriebslinie gilt sind leichte Modelle mit geringen Profilwökbungen besonders gut für Kunstflug mit vielen oder langen Rückenflugpassagen geeignet.
- durch die geringe Größe und Flächenbelastung spielt das Profil aber eh eine untergeordnete Rolle. In der Aerodynamik sagt man dazu dass die Grenzschicht aufgrund der niedrigen Re-Zahl relativ zum Flugzeug dick ist, es ist ein Zähigkeitseffekt der Luft. Die Grenzschicht ist die abgebremste Luftschicht zwischen harter Flügeloberfläche und der umgebenden und durch den Flügel abgelenkten Strömung. Jedes Flugzeug hängt an dieser Grenzschichtströmung wie die Tapete am Kleister. Je dicker der Kleister, umso weniger Rolle spielt es für die Tapete ob die Wand glatt, wellig oder rauh ist. Ebenso ist es bei kleinen Flugobjekten, zu denen neben Deinem Nuri auch kleine Vögel und Insekten zählen. Die Grenzschicht ist relativ dick, damit spielen die Oberflächendetails für die Aerodynamik eine geringere Rolle, aber die Gesamtform und deren formbildende Einflüsse auf die Grenzschicht aus der umgebenden Luft wird wichtiger (deshalb gehen Bienen wenig zu Fuß sondern fliegen lieber, obwohl sie es aufgrund ihrer Flügelaerodynamik gar nicht fliegen können, wie Simulationen gezeigt haben).
- dünne Profile bedeuten für die zähe Luft bei niedrigen Re-Zahlen weniger Aufwand um die notwendige Formänderung zum umströmen des Flügels aufzubringen, deshalb sind sie bei kleinen Flugzeugen (=kleine Re-Zahlen) widerstandsärmer und damit besser geeignet als dicke Profile.

Fazit: solange Du seeehr leicht baust brauchst Du Dir nicht viele Gedanken zum Profil machen und kannst weiter mit dem Messer schnitzen ohne viel Flugleistung zu verlieren. Interessant sind Experimente zu Flügelverwindung, Ruderform und irre Ideen die gar nicht fliegen können (wie die Bienen). Sie haben manchmal überraschende Einflüsse auf das Flugverhalten so leichter Modelle, aber da so ein Flieger schnell gemacht ist und wenig kostet lohnt sich das selber ausprobieren und experimentieren mehr als das Orakeln von Aerodynamikprofis in höheren Re-Zahl-Sphären. Ich finde es schön was Du da machst (bis auf die Farbe Deines Tapes :p:D) und wenn ich Dir noch einen Tipp zur Flugleistungsverbesserung geben kann, dann den dass Du ein bisschen Systematik in die Experimente bringst und zumindest dokumentierst was Du vom einen zum anderen Modell veränderst und wie sich das auf die gefühlten Flugeigenschaften auswirkt, dann hast Du länger was von den gemachten Erfahrungen und kommst schneller zum Optimum ;)

Gruß,

Uwe.
 
Okay okay okay, verstehe die Thematik jetzt besser... Denke ich!
Also wenn ich das Profil nun wirklich dünner mache wird sich vor allem die Gleitleistung verbessern, richtig?
Wie dünn hältst du für sinnvoll? 6% 8%?
Mein letzter hatte innen 10% und das profil sollte dem mh45 ähneln und aussen hatte ich es auf ein 12% vollsymetrisches gestraked. Also die Kombination scheint für sehr wenig wind und thermikflüge gut geeignet.
Jetzt brauch ich nur noch ein gutes setup für einen flitzer am hang!
Ps: Wenn ich aufgrund der geringen dicke vll. 2x2mm cfk stäbe einkleben muss bleibe ich denke ich trotzdem unter 10g/qdm.

Danke für deine Hilfe!
Liebe Grüße, Niki
 
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