Flitzebogen

ur-aero

Vereinsmitglied
LDS

LDS

Hallo,

ja, an dem Flügel hat Jochen ein Eigenbau-LDS verbaut.

Es besteht aus einem aus Kohlenfasern gefertigtem "Scharnier" mit 0,8mm-Stahldrahtachse. Eine Seite wird dann in der Ruderklappe verklebt, die andere mit dem Anlenkgestänge. Beim Flügel müssen dann noch die Ober-und Unterseitenlaminate an beiden Seiten des Ruderspaltes verbunden werden, um größere Schubkräfte abzufangen.

Ich habe davon leider kein Detailfoto.

Grüße Uwe
 
Hallo Uwe,
hallo Jochen,

meinen etwas abwertenden Spitznamen der mir auf den ersten Blick und spontan dazu einviel nehme ich hiermit zurück! Ich finde diese Idee sehr innovativ! Ein besseres Handling bei hohem Abfluggewicht, gepaart mit wendigem Flugverhalten und guter Streckenleistung wird sich so mancher Wünschen. Bei einem leichten Flitzebogen vermisse ich gutes Handling und Wendigkeit lange nicht, aber mit 100 gr Ballast ändert sich das Flugverhalten bei einem Flieger mit Standardrumpf dann natürlich schon.

Saubere Umsetzung, Jochen! In Anbetracht des geringeren Widerstandes und der effektiveren Pendeldämpfung könnte das ein 80+ Flitzebogen sein...!

Gruß Marc
 

RetoF3X

User
Hallo Uwe und Jochen

Super Idee und gelungene Umsetzung. Mit den kurzen Nasen hat ja auch Alex Hoekstra experimentiert un die Flieger waren/sind alle sehr wendig.
Aber bei Jochen's Prototyp ist das ja nun noch kuerzer, wow.

Kommt doch wieder mal am IHLGF vorbei, in der ruppigen Thermik dort waere so ein Flieger richtig zu Hause und etwas Gewicht braucht man dort sowieso:).

Viele Gruesse:
Reto
 

Peer

User
Ich hab in Stade nicht schlecht gestaunt, als ich Jochens "ReallyShortNose-Flitz" sah...
Von wegen, Snipe SNT, vorne etwas gekürzt :D

Erstmal kann man's gar nicht glauben - aber wenn Jochen dann erklärt, dass der
"Gnubbel" voller Wolfram sitzt, rückt das ganze schon wieder etwas näher an den
nachvollziehbaren Bereich.

Ich persönlich würde die Nase wieder soweit verlängern, dass man den Gewichts-
ausgleich auch mit preiswertem (und leichter zu verarbeitenden) Blei hinbekommt.

Unfreiwillige Stecklandungen würden von einer 3-4cm längeren Nase sicherlich
auch besser verkraftet werden - und der Flügel wäre ein bisschen aus dem Schussfeld...

Gruß
Peer
 

bebe-2

User
Hier mal ein Vergleich von Wind- und Standardrumpf. Sie sind beide mit den gleichen Komponenten ausgerüstet und wiegen recht genau 200g und 100g flugfertig. Wolframpulver kann man für etwa 10€/100g bekommen, 1-2cm mehr Nasenlänge würden natürlich zur Entspannung beim Rumpfausbau führen.

Gruß
Jochen

ShortcutSeite.jpgShortcutOben.jpg
 

bebe-2

User
Der Rumpf ist an der Schnittkontur mit je drei Nf 24 Rovings verstärkt. Die Enden laufen drei cm in den Leitwerksträger und vorne durch den Wolframkopf.
Weil ich hinten erst mal ein repariertes Leitwerk mit 8,5g montiert habe mussten auf das Seitenruderservo noch 10g Trimmgewicht. Sobald ich ein neues Seitenruder habe, kann das wieder raus. 2g hinten bedeuten hier 10g vorne.

Gruß
Jochen

Shortcutoffen.jpg
 

ur-aero

Vereinsmitglied
Empfänger

Empfänger

Zum Foto:

Nach dem Auslöten der Steckerleiste am Empfänger kann man sich überlegen, wieviel man denn dann von der Platine absägen kann :D .
 

pro021

User
Stilstudie oder rette was zu retten ist?

Stilstudie oder rette was zu retten ist?

Mal eine kurze und emotionslose Frage zu dem Experiment. War das ein Stilstudienversuch lt. einer gezündeten Idee mit exakten Plänen was am Ende herauskommen soll,
oder war das einfach "nur" der Not gehorchend weil es keine Rumpfspitze mehr gegeben hat?
Auch wäre es interessant zu wissen wie sich die Flitze (einer mit normaler Nase und aufballastiert, sowie der Amputatflitz) gegeneinander tun.
Sollte der Amputierte nicht spürbar besser zu fliegen sein und ist dieser Versuch eine Stilstudie, dann ist dieser Umbau eher flüssiger als flüssig ;)
Alle Versuche ohne Schnauze welche ich in meinem Umkreis beobachtet habe waren nicht besonders nachahmungswert.

Gruß Heinz

Ps:
Über Geschmack kann man bekanntlich streiten, oder doch nicht?
Der Nutzen, sofern es einen gibt wäre interessant zu erfahren.
Lustig ist es, aufgrund der Clonwnase, allemal:D
 
Moin Heinz,

wenn du dir mal Post 357 durchliest, sollen die meisten deiner Fragen beantwortet werden.
Wer Jochen kennt der weiss, dass hinter so einem Experiment weitreichende Überlegungen stehen.

Anders als im Jahresrythmus neue Modelle zu kaufen wird hier der Gedanke verfolgt, bekanntes und bewährtes Material zu optimieren.
Meiner Meinung nach schafft man es nur so das Optimum heraus zu holen, da es meist länger als eine Saisondauert um das zu erreichen. Dies ist auch der Grund warum es unprofessionell wäre, nach so kurzer Zeit Vergleichsergebnisse zu veröffentlichen. Belastbare Aussagen über einen Vergleich zum standard Flitzebogen kann man sicher erst nach Monaten bzw. einer Wettbewerbssaison treffen, nicht jedoch nach einem Wettbewerb.
Eins ist sicher, der Belustigung soll dieses Projekt sicher nicht beitragen...

Gruß Marc
 
Moin Heinz,

wenn du dir mal Post 357 durchliest, sollen die meisten deiner Fragen beantwortet werden.
Wer Jochen kennt der weiss, dass hinter so einem Experiment weitreichende Überlegungen stehen.

Anders als im Jahresrythmus neue Modelle zu kaufen wird hier der Gedanke verfolgt, bekanntes und bewährtes Material zu optimieren.
Meiner Meinung nach schafft man es nur so das Optimum heraus zu holen, da es meist länger als eine Saisondauert um das zu erreichen. Dies ist auch der Grund warum es unprofessionell wäre, nach so kurzer Zeit Vergleichsergebnisse zu veröffentlichen. Belastbare Aussagen über einen Vergleich zum standard Flitzebogen kann man sicher erst nach Monaten bzw. einer Wettbewerbssaison treffen, nicht jedoch nach einem Wettbewerb.
Eins ist sicher, der Belustigung soll dieses Projekt sicher nicht beitragen...

Gruß Marc

Marc, bei Facebook hätte ich jetzt "gefällt mir" gedrückt. Stimme dir somit 100% zu. Musste etwas schmunzeln beim Lesen :D.

VG
André
 

Jan Henning

User †
Moin
Wenn mann den Flitz mit kurzer Nase beobachtet beim fliegen sieht mann die Vorteile beim Kreisen der Kreisradius ist kleiner ,und das resultiert aus der wesentlich kleineren umspülten Fläche der Rumpfschnauze.
Gruß Jan Henning
 

pro021

User
Moin
Wenn mann den Flitz mit kurzer Nase beobachtet beim fliegen sieht mann die Vorteile beim Kreisen der Kreisradius ist kleiner ,und das resultiert aus der wesentlich kleineren umspülten Fläche der Rumpfschnauze.
Gruß Jan Henning

Das nenn ich einen Aussage. Daraus lese ich heraus dass es merkbare Unterschiede, positiver Art gibt. Um es auf den Punkt zu bringen, ich kenne Jochen nicht (vielleicht vom sehen)
und hatte noch nicht das Vergnügen Bekanntschaft mit seine Ideen zu machen. Wäre aber auch eine Einstellungssache aufgrund der geänderten Re-Zahlen im Flug und dem geänderten
Ansprechverhalten auf die Ruder wobei ich doch hoffe dass es ein ähnliches Setup wie beim Modell mit originalem Rumpf gibt. Sonst ist ein Vergleich eher schwierig.
Da schon sehr viele Ideen, als völlig neu und dennoch Jahrzehnte alt, hier präsentiert wurden war es für mich klar dass ich da mal nachfrage. Nur um mein Wissen nachzuschärfen.
Wenn es tatsächlich einen Unterschied gibt der es wert ist nachgebaut zu werden ist es sicher gut dass sich das jemand antut und traut.
Dennoch meine Frage ob es ein Flieger ohne Schnauze war oder ob es von Anfang an eine Idee....ein Plan für einen Sturmflieger war ist nicht beantwortet.
Nach dem Posting von Marc neige ich dazu dass ein Rumpf, zu testzwecken, abgeschnitten wurde:rolleyes:??? Gehe ich richtig in der Annahme?

Gruß Heinz
 

foobar

User
Es handelt sich hier um ein Einzelstück, bei dem er den Versuch unternommen hat, das Modell optimaler an windige Verhältnisse anzupassen, als durch reines Aufballastieren.
Die Rumpfnase wurde um 15cm gekürzt und das zusätzlich gewünschte Gewicht dient als reines Trimmblei, um den Schwerpunkt weiter beizubehalten. Resultat ist ein Fluggewicht von 335g, welches sonst einer Ballastzugabe von 90-100g entsprechen würde. Die gekürzte Rumpfnase ist jetzt noch 65mm lang, 110g Wolfram sind fest darin vergossen.

Lieber Heinz,

das steht doch alles schon im Ursprungsbeitrag :)
 

bebe-2

User
Immer so komische Ideen

Immer so komische Ideen

Hallo Heinz,
danke für die schöne Vorlage.
Im Winter 1999 habe ich eine Ariane V8 Fläche abgesägt, ein Loch reingebohrt und mit einem
Kohlestab versehen. Das hat für ziemlich viel Kopfschütteln gesorgt.

Ich denke inzwischen haben sich die meisten an den häßlichen Anblick am Randbogen gewöhnt.
(Das zum Thema Bekanntschaft mit meinen Ideen)

Wurfstift1.1.jpgWurfstift1.jpg


Ich gebe zu, daß es mich Überwindung gekostet hat, einen neuen unversehrten Rumpf abzuschneiden.

Die Idee war eigentlich den Rumpf vorne ganz wegzulassen und sämtliche Ausrüstung in den Flügel zu
integrieren.
Aus Schwerpunktgründen hat sich das leider als unrealistisch erwiesen.

Den reduzierten Druckwiderstand ( der Rumpf ist 6mm flacher ) und weniger umspülte Fläche, kann
man fliegerisch sicher erstmal schwer quantifizieren.
Was mich aber völlig begeistert ist das "leichtfüßige" Handling beim Einkreisen und im Kreis.
Interessant sind natürlich jetzt noch Vergleiche der Wurfhöhe, ich hoffe noch einen Logger reinzukriegen.


Das Verbesserungspotential bei Profilierung und Geometrie ist inzwischen so gering,
daß ich den Fortschritt in der Spezialisierung der Modelle sehe.

Viele Grüße
Jochen
 

RetoF3X

User
Hallo Heinz

Ich versuche es mal mit einem einfachen Beispiel:

Man vergleiche den Einfluss der Batterie und dem Wolfram-Klotz. Zur Vereinfachung modellieren wir diese als dimensionslose Massenpunkte, die Batterie ist hierbei viermal leichter als der Klotz.

Die Batterie ist beim normalen Flitz etwa viermal weiter vorne als der Wolframklotz, so stimmt dann auch der Schwerpunkt bei beiden Modellen.

Das Massentraegheitsmoment ist der Abstand zum Schwerpunkt im quadrat mal die Masse (fuer die hier angenommene Vereinfachung, korrekt ware das Volumenintegral ueber die Dichtefunktion mal den Abstandsvektor im quadrat).

Damit ist das Massentraegheitsmoment der Batterie alleine viermal groesser beim normalen Flitz ( viermal groesserer Abstand im Quadrat dividiert durch vier mal kleinere Masse: 4^2/4=4) als bei Jochen's Flieger.

Der Gewinn in reduziertem Massentraegheitsmoment ist real noch viel groesser, da die Schnauze noch viele weitere Komponenten mit einem grossen Abstand zum Schwerpunkt beinhaltet, welche bei Jochen ganz nahe am Schwerpunkt liegen.

Geringeres Massentraegheitsmoment resultiert in mehr Wurfhoehe und erhoehte Wendigkeit. Genial umgesetzt, Jochen!

Viele Gruesse von Reto, der fuers IHLGF schon mal die Saege hervorgeholt hat (die Nasen muessen gestutzt werden).
 
Da sieht man wieder. Es lohnt sich doch zur Mechanik Vorlesung zu gehen 😂:D
Meiner Meinung nach ist dies auch ein guter Schritt in die richtige Richtung, denn aus den Profilen wird Bautechnisch und von der Elektronik her nicht mehr viel raus zuholen sein. Neue Ideen bzgl Leitwerke á la Stobel wären mal angebracht oder andere Bauweisen um Rümpfe auf 20-25g zu bringen :D

Sebastian
 
.....nach den hervorragenden Ausführungen von Reto,komme ich jetzt um die Ecke und bin altmodisch.
Unabhängig vom Leistungspotential des Wind-Flitz....aus ästhetischen Gründen würde ich mir den nie kaufen!
Ein DLG braucht eine Schnauze:D....ab das ist meine bescheidene Meinung.
 
Reto,

man sollte das jetzt nicht auf das Trägheitsmoment reduzieren - der Nasenbereich macht (speziell um die Hochachse) sicher nicht mal ein Viertel aus - wenn man den Anteil halbieren kann, gewinnt man grad mal 10-15% oder so.
Die geschilderten Verbesserungen beruhen vielleicht auch auf der Verringerung der destabilierenden Wirkung der Nase - die ja bei Auslenkung aus dem stationären Flugzustand der stabilisierenden Wirkung der Leitwerke entgegenarbeitet.

Matthias
 

Usti

User
Nasenquerschnitt

Nasenquerschnitt

Hallo,

da ich auch aus optischen Gründen ungern auf ein
hübsches Näschen verzichten wollte, wäre auch die
Ausformung der Nase zu beachten.

Also eher weniger hoch bauend, dafür aber breiter. :D
Dieser Unterschied ist bei manchen aktuellen Typen leicht erkennbar.
Damit wäre die Destabilisierung auch verringert, oder?

VG

Gerd
 
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