GWS Zero Bespannen... Ein Bildbericht

Hossa Amigos!

Ich bin von drei Leuten gebeten worden kurz zu umschreiben wie ich meiner Zero bespannt hab. Hier also ein kurzer Bericht über das "Facelifting" meiner GWS Zero.

Meine Zero hatte bereits weit über 50 Flüge und (mehr oder weniger so genannte) Landungen hinter sich als ich für ein paar Tage im Februar 2004 wegen einer ekligen Grippe nicht ins Büro konnte. Frau aus dem Haus, im Fernsehen lief nur Müll also "Rev - Creative Mode: ON" und die etwas betagt aussehende Zero ausm Fliegerhorst geholt. Ich hatte mir schon lange vorgenommen die Zero zu bespannen da sie inzwischen einige haarrisse aufgewiesen hat und z.T. die Steifheit des Schaums generell etwas nachgelassen hatte.

Man bemerke auf diesem Bild auch bitte die, nicht so ganz originalen, "Gardaland(R) Mascarpone 500g Becher" Motorverkleidung. Die passt nämlich sowohl auf die GWS Corsair als auch auf die Zero wie die Faust aufs Auge!



In meiner "Spreisselnkiste" hab ich eine Rolle weisses Oracover Light gefunden. Perfekt. Also wir die grüne zero nun doch endlich weiss wie ich es immer haben wollte!

Zero Zerlegt, kurz vorm "Ausweiden"...

Nun wurden vorsichtig alle Innereien entfernt. Zwei Blätter 120'er Papier, ein Blatt 400er, einem Tenniselbogen und viiieeeeeeel grüner Staub später sah die Zero dann so aus:

Ich konnte nicht anders...



irgendwo im Pazifik...

Ich recht überrascht wie viele risse, löcher und kratzer nach dem Abschleiche sichtbar wurden. Die Zero hat durch die vielen Landungen auf dem unebenen Untergrund sehr gelitten. Ich bin überrascht dass sie noch immer so gut geflogen ist! Auf jeden Fall ging es nun an das eigentliche bespannen. Ich hatte mal eine GWS Spitfire die allerdings nicht mehr unter uns weilt. Trotzdem hab ich mir eineige Teile aufgehoben um tests am Material daran durchzuführen. (Kleber, Epoxy, Glasbeschichtungen etc...) Da kamen mir nun die Überreste des linken Flügels sehr gelegen um das mit dem Bespannen mal aus zu probieren. Daraus hat sich nun folgendes 1x1 ergeben:

- Die Temperatur des Bügeleisens darf NICHT über 71° liegen. Das scheint der Schmelzpunkt von dem GWS Schaum zu sein
- meine Folie benötigte 65°-70° zum Auftragen.. also nicht viel Spielraum!
- grosse dellen oder risse sollten vor dem Bespannen gespachtelt werden. ich benutze zeug aus dem Baumarkt namens "Presto Leicht Spachtel" Ist eine rote Dose mit nem Segelflieger drauf. Funzt gut aber nicht zuviel härter nehmen. Das zeug wird nämlich über 70 ° warm beim Aushärten wenn man zuviel vom Härter nimmt...
- Die vielen rundungen können nur dann vernünftig bespannt werden wenn man viele einschnitte in die Folie macht und sehr sorgsam bügelt.
- Blasen in der Bespannung unbedingt gleich mit einer Nadel aufstechen und vorsichtig glattbügeln. Wenn man mit dem finger versucht die dinger weg zu streichen dann hat man sehr schnell Dellen!

Nach ca. 3 Stunden (1 Folge "Band of Brothers" und das Eishockeymatch Österreich gegen Italien) stand die zero dann so da: (Man beachte bitte den neuen Spinner den ich extra für die Gelegenheit aufgehoben hab!)

Flugbericht Erstflug nach Bespannung:

Die Zero ist nach dem bespannen komplett anders geflogen als vorher. Geflogen hab ich sie wieder (wie immer) ohne Fahrwerk also konnte der bauch gleich zeigen was er nun aushält. Gelandet wurde auf einer stein hart gefrohrenen Piste.

Ich fang mal mit den Nachteilen an:
- Die Zero neigt jetzt früher einen Abriss zu haben als vorher. Sie muss also schneller geflogen werden.
- Je Schneller die Zero wird, deszo nervöser wird sie. Sie braucht jetzt wirklich viel Aufmerksamkeit beim fliegen.
- Die Landungen müssen nun schneller erfolgen da sie, wie oben erwähnt, jetzt schneller abreisst. Die führt zu einer stärkeren Belastung der Unterseite beim "Bauchwappeln" (Bauchlandung auf Tirolerisch)
- Weis ist nicht unbedingt die beste Farbe im Winter bei bedecktem Himmel... Jetzt weiss ich warum die Japaner die grossen roten Punkte auf Ihre weissen flieger gemalt haben

...und jetzt die Vorteile!

- Schnell, schnell, noch schneller, ZERO! Die Zero fliegt jetzt, trotz einem Mehrgewicht von 62g, nun schneller als vorher und zwar wesentlich. Ich glaube die ganzen Pickel im Schaum ergeben viele Turbulenzen beim fliegen welche die Kleinen um einiges verlangsamen.
- Die Zero spricht jetzt viel besser auf das Querruder an. Mich hat immer gestört dass das Querruder bei der GWS Zero so Schwammig und immer leicht verzogen war. Mit der Bespannung wurden die Querruder nun bock-hart und (endlich) auch kerzen gerade! Sie rollt nun einfach spitze!
- Die Zero ist grundsätzlich viel härter im nehmen. Man spürt schon wenn man die Zero angreift dass die ganze Oberfläche härter ist. Inzwischen ist mir sogar ein Mal der Akku mitten im Flug heraus gefallen (was dem Schwerpunkt echt nicht gut getan hat) und die Zero ist nase zuerst in den Boden. natürlich war der Mascarpone Becher im eimer und der Motorspant hat sich, als sollbruchstelle, verabschiedet. Der Flieger selber hat bis auf eine leichte delle am aussenflügel Nichts, Nada, Nothing. Eigentlich hatte ich erwartet dass die gesamte Schnauze nur noch Mus ist.
- Zu Guter Letzt siehts einfach grenzgenial aus wenn sich die Sonne in der weissen Folie spiegelt wenn die Zero in einer Steikurve auf einen zu dreht...

Nach diesen erfolgreichen Flügen hat die Zero nun endlich ihre blauen scale Streifen bekommen.



Bin echt glücklich mit dem ergebnis und kann jedem, der seinen Styrobomber etwas zäher machen will, nur zu diesem Schritt ermutigen! Der Aufwand lohnt sich!

Liebe Grüsse,
Rev

[ 26. Mai 2004, 13:53: Beitrag editiert von: Reverend ]

Danke Rev, darauf hatte ich gewartet.

Die Nasenleiste meiner Corsair habe ich gestern Abend mit 50g Glasfasergewebe versehen.

Hat gut geklappt und deshalb überlege ich, ob ich den Rest auch noch Glase und dann Blau lackiere oder wie geplant mit Orastick (Oralight gabs hier nicht in Blau)bebügel. Allerdings habe ich hier nur ein normales Bügeleisen, einen Haarfön und eine Heißluftpistole.

Servus,

aber nehmt um Gotteswillen keinen Polyesterharz zum laminieren. Sonst geht das Styro zusammen.

mfg niels

Das mit dem Presto Leichtspachtel hat mich auch extrem gewundert, dachte ich doch, dieser sei auf Polyesterharz-Basis. Zumindest stinkt der so, als müsse er jegliches Styro im Nullkommanix wegfressen!? Wieso kann man den trotzdem nehmen?
Ich Schwöre ja zum Styro-Spachtel auf MOLTO-Dekor, das ist ein sehr leichter 1-Komponentenspachtel, ausm Baumarkt. Schleift sich wie Butter und ist wie es scheint mit Mikroballons gefüllt. Oder die teuren Spezial-Modell-Leichtspachtel a la ModelMagic oder ähnlich, was aber das gleiche ist.

Vielleicht hilft gegen das schlechtere Abreisverhalten ein Turbulator.

Was mich noch interessieren würde, ist der zu erwartende Gewichtszuwachs?
Welches ist denn deine Folie, die sich so kalt verarbeiten lässt?

Gruß,
Oliver

Ich hab die Mustang von GWS mit den 380 Motor, KAN 8 Zellen 650 mAH, Direktantrieb und die Luftschraube die beilag. Das war mir etwas zu langsam. Habe den 400 Graupner Getriebe 1,85:1 rein mit 8x6 Luftschraube mit 9Zellen 650mAH KAN (bringen 7Ampere), hatte aber noch keine Zeit zu fliegen. (Gewicht 560g incl. Einziefahrwerk)
Hat jemand Erfahrung mit den Antrieb? Bin schon ganz gribblig, denke am Montag fliegt sie. Bilder kommen noch nach. Styro repariere ich nur mit 5 min Harz, geht wunderbar. Das Harz für die Autoreparatur ist nix, das zerstört das Styro.

[ 27. Mai 2004, 08:27: Beitrag editiert von: rc-spezialist ]

Hi!

Reverend und alle anderen GWS Flieger:
Was habt ihr denn so für Motorisierungsempfehlungen? Sollte natürlich nicht gleich da 4-fache des Fliegers kosten. Hab hier 7er Kan1050.

Interessant wäre dazu auch zu wissen, wie dann der jeweilige Motor zu befestigen ist. Am liebsten ist mir, wenn ich an der Zelle nix ändern muß... hab da mal so eine Sperrholzkonstruktion gesehen, die ähnlich der GWS Getriebe auf den Motorholm gesteckt wird. Die Sache mit den Kabelbindern hab ich auch schon gehört....

Es sei noch gesagt, das es mir mehr um gutes Steigen als hohe Speed ankommt.

Gruß...
Vader