Umbau Nano-Arrow zum Hughes 269 Calypso

Hallo zusammen!

Eigentlich bin ich ja Schiffsmodellbauer, aber als vor ca. 10 Jahren die Helis immer kleiner und erschwinglicher wurden, habe ich mir einen Piccolo zugelegt und mir damit selbst ein wenig das Rumschweben beigebracht. Vor 2 oder 3 Jahren habe ich mir dann den Nano-Arrow von robbe gekauft und damit viel Spaß. Hier möchte ich nun den Umbau zu einem Hughes 269 vorstellen.

Auslöser dafür war dann aber wiederum ein Schiffsmodell, nämlich ein Bausatz von Cousteau´s Calypso von Billing Boats in 1:45. Wie (fast) jeder weiß, war an Bord dieses Schiffes ein Hughes 269, von Cousteau "Felix" genannt. Da sich der Detailierungsgrad des Helis in dem Schiffsbausatz stark in Grenzen hält, war ich - und bin ich eigentlich noch immer - auf der Suche nach einem Plastikbausatz für solch einen Heli. Leider hält der Markt dazu derzeit nichts bereit. Bei meiner Suche im Internet bin ich jedoch über den Rumpfbausatz von Heli-Scale-Quality (HSQ) gestolpert. Eigentlich gedacht für den Umbau eines E-*flite Blade mCPX, wollte ich aber gerne meinen Nano-Arrow umbauen.

Den Rumpfbausatz gab es vor ein paar Wochen zum Geburtstag und Anfang Mai habe ich mich an den Umbau gemacht. Davor gab es noch regen Mailverkehr mit HSQ und der deutliche Hinweis, dass "Felix" viel zu schwer für den Nano-Arrow ist. Das enttäuschte mich ein wenig, forderte mich aber auch heraus und ich wusste ja nun auf was ich achten musste: Gewicht.

Die Teile von HSQ sind sehr gut. Sie sind im 3D-Druckverfahren hergestellt, dadurch in den Oberflächen zwar etwas rauh, dafür ist das Material relativ zäh. Die Tiefziehteile aus Klarsichtmaterial sind in der Bearbeitung etwas gewöhnungsbedürftig, da sehr filigran. Aber auch das ging dann irgendwann. Mann sollte nur darauf achten, die Scheiben vorher abzukleben, damit man später keine Klebefinger drauf hat.

Das Fahrgestell wurde zunächst um seine Akkuhalterung erleichtert und ich habe vom Landegestell des Nano-Arrow´s die Kufen abgeschnitten, zwei Löcher in die Unterseite des neuen Landegestells gebohrt und die Akkuhalterung einfach reingedrückt. Für den hinteren Aufnahmestift musste ich einen kleinen Winkel aus Stahldraht biegen, da der Abstand der Stifte am Chassis des Nano-Arrow ca. 4mm weiter ist. Danach konnte dann der Rohrrahmen für die Heckrohrabstützung angeklebt werden.

Dann ging es an den Heckausleger. Beim Nano-Arrow ist der Heckrotor eigentlich auf der falschen Seite. Das wollte ich auch nicht verändern. Auch wollte ich den Vierkantstab des alten Auslegers nicht zerstören. Da die Kabel lang genug waren brauchte ich es nur durch einen Adapter (=Kunststoffrohr) verlängern. Am zeitaufwändigsten war die Anpassung der Heckrohraufnahme, da das Material so zäh ist. Damit das Außenrohr des Heckauslegers, welches aus einem Trinkhalm besteht, auch am hinteren Ende eine saubere Aufnahme findet, habe ich von der dem Teilesatz beiliegenden Motorhalterung, ein Stück von der entsprechenden Stelle abgeschnitten und auf den alten Heckausleger geschoben. Von den Leitflächen habe ich jeweils nur eine Hälfte verwendet um Gewicht zu sparen. Leider war das Trinkhalmmaterial etwas störisch, was die Verwendung von Sekundenkleber betrifft. Als idealer Kleber erwies sich dann UHU Alleskleber super strong + safe.

Nun konnte das Chassis aufgesetzt werden. Zur Aufnahme der Zelle wurden die vorderen Halter abgeknipst und mit jeweils einem Kunststoffrohr auf die hinteren Halter geschoben. So konnte dann die Zelle mit Hilfe der Gummitüllen befestigt werden. Im vorderen Teil liegt die Zelle auf dem Akku auf. Sicher keine besonders schöne Lösung, aber sie funktioniert und wirkt nicht so störend wie ursprünglich gedacht. Um Gewicht zu sparen wurden an der Zelle die Seitenscheiben ausgeschnitten. Die Zelle sitzt auch ein klein wenig tiefer als vorgesehen. Außerdem musste ich die Rotorwelle noch um ca. 1,5mm höher setzen, da die Rotorblätter sonst an der Kanzel geschrappt wären. Danach war dann eine vollständige Neutrimmung erforderlich.

Die Motorattrappe habe ich zwar versucht, aber sie passte nicht. Das Zahnrad ließ sich nicht einkapseln da es wohl etwas größer ist. Dadurch passte es dann im Bereich der Heckrohraufnahme nicht mehr. Zum Schluss hatte ich es so verschnippelt, dass ich eine neue Getriebeverkleidung anfertigte und alles andere wegließ. Aus Gewichtsgründen ohnehin die bessere Lösung.

Nun wurden noch die Schwimmer ausgeschnitten und zusammengeklebt und es ging ans Lackieren. Ich habe zunächst alle Klarsichtteile mit Revell matt weiß gestrichen. Als Gelbton verwendete ich einen seidenmatten Lack in Rapsgelb. Dieses Gelb ist etwas kräftiger als das von Revell vorgeschlagene. Nun noch flugs die tollen Decals angebracht und fertig war der neue Heli.

Das Gesamtgewicht beträgt nun ca. 32 Gramm ohne Schwimmer. Das sind glaub ich 3 Gramm mehr als der ursprüngliche Nano-Arrow. Vielleicht sind es auch 5 Gramm Unterschied. Ich habe leider vergessen mir die genaue Zahl zu notieren. Auf jeden Fall hat sich die Flugzeit deutlich reduziert und der Akku braucht zwischendurch immer wieder mal eine kleine Pause. Aber so 3-4 Minuten mit einem frisch geladenen Akku schafft er dann doch noch.

Das Flugverhalten hat sich insofern geändert, dass er nicht mehr so agil ist oder andersherum, dass er etwas ruhiger fliegt. Früher hat sich auch, trotz maximaler Trimmung, immer das Heck weggedreht. Ich hatte nun die Hoffnung, dass sich das durch den nun längeren Heckausleger bessern dürfte, was auch eingetreten ist. Ich konnte die Trimmung sogar etwas zurücknehmen. Nun bleibt er vollkommen ruhig in der Luft stehen.

Manchmal fängt er dann merkwürdig an zu "nicken". Das führe ich auf das größere Gewicht des Hecks durch den nun längeren Ausleger zurück. Mit Einleitung eines Steuerbefehls verschwindet das aber wieder. Hier wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, das Chassis etwas weiter nach vorne auf das Landegestell zu setzen.

Insgesamt stellt dieser Umbau sicher nicht die ideale Kombination dar, aber ich wollte beweisen, dass es doch geht. Auf jeden Fall hatte ich meinen Bastelspaß und ich habe mit den Bauteilen eine sehr gute Vorlage für meine Version in 1:45. Ich möchte mich an dieser Stelle noch ganz herzlich bei HSQ bedanken. Dort war man sehr hilfsbereit bei dem Versuch die 3D-Druck-Teile und die Decals auch in einem kleineren Maßstab anzufertigen. Leider ging es dann nur mit den Decals, da bei den 3D-Teilen Mindestmaße unterschritten wurden.

Mast und Schotbruch ;)
Jörg
 

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