Also ehrlich.
Das Problem, das Du schilderst, stellt sich mir folgendermaßen dar: Dadurch, daß Du große Datein zu bearbeiten versuchst, bist Du ein wenig verärgert darüber, daß Teile der Dateien beim Bearbeiten immer wieder nachgeladen werden müssen.
Das Problem ist nicht die mangelnde Rechenleistung Deines Rechners, wenn Du übner einen einigermaßen aktuellen Rechner verfügst, was Du tust. Die Schwachstellen sind dabei eher die Durchsatzraten der Festplatten und der zu kleine Arbeitsspeicher. Die Anschaffung eines Dual-Core-Prozessors ist meines Erachtens purer Schwachsinn, da Photoshop nicht dafür ausgelegt ist, auf mehreren Prozessoren zu laufen. Es ist zwar möglich, aber es bringt nicht DEN Leistungsschub, und Du wirst immer noch das Problem der Ladezeiten haben.
Entweder Du holst Dir einen SPARC, was wahrscheinlich ungünstig ist, da Du bloß ein Windows-User bist, oder aber Du baust Deinen Rechner komplett um. Und zwar:
4GB RAM oder mehr (bei mehr ist ein Upgrade auf ein 64-bit-Prozessor ratsam, da ein 32-bit-register über 4GB nicht mehr erfasst), da dann ganz einfach ein großer Teil der Datei und der laufenden threads sowie des Kernels im Arbeitsspeicher gehalten werden kann und nicht immer wieder nachgeladen werden muß,
anständige Festplatten.
Die Idee eines RAID-Arrays, wie Du schon selbst angesprochen hast, ist gar nicht so schlecht, da es den Durchsatz erhöhen, die Zugriffszeiten senken und die Datensicherheit erhöhen könnte. Jedoch waren die Vorschläge mit IDE und SATA II absoluter Schwachsinn für sinnvolle Anwendung. Vor allem Boards mit "integriertem RAID", was effektiv bloß eine sog. "Host-RAID"-Lösung ist, d.h. das Array wird nicht von Controller gebildet, sondern von der Treibersoftware. Solltest Du je auf ein anständiges Betriebssystem umsatteln wollen, wirst Du sehr schnell feststellen müssen, daß diese Host-RAID-Controller nichts taugen.
IDE-RAID ist absoluter Schwachsinn, es gibt kaum gute Controller dafür, und die wenigen, die es gibt, sind sauteuer, dafür daß man max. vier Platten adressieren kann. SATA-II-RAID-Controller gibt es mit bis zu 8 Plätzen für Festplatten, was etwas sinnvoller ist. Generell aber: Die normalerweise im Laden um die Ecke erhältlichen "RAID-Controller" sind nichts weiteres als Host-RAIDs, die max. RAID-Level 0,1,10 und JBOD (Just a Bunch Of Discs) unterstützen. Also auch hier: Schwachsinn, wenn man damit arbeiten will.
Die "Systemplatte" sollte selbstverständlich ein RAID 1 sein, mit private HotFix bitte, aber die Speicher-Arrays sollten entweder RAID Level 4 oder 5 sein, mit pool HotFixes, wenn möglich.
Wenn´s absolut billig sein soll, dann muß wohl ein SATA-II-Controller mit 8 Ports reichen, wenn´s aber um Betriebs- und Datensicherheit gehen soll, dann solltest Du schon auf SCSI umsatteln, denn erstens lassen sich bei LVD bzw. HVD pro Kanal 16 Devices betreiben, bei FibreChannel bis zu 65535, noch dazu sind komplexere Fehlerkorrekturen sowohl Hardwaremäßig als auch bei Verkabelung und Signalbeschaffenheit (Differential oder Fiberoptics) implementiert, als bei PATA oder SATA. Abgesehen davon sind die Festplatten wesentlich besser verarbeitet und auch nicht unwesentlich schneller. Empfehlen wird sich hier ein Ultra320-Controller mit 2 Kanälen (oder 2 Controller mit zwei Kanälen im Cluster, aber das wird sauteuer und die Redundanz macht nur dann sin, wenn die Controller in separaten Systemen sind, die ebenfalls ein Cluster bilden). Der erste Kanal wird ganz einfach nur die Systemarray bedienen, der zweite Kanal wird das Speicherarray ansteuern, empfehlenswerterweise ein RAID5 mit mind. 5 Platten und zwei Hotfixes, die im Fehlerfalle einspringen. Es empfiehlt sich, diese Controller an eine 64-bit, 133 MHz PCI-Express-Buslinie anzuschließen, damit auch die maximale Durchsatzrate erreicht werden kann (die üblicherweise in den einfachen Heimrechnern vorzufindende PCI-Buslinie ist 32-Bit, 33 MHZ und erreicht nicht einmal den maximalen Datendurchsatz nach SATA-I spezifikation).
Hersteller von guten RAID-Controllern:
http://www.icp-vortex.com/
Hersteller von brauchbaren Boards und auch Komplettlösungen:
http://www.supermicro.com/
privat habe ich sehr gute Erfahrungen mit dem GDT8643RZ auf einem Super370DL3-Board gemacht, die sich in meinen beiden Servern um eine Reihe IBM XServer-Series-Platten (146GB) streiten, ein Sony SDT-9000 (Streamer) zur Datensicherung und jw. drei Compaq 18.2 GB als Systemarrays ansteuern. Okay, das Board und die Prozessoren sind vielleicht ein wenig alt, aber für´n Server reicht durchaus. Schließlich dienen die nur als File- und Applicationserver.
Ach so: Ein weiteres Problem von Dual-Core-Prozessoren: Sie teilen sich den Gleichen 1st, 2nd und bei einigen Prozessoren, wo vorhanden, 3rd-level-Cache. Das macht sie erheblich langsamer als eine vergleichbare Dual-CPU-Lösung.