Tach auch, so nu nochmal Butter bei den Fisch,
ich hatte die Möglichkeit den Cheetah mal in die Finger zu bekommen und durfte vom Besitzer aus mal Hand anlegen und die quasi fehlenden Tests mal nachholen.
Vorab dazu, EWD stelle ich, bei derartigen Modellen mit einem Bierdeckel und Kugelschreiber ein ! Dazu Modell auf eine Tischplatte legen, Deckel an die Nasenleiste, Strich machen an der Trennung Oben/Unten – das sieht man hinreichend genau, dasselbe an der Endleiste und solange was am Rumpf unterlegen, bis die Fläche Parallel ist, also die Striche an der gleichen Stelle. Geht wunderbar mit Modellzeitschriften ;-)
Das wiederholt man mit dem HLW, schaut erstmal wo es sich auffhält, und legt dann solange am HLW unter bis sie gleich sind oder der hintere leicht höher. Mit leicht meine ich 1mm oder so, nicht mehr, das ist auf der sicheren Seite.
Meine Modelle stehen eher negativ, das ist aber eine Sache der Flugaufgabe und des eigenen Wohlfühlfaktors. Ich persönlich flieg auf der Rasierklinge.
Weiter, Schwerpunkt, nehme auch aus Erfahrung an, oder Rechne mal kurz nach. In dem Fall hier beides, ich hatte ja schon nachgerechnet, s.o., sicher, das überfordert schnell, dazu unten nachher mehr, es gibt eine noch viel einfachere Methode, und dieses kleine Tool kann absolut jeder bedienen !
Um sicher zu gehen das keine, sagen wir mal unsinnigen Einstellungen für einen anderen Piloten und mich rauskommen, habe ich dem Besitzer des Cheetahs bevor ich ihn geflogen bin, mein F5B Modell im Wettbewerbstrimm fliegen lassen.
Dann bin ich zum Cheetah. Zuerst die erwähnten 55mm. Kurz, flog, aber ganz ehrlich, wie ein Sack nasser Reis – mir machte es keinen Spass.
Also habe ich kontrolliert wie oben beschrieben. EWD war deutlich vorhanden, und Höhenruder musste immer ein wenig mitgehalten werden im langsameren Gleitflug, und gedrückt wenn angestochen – erstes Indiz, da passt was nicht ganz.
Dann folgte die übliche Prozedur, Start, kurz hoch, anstechen, schauen, landen, Akku zurück (später einfach ein Stück Blei mit Tape um das Rumpfrohr, weils schneller zu verschieben ist für den nächsten Start), Start… usw. Bis das halbwegs passte, dann EWD anpassen mit bissel Faserband unterm HLW, und das ganze von vorne.
Wichtig dabei, der HLW-Ausschlag wurde nach und nach immer mehr begrenzt, zum Schluss haben wir uns auf runde 80mm geeinigt und 4-5mm HR-Ausschlag, EWD 0, leicht, ganz minimal ins Plus, maximal ne halbe Kulistrichdicke, damit fühlte sich der Besitzer dieses Cheetah recht wohl. Ich sage extra dieses Cheetah – man kann nie ausschliessen dass irgendwie verzogene, oder abweichende Modelle im Umlauf sind – das alles aber deckt sich mit dem was ich überschlägig rausbekommen habe und man auch zu Fuss über den Daumen ausrechnen kann.
So, das ist die Praxis, jetzt noch ein wenig schnelle Theorie.
Wer keine Ahnung hat wo ein Schwerpunkt hin soll, sei es weil die Fuhre einfach nicht funktioniert oder der Plan weg ist oder tausend Stammtischmeinungen kreisen, und alle irgendwie nicht so ganz passen, wem FLZ und XFLR zu kompliziert sind weil man drauf fast nen Führerschein machen muss, kann genausogut für einen ersten brauchbaren Anhaltspunkt auch bitte WINLAENGS runterladen.
DAS bekommt nun wirklich jeder hin, der halbwegs erkennt was ein Trapez ist und Zahlen auf der Tastatur eintippen kann.
Das gibt’s hier:
http://home.germany.net/100-173822/schwerp.htm
Und das kommt dabei grob raus. Grob deshalb, weil ich die Geometrie des HLW nicht genau hatte, also mal zweckmässig angenommen habe, aber es verändert nicht derart gewaltig, das man sagen könnte, man liegt 10% daneben. Zudem, die spätere Praxis passt recht gut dazu.
Zur Sinnhaftigkeit des Tools, bzw. als Referenz(en): Ich habe die durch meine Mühlen gewanderten Modelle alle gegengecheckt und mit mir bekannten Einstellwerten verglichen mit verblüffender Annäherung und Vergleichbarkeit meiner damaligen FLZ und XFLR/XFOIL Ergebnisse. Bevor jemand fragt, die Modelle sind der Teaser-F5B, Peregrine (Speeder), Fluxxer (hab ich mal für Nik nach geschaut, Erwin), Picares-Evo, Go-One 8, Schloiderding, und die ganzen Modelle die ich noch so als Baukasten hatte, RW2b, Hawk, Enigma, Lotus, Solius etc. Bei KEINEM einzigen weicht die letztendliche Einstellung gravierend ab, lediglich in Richtung persönliche Vorlieben, mal ein bissel mehr in Richtung geringstes Sinken, mal bestes Gleiten.
Daher gehe ich davon aus, speziell da die ganzen Wettbewerbskisten einfach funktionieren, wirklich falsch wirds nicht sein und mit einfachen Mitteln kann sich jeder erstmal schnell helfen um einen brauchbaren Anfangspunkt für Schwerponkt zu bekommen.
Mein Fazit – aus meiner Sicht ist die ursprüngliche Frage umfassend geklärt, die kleine Nebendiskussion die entstanden ist sollten Beteiligte unter sich besser mal klären.
Aus meiner Sicht ist da eher nix brauchbar getestet im Sinne der Flugeigenschaften, wohl vom Aufbau und wie es aus der Schachtel kommt – sollte man nicht falsch verstehen, muss ja auch nicht, das ist letzten Endes die Frage worauf ein Testbericht abzielt und welcher Aufwand reingesteckt werden soll und muss seitens des Auftraggebers.
Keine Ahnung wer jetzt die abgedruckten Tests geschrieben hat oder schreibt oder sonstwas damit macht, wenn 55mm als brauchbar und gut beurteilt wurden, schüttel ich nach wie vor den Kopf und denke mir dabei….
- Entweder war da ein vollkommen anderes Modell in der Mangel (unwahrscheinlich?)
- Der Tester hat schlichtweg Null Ahnung von dem was er tut (unwahrscheinlich? Ist auch eher belanglos, im Internet gibt es hunderte weitere „Tester“ und jeder bekommt was anderes raus meist)
- Es geht einfach nur darum etwas aus einem Karton zu nehmen und zu testen ob es grundlegend flugfähig ist und nicht gleich im Boden steckt (wahrscheinlich?)
- Die Zeit war einfach zu knapp zwischen Erhalt Modell und Redaktionsschluss (wahrscheinlich ?)
Das Modell selbst ist ein ganz nettes Dingelchen zu einem damals guten Kurs – gemessen an den ganzen Styrohotlinern von vor langer Zeit richtig gut, allerdings hab ich mich dann nicht getraut nachdem er nach meinen Vorlieben eingestellt war mal ein paar Wenden zu probieren, das wippte schon gut durch – aber da mache ich mir keine grossen Gedanken drüber – der Besitzer hat mir dann beigebracht wie man richtig Hotliner fliegt – Motor an, hoch, und schön runterheizen, ohne Motor hochziehen und dann viele Runden abgleiten… ehrlich, wenn man sonst nur F5B mässig unterwegs ist denkt man da nicht mehr dran und so irgendwie…. Kann mans auch garnicht mehr ;-)
In dem Sinne, VG Domi