Flächen: Mein Fazit
Flächen: Mein Fazit
Da Steffen hier schon einen perfekten Bericht mit sehr schönen Bildern liefert will ich hier pro Bauabschnitt mein Fazit dazu geben. Ich denke es ist für den ein oder anderen interessant verschiedenen (oder gleiche) Meinung zu hören, da der Bericht sicher noch später gelesen wird, wenn sich jemand für das Modell interessiert.
Die Bauteile sind wirklich sehr maßhaltig, da habe ich schon ganz andere Sachen erlebt. Nacharbeiten ist sehr selten notwendig. Einzig der schon angesprochene Fehler an der Holmbrücke ist immer noch nicht klar.Ich musste den Holm komplett durchtrennen um den Versatz zu korrigieren.Das wars aber schon. Der Hersteller verwendet oft individuelle Lösungen, die den Schwerpunkt auf Bauspaß mit Sperrholz legen, nicht unbedingt auf rationelles Arbeiten. Gerade durch die Frästechnik ist vieles möglich. Man muss eine Nasenleiste wie hier nicht aus 35 Teilen zusammensetzen. Aber wie gesagt, ich denke dem Hersteller geht es darum traditionelles Bauen mit Frästechnik zu verbinden und trotzdem viel Bastelspaß einzubauen.
Ich habe mich im Gegensatz zu Steffen nicht immer leicht getan zu verstehen, wie der Hersteller manches meint, aber das liegt wohl an mir. Ich finde F 34 als Bezeichnung für ein Teil viel übersichtlicher als FQN1 (oder war es doch FQL1
). Was ich sehr vermisst habe ist ein 1:1 Bauplan. Sicher geht es auch ohne, aber gerade bei Flächen und Leitwerken hat man bessere Kontrolle über die Winkel wenn man direkt auch dem Plan baut. Vielleicht sollte der Hersteller so einen Plan zumindest als Option anbieten.
Der Hersteller legt seinen Schwerpunkt nicht auf absoluten Leichtbau, sondern auf Festigkeit. Das ist erst mal gut so. Wenn man so wie ich immer Modelle baut, wo es oft nicht einfach ist, unter 25 Kilo zu bauen, komme ich hier schon mal ins Schnaufen.Ob 4 Kieferholme in der Stärke mit mehrfacher Sperrholzverstärkung nötig sind wage ich mal zu bezweifeln. Die Fläche ist wirklich brutal fest, das Festeste was ich in Holz je gebaut habe.Nachgeben tut aber immer das schwächste Teil, auch wenn der Rest noch so fest ist. Dies hat aber auch einen Preis und der ist das Gewicht. 2 Kilo für eine Rohbaufläche in Holz finde ich relativ viel. Gut, es ist kein Segler.Aber ab 19 Kilo? Ich lasse mich mal überraschen.
Was mir aber gar nicht gefällt ist, dass die Fläche keine tragende Flächenverbindung hat. Gerade die massiven Holmbrücken bieten sich doch an, die Kraft hier in die Flächen einzuleiten. Statt dessen wird die Fläche wie beim Original nur über die Verspannung gehalten. Letzten Endes hängen sehr viel Baustunden und viel Geld an einer nicht vergüteten Messingschraube des Wantenspanners. Dies kann gut gehen, muss aber nicht.Auch die Anbringung der Verspannung an den Blechen hat eine erhebliche Kerbwirkung, leider gibt es ja keine so kleine Kauschen, die bei Drahtverspannungen eigentlich immer nötig sind. Aus 50 Jahren, die ich nun dieses Hobby betreibe ich weiß ich eines: Was schief gehen kann geht auch irgendwann schief. Sicher, viele fliegen so einen Brummer nur sehr selten und nur mal 1 g Platzrunden. Was aber, wenn im Schlepp mal was schief geht und beim Abfangen schnell man 6-7 G erreicht werden?
Den Plastik ummantelten Tony Clark Seilen traue ich nicht mehr über den Weg. Ein Freund von mir hat umfangreiche Versuche mit verschiedenen Seilen durchgeführt, die mit Plastik verabschieden sich zuerst. Warum weiß ich nicht, vielleicht weil man Schäden nicht sofort sieht. Ich habe im letzten Jahr meine Clark Pub verloren, weil bei einer harmlosen langsamen Rolle am Rücken die Seile gerissen sind, mitten drin, nicht am Blech, das brauche ich nicht noch mal.
Ich baue deshalb eine Strongal Steckung ein, 2 x 20 mm und versuche mit Kohle die Kraft so gut das geht in die Holmbrücken einzuleiten. Optimal ist das nicht, ich weiß. Aber so hat die Verspannung praktisch nichts zu tragen und ich schlafe ruhiger ( ne Quatsch, ich fliege ruhiger
). So, und jetzt freue ich mich auf die Arbeit am Rumpf.