Info - Versuche einer neuen LiPo-Generation mit 4,3V/Z laufen an ...

Sika

User
@Gerd: lass mal gut sein, ja? Ich hab doch schon eingangs geschrieben, dass ich in vielen Punkten nicht mit deinen Schlussfolgerungen übereinstimme. Das ist halt so. Du musst mir im Gegenzug auch nicht zustimmen.

* Aber, ok, was heißt "S-förmigenm Ableiter" genau? Alles was ich mir unter "S" vorstellen kann ist länger als die kürzeste, mögliche Verbindung: beide Ableiter zueinander umbiegen und überlappend verschweißen.

* Zu den mittleren Zellen: bei meinen 45C Lasttests (10s mit 230A) glühen die Ableiter quasi weg, aber der Zellenkörper, in der Mitte flächig gemessen, ändert seine Temperatur quasi gar nicht. Erst langsam zieht die Temperatur von den Ableitern in die Mitte der Zelle - das ist auch das von dir beobachtete "Nachheizen". Ich denke bei einem 5s Pack hat die mittlere Zelle in der Mitte bei 35-45C Dauerlast eine um max. 2-3°C höhere Temperatur als die Mitte der äußeren Zellen. Größer ist da der Unterschied zwischen den Seiten mit den Ableitern und der Zellenmitte bzw. bei einseitigen Ableitern der Seite mit und der Seite ohne Ableiter. Du hast das bessere Equipplent für solche 5s Test - messe es doch mal nach, wenn es dir wichtig erscheint. Ich halte das, wie gesagt, inzwischen für ein untergeordnetes Problem.

Wenn du neue BOLT bekommst, dann wäre mein Vorschlag, dass du als erstes die Impedanz der Zellen prüfst um festzustellen, ob Lötschäden oder defekte Zellen vorliegen - da ist bei HK mit zu rechnen. Dies geht entweder mit dem Hi-Res ESR-Meter (0.01 mOhm Auflösung) oder auch zur Not mit einem Junsi 4010 (0.1mOhm Auflösung).

Anschließend 2-3 Einfahrzyklen und dann deinen Standardzyklus mit 10C/25C/... zuerst mit 4.2V Ladeschlussspannung (4.8Ah als Basiskap. für die C-Rate) und dann mit 4.35V (5.4Ah als Basiskap.) durchführen. Da die Zellen dabei nicht überhitzen dürften, sollten die Anomalien schonmal weg sein.

Anschließend dann Hochlast-Pulstest: 45C, 55C und ggf. auch 65C, wobei ich den Pack dafür mit 1C- 1.5C laden und beim Laden parallel extern auf ca. 40-50°C vorheizen würden. Pulsdauer 5s dürfte dann bis 65C ok sein, über 65C eher nur noch 3s. Wenn möglich würde ich die Last zwischen den Pulsen aussschalten und bei den Pulsen die Temperatur der Ableiter im Auge behalten. Mehr als 30-50% DoD muss nicht sein - für solche Pulsanwendungen (SAW oder Speeden) ist dann das "Pulver" des Packs sowieso verschossen.

Jörg
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Jungs, hochinteressant, deswegen nur eine kleine Anmerkung..

Die Dinger heissen Dendriten. D E N D R I T E N ;)
Siehe auch hier

Grüße, Ulrich
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Danke Ulrich,
so ist das wenn es im Kopf hundertfach herumschwirrt, kommt irgendwann bei nus ein ähnlich phonetisch lautendes Wort heraus! :rolleyes:
"Wir" wussten aber was der "andere" meint ... :D
Bei weiterem Interesse siehe auch hier zur Info: http://www.batteriezukunft.de/suchergebnis/dendriten

@Jörg, ein ausführlicher Standard-Check ist von Anfang an bei mir im Test-Repertoire ... schrieb ich auch schon! ;)
Da scheint zwischen uns Übereinstimmung zu herrschen! Danach ist mein Standard-Diagramm 25Ci genau darauf ausgelegt:
(...) Auch für 6min-Rennen (10C) reichen mir Messungen bei 5-6C (30A) Dauer aus, weil es a) zur Begutachtung ausreicht, und b) ich die Zellen damit in etwa so themisch belaste wie im Boot (...)
Nur ich erzeuge kein Teildiagramm, nur bis zu 99% DoD und hier jetzt nur bis minimal 3,3V/Z (vorher 3,2V/Z)... hast du andere Erfahrungen?
Jetzt kenne ich den (meinen standardisierten) DC-Ri, das thermische Verhalten, die zu erwartende Spannungslage und die maximale "echte" C-Rate!
Erst ab jetzt herrscht Freiheit mit einer mir bekannten Zelle - und hier bin ich offen für gezielte Messungen bzw. Diagramme!
 
Zuletzt bearbeitet:

axl*

User
Ich hätte ja auch nie gedacht, dass ich mal HK etwas Gutes bescheinigen müsste, aber die BOLT 5400 sind tatsächlich in der 4800-5400mAh Klasse die Zellen mit den niedrigsten Innenwiderständen und damit den besten Lastspannungen - allerdings ist der Vorteil jetzt nicht gewaltig - aber seit 2012 endlich mal wieder ein kleiner Schritt nach vorn.

Jörg

Dieser kleine Schritt ist aber, in Relation zu Größe und Gewicht, noch kleiner wenn man Maße und Gewichte vergleicht:

Bolt 5400: LxHxW=167x56,1x49, 821 Gramm
A-SPEC: = 156x46x51, 786 Gramm
Magnum V2: 156x45x51, 840 Gramm, jedoch mit ca 31 Gramm mehr Kabel, also 809 Gramm

Die Bolt und auch die anderen HVs sind im Vergleich sehr groß und auch schwerer womit von den vermeintlichen Vorteilen noch weniger bleibt.
 
Dieser kleine Schritt ist aber, in Relation zu Größe und Gewicht, noch kleiner wenn man Maße und Gewichte vergleicht:

Bolt 5400: LxHxW=167x56,1x49, 821 Gramm
A-SPEC: = 156x46x51, 786 Gramm
Magnum V2: 156x45x51, 840 Gramm, jedoch mit ca 31 Gramm mehr Kabel, also 809 Gramm

Die Bolt und auch die anderen HVs sind im Vergleich sehr groß und auch schwerer womit von den vermeintlichen Vorteilen noch weniger bleibt.

Hi Axel,
du vergleichst hier aber Äpfel mit Birnen, oder?

Der von dir referenzierte ASPEC ist ein 5000er, ausserdem mit den Abmessungen nach der A2, der nach meinen Erfahrungen im Hochstrombereich nix taugt.
Bei dem Magnum handelt es sich ebenfalls um einen 5000er.
Gruss Stephan
 
Dieser kleine Schritt ist aber, in Relation zu Größe und Gewicht, noch kleiner wenn man Maße und Gewichte vergleicht:
Bolt 5400: LxHxW=167x56,1x49, 821 Gramm
A-SPEC: = 156x46x51, 786 Gramm
Magnum V2: 156x45x51, 840 Gramm, jedoch mit ca 31 Gramm mehr Kabel, also 809 Gramm
Die Bolt und auch die anderen HVs sind im Vergleich sehr groß und auch schwerer womit von den vermeintlichen Vorteilen noch weniger bleibt.

A-Spec V1: 153x49x54, 840g - das sind die 45C Power-Zellen, die bisher stärksten von HK.
Die A-Spec V2 sind leichte 35C-Zellen.
Leider wird dies von HK nicht so kommuniziert.
 

Sika

User
Dieser kleine Schritt ist aber, in Relation zu Größe und Gewicht, noch kleiner wenn man Maße und Gewichte vergleicht:

Bolt 5400: LxHxW=167x56,1x49, 821 Gramm
A-SPEC: = 156x46x51, 786 Gramm
Magnum V2: 156x45x51, 840 Gramm, jedoch mit ca 31 Gramm mehr Kabel, also 809 Gramm

Die Bolt und auch die anderen HVs sind im Vergleich sehr groß und auch schwerer womit von den vermeintlichen Vorteilen noch weniger bleibt.

Die ursprünglichen A-SPEC 65C 5000 waren je nach Charge nicht schlecht; die G2 sind aber ein extrem schlechter Witz. Da hatte ich vor 5-6 Jahren schon bessere 30C-Zellen.

BOLT 5400 und Magnum V2 5000 sind sich in Format, Gewicht und Leistungsfähigkeit unter Hochlast sehr ähnlich und auf meiner persönlichen "Hitliste" im Moment führend. Meine Testzellen BOLT haben bis 4.23V geladen allerdings nur 4850mAh, die Magnum V2 um 5200mAh, wobei die BOLT den etwas niedrigeren Innenwiderstand haben und durch die beidseitigen Ableiter thermisch etwas stabiler scheinen - was sich aber jeweils alles nur unter extremsten Randbedingungen ausprägt.

Wirklich merkbare Unterschiede kommen erst zustande, wenn man die BOLT bis 4.35V lädt. Dann ist die Lastspannung für jeden sichtbar höher und die Kapazität steigt auf gut 5400mAh. Gleiches könnte man aber auch mit der Magnum V2 machen. Auch wenn das nicht offiziell freigegeben ist, wird sie das (zumindest einige Zyklen) mitmachen. Auch eine Magnum V2 hätte dann eine höhere Lastspannung und geschätzt gut 5800mAh.

Die eigentlich wirklich interessante Frage ist, wie sich die Lebenserwartung zwischen BOLT und Magnum unterscheidet - und zwar beide Typen jeweils bei 4.2V und auch bei 4.35V vermessen. Erst wenn sich dabei herausstellen sollte, dass eine BOLT tatsächlich deutlich zyklenfester bei 4.35V ist als z.B. eine Magnum V2, oder wenn sich für die BOLT geringere Unterschiede in der Zyklenfestigkeit zwischen 4.2V und 4.35V herausstellen sollten als bei der Magnum V2, dann kann man wirklich von einer "neuen Zellengeneration" sprechen.

Meine Vermutung ist allerdings, dass man kaum Unterschiede feststellen wird, d.h. die Veränderungen der Chemie haben schon über einen länger Zeitraum fließend stattgefunden, was sich allerdings bisher nur in einer höheren Zyklenfestigkeit bei 4.2V ausgeprägt hatte. Der Schritt nun eine höhere Ladeschlussspannung freizugeben ist aus meiner Sicht nur ein "Trade-Off" zwischen Zyklenfestigkeit und Energieinhalt - was aber auch keine neue Erkenntnis ist. P.S. Ich werde diese Zykentests nicht durchführen...

Was für mich am Ende (eher unerwartet) übrig bleibt, ist die Tatsache, dass sich die BOLT an die Spitze meiner Innenwiderstandshitliste setzt (Zellen bis 136g). Für mich eher unangenehmer Randeffekt ist, dass die Hersteller auf dem Weg zu tieftemperaturstabileren Zellen die obere Grenztemperatur nach unten verschieben und zwar ziemlich genau auf den Punkt maximaler Performance - und das leider ohne explizit darauf hinzuweisen. Und das betrifft nicht nur die BOLT, sondern fast alle neueren Zellen (Hochstrom oder Hochkapazität). Damit bewegen wir uns im Wettbewerbsbereich leider ganz klar in Richtung IB4200-Problematik.

Jörg
 

axl*

User
Die eigentlich wirklich interessante Frage ist, wie sich die Lebenserwartung zwischen BOLT und Magnum unterscheidet - und zwar beide Typen jeweils bei 4.2V und auch bei 4.35V vermessen. Erst wenn sich dabei herausstellen sollte, dass eine BOLT tatsächlich deutlich zyklenfester bei 4.35V ist als z.B. eine Magnum V2, oder wenn sich für die BOLT geringere Unterschiede in der Zyklenfestigkeit zwischen 4.2V und 4.35V herausstellen sollten als bei der Magnum V2, dann kann man wirklich von einer "neuen Zellengeneration" sprechen.

Für mich eher unangenehmer Randeffekt ist, dass die Hersteller auf dem Weg zu tieftemperaturstabileren Zellen die obere Grenztemperatur nach unten verschieben und zwar ziemlich genau auf den Punkt maximaler Performance - und das leider ohne explizit darauf hinzuweisen. Und das betrifft nicht nur die BOLT, sondern fast alle neueren Zellen (Hochstrom oder Hochkapazität). Damit bewegen wir uns im Wettbewerbsbereich leider ganz klar in Richtung IB4200-Problematik.

Jörg
Bravo lieber Jörg, das passt genau. Allerdings soll darauf hin gewiesen sein, dass das was du hier so schön unverblümt auf den Punkt gebracht hast von dir als erfahrenen Wettbewerbler berichtet wird und einen Dieter Duchrschnitt massiv überfordern dürfte. Es ist also bitte ausschließlich an User gerichtet, welche genau wissen was sie tun. Nicht, dass die Leute nun reihenweise ihre Häuser abfackeln.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin, die Akkus von Henrik sind angekommen:
P1010029.jpg
Mir kommt das sehr entgegen da ich lieber zwei Packs teste als nur eines um Fehler ausschließen zu können.
Was noch vorteilhafter ist, es sind hier dann zwei unterschiedlich große der Revolectrix und BOLT (im Link die vorherigen).
Ein erste Check ergab, dass die Zellendrift deutlich unter 0,01V liegt und alle über 3,8V/Z aufweisen.
Wir werden sehen wie die sich schlagen werden, kann aber noch ein klein wenig dauern! Äh...
P1010030.jpg
... wobei ich mir nicht sicher bin was ich zuerst testen werde (Danke Henrik!). :D
 

Sika

User
Na dann fröhliches Testen - vor allem der Marzipan-Rundzellen...

Bleibt es dabei die Packs zuerst dem Standard-Verfahren "25Ci" mit 4.2V und erst danach mit der max. zulässigen Ladeschlussspannung zu unterziehen? Falls ja würde ich dazu raten die C-Rate entsprechend der tastächlichen Kapazität bei der jeweiligen Ladeschlussspannung anzupassen.

Hast du eine Möglichkeit den Innenwiderstand der Zellen vorab halbwegs genau zu messen um Lötschäden auszuschließen? Allein an der Lagerspannung kann man das u.U. nicht erkennen.

Jörg
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hi Jörg,
ja mache ich für mich fast als Abfallprodukt da meine Referenz der Pulsar3 ist - Daten folgen.
Der hat ein gutes Programm zur Innenwiderstandserfassung. Als Messstrom nehme
ich gerne 1,5C - hiermit erhält man sehr realistische und reproduzierbare (Vorab-) Werte!
... nur, dazu müssen erst einmal die Hochstromstecker ran.
 

HK111

User
Na, ich würde ja zuerst das 8S-Hochzucker-Marzipanpack mit der modernen Schokoisolation zwischen dem aktiven Marzipanteil testen :D!

Cheers,
Henrik
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin,
eben die Zeit mal genutzt und vorab gemessen. Das sind die allerersten Messungen:

Erstmessung 08.01.15: Revolectrix-6s-4800HV70C-neu-1.txt
Mittelwert nach 3 Messungen bei 3,82V/Z und 20°C
P3-1,5C (Z1-6_mOhm)..: 2,6/3,0/3,0/2,6/2,8/3,0
Junsi4010 (Z1-6_mOhm): 2,7/2,9/3,2/2,7/2,8/3,1

Erstmessung 08.01.15: T-BOLT-3s-3450HV65C-neu-1.txt
Mittelwert nach 3 Messungen bei 3,81V/Z und 20°C
P3-1,5C (Z1-3_mOhm..): 2,3/2,4/2,4
Junsi4010 (Z1-3_mOhm): 2,4/2,5/2,7

Diese DC-Ri Werte können nur unter gleichen Bedingungen (Geräte/Ladespannung/Temperatur)
verglichen werden! Für mich zählen die errechneten Lastwerte aus dem 25Ci-Standardlastdiagramm!
 

Sika

User
Gerd, steht irgendwo genau beschrieben, wie du deine Ri-Werte rechnest? Was sind deine Bezugsspannungen je Spike und welchen zeitlichen Abstand hast du dazwischen?

Wenn ich mir einen Kritikpunkt an deiner Messmethode erlauben darf: soweit ich das verstanden habe, berechnest du den Ri als Mittelwert aus den 3 Hochstromspikes mit 25C. Wie wir ja alles wissen, ist der Ri einer LiPo-Zelle sehr von der Temperatur abhängig, d.h. deine Messung läuft in den sich erwärmenden Pack hinein. Je schneller sich ein Pack nun erwärmt, desto besser werden in Relation deine Ri-Ergebnisse bzw. die richtig guten, niederohmigen Zellen erwärmen sich bis zu deinen 3 Messpunkten kaum, von daher werden sie vergleichsweise kalt vermessen und du bewertest sie damit vergleichsweise schlecht.

Unter diesem Aspekt lässt eine irgendwie geartete, aber immer gleichbleibende kurze Ri-Pulsmessung mit einem separeten Gerät - und das dann am besten bei 3-4 definierten Temperaturen (z.B. 22, 30, 40, 50°C) - die objektiver Beurteilung zu.

Gruß,
Jörg
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Hi Jörg,
ich kann es ehrlich gesagt nicht nachvollziehen warum du Infos zu meiner Messmethode zum Standard-Diagramm
ignorierst? Genügend Links dahin habe ich nun wirklich schon gesetzt. (Lästern - hoffentlich verstehst du Spaß)
Soll ich dich anrufen und vorlesen ... ;):D ... oder möchtest selbst (Innenwidertand DC-Ri):
http://www.elektromodellflug.de/equipment-testinfo.html
... noch einmal nachschauen und bitte den Indizes (3) nicht vergessen! ;)

Es gibt 'zig Messmethoden die jedem auf seine Art weiter helfen. Hier kann man sehr gezielt und regelrecht
wissenschaftlich vorgehen. Wer mehr wissen möchte oder muss, kann natürlich diese Messungen - z.B. wie du
oben aufgeführt hast - gerne mit 'zig weiteren Messungen ergänzen!
Mir hilft ein externes Single-Gerät (nur eine Zelle messbar) nicht direkt weiter, da ich keinerlei Interesse zeige
irgendwann mal selektierend zu arbeiten. Der Wert im Last-Diagramm ist für mich maßgebend.

Es gibt aber Ausnahmen wo so ein Gerät mir das Leben erleichtern könnte - bei Auffinden von "Anomalien" ...
Das löse ich aber bisher mit der Aufzeichnung der Einzelspannungen und bekomme dann gleich einen
Kurvenverlauf dazu.

Dein Argument mit der Temperatur ist theoretisch richtig, aber in der Praxis hat es so gut wie keine Relevanz
da maßgebend der erste den Wert (Temperatur des Akkus nur wenige Grad wärmer) den DC-Ri am größten
beeinflusst. Auch sind die Temperaturdifferenzen bei den unterschiedlichen LiPos zu klein, als das sie spruchreife Auswirkungen
hätten! Das ist auch der Grund, warum ich heute noch so messe mit max. zwei Stellen hinterm Komma. ;)

Nachtrag: Ich werde mal die Einzelwerte mit im Diagramm eintragen!
 
Zuletzt bearbeitet:

Sika

User
Gerd, ich hab das sehr wohl gelesen - und meine Frage bezog sich genau auf das, was dort eben nicht steht, Zitat: "Was sind deine Bezugsspannungen je Spike und welchen zeitlichen Abstand hast du dazwischen?"

Nochmal anders formuliert: Welche Punkte in den Entladekurven nimmst du für die Bestimmung von delta U? Den Spannungswert vor dem 25C Puls und den am Ende? Oder den danach? Wenn ja, wieviele Sekunden danach? Kompensierst du den ladezustandsabhängigen Spannungsverlust der Zellen dabei?

Mir ist einfach nicht klar, wie man den DC-Ri ausrechnen kann, wenn die Zellen bzw. der Pack kontinuierlich mit mind. 10C belastet ist und sich die ladezustandsabhängigen Grundspannung kontinuierlich ändert (Merke: 5s 45C entnehmen 3.5% Kapazität, was grob geschätzt ca. 25mV Grundspannungsverlust ausmacht. Das macht bei einer 5Ah Zelle ca. 0.2mOhm aus, bei einer 2Ah-Zelle ca. 0.5mOhm).

Jörg
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin Jörg,
du bist nicht der erste der sich dafür interessiert, deshalb ein Bild sagt mehr als tausend Worte:;)
DC-Ri.gif

Es gibt drei gängige Innenwiderstands-Bestimmungsmethoden:
1. Kurzschlussmethode - nur bei sehr hochohmigen Quellen möglich
2. Lastmethode - machst Du und die Masse der Ladegeräte durch eine (Lade-)Stromunterbrechung!
3. Last-Last Methode - wende ich an nach der Gleichung: DC-Ri = (U1-U2) / (I2-I1)
Ich ermittle demnach den differentiellen Innenwiderstand (deltaU zu delta I), da es sich beim Akku immer um eine gekrümmte Kennlinie und
keine Lineare handelt. Ich ermittle also bewußt drei Teilbereiche, der über drei Messungen im wichtigsten Arbeitsbereich gemittelt wird und
so gut repräsentativ ist. Die leichte Erwärmung ist sogar willkommen, da es "so ähnlich" auch im praktischem Betrieb auftritt wenn die große
Masse einen Akku in ca. 6 Minuten auslutscht.

4. Mischformen per Impulsen - niederfrequent als auch höher frequent, zb. wie in der Industrie üblich mit 1khz Burst-Impulsen!

Aber ebenso wichtig ist die Spannungshöhe und -verlauf, da es diesbezüglich deutliche Unterschiede gibt!

... hier muss die Aussage zum Innenwiderstand passen, deshalb ist dieser Wert eben nur einer von vielen! ;)

... aber wie oben angedeutet, ich werde mal die Einzelwerte mit ins Diagramm eintragen (die Werte sind ja sowieso vorhanden).
Nächste Woche geht's los ...

Jörg, vielleicht hast ja Material und Lust einen parallelen Thread mit auf zumachen. Dann hätten wir im Anschluss eine gute Möglichkeit
zu vergleichen und die Vor- bzw. Nachteile gegenüber zustellen! Ich zumindest täte mich freuen. Dann kann ich mich endlich mal
revanchieren und deine Messungen kräftig unter die Lupe zu nehmen - zumindest so, wie Du dich offenbar berufen fühlst! :p;):D
So wie jetzt ist das für mich nur zeitaufwendiger und (bis jetzt) in dieser Form weniger fruchtend (sorry)! :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:

Sika

User
1. Gerd, vllt. mal vorweg: ich respektiere dein Engagement bzgl. Akku-Tests und deren Veröffentlichung sehr. Diese Informationen sind für viele RC-Modellbauer, egal aus welchem Themenkreis, sehr hilfreich. Von daher sind wir alle froh, dass du dir diese Mühe machst.

Noch etwas hilfreicher könnten diese Informationen allerdings sein, wenn du konstruktive Kritik auch als solche sehen könntest und nicht als persönlichen Angriff, den es abzuwehren gilt. Zumindest von mir ist die Kritik sehr wohl konstruktiv gemeint und ich denke das drückt mein Eingangspost #200 auch aus. Es verlangt niemand von dir, dass du alle Aspekte der Akkustechnologie kennst oder erkennst, von daher darfst du Hinweise zu den Verfahren durchaus annehmen, ohne dass dir ein Zacken aus der Krone bricht.

Ich denke, wenn alle, die hier mitlesen, aus der Diskussion mitnehmen, dass die neuesten Zellenchemien immer temperaturempfindlicher werden und dass damit Temperaturen über 60 (oder gar 70°C) nicht mehr von den Zellen tolieriert werden, dann haben wir alle etwas gelernt. Und Frank hat uns sogar den chemischen Zusammenhang erklärt. Von daher alles im grünen Bereich.

2. Zum Innenwiderstand hätte ich auch gar nichts mehr gesagt, wenn du nicht darauf bestehen würdest, dass nur deine DC-Ri-Messung korrekte Zahlen liefert. Das stimmt so nicht.

Es gibt zumindest 2 durchaus berechtigte Punkte, über die es nachzudenken gilt:
a) die Temperaturabhängigkeit, die niederohmigere Zellen (leicht) benachteiligt.
b) die Nichtberücksichtigung der Änderung der chemischen Grundspannung während der Messung.

Zu b: alle genannten Verfahren zur Ri-Bestimmung gehen als Grundvoraussetzung davon aus, dass die lastfreie Spannung der Stromquelle konstant bleibt. Anders ausgedrückt, dass der Spannnungsprung (U2-U1) bei Belastung allein durch den Innenwiderstand Ri und den fließenden Strom I bzw. dessen Änderung (I2-I1) verursacht wird. Bei mehr oder weniger allen Akkus ist das aber nicht gegeben, denn hier hängt die (chemische) Grundspannung vom Ladezustand ab. Oder anders ausgedrückt: eine Ri-Berechnung, die auf Messpunkten mit unterschiedlichen Ladezuständen beruht (die also z.B. vor und nach einem signifikaten Lastpuls misst), verfälscht das Ergebnis. Wie oben ausgerechnet sind deine Ergebnisse damit bei den aktuellen Zellen um ca. 10% zu hoch. Will man den DC-Ri bei Akkus messen, dann muss man das am Ende des Last-Zyklus mit einer anschließenden Ruhezeit ohne Last tun, so dass sich der Ladezustand und damit die ladezustandsabhängige Spannung zwischen den Bezugspunkten nicht ändert.

Ich beschäftige mich gerade damit zu verstehen, aus welchen Komponenten sich der Innenwiderstand zusammensetzt, wie man diese bestimmen kann und welche Einflüsse dies auf die Vorhersage von Lastspannungen hat, insbesondere wo die 3s-Pulsgrenzen der Zellen liegen. Das ist alles relativ komplex, aber falls auch von anderer Seite Interesse daran besteht, wäre das z.B. ein Thema für einen separaten Thread.

Jörg
 
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