Baubericht: Sunbird Electric

pantau

User
Gewichr....

Gewichr....

Hallo,
In Bezug auf Gewicht möchte ich noch sagen, dass es bei mir (bei beiden Versioen) ca. 60 g hätten weniger sein können, wenn ich die im Baubericht beschriebenen kst 245s Servos verwendet hätte.
Ich habe die HK Variante drin. TGY 306G.

Gruß
Detlef
 

Rayman

User
Hallo Lupos,

ein schöner Baubericht!
Da ich mir wahrscheinlich auch einen Sunbird zulegen werde, hilft mir dein Bericht sicherlich an der ein oder anderen Stelle sicher weiter.

Bist du noch zufrieden mit deinem Sunbird?
Wielange beträgt die Flugzeit mit deinem Setup?
Wie ist die Steigleistung?
Bist du mit dem Durchzug zufrieden?

Grüße
 

lupos

User
Hallo Ray,

Mein Setup reicht in der Ebene (ohne Thermik) für 20-30 Minuten (4 Minuten Vollgas) wenn man den Antrieb nur Zwecks Aufstieg nutzt.
Die Steigleistung ist satt senkrecht (aber nicht beschleunigend senkrecht).
Der Vogel kann sehr schnell werden, der Durchzug ist gut aber auf Grund der Größe nicht berauschend.
Was mir gefällt ist die sehr gute Rollrate und die sauberen schnurgeraden Rollen, Rückenflug geht auch gut.
Das Teil verlangt eher aktives steuern und muss relativ oft korrigiert werden.

Die Landegeschwindigkeit ist (trotz Klappen) relativ hoch und der Rumpf könnte stabiler sein, nach einer etwas härteren (aber nicht argen) Landung ist dieser im Bereich hinter der Tragfläche leider schon leicht aufgeplatzt / gerissen. Habe gehört das man den Rumpf ab der Tragfläche mit Bauschaum füllen kann/soll.

Unterm Strich sind mir meine größeren Flieger weil ruhigerer Flug und thermikstärker sympathischer.
Der Sunbird ist auf Grund der Kleinheit ein eher quirliges Teil welches aber super rollt.

LG Robert
 
Antriebslösung für den Sunbird, Seglerversion

Antriebslösung für den Sunbird, Seglerversion

Eigentlich wollte ich den Sunbird als reinen Segler bauen und habe deshalb die Seglerversion gekauft. Erstens waren da Gewichtsüberlegungen und zweitens hat der Segler die schönere Rumpfform mit einem leicht ovalen Querschnitt.

Ich musste allerdings derart viel Blei in die Spitze tun, um den Schwerpunkt hinzubekommen, dass sich die Frage nach dem zusätzlichen Gewicht für den Elektroantrieb von alleine erledigt hat. Zweitens hatte ich den Sunbird schon zweimal zum Einfliegen dabei, habe mich aber wegen der schwachen Bedingungen nicht getraut, ihn zu werfen. Deswegen war klar, dass ich eine leichte Motorisierung als Absaufversicherung einbauen würde.

Wegen dem ovalen Rumpfquerschnitt kann man die Spitze nicht einfach abschneiden und durch einen Spinner mit Klapppropeller ersetzen. Stattdessen habe ich eine minimalinvasive Variante mit verlängerter Motorwelle und Kugellager in der Spitze gewählt.

Vom Rumpf habe ich vorne nur ganz wenig abgefeilt, bis die abgeflachte Stelle einen Durchmesser von 10 mm hatte. Exakt in die Mitte kam ein Loch mit 8 mm Durchmesser. In dieses Loch kommt ein Kugellager 8 x 4 mm mit Flansch. Der Flansch hilft zur Stabilisierung und der korrekten Ausrichtung des Lagers. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man ein perfekt positioniertes Loch besser mit der Rundfeile hinbekommt als mit dem Bohrer. Also ein kleines Loch bohren und dann mit der Rundfeile so lange ausweiten, bis das Lager exakt zentriert und stramm sitzt.

Kugellager.jpg

Da klar war, dass ich trotz Antriebskomponenten weiterhin Blei in der Rumpfspitze benötige und der Platz extrem beengt ist, habe ich das Lager zunächst nicht festgeleimt, sondern zuerst die Rumpfspitze mit Blei ausgegossen. Dazu habe ich als Platzhalter für die Motorwelle ein 8mm Rundholz durch das Loch gesteckt und das nötige Blei darum herum gegossen. Das Ganze natürlich mit der Rumpfnase im gekühlten Wasserbad (AUFPASSEN, dass flüssiges Blei niemals mit Wasser in Berührung kommt. Die Rumpfnase muss abgedichtet werden und innen absolut trocken bleiben!)

Bleinase.jpg

Das Loch im Blei habe dann so lange mit einer Rundfeile ausgeweitet, bis die Motorwelle frei laufen konnte. Anschliessend habe ich das Blei mit Epoxy in die Nase geleimt.

Die Motorhalterung habe ich aus 3mm Sperrholz hergestellt und so lange zurechtgefeilt, dass sie saugend in die Rumpfspitze passt. Für die Verlängerung der Motorwelle habe ich eine 4 x 4 mm Direktkupplung aus dem Schiffsmodellbau und als Welle eine beliebige 4mm Ersatzwelle von Hobbyking verwendet. Da mein Motor nur eine 3mm Welle hat, habe ich für einen festen Halt eine Distanzhülse aus Messing auf die Welle geschoben, die es ebenfalls beim Schiffsmodellbau (z.B. von Reely) gibt. Die Hülse habe ich mit Locktite an der Welle befestigt und dann die Kupplung darüber geschoben.

Motor_und_Welle.jpg

Der Motor und die Welle wird von innen her durch das Loch in der Rumspitze geschoben, das Kugellager von Vorne draufgesteckt und das Lager erst jetzt mit Sekundenkleber fixiert. Dadurch ist sichergestellt, dass Lager und Welle nicht verkanten. Die Motorhalterung wird NICHT im Rumpf verleimt. Durch den Zug der Propeller wird die Halterung samt Motor in Position gehalten. Zurückrutschen kann der Motor ebenfalls nicht, weil vorne das Mittelstück auf der Welle sitzt. Auf diese Weise kann man den Motor jederzeit auch wieder entfernen.

Das Mittelstück stammt von Topmodel CZ und ist speziell für diesen Anwendungsfall sehr schmal ausgelegt. Dadurch liegen die Propeller auch ohne Spinner eng am Rumpf an.

Mittelstück.jpg

Fertig_montiert.jpg

Die Platzverhältnisse sind sehr beengt, aber mit dem Akku (3S, 850 mAh) unten und dem Regler oben geht es ohne Druck auf die Kabinenhaube.

Akku_unten_Regler_oben.jpg

Gruss,
Kalle
 
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Reaktionen: MoD
Hallo,
hole den Thread mal hervor, da ich gerade einen Sunbird aufbaue.
Nun bin ich bisschen verunsichert wegen den Angaben der Ausschläge.
Besonders die 10mm auf Höhe wundern mich, da sonst immer nur 2-3 mm bei schnellen Seglern die Regel sind.
Durch das Pendelhlw wird das ganze ja noch verstärkt.
Kann mir einer seine Werte vom Sunbird durchgehen?
Wäre super toll!
Und wie stellt ihr das Hlw zum Erstflug ein?
Dickes Dankeschön
Dieter
 
Hallo Dieter

Wie bei mir die definitiven Ausschläge nach dem Einfliegen aussehen, kann ich momentan nicht sagen, aber ich habe auf alle Fälle mit den empfohlenen Werten angefangen und hatte keine Probleme damit. Was natürlich immer gut ist, etwas Expo zu programmieren, um im Bereich der Neutralstellung fein lenken zu können und Überreaktionen zu vermeiden.

Ich hatte letztes Jahr mit der Sunbird in Westfrankreich an der Düne mein wahrscheinlich bestes Segelflugerlebnis überhaupt. Du kannst Dich also freuen. Allerdings braucht der kleine Vogel gute Bedingungen, denn sein Abrissverhalten ist ziemlich übel. Mir fiel das Teil beim Herumhungern mal wie ein Stein vom Himmel, schlug in den Sand ein und der Rumpf brach an der bekannten Schwachstelle zwischen Tragfläche und Höhenleitwerk komplett durch. Es hat mich drei Stunden Reisezeit gekostet, in Bordeaux die nötigen Materialien zur Reparatur aufzutreiben, aber es hat sich gelohnt, denn ein paar Tage später kam besagter Sturm, der im 90-Grad-Winkel auf die Düne prallte. Etwas Vergleichbares hatte ich vorher noch nie erlebt. Der Preis war eine sandgestrahlte Sonnenbrille und ein festgefrorenes Grinsen im Gesicht, das ich ein paar Tage lang nicht mehr wegbekam.

Gruss,
Kalle
 

JR93

User
Hallo zusammen. Ich bin auch gerade einen E-Sunbird am aufbauen. Dieser Baubericht hat schon viele offene Fragen beantwortet, grosses Dankeschön 👍🏻 Robert, wie bis du mit dem 3548-Antrieb zufrieden? Ich hätte noch so einen übrig, aber ich befürchte dass die Segelleistung unter dem Gewicht leidet? Oder passt das Gewicht vom 3548 sowiso mit dem sonstigen Bleigewicht? Eine andere Idee wäre ein leichter hochtouriger Inrunner ? Lg Josh
 
Ich baue aktuell auch grad einen Sunbird auf - Schwerpunktangabe findet sich zwischen 60 und 72mm was ein himmelweiter Unterschied ist. Was sind die aktuell geflogenen Werte?

Vielen Dank!
 
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