Lackiert ihr selber?

Hallo Kollegen,

bin fast fertig mit dem Aufbau eines 1:4 Seglers und stehe nun kurz vor der Lackierung. Der Rumpf ist bereits gespachtelt und grundiert, so dass der reinweißen Lackierung nichts mehr im Wege steht.

Jetzt stellt sich mir die Frage, wie und wo ich das mache. Frage ich Freunde die sich mit Lackierungen etwas auskennen, bekomme ich immer nur die Antwort, dass ich zum Lackierer gehen sollte, weil nur der ein optisch perfektes Ergebnis hinbekommt. Man selbst würde den Rumpf durch Nasen und Staubeinschlüsse nur versauen.
Wenn ich hier im Forum so lese, habe ich in vielen "Baubericht"-Threads den Eindruck, dass die Kollegen ihre Flieger selber lackieren. Die Frage ist dann natürlich, wieviel Erfahrung und welches Equipment und welche Räumlichkeiten sie dazu zur Verfügung haben.

Ich selber habe bisher nur kleinere Teile aus der Dose lackiert und habe deswegen keinerlei Erfahrung mit 2K Lack.
Beim Aufbau des Fliegers habe ich mir sehr viel mühe gegeben, wenn auch nicht alles perfekt ist. Meine Ansprüche an die Lackierung sind deswegen denke ich nicht allzu hoch. Wenn man stehend vor dem auf dem Boden liegenden Modell steht, sollte man keine Mängel erkennen, wer den Rumpf genauestens untersucht, darf Fehler finden.

Was denkt ihr, sollte ich selber lackieren. Wie macht ihr das immer und welche Ergebnisse erzielt ihr damit. Ist es so schwer eine einigermaßen gleichmäßige Lackierung hin zu bekommen oder muss man auf jeden Fall zum Lackierer?
Freue mich über eure Erfahrungen und Tipps!

Gruß Martin
 
Sehe es mal so, du musst ja auch Material kaufen Farbe, Härter, Verdünnung usw dazu kommt noch die Räumlichkeit. Womöglich musst gröserer Menge kaufen als du überhaupt benötigst, ein Rumpf von einem 1:4 Segler ist ja nicht wirklich soooo groß.

Vom können her gibt es solche und solche, denoch vergesse nie den Aufwand und Schmutz (Farbnebel)

Denke wenn du Ihn bestens vorbereitest und gibs ihn in eine Lackierei bist du am besten dran. So ein Rumpf sollte unter 100 € liegen.
 

skali

User
Ich lackiere immer mit der Sprüdose, Kunstharzlack seidenmatt. Nach einigen Tagen schleife ich vorsichtig mit 1200 Papier nass über und reibe mit feiner Stahlwolle nach. Das sieht gut aus und Reparaturen sind ohne weiteres möglich und fallen nicht auf. Als Untergrund genügt dann graue Grundierung aus der Sprühdose. mit K 320 geschliffen. Ich spritze draussen auf dem Hof bei ruhigem Wetter. Vor dem Spritzen feucht abwischen und mit Küchenpapier trocken reiben.

LG Ernst d.F.
 

micbu

User
Ja, ich lackiere selber. Eine vernünftige Ausrüstung kostet Geld. Möchtest du es nur einmal machen, dann bring dein Modell zu einem Lackierer. Wenn du dich mit lackieren richtig auseinandersetzen möchtest, dann kann man zwar mal günstig anfangen, aber man wird feststellen, dass es schnell teurer wird. Neben dem finanziellen steht auch noch der arbeitstechnische Aufwand. Das Ergebnis soll natürlich auch vorzeigbar sein. Wenn ich mich so an meine ersten Versuche erinnere .............................
Die ersten Versuche werden wahrscheinlich unansehlich sein, also such dir schon mal ein paar Versuchsobjekte.
Eine pauschale Lackieranleitung so in aller Kürze? Geht nicht!
Wenn, dann solltest du spezielle Fragen haben die man dir beantworten kann.

Michael
 

onki

User
Hallo Martin,

schwer zu sagen.
Ich hab mich auch lange darum gedrückt. Dann erst im Vereinsheim (wir haben da einen Raum zum lackieren etwas rudimentär hergerichtet) mit Hilfe eines erfahreneren Kumpels lackiert und mittlerweile nach Beschaffung einer sauteuren (aber saugeilen) SATA miniJet mach ich es komplett selbst.
Der Aufwand ist aber nicht zu unterschätzen, wie hier schon gesagt.
Wir machen zum Großteil Segler (weiß) und kaufen abwechselnd 2kg Farbe (Lechler Acritop 2k Lack). Eine 3M Schutzmaske mit A2P3 Filter teilen wir uns. Die Pistole haut aber mit über 300 Euro rein, lohnt sich aber.
Es gibt mitunter in der Bucht gebrauchte, die gehen aber z.T. zu unrealistischen Preisen weg.
Wenn du also in nächster Zeit nicht weitere Lackierprojekte planst, würde ich auch zum Lackierer gehen.
Ich wollte es halt lernen und hab etwas Zeit und Geld investiert. Vom Könner bin ich aber noch meilenweit entfernt. Hab immer noch latente Pinhole und Rotznasenprobleme.

Wichtig - man muß beim Lackieren den Impuls unterdrücken nochmal einen Hauch drüberzunebeln (ein bisschen geht noch:rolleyes:). Lieber warten und später drüber, dann gibt es keine Rotznasen.

Gruß
Onki
 
Vielen Dank für die Antworten. Das bringt mich in meiner Entscheidungsfindung schon mal weiter. Aus aktueller Sicht, wird das wohl erstmal mein letztes zu lackierende Flugzeug sein, aber das kann ja in ein paar Monaten wieder anders aussehen ;)

Ich werde mal bei den ansässigen Lackieren vorsprechen und fragen, was die dafür verlangen. Sollte es unter 100 € werde ich es machen lassen, weil ihr insoweit recht habt, dass sich das selber machen wohl erst ab ein paar Projekten lohnt.

Lust hätte ich aber schon mir das lackieren etwas beizubringen, aber da es wohl wirklich nicht so einfach ist, wie meine Kollegen sagen und wie ich auch bei euch rausgelesen habe, werde ich es mal nich vor mich herschieben ;)

Gruß Martin
 
Selber lackieren oder nicht,

für mich nicht nur eine Frage des Preises. Gewicht der Lackierung und die entsprechende Optik sind auch nicht zu unterschätzende Kriterien. Ich habe selbst schon ein paar Modelle lackiert: Zum Beispiel eine 1,5m Partenavia mit Oracolor scale weiß Lack und einer einfachen Revell airbrush mit Druckgasflaschen. Begleitumstände: Auf dem Balkon bei Windstille und einsetzender Dämmerung. Ergebnis: Zufriedenstellend, viel besser als vorher (geflicktes Modell vom Kollegen nach erneuten Absturz geschenkt bekommen) aber auch meilenweit von einer Profilackierung entfernt. Für die Zukunft werde ich mal lackieren lassen. Neben Autolackiererreien gibt es auch RC Firmen die sich auf Lack und Dekor spezialisiert haben. Deren Versprechen: Gewichtsangabe (da kann ganz schön viel Gewicht hinzukommen, beim Auto ist das ja eher uninteressant!), Qualität der Lackierung und ein perfekter Farbabgleich zu den Bügelfolien (Mein Oracolor Scale weiß ist nur annähernd die gleiche Farbe wie das Oracolor Scale weiß:confused:, Die Verarbeitung der Farbe war auch nicht ohne, kann aber auch an dem benutzten Werkzeug liegen).

Ich selbst bereite das Modell lackierfertig vor (gespachtelt, 2K grundiert, ABS Kunstoff zusätzlich mit Haftvermittler, geschliffen) und der Lackauftrag ist dann in Zukunft dem Könner überlassen. Dafür gebe ich auch gern mehr als 100 € aus, wenn das Ergebnis stimmt. Die ganze Arbeit der Vorbereitung kann man durch falschen Lackauftrag schnell wieder zu nichte machen, das ist es mir nicht wert. Zu dem fehlen mir die geeigneten Räumlichkeiten und die Abkleberei von sonst anderweitig genutzten Räumen ist auch zeitraubend.
Einen Flügel würde ich auch gerne mal endlacken, aber ein Rumpf ist mir dann schon wieder zu kompliziert (Problem Farbabgleich). Für Endverbraucher sind die Lackpreise auch sehr hoch. Der Preisunterschied selber lackieren und lackieren lassen ist dann gut zu verschmerzen.

Gruß Thomas
P.S. Zur Lackiervorbereitung und Lackierung von Bauteilen nutze ich nun die Produkte von Spraymax und bin mit diesen sehr zufrieden (Endlacke gibt es dann von verschiedenen Herstellern auch in diesen Spraymax Dosen: Standox, Lesonal und Co.). Der Preis für 2K Acrylfiller Farbe weiß liegt zum Beispiel bei 15€ pro 400ml Dose.
 

micbu

User
Sollte es unter 100 € werde ich es machen lassen, weil ihr insoweit recht habt, dass sich das selber machen wohl erst ab ein paar Projekten lohnt.

!!! "Lohnen" ist zumindest bei mir nicht unter einem finanziellen Aspekt zu verstehen!!!
Das ist Hobby! Also eine Geldvernichtungsmaschine.
"Lohnen" bedeuted für mich, dass ich Spaß daran habe etwas neues zu machen, etwas neues ausprobieren, ein gutes Ergebnis erzielen können.....



Michael
 
Hallo Martin,

ich kann Deine Überlegungen gut nachvollziehen. Ich habe mich am Ende für das selber machen entschieden. Man sollte sich aber gut überlegen, welchen Qualitätsanspruch man hat. Wenn es so wie ein Auto aussehen soll, brauchst Du eine sehr gute Ausrüstung, teure Farbe und große Räumlichkeiten. Dann erscheinen 100€ für die Lackierung wie geschenkt. Beim ersten Versuch wird es auf keinen Fall gelingen. Lackieren ist ein Beruf. Ich denke man muss ca. 10 Modelle lackiert haben, damit man die Fehler nicht auf den ersten Blick sieht.

Wenn Du nicht sicher bist, ob Du das alles noch mal brauchst, würde ich vom Einstieg unbedingt abraten. Ich gehe davon aus, die nächsten 40 Jahre 2 Modelle pro Jahr zu lackieren. Bei weniger Anwendung, würde ich es lassen.

Vielleicht gibt es ja jemanden in der Umgebung, der privat aushelfen kann.

Stefan
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten