CFK-Formenbau - Hilfe bei Dimensionierung und Materialbeschaffung

Hi

nachdem ich nun endlich perfekte Urmodelle für meinen Knecht Ruprecht (http://www.slople.com/community/topic/knecht-ruprecht/) hier habe, geht es an die Materialbeschaffung für den Formenbau.

Formfläche ca. 130 x 45cm

Aufbau mit hochgezogenem Rand (ca. 15cm hoch) ohne Hinterfüllung, Verschraubung über etliche 235er Stahlplättchen mit M6-Gewinde, welche nachträglich aufgebracht werden.

Ich dachte neben den üblichen Schlichtungsschichten an 6 Lagen 400er CFK, aber das ist nur aus dem Bauch geschätzt.

Vor kurzem habe ich hier mal eine Form mit "integrierter" Absaugung gesehen, wie löst ihr sowas? Stückchen Messingrohr von der Blutrinne zu einer Aussenkante mit einlaminieren?

Danke & beste Grüsse
Raphael

PS: Wenn jemand geeignetes Material oder Tipps zur günstigen Beschaffung hat, nur her damit.
 
Na das ist ja eine Resonanz ;)

Bis auf ein paar PNs mit Verkaufsangeboten kommt hier gar nix.

Nochmal die konkreten Fragen:

-Wie habt ihr die Vakuum-Absaugung ggf. in die Form integriert?

-Welchen Lagenaufbau würdet ihr für so eine Formgrösse empfehlen

Danke & Grüsse
Raphael
 
Hallo Raphael
Hast du vieleicht ein Bild vom Flieger ?

Ich bin selber grade am Formbau dran..
vieleicht kann ich dir helfen ..;) bin aus SO.
Vg. Ralf
 
Hi Ralf

danke für Deine Antwort.
Sind ja nicht meine ersten Formen, die ich baue, wollte mich aber mal wieder über "State of the art" informieren.

Bilder von den Urmodellen gibt's erst eines:

IMG_1599.jpg

Viele Grüsse
Raphael
 

Hupf

User
Wenn du Feedback&Diskussion willst, dann erzähl mal mehr:

Wie schauen diese Verschraubungs-Stahlplättchen aus?

Warum SO ein hoher Rand, und nicht einfach Poraver, Gips oder Stahlrahmen?
(Bei unserem letzten Projekt hätten mich meine Laminierkollegen fast für die 12cm gelyncht ;) )

Warum CFK als Gewebe für die Form?

Integrierte Absaugung in der Blutrinne...lass mal sehen. Da hätte ich angst, dass die sich "zusaugt" und evtl schnell verdreckt...

Grüße,
Fabian
 
Naja an den Stahlplättchen ist nix interessantes, 235er Stahl, 30x30mm gross, 4mm dick, auf beiden Formhälften aufkleben, durchbohren mit 5mm, auf einer Seite Gewindeschneiden M6, auf der anderen aufbohren auf 6.5mm, fertig. Ist nur meine Alternative zur Schraubzwingen.

Hinterfüllung mit Poraver habe ich alles hinter mir, finde ich nicht so prickelnd. Eine reine CFK-Form mit einem relativ hohen Rand ist mir sympathischer. Die ist ausserdem auch genug steif und verzugsfrei (dank des Rands).

CFK wegen der langjährigen Verzugsfreiheit und praktisch keine Temperaturausdehnung und guten Erfahrungen.

Viele Grüsse
Raphael
 

Hupf

User
Jo, normaler Baustahl.

Alles klar, danke. Krasser Aufwand mit den Verschraubungen...

Die Sache mit der Absaugung in der Blutrinne?
 

steve

User
Hallo Rafael,
evtl. bekommst Du deshalb so wenig feedback, weil Du die Flügelform wie eine Rumpfform aufbauen möchtest. Bei Flügelformen hat sich der hinterfüllte Formkasten bewährt. Paßstifte nur um die Nasenleiste, keine Verschraubungen. Da haben sich Schraubzwingen durchgesetzt, bzw. vergleichbare Konstruktionen. Die Formhälfte wird in eine Tüte geschoben und die Tüte abgesaugt. Cfk und Blähglas, damit die Form leicht und händelbar bleibt. Quarzsand ist zwar super für die Form (Druckfestigkeit etc.) aber nur mit Mannschaften zu bewegen. Wenn Du eine Serie planst und z.B. mit einem gerahmten Latextuch absaugen willst, sollte die Form entsprechend modifiziert werden.

Generell machen Paßbohrungen hinter der Endleiste wenig Sinn und sind eher hinderlich. Ich würde sie weglassen. Um zu verhindern, dass sich diese flachen Formen beim Verbinden der Hälften verziehen, ist eher ein einlaminierter Stahl- oder Aluminiumrahmen sinnvoll. Durchdacht laminiert kann auch CKK reichen.

Wenn Du aber unbedingt bei Deinem layout bleiben willst (du wirst schon Deine Gründe haben ;)) kommt irgendwo in die Trennebene ein Anschlussrohr für die Absaugung. Du legst dann über den laminierten Bereich Abreißgewebe bis hin zum Rohr. Um das Bauteil kommen eine Raupe mit Acryl und darauf die Folie. Es sollten dann alle Paßbohrungen und Verschraubungslöcher außerhalb dieser Dichtlinie liegen. Bei meiner Nemesis-Form (190cm x 90cm) liegen die Paßlöcher 30mm vor der Nasenleiste. Wenn da weniger Platz ist, kann’s Dir das Acryl ins Bauteil ziehen.

Grüße
 
Hey Steve

danke Dir für Dein Feedback.

Nun, meine Gründe... schwierig, bin einfach Fan von Kohleformen, Hinterfüllung finde ich da einfach unnötig, wenn ein richtig hoher Rand dran ist. Zudem ist die Form ja auch nicht wirklich gross.
Form in Tüte mache ich schon ewig nicht mehr, ich mache das immer mit Acryl und dem dehnbaren Vakuumtuch von R+G (nicht Latex).

Ich besorge mir jetzt mal 15m2 580er Triax, das sind dann 8.7kg Gewebe + 9kg Harz, da sind wir bei 18kg, das aufgeteilt auf 4 Formen sind 4.5kg reiner Hinterbau - klingt für mich erstmal ganz vernünftig?

Für die Absaugung dachte ich ich lasse ein CFK-Flachprofil unterhalb der Blutrinne ein und bohre da nach dem Entformen alle 5cm ein 3mm Loch rein. Blöde Idee?
Damit das nicht "vollgesaugt" wird ist ja genug Abreissgewebe, Bleeder etc. vorhanden, ansonsten mal so ein Loch wieder aufbohren ist ja auch kein Problem - wenn's mir das ganze Rechteckprofil vollsaugt habe ich übel was falsch gemacht.

Viele Grüsse
Raphael
 
Hallo Raphael,

ich würde auch nur noch Kohleformen bauen, wenn die Teile dann auch aus Kohlefaser sind, aufgrund des gleichen Wärmeausdehnungskoeffizient. Allerdings, so habe ich die Erfahrung gemacht, sollte das Gewebe/ Gelege bei einer reinen Schalenform absolut symmetrisch aufgebaut werden, viele Gelege sind nicht symmetrisch im Lagenaufbau, also Achtung und berücksichtigen. Am besten einen quasiisotropen Aufbau wälen, bei dem alle Faserrichtungen vorhanden sind.
Auch sollte das Formenharz und eine evtl. gelegte Kupplungsschicht gespiegelt werden. Ansonsten kann sich die Form in Flugrichtung "werfen", das heißt wenn Du in Flugrichtung ein Lineal auflegst, wird dieses irgendwann nicht mehr parallel zur Trennebene aufliegen. Dieser absolut symm. Aufbau ist besonders, wenn getempert wird, wichtig.
Für mich der größte Vorteil einer Schalenform, ich kann die Bauteile durch verdrehen der Form gut entformen, Vorteil einer Poraverform; vermutlich deutlich verzugsunanfälliger, auf Dauer. Ich denke 2000 bis 2500 gr./qm Gewebe sollten in Summe verwendet werden.

Viel Erfolg!

Gruß
Thomas
 

Gideon

Vereinsmitglied
Wenn, dann ein gleichanteiliges quadraxiales Gelege. Thomas hat's bereits erwähnt, Quasiisotropie ist das Stichwort. Ein geschlossener Kasten mit Hinterfüllung aus Poraver halte ich für sinnvoll.

State of the art wäre auch, das Formenharz zunächst einmal genügend lange anhärten zu lassen, bevor der Hinterbau draufkommt. Dazwischen erfolgt ein entsprechender Schliff mit Körnung 80 bis 100. Wenn ein nicht nachbearbeitbares Harz draufkommt, dann mit zusätzlicher Kupplungsschicht, die als Schleiflage dient.
 

TSc

User
Hallo,

aus welchen Grund, sollte das Formenharz anhärten?
Hat das was mit dem späteren abzeichnen der ersten Lage in der Formoberfläche zu tun?

Und welche grammatur sollte als erste Lage nach dem Formenharz verwendet
werden?

mfg
Thomas
 
Hi

ich habe das bisher immer (erfolgreich) so gemacht:
Formenharz angelieren lassen bis zum Punkt wo es noch gut klebrig ist. Dann grosszügig Baumwollflocken aufgestreut. Nochmal eine Stunde oder so warten, mit dem Staubsauger überflüssige Baumwolle entfernen. Dann mit ordentlich Harz tränken und mit dem Lagenaufbau starten.

Danke für die bisherigen Infos!

Grüsse
Raphael

PS: Infos zur Saugleitung wären auch noch interessant.
 
Hallo Raphael

Schau mal wie der Hannes das gemacht hat: http://www.f3f.at/Turn/Turn F3F.htm
recht clever wie ich finde! Vor allem geht das wahrscheinlich recht schnell, und du könntest ja sogar die Verschraubung in den Rahmen integrieren. da die Formen nicht so gross sind, werden sie wohl auch nicht soooo schwer.

Liebe Grüsse
Peter
 
Hey Peter

weisst Du denn um welche Formen es geht??? ;)
Danke für den Link. Mit Stahlrahmen kann ich mich nicht anfreunden. Ich "verstehe" nicht, was diese Materialkombination soll. Wennschon müssten meiner Meinung nach geklebte Vierkantprofile aus CFK verwendet werden. Keine Temperaturausdehnung, Formenmaterial entspricht Bauteilmaterial.

Ich denke ich werde es einfach "versuchen" - ca. 10cm hohe Umrandung, welche einfach komplett hochlaminiert wird. Mit einem quasiisotropen Aufbau kann ich mir da keine Probleme vorstellen.

Werde 560g/m2 Triax verwenden und es halt so "schachteln", dass da ein quasiisotroper Aufbau entsteht und, weil ihr mir es so ans Herz legt, werde ich sogar die Rückseite der Form mit Formenharz einstreichen :)

Den Absaugkanal werde ich aus einem CFK-Rechteckprofil machen, welches ich nach dem Entformen von oben durchbohre. Seitlich ein Messingrohr dicht einkleben, Schlauch dran, fertig. Sollte klappen.

Viele Grüsse
Raphael
 
Hallo Raphael,

vom Stahlrahmen bei einer Kohleform würde ich abraten, da man sich damit einen Bimetalleffekt einhandelt, das macht die Form außerdem nur schwerer als die sein müßte und verhindert ein einfaches Entformen über Verwindung der Form.

Gruß
Thomas
 
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