B-377 SGT-201 Super Guppy Turbine (M 1:16 - 2975 mm x 2927 mm): Baubericht

Hallo Leute!
Ich würde hier gerne den Bau einer SGT in "Fun-Scale" präsentieren.
Einige kennen das Projekt vielleicht schon aus dem Warbirdforum.

Wie gesagt, die Ausführung in 1:16 und Fun-Scale.
Das heisst, dass man keine modellbautechnischen Höchstleistungen erwarten sollte. Eher einfach und funktionell ausgelegt. Die Lackierung verdeckt später einiges und ist für Scale-empfinden massgebend. Es ist schon so ein ambitioniertes Unterfangen für einen Familienvater mit einem 40Std/Woche Job :D
Auf den Flieger bezogen ergibt der Maßstab knapp 3 Meter Spanne und 3m Länge bei 70 cm (etwas mehr, als Kniehoch) Rumpfhöhe.

Und so sieht die Guppy im Original aus ((C) auf dem Foto)

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Interesse?

Gruß
Juri
 
Es ist schon ein, ähm , recht ungewönnlicher Flieger.

Die Suche nach genaueren Vorlagen hat gedauert, da die Maschine nicht so oft gebaut wurde. Ganze vier Einheiten existieren weltweit. Nur die NASA-Maschine fliegt noch.
Die Dreiseitenansichten, die man im Internet findet, sind grauenhaft. Da stimmt alles nicht. Vom Verhältniss SPW zu Länge und Höhe über Pfeilung des HLW bis zu Motorgondeln.
Mit Hilfe von Hunderten Fotos aus dem Netz konnte man in etwa die Abrisse in einer Skizze fest halten.
Ein Bissl unaufgeräumt ist das schon. Gewönnt euch daran :D


rhino.jpg

Daraus dann die Spanten ermittelt, die aus etwas CFK auf die Schnelle entstanden.
Pro Spant sind es ca.10gr Kohle, 14gr Harz und ~4gr Schaum

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Zwei von denen, mit etwas Schaum drum rum. Etwas über 170 Gramm bei 120cm Länge

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Die erste Sitzprobe.

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Der Innenraum der Familienlimousine wurde vor der Maßstabwahl noch vermessen, aber es ist immer besser die Messergebnisse in echt mal zu prüfen, bevor die Kischt 5 cm zu lang wird und auf dem Autodach transportiert werden muss...
 

Hardy

User
Schon ein interessantes Flugzeug, die Super Guppy. Die Guppy entstand ja aus der Boeing Stratocruiser, diese wiederum basierte auf der B-29. Da fragt man sich, wie viel von dem alten Zweitweltkriegsbomber zum Schluss noch in den Guppies steckte.

Schönes Projekt. Der Clou wäre, die Nase wie im Original abklappbar zu machen. Im Rumpf könntest Du ein anderes Flugzeug transportieren. Oder Du verstaust die Tragflächen und abgenommenen Leitwerke im Rumpf, so brauchst Du immer nur ein Teil in's Auto zu packen. ;)
 
Die Supper Guppy hat von der B-29 zumindest das Fahrwerk geerbt. Die Tragfläche hat ein anderes Profil (ich vermute, Boeing 117 vom Stratocruiser). Die Mittlere Flächensektion vergrössert, die Triebwerke sind Alisson Turboprops. Rumpfsegmente zum Teil aus den alten Stratocruisern übernommen, die Leitwerke abgeändert.
Die Nasensektion ist abnehmbar, schwenkbar wird es zu viele Verstärkungen im Scharnierbereich nach sich ziehen. Die Tragflächen passen beide rein, nur ohne Props, da es für die Rumpfbeplankung zu gefährlich wird. Vom Konzept her ist der Rumpf hinten teilbar und die Nase abnehmbar. Die Tragfläche besteht aus abnehnmaren Konsolen und dem Mittelteil, der fest mit dem Rumpf verbunden ist. Leitwerke abnehmbar.

Ein anderes Flugzeug (teil) für Showzwecke im Inneren zu platzieren wäre lüstig. Mal schauen, ob ich dazu komme.

Eine Motorgondel als Urmodel entsteht. Die Motorgondel unterscheiden sich nur im unteren Bereich und so will ich alle vier aus einer Form herstellen.

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Die Motorgondel ist einen halben Meter lang.

Das Innenleben der inneren Motorgondel grob überschlagen.

motortraeger.jpg

Es geht weiter
 

Dix

User
Der Innenraum der Familienlimousine wurde vor der Maßstabwahl noch vermessen, aber es ist immer besser die Messergebnisse in echt mal zu prüfen, bevor die Kischt 5 cm zu lang wird und auf dem Autodach transportiert werden muss...

Kannst Du denn überhaupt noch nach rechts rausgucken? Geschweige denn Schulterblick nach rechts machen?
 
Die Fahrwerke und Räder sind angekommen.
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Sehen noch nicht scale aus, aber das kann sich ja noch ändern.
Copyright bei britischem Guppy-Verein(?):
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Gruß
Juri
 
Nun zum Aufbau.
Ich wollte gerne den Innenraum des Rumpfes zum Transport der Tragfläche verwenden und etwas scale sollte es schon aussehen. Ausserdem, bekommt man den Körper nie stabil oder leicht genug, wenn die Aussenhaut tragende Funktion hat.
Deswegen sind die Holme im unteren Bereich des Rumpfes unter gebracht. Der Querschnitt der Rahmenkonstruktion bildet einen gleichschenkligen Dreieck mit der Spitze unten. Durch die Ecken verlaufen 16mm CFK-Rohre. Die Torsionssteifigkeit kommt hauptsächlich von der Beplankung, die alle Seiten des Dreiecks umschliesst. Spanten aus 2mm Birkensperrholz.
Die Carbonrohre (auf der CAD-Zeichnung von vorhin in Rot) sind in den Bereichen wo die als Steckverbinder verwendet werden (Nasenbereich und Trennbereich im Heck) durch Umwicklung verstärkt. In der Umwicklung sind die Öffnungen für Sicherungsschrauben der Steckverbindungen vorbereitet.

Formgebende Spanten sind auf der Styroschneidemaschine geschnitten (es ist eine Hans23 Styroschneide)

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Die Tragfläche hat zwei Rohrholme (wieder 16mm), Rippen aus 6mm Selitron und einen Mittelteil mit Steckungen. Die Steckungshülsen sind auf den Rohren gedreht aus Glas. Etwas Margarine auf das Rohr, Frischhaltefolie glatt drumwickeln und dann Glasgewebe. Die Farbe soll nicht täuschen, es ist schon Glas drin ;)

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Die Motorhalterungen aussen aus 2mm Birkensperrholz (Flugzeugsperrholz) noch in Rohausführung

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Es hat sich herausgestellt, dass die Motorhalterungen aus 4mm Papelsperrholz mehr Torsions- und Biegefestigkeit haben bei ähnlichem Gewicht. Da arbeitet die Wandstärke mit.
Da hilft nur neu machen...

Kommentare erwünscht.

Gruß
Juri
 
Für eine Positivform der Schnauze musste ich mir was ausdenken. Die Styroschneide kann das Teil nicht am Stück schneiden. Habe auch nie gedacht, dass ich Styroteile höher 0,5Meter schneiden werde.
Auch die Rundungen sind schneller mit der Hand gemacht, als es dauern würde, die Schneide zu programmieren.

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Innen mit Bauschaum etwas ausgeschäumt.

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Hat was von einer Kloschüssel. :D

Und so noch mehr:

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Die Schweinerei hielt sich "in Grenzen", eigentlich. Zwei gelbe Säcke später konnte man schon was erkennen.

Und ja, es ist eine Schleichwerbung für Permagrit-Werkzeuge (doch nicht) ;)

Gruß
Juri
 
Und etwas weiter gehobelt

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Michelangelo soll mal gesagt haben: Um ein Meisterwerk zu erschaffen, nimm ein Marmorblock und meisele alles Überflüssige weg.
Nach dieser simplen Anleitung gehe ich vor.

und kontrolliert (nicht wundern, war direkt nach dem Einkaufen)

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sieht einer Kloschüssel immer ähnlicher :D
Was würde Micheangelo dazu sagen? :D

Danach weiter gehobelt

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und paar Hilfsmarkierungen angebracht

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Der "Bart" ist noch zu groß, aber das wird noch.

Gruß
Juri
 
Ein Motivationsbild.

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Der Lineal ist ein Meter lang.

Weiter geht es mit dem Flächenmittelteil. Beide Holme sind identisch und haben auch gleiche V-Stellung. Die Verwindung erfolgt über Rippen.
Kastenholme mit den Steckungsaufnahmen. Beim Original wird hier der Flächenknick realisiert. Das mache ich auch.
Die Gurte aus 30x5 Kiefer, die Stege aus 6mm Balsa. Der Faserverlauf sollte eigentlich quer zur Achse liegen, aber das mache ich nur im Mittelsteg (bin faul, ich weiss)

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Die V-Form wird mit Hilfe einiger Keile (Kiefer) vorgegeben. Diese sind an die runde Steckungshülse angepasst und eingeklebt.
Die Hülsen sind grob angeschlieffen und mit Glasfaserschnitzeln und Baumwollflocken mit dem 24H-Harz eingeklebt.
Auf dem Foto noch ohne Harz.

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Beide Mittelteile symmetrisch fixiert und aushärten lassen. Die andere Seite kommt danach, da mein Arbeitstisch nicht gross genug ist, um die volle Spannweite auf ein Mal zu fixieren.
Der letzte Steg wird nachher eingeklebt, deswegen die zukünftige Klebestellen mit der Plastikfolie abgedeckt...

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Danach werden die Bereiche um die Steckung herum umwickelt, um evtl. Aufplatzen zu verhindern. Ist zwar kein Kunstfluggerät, aber man weiss ja nie (bei mit sowieso)

Gruß
Juri
 
Und weiter geht`s
Mal sehen, ob es mit der Rahmenkonstruktion so klappt, wie gedacht

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Die Ecken der Streben werden noch abgerundet. Tragen ja zur Festigkeit nichts bei. Streben sind aus 2mm Birkensperrholz.

Die Rohre sind gut und relativ leicht (etwa 89g auf 120 cm), die Quelle unerschöpflich
icon7.gif


Gruß
Juri
 
Eine der inneren Motorgondel aus 4mm Pappelsperrholz.
Trocken zusammen gesteckt.
Es fehlen noch Verstrebungen on den Ecken, sonst schon recht stabil das Teil.

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Eine der Ausseren, aus 2mm Birkensperrholz. Leider wenig Torsionsfestigkeit. Wird aus 4mm Pappel neu gebaut.

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Gruß
Juri
 
Super ruhig hier...
Die ersten Motorgondel sind komplettiert

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zusammen mit den Rohrholmen

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Faszinierendes Modell. Werde öfter mal reinschauen. Aber ich kann nur mittelmäßig fliegen und gar nicht bauen. Also auch nichts zum Thread beitragen.
Gruß
Markus
 
Hallo Markus,
danke für`s Feedback. Ich bin kein top-Pilot, deswegen versuche ich die Flieger meist idiotensicher auszulegen. :)

Gruß
Juri
 
Was passiert, wenn man einen Frosch mit einer Kloschüssel kreuzt?

Ta daaa

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Im ernst: weiss versteckt einiges an Fehlern in der Form, deswegen tut etwas Farbe gut. Nebenbei habe ich aus der Praxis erfahren, wie viel Farbe man für die Nasensektion so braucht. Sind 35ml beim einmaligen Anstrich.
 
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