Motocross Zündung: Stator neu wickeln

Hallo zusammen,

ich habe mir vorgenommen den Stator meiner Motocross-Zündung selbst neu zu wickeln.

Die Spulen wurden leider immer schwächer und jetzt liefern sie schon zu wenig Strom, dass ich überhaupt noch einen Funken bekomme.

Hier mal 2 Bilder des Teils:
IMG_20140922_173000.jpg

IMG_20141003_091639.jpg

Daten:

8N (wobei man nur 6 bewickeln kann)
8P
Die ganze Wicklung sollte dann laut Handbuch 20-30 Ohm haben (defekte hatte ca. 100 Ohm :confused: )
Drahtstärke war 2x ca. 0,2mm

Hat so etwas schonmal wer gemacht?
Mein Plan war eigentlich das Ganze vorsichtig demontieren und Wickelschema notieren...
Einen so gigantischen Verguß/Umwicklung mit Gewebe,... habe ich aber noch nie gesehen. Da musste viel Gewalt her beim Zerlegen
Naja... früher war eben alles besser :D

Ich bräuchte falls das schon wer gemacht hat eure Hilfe :)
(Wickelschema,...)

Zur generellen Info:
Es handelt sich nur um die Spule zur Erzeugung des Stroms für die CDI und in weiterer Folge der Zündspule.
Batterie, Licht oder dergleichen hat eine Motocross nicht.
Es gehen also nur 4 Kabel von den Spulen zur CDI.
2 für den Impulsgeber, welcher noch in Ordnung ist.
Die anderen 2 eben Anfang und Ende der Wechselstromspule...


Besten Dank im Vorhinein

Schöne Grüße Ritschi
 

FamZim

User
Hallo Ritschi aus weit weg

Ich will mal den Anfang machen und ein paar Sachen klären die noch offen sind.

Die 2 0,2 mm Dräte, waren die Parallel gewickelt, also immer 2 an eine Ableitung ?
Die 4 Ableitungen, waren die je 2 an 3 Spulen nebeneinander ?
Auf der anderen Seite die 3 Spulen dann an den andern beiden Ableitungen ?
Die 100 Ohm dann jeweils zwischen 2 Ableitungen, aber zu den andern beiden kein Kontakt?

Normalerweise wird der Widerstand in CU Dräten nicht größer wenn sie älter werden, aber bei 2 Dräten könnte ja einer abgebrochen sein, und dadurch ist der Widerstand ist dann doppelt so hoch wie vorher.
Die langsam schwindende Spannung sieht da eher nach schwächer werdenden Magneten aus, oder einem größeren Abstand zu den Spulen.

Ist der schwarze Klotz unten im Bild ein Magnet ? oder kommt um die Spulen noch ein magnetbestückter Ring, Ferittmagnete oder Neodym ? und wie fiele Magnetpole, ich denke mal 8 Stück ?

Mit Drahtquerschnitt und mittlerer Windungslänge, kann passent zum Widerstand, die Windungszahl gerechnet werden wenn Du die nicht weist !
Also noch viel Fragen ;)

Gruß Aloys.
 
Hallo Aloys,

Danke für deine Antwort.

Widerstand einer gewissen Drahtlänge bei 20grad C sollte eigentlich ni ht so schwer sein ;-)

Alle weiteren Fragen kann ich leider auch nicht beantworten.
Das war so gut vergosse...
Ich konnte weder Sternpunkte noch Sprünge auf andere Nuten oder dergleichen erkennen beim Herunternehmen des Drahtes.
Einzig einen Anschluss habe ich bis zu den Lackdrähten verfolgen. --> da waren 2 Lackdrähte dran. Aber keine Ahnung od da jetzt 2 parallel oder 2 wicklungen selbst parallel geschalten wurden.


Die 100 ohm waren anschluss- anschluss.
Sollten eben laut Datenblatt 20-30 sein...

Der schwarze Klotz ist der Impulsgeber für die Cdi und hat mit der Wicklung eigentlich nichts zu Tun...

Magnetpole wie geschrieben 8.

Schöne Grüße
Ritschi
 

ROL4ND

User
Hi Ritschi,
ich hatte vor längerer Zeit mal email Kontakt mit einem netten Herrn aus dem Honda XR 600 Forum, wegen meiner Husqvarna Lichtmaschine...
Seinerzeit hat er Lichtmaschinen gewickelt!

Vielleicht kann er Dir helfen. Einfach mal höflich Anfragen. Fällt schließlich auf mich zurück ;)
Da er eine Internetpräsenz hat und sogar Modellflieger ist (wie ich gerade auf seiner Seite gesehen habe), denke ich, der Link kann hier gepostet werden:

http://www.rolf-grauer.de/


Gruß Roland
 
Hallo Roland,

Besten Dank für deinen Tipp.
Ich habe Rolf angeschrieben und sofort eine sehr ausführliche Beschreibung und Hilfestellung bekommen.

Hier seine Antwort: (mit seiner freundlichen Genehmigung...)



Deine Beschreibung im Link habe ich gelesen!
Demnach werden 4 Kammern seriell und phasenrichtig zur Erzeugung der Ladespannung für die CDI verwendet!

Wicklungswiderstand ist bekannt: 20 -30 Ohm. Mittelwert bei Raumtemperatur ~25 Ohm
Drahtstärke: bekannt!

Mein Tipp:
- Kernisolierung prüfen und/oder ausbessern!
- Hitzefesten Kupferlackdraht* beim Motorenwickler besorgen.
- 1. Kammer voll wickeln. Widerstand messen: soll: ca. 8 Ohm. Zum Messen kleine Stelle vorsichtig Lackisolierung entfernen!
- Für 2. Kammer in Folge Wickelsinn umkehren, für 3.Kammer wieder Wickelsinn umkehren. Nun kommt ne Leerstelle, dann für 4. Kammer Wickelsinn beibehalten, 5. Kammer wieder umkehren. Für die letzte Kammer Wickelsinn nochmal umkehren.
- Für die Kabelzuführung nimmt man hitzefeste Ausführung, normal mit Silikonisolierung.
- Testlauf!
- ZumSchluß ne Tauchlakierung beim Motorenwickler, oder Stator mit Epoxyharz versiegeln,
Gruß Rolf.

Nachtrag:
Bei 6 Kammern ergeben sich pro Kammer ein Wicklungswiderstand von ca. 4Ohm,
Gruß Rolf.


Nun muss ich das nur noch so umsetzen... :D
 

ROL4ND

User
Freut mich, gern geschehen !

Viel Erfolg.

Gruß Roland
 
läuft wieder

läuft wieder

Hallo zusammen,

nun läuft alles wieder.

Habe 3 Versuche gebraucht... :D
Meine Ausgangsdiagnose war leider falsch. Es waren keine 2 Drähte parallel.
Somit habe ich mit viel zu wenig Windungen gewickelt...
Nun sin auf jedem Arm ca. 320 Windungen drauf.


Danke nochmals an alle.
Speziell an Roland und Rolf ohne euch wärs wahrscheinlich gescheiter...

Zur Belohnung noch Bilder der "neuen" Wicklung:
IMG_20150220_164425.jpg
IMG_20150220_164439.jpg



LG und nochmals Danke
 
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