Brauche Entscheidungshilfe bei Servoschalter für Beleuchtung

Kyrill

User
Ich habe vor, aus einer alten Servoelektronik, einen Beleuchtungsschalter zusammenzulöten. Folgende Schaltpläne habe ich im Netz mal so zusammengesucht:

Die Relais-Variante:
Servoelektronik Schaltung.JPG
(C) www.gerald-lehr.de

und die Halbleiter Variante:
busfahrers servoschalter.jpg

Die obere Variante sagt mir zur Zeit mehr zu, da der Verbraucher absolut abgekoppelt vom Fernsteuersystem zu schalten geht.
Da ich mit BEC fliege möchte ich mir keine Brummkreise o.ä. einbauen, die die Empfangsanlage (Graupner Hott) zusätzlich stören könnten.

Ich hörte von einer Optokoppler Lösung, weiß aber nicht wie das geschaltet wird. Hat da einer einen Tipp?
An der unteren Variante störtmich dass offenbar Schaltspannung und Elektronik die selbe Masse benutzen. Da gibt es aber bereits eine Verbindung über das BEC und ich habe Befürchtungen dass eine weitere, entfernte Massebrücke zu einem Brummen o.ä. Störungen führen könnte.

Brauche da mal Euren Rat. Bin kein absoluter Elektronikanfänger aber auch keiner der so etwas selber entwerfen/berechnen/bewerten könnte. Nachbauen ist kein Problem bei den paar Teilen.
 

Dix

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Die Relaisvariante kann ich auch direkt aus dem Antriebsakku mit versorgen.
Geht das bei der Halbleitervariante auch?
 

DJBlue

User
Nimm die Relaisvariante, da bist sicherer. Strom aus dem Antriebsakku, einfacherer Aufbau, hohe Ströme, keine Störstrahlung, kein Durchschlag aufs BEC möglich da keine Verbindung vorhanden. Was brauchst noch an Argumenten?
 

Dix

User
Naja die Baugröße.

Das Teil mit dem Halbleiter schaut schon akzeptabel klein aus. Ich habe leider niht viel Platz. Mein EGel ist schon ziemlich voll. Ein Standardservo-Gehäuse wäre nur im Weg...
 

Kyrill

User
Danke für euer Mitwirken

Danke für euer Mitwirken

Ich denke ich werde die Relaisvariante ausprobieren. Den Poti habe ich abgelötet und mit 5,4 Kiloohm ausgemessen. Statt dessen kommen also 2 2,7 Kiloohm Widerstände rein. Dann ist das größte Bauteil das Relais. Mal sehen wie klein die Dinger sind. ich denke so 1,5 cm im Würfel. Werde Montag mal zum blauen C gehen.
 

Kyrill

User
Unterschiedliche Motorverschaltung bei Servos?

Unterschiedliche Motorverschaltung bei Servos?

Ich habe bei den beiden geschlachteten Servos festgestellt, dass die Motoren unterschiedlich verschaltet sind. Der Midiservo hat lediglich 2 Drähte zum Motor, das Microservo hat noch einen zusätzlichen Anschluss am Motorgehäuse direkt auf die Masse des Servokabels.

Ich weiß, dass man einen Servo durch entkoppeln des Potis vom Getriebe und feststellen in Mittenstellung zu einem Getriebemotor umbauen kann, der stufenlos je nach Knüppelstellung vorwärts und rückwärts geregelt wird. Das heißt oberhalb einer gewissen Pulsweite des Eingangssignals polt sich die Spannung am Motorausgang um und der Motor läuft in die Gegenrichtung je mehr Pulsweite oder -enge desto schneller. Stillstand also 0 Volt nur beim Mittel dieser Werte.

Soweit zum Prinzip.

Dient der dritte Motoranschluß bei dem 2. Platinentyp nun lediglich der Entstörung (Masse am Gehäuse) oder ist das Gehäuse ein Teil der Motorstromversorgung?
Ich verstehe den unteren Schaltplan nämlich nicht ganz, bezüglich der Signalabnahme an der Elektronik. Beide Schaltstufen sind zwar dort an den Motorausgängen angeschlossen, eine Masseverbindung ist aber nicht eingezeichnet. Könnte das dieser 3. Anschluß des Motors sein?

Platine mit 3 Motoranschlüssen
20141018_0956101.jpg

Platine mit 2 Motoranschlüssen
20141019_152621_resize_20141019_152718.jpg

Wer weiß Rat?

Meiner Meinung nach könnte es so funktionieren. Kann das bitte mal jemand überprüfen? Allerdings sind Empfänger und Laststromkreis dann nicht entkoppelt...
Anmerkungen.JPG

Die Verbraucher würden dann abwechselnd geschaltet, weil wechselweise Masse an die Eingänge der Schaltglieder gelegt wird. Nur bei positiver Spannung schalten sie durch.

Die Frage ist: Ist die grüne Masseverbindung so möglich oder kann die Servoplatine dadurch Schaden nehmen? Wenn nein, wo wird die "Schaltmasse" vom IRFZ44N statt dessen angeschlossen?
 

Kyrill

User
Fertig und funktioniert einwandfrei.

Fertig und funktioniert einwandfrei.

Ich habe letztlich den oberen Schaltplan aus #1 nachgebaut. Die Schaltung funktioniert einwandfrei mit den angegebenen Daten. Ich habe die Potis komplett ausgelötet und statt dessen je 2 Festwiderstände von 2,7 Kiloohm angelötet. Die Mitte lässt sich bei Bedarf ja auch am Sender einstellen. Bei einer Schaltung war das notwendig bei der 2. nicht. Jeder Schalter hat mich jetzt 2,52 Euro gekostet. Das wäre bei ein wenig Ausschlachten von alten Computerplatinen mit Relais für 5 Volt noch billiger gegangen. Letztlich liege ich deutlich unter den aufgerufenen 19 Euro für einen fertigen Schalter.

20141020_175931.jpg

Baubeschreibung bringe ich hier unter:

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/469950-Magnum-Reloaded-XXL-%28200-%29-Bau-und-hoffentlich-auch-Flugbericht.../page4
 

Dix

User
Und wie funktioniert er?

Aus in der Mitte und jeweils Ein in jeder Endstellung?
 

rkopka

User
Dient der dritte Motoranschluß bei dem 2. Platinentyp nun lediglich der Entstörung (Masse am Gehäuse) oder ist das Gehäuse ein Teil der Motorstromversorgung?
Ich verstehe den unteren Schaltplan nämlich nicht ganz, bezüglich der Signalabnahme an der Elektronik. Beide Schaltstufen sind zwar dort an den Motorausgängen angeschlossen, eine Masseverbindung ist aber nicht eingezeichnet. Könnte das dieser 3. Anschluß des Motors sein?
Es dient nur der Entstörung und ist nicht mit den anderen Anschlüssen verbunden (maximal durch 2 Kondensatoren, wie man das in der Bürstenmotorzeit oft machte).

Masse braucht man nicht. Da der Motor in beide Richtungen laufen soll, können die Schaltstufen jeweils nach Plus oder Minus durchschalten um die Richtung umzudrehen. So war das auch bei alten Bürstenmotorreglern, die Vor/Zurück können. Minus Motor ist da was anderes als Minus Akku.

Ein Brushlessregler ist fast genauso aufgebaut, nur gibt es noch eine dritte Leistungsstufe. Die Steuerelektronik wählt dann jeweils aus, welche Leitung Plus oder Minus führt. Rein technisch könnte daher jeder BL Regler auch brushed Motoren betreiben mit einer kleinen Zusatzsoftware.

RK
 

Kyrill

User
Wiki Artikel - Servoschalter

Wiki Artikel - Servoschalter

Habe im Wiki mal eine Seite mit dem Namen "Servoschalter" angelegt. Ich bitte die Mitleser einmal daraufzuschauen und eventuelle Fehler zu beseitigen bzw. den Artikel zu erweitern möglicherweise um elektronische Schaltvarianten oder auch Umschalter wie DieterH vorgeschlagen hat. Danke.
Außerdem hätte ich den Artikel gerne dort unter Tipps und Tricks im Bereich Buchstabe "S" verlinkt, weiß aber nicht wie ich das anstellen soll.
 

Otti

User
Ich bitte die Mitleser einmal daraufzuschauen...

Hallo Peter,

ein paar Kleinigkeiten sind mir da natürlich gleich aufgefallen:

- die Einheit "mF" bedeutet "Millifarad", und ein 10 mF = 10000µF Kondensator wäre hier doch etwas groß und übertrieben...
Also: es sollte "µF" heißen (µ ist normalerweise [Alt Gr]+[M] auf der Tastatur, manchmal nimmt man aber auch Ersatzweise das kleine "u", vermutlich, weil das bis auf die vordere Unterlänge dem griechischen µ ähnlich sieht)

- Servo-Impulse haben typischerweise bei 1..2 ms Länge, Mittelstellung bei 1,5 ms (hier sind es wirklich "Milli" und nicht "Mikro" ;) )

- 1N4001 Dioden funktionieren hier sicher gut, sind aber auch reichlich überdimensioniert und dementsprechend auch recht groß. Ich würde eher die 1N4148 empfehlen.

Grüße,

Otti

(Edit: ich war so frei und habe den Wiki-Artikel gleich entsprechend angepasst)
 

Kyrill

User
Hallo Peter,

ein paar Kleinigkeiten sind mir da natürlich gleich aufgefallen:

- die Einheit "mF" bedeutet "Millifarad", und ein 10 mF = 10000µF Kondensator wäre hier doch etwas groß und übertrieben...
Also: es sollte "µF" heißen (µ ist normalerweise [Alt Gr]+[M] auf der Tastatur, manchmal nimmt man aber auch Ersatzweise das kleine "u", vermutlich, weil das bis auf die vordere Unterlänge dem griechischen µ ähnlich sieht)

- Servo-Impulse haben typischerweise bei 1..2 ms Länge, Mittelstellung bei 1,5 ms (hier sind es wirklich "Milli" und nicht "Mikro" ;) )

- 1N4001 Dioden funktionieren hier sicher gut, sind aber auch reichlich überdimensioniert und dementsprechend auch recht groß. Ich würde eher die 1N4148 empfehlen.

Grüße,

Otti

(Edit: ich war so frei und habe den Wiki-Artikel gleich entsprechend angepasst)


Hallo Otti,

danke für die Mitarbeit an der Sache! Du scheinst nicht unbedingt der elektronische Laie zu sein. Wäre schön wenn du den Beitrg im Wiki durch andere Schaltungsvarianten bereichern könntest. Mit fehlt noch eine geprüfte Halbleiterversion ohne Relais mit möglicherweise geringerem Eigenstrombedarf und der Umschalter wie von DieterH vorgeschlagen. Ich möchte aber nur geteste Schaltungen dort einstellen und im Augenblick habe ich keine Schlachtservos mehr...

Das nächste Mal werde ich die kleineren Dioden (wußte nicht das es da kleinere gibt) verwenden und als Spannungsteiler zwei SMD Widerstände direkt zwischen die Anschlußpunkte auf der kleinen Servoplatine löten. Bei den verbauten wäre das ohne weiteres gegangen denke ich. Dann wird es auch schon einmal kleiner das ganze.

Gruß Peter
 

Otti

User
Hallo Peter,

in den ersten Beiträgen gab es ja schon eine einfache Schaltung mit FETs. Diese sollte eigentlich schon funktionieren.
Bei Schaltung und Auswahl von Bauteilen helfe ich gerne, aber da ich selbst keine Schalter auf Basis von Servo-Elektroniken verwende, kann ich da aber nicht mit getesteten Aufbau und Nachbau-freundlichen Fotos davon für's Wiki aufwarten ;)

Zu Post #8:
Deine Überlegung zu möglicherweise schädlichen Masse-Schleifen bei der gezeigten FET-Variante sind durchaus berechtigt. Wenn Du die Beleuchtung aus dem gleichen Akku, wie das BEC versorgst, würde ich die Grüne Masseleitung deshalb nicht mehr mit der Servo-Masse verbinden, sondern nur mit Masse direkt am Akku.
Wenn die Beleuchtung aus einem separaten Akku versorgt wird, muss aber die Masse des Lastkreises auch mit der Masse der Servoelektronik verbunden werden. Wenn sonst keine Verbindung zwischen Last-Kreis und RC-Anlage besteht, bildet das keine Masseschleife und ist somit kein Problem.

Einen Optokoppler kann man einsetzen, wenn eine echte, galvanische Trennung von Last- und Steuerkreis erforderlich ist (z.B. zum Schalten der Zündung).

Gruß,

Otti
 

DieterH

User
Hallo Peter,

in den ersten Beiträgen gab es ja schon eine einfache Schaltung mit FETs. Diese sollte eigentlich schon funktionieren.
Bei Schaltung und Auswahl von Bauteilen helfe ich gerne, aber da ich selbst keine Schalter auf Basis von Servo-Elektroniken verwende, kann ich da aber nicht mit getesteten Aufbau und Nachbau-freundlichen Fotos davon für's Wiki aufwarten ;)
. . .
Ich denke da ebenso wie Otti.
Die Schaltung von "Busfahrer" aus Post#1 erscheint mir durchaus nachbauenswert.
Peter, wenn dir "DEIN Wiki-Artikel" etwas bedeutet, wirst du wohl noch ein/zwei billige Standard-Analogservos schlachten müssen, die ja wirklich nicht die Welt kosten.
Und so hättest du dann auch eine Halbleiter-Variante für alle, die ein Relais nicht mögen.
Gruß
Dieter
 

Otti

User
... und wenn Du eh den Schalter Deines Modells von Relais auf elektronisch umbauen willst, brauchst Du ja kein neues Servo zu schlachten, sondern kannst die schon verwendete Servo-Elektronik nehmen.
 
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