Es war ein Wechselbad der Gefühle, sprich, nervenaufreibend. Na gut icht hatte einiges Neues ausprobiert, was immer Risiken birgt.
Also, nachdem ich mich entschlossen hatte, keine Glaslage als erstes einzulegen, sondern direkt das Kohlegewebe auf die Deckschicht, war das Laminieren in weniger als 10 Minuten erledigt. Die eigentliche Sensation war aber die Verwendung der Faserschnitzel, da kommt später noch ein Photo. Damit war ich weniger als 5 Minuten zugange. Doch danach begann eine Odysee..
Silikon einlegen, Hälften übereinander und verschrauben. Schon nach wenigen Schraubumdrehungen quoll das überschüssige Harz heraus. Na ja viel hilft viel, also weiter zugeschraubt. Passt... UPPS
Die Schrauben haben es doch tatsächlich geschafft, die 5 cm dicke Form rund zu ziehen. Da war guter Rat teuer. Zum Glück habe ich noch eine Buchpresse. Dafür mussten allerdings die Schrauben wieder entfernt werden. Alles pappt und klebt, in diesem Stadium ist das Arbeiten mit Harz eher apokalyptisch. Aber irgendwie saß am Ende alles.. UPPS .. wegen der nun fehlenden Schrauben haben sich doch tatsächlich doe Formenhälften verschoben. Ich habe zwar alles noch einmal gelockert, aber die Verscheibung war nicht mehr rückgängig zu machen. Ich habe die Presse dann im Keller vergraben und mir um die Reparatur diverser anderer Modelle gekümmert.
Heute morgen bin ich sehr früh und mit sehr bangem Gefühl in den Keller. In meinem geistigen Auge sah ich eine kaputte Form, einen zerfetzten Stempel, also alles was das Leben so herrlich macht
Nööö, alles fiel auseinander, als wäre nix gewesen.
Ich habe dann auf die Gefahr hin, daß ich die Verklebung nicht sauber hinbekomme, beide Hälften entformt. Nach dem Abwaschen des PVA sah es dann richtig gut aus. Nicht der geringste Lunker, keine heimlichen Bläschen, makellose Oberfläche. Die Innenseite war etwas rau und enthielt Pickel, also sehr gut für die Weiterverarbeitung.
Der Wurzelbereich mit den Schnitzeln sieht auch sehr ordentlich aus..
Mir kann keiner sagen, daß das nicht bombenfest ist.
Aber der Schlag traf mich auf der Waage.
Die Blätter sind nicht schwerer als die letzten, obwohl sie deutlich massiver ausgeführt sind. Der hohe Druck dem sie beim Aushärten ausgesetzt sind sorgt dafür, daß der Harzanteil sinkt, was für die Festigkeit bedeutend ist. Das geht sehr viel effektiver als mit dem Vakuum, jedenfalls bei solch kleinen Teilen.
Ein Blatt wird nach der Verklebung noch unter 25 Gramm wiegen, und das ist schon einen Asbach wert
PeterKa