Mustang P51D " Marinell" 1:6 - Metallbauweise: Baubericht!

PeterKa

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Hallo Gemeinde,

Nach langem Hin und Her habe ich mich nun entschlossen eine "große" Mustang zu bauen. Vor Jahren hatte ich eine kleine im Maßstab 1:12 aufgelegt, mit GFK Rumpf und Styro Balsa Flächen. Diese hatte ich nun zum Fesselflieger umbgebaut, was ein voller Erfolg war.

Diese Mustang nun soll aus Aluminium und Aluminiumimitaten gebaut werden, denn ich finde, daß der Charakter der Maschine nur wirklich mit einer dünnen freitragenden Aluminiumhaut zur Geltung kommt. Wie sich das genau entwickelt wird sich finden.

Hier mal ein paar (qualitativ schlechte) Photos, die die Richtung vorgeben.

IMG_2585.jpg

IMG_2591.jpg

IMG_2589.jpg

Ich habe mich für die Marinell entschieden, da die Maschine heute noch fliegt und über die Restauration reichlich Dokumentation zu finden ist.

Es ist natürlich eine Mustang unter mehreren Hunderttausend auf der Welt.. Aber ich finde sie zeitlos schön.

Wer meinen Bericht über die Pitts S1S aus Edelstahl gelesen hat, wird meine Detailverliebtheit kennen. Angefangen habe ich mit der Zeichnung des Hauptfahrwerks. Ich werde das selbst anfertigen, einschließlich der Einziehmimik.

Unbenannt-5.jpg

Die Maschine wird elektrisch angetrieben, und ist vornehmlich für Full Scale Fesselflug konzipiert (F4B genannt). Diese Sparte ist das richtige für mich, denn die Ansprüche an das Fliegen sind überschaubar, was meinem nicht vorhandenen Pilotentalent stark entgegenkommt.

Die erste Baugruppe die ich in Angriff nehme ist die Front, deren Hauptteile aus dem Brandschott und dem Motorträger bestehen. Die Cowling ist demontierbar. Wenn diese Baugruppe zur Zufriedenheit hergestellt werden kann, sollte auch der Rest des Baus keine unüberwindbaren Hürden bergen.

Ich habe eine sehr gut ausgestattete Hobbywerkstatt. Nur so kann ich ein solches Projekt wagen, denn nur mit der Feile in der Hand bin ich bei Weitem nicht gut genug. Aber moderne CAD Programme und CNC Fräsen machen sehr viel möglich.

Das Projekt dürfte sich über mehrere Jahre hinziehen. Ich hoffe es wird nicht zu langweilig für die Leser ;)

PeterKa
 

PeterKa

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Huhu Hans Jürgen,

ich bin ja etwas skeptisch was die "Blaupausen" betrifft, aber ich musste es einfach haben :) Habe mir den Satz aus Italien kommen lassen... 90 € sind allerdings auch kein Schnäppchen. aber was solls.

PeterKa
 
Hallo Peter,

bei mir waren das von diesem Händler immer Kopien von Mikrofilmen. Also nix mit Blau........

Bei mehreren Käufen nur ein Griff ins Klo, da waren die Maße nicht zu lesen da die Auflösung zu schlecht war (Beechcraft Mentor).

Empfehlen kann ich von ihm das Messerschmitt Bf 109 Material, den fast kompletten Zeichnungssatz zur Beaver (über 4000 Blatt) und
zur Cessna 195/LC-126.....

Einige Original-Zeichnungen/Pläne bietet er auch als Download an:
http://www.sicuropublishing.com/servlet/the-Download-Aircraft-Blueprints/s/1/Categories

Bei der Mustang ist es eben wie bei der Bf 109, viele der uns bekannten Zeichnungen sind fehlerhaft. Da hilft einem sicherlich
jede Originalzeichnung weiter, auch wenn die Qualität keine perfekte Druckqualität aufweist......

Gruß
Hans-Jürgen

der Download erfolgt über Canada, DVDs versendet er über Italien.......

Für die frühere Mustang Version:
http://www.rcgroups.com/forums/showpost.php?p=28021002&postcount=35
 

PeterKa

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Es gab ein wenig Verwirrung, weil wohl einige der Meinung waren, es wäre eine Fesselflugprojekt und daher würde es nicht hierher gehören. Nun ja, es ist ein Fesselflugzeug und ein Scale Modell. Beides eben.. Für ein so aufwendiges Projekt benötige ich aber tatkräftige Unterstützung für die Umsetzung einiger Scale Details. Ein Ganzaluminiummaschine habe ich bisher nämlich noch nicht gebaut.

Im Übrigen unterscheiden sich RC und Fesselflugzeuge nicht sehr. Zwar benötigt ein Fesselflugzeug mehr Leistung als das gleichgroße RC Modell, und man fliegt einen total anderen Schwerpunkt, das waren dann schon die Unterschiede. Es ist kein Hexenwerk, dasselbe Modell für Fesselflug und RC Flug einzusetzen. Ich werde im Laufe des Berichtes öfter mal darauf eingehen.

Zur Zeit warte ich auf die microverfilmten Originalpläne. Daher bin ich noch etwas ausgebremst. Was ich aber schon vorbereiten kann ist das Bauteil "The Smile" (so wurde es liebevoll damals genannt)

IMG_2595.jpg


Es ist die Einlauflippe für die Luftkühlung des Motors (Das Öl wurde durch den charakteristischen Einlaß am Bauch gekühlt). Dieses Teil ist relativ klein, da die gesamte Cowling entfernt werden konnte. Man sieht es an den Schrauben.

Das Smile war soweit mir bekannt ist aus Magnesium gefertigt. Ich werde es aus GFK bauen. Die Form wird aus Ureol gefräst, aber zuerst muß ich eine 3D Zeichnung machen, was leider relativ aufwendig ist.

Smile.jpg

Dieses Photo zeigt das isolierte Teil und die Plazierung in der Baugruppe des Motorträgers.


Die Mustang hatte einen Verstellpropeller mit einer hydraulischen Govenor Steuerung für konstante Drehzahl. Gibt es hier jemand, der schon mal einen Verstellpropeller gebaut hat? Ich würd das nämlich auch gerne realisieren, wenn es meine Fähigkeiten nicht überfordert, weil ich finde, ein Scale Modell darf sowas schon haben..

PeterKa
 

PeterKa

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Eine Frage an unsere Metallexperten (zu denen ich nicht gehöre).

Im Rumpf sind die meisten formgebenden Spanten aus gebogenen U-Profilen gemacht (Siehe Photo oben). Mein Plan ist, diese Spanten aus 7075er Alu zu fräsen. Aber natürlich ist diese Lösung nur Plan B, denn Vollmaterial ist kein U. Und das Bohren der Löcher ist auch etwas qualvoller. Man könnte darüber nachdenken, sich Schablonen zu schneiden und darüber die U-Profile zu bördeln. Das traue ich mir aber nicht wirklich zu, wenn es schick ordentlich aussehen soll. Auch habe ich darüber nachgedacht, das Bördeln durch eine Art "Drücken" zu ersetzen, sprich ich fertige mir eine Uförmige Hohlschablone an, mit der ich dann Stück für Stück des Blechs um die Form drücke. Alleine das zu probieren kostet viel Zeit, andererseits kommt es mir nur auf das Ergebnis an. Gibt es dazu vernünftige Alternativen? Wäre es vielleicht leichter, wenn diese Bogen statt aus Alu, aus Stahlblech gemacht würden (dann könnte man auch mal etwas schummeln und löten). Oder ist das Ganze eh nur ein Hirngespinst ?

PeterKa
 

PeterKa

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Tja Metallexperten scheinen unter den Modellbauern eine ausgestorbene Spezies zu sein ;-)

Alle erzählen ja, wie toll man aus einer 3D Zeichnung Fräsdateien erzeugen kann, die man dann schwupps der Fräse zeigt, die das dann schwupps ausfräst, was man dann noch schwupps bemalt und dann ist man schwupps glücklich.

Nun ja im Prinzip ....

Ich erzähle das alles etwas genauer. Zu einen sortiert das meine Gedanken, und dokumentiert mein Vorgehen, zum anderen gebe ich mein Wissen gerne weiter, denn nichts davon kann ich eines Tages in die Kiste mitnehmen. Und auch ich habe vom Wissen anderer profitiert.

Im Falle der Mustang bestand die vorbereitende Arbeit die genauen Maße zu recherchieren, sowie verläßliche 3 Seiten Ansichten zu finden. Das ist leicht gesagt, denn praktisch alle Zeichnungen haben Fehler. Eine Zeichnung, in der alle mir bekannten Maße richtig umgesetzt wurden habe ich nicht gefunden.

Daher begnüge ich mich mit einer "so gut wie möglich" Zeichnung, die ich in einen 3D Quader der bekannten Maße einpasse. Hier 9822 mm (Lg) x 11270 mm (Spw) x 3683 mm (Höhe). Die Angabe der Höhe ist dabei völlig verzwickt und oftmals widersprüchlich. Manche Höhenmaße gehen von leicht abgeplatteten Reifen bis zur Höhe des Propellers und kommen so auf 4,20 m usw usf. Hans Jürgen wird davon sicher ganze Arien singen können.

Wenn ich dann die 3 Seiten Ansicht auf dem PC zerschnippelt habe und in den Quader eingepasst habe sieht das in etwa so aus:

3D-Ansicht.jpg

Übersichtlich, gelle ;)

Nun ja damit ist alles "eingepasst" und nun kann es an das Extrudieren des 3D Modelles gehen. Dieses Urmodell benötige ich um Blechabwicklungen zu gewinnen, und die Spanten, die nicht im Raster liegen durch zerschnippeln des Modells zeichnen zu können.

Das klingt kompliziert und ist es auch. Aber es macht schon dolle Spaß.

PeterKa
 
Ein Inventor-Jünger...;)
Ich würde mich freuen, wenn du der CAD-Arbeit viele Beiträge widmest. Ich lerne gern dazu und jeder hat irgendwo nen Trick auf Lager.
 

PeterKa

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Jünger wäre ganz sicher geprahlt ;-) Übertreiben darf ich es aber nicht, sonst gibt es ganz sicher wieder Mecker, weil es ja eine CAD CAM Ecke gibt, wo so etwas hinein gehört. Außerdem darf man nicht zuviel erwarten. Ich zeichne meine Projekte nur soweit, wie ich es zum Bau brauche. In diesem Fall geht das aber ziemlich weit, weil die Bleche ja geprägt werden müssen. Da sind 10tausende von Nieten, mit denen im Original die Beplankungen an kleinen Hilfsbleche fixiert sind. Diese kann ich nicht händisch positionieren (ich jedenfalls nicht). Daher gehen die einzelnen Bleche auf die Fräse, wo die Nietenimitate automatisiert ins Blech gedrückt werden. Das genaue Verfahren muß ich mir aber noch erarbeiten, überhaupt sind sehr viele Details noch völlig ungeklärt. Großen Bammel habe ich vor den großen Formblechen um die Flügelwurzel herum.

Die Lösung für die dicken Profile habe ich auch schon angedacht: Sie werden aus einem Composit gefräst, das aus 2 Lagen 0,5-0,8mm Aluminium (7075) besteht, die auf einen Träger (vermutlich Airex) beidseitig laminiert werden. Dies mache ich aber nur bei den großen U-förmigen Spanten. Die Hilfsspanten und Flächenrippen werden aus einem Composit aus Polyestherfolie und 0,6 mm Balsa geschnitten oder gefräst.

IMG_2600.jpg

Die Folie gibt es bei Zweckform. Sie ist selbstklebend und man kann sie prägen und bedrucken (Nieten etc.), sowie durch Abwaschen der Schutzschicht mit Azeton auf Hochglanz bringen. Den Trick habe ich von Wolfram Metzner bekommen. Das Ergebnis ist eine sehr stabile Rippe von ca. 0.8mm Dicke, die nicht von einer echten Aluminiumrippe zu unterscheiden ist. Aber sie wiegt nur einen Bruchteil. Die Herstellung wird ausführlich gezeigt.

Es klingt natürlich verlockend aus dem Material auch die Beplankungen herzustellen. Aber da gibt es doch einige Haken wenn es um sphärische Bauteile geht. Außerdem fällt das Material nicht so ein, wie es Aluminiumblecht täte, was den optischen Gesamteindruck schmälern würde. Aber für das Innengerüst ist das Material optimal und preiswert.

PeterKa
 
Das ist leicht gesagt, denn praktisch alle Zeichnungen haben Fehler. Eine Zeichnung,
in der alle mir bekannten Maße richtig umgesetzt wurden habe ich nicht gefunden.

......deswegen ja auch meine Anregung mit den Originalplänen. Dir muss ich da ja nichts erklären.
Für den mit der Materie etwas unbedarfteren, so ein Originalplan enthält alle Einzelteilzeichnungen des
Flugzeugs. Jeder Bolzen, jede Schraube, jedes Blechstückchen, auf tausenden von Blättern......!
Da sieht im Plansatz nur ein winziger Teil so aus wie ihr ihn von Vorbild-Dokus her kennt.
Aber, es lässt sich aus all den Detailzeichnungen ein wunderbares ganzes bilden.
Dies dauert natürlich viele, viele Stunden und wer daran keine Freude hat soll besser die Hände von
solchen Zeichnungsunterlagen lassen.

wirklich schöne Seitenansichten findest du übrigens hier:
http://www.simmerspaintshop.com/for...tually-finished-profile-not-even-nearly-2037/

auch interessant:
http://www.simmerspaintshop.com/forums/f29-aircraft-profile-painting/p-51-mustang-wip-1670/

Wer kein Interesse hat sich durch tausende von Planblättern zu wühlen findet auch in den Wartungshandbüchern ( nicht Flughandbuch ) manche interessante
Zeichnung, besonders ergiebig für die Grund-Kontur die Stationspläne.

Bild1_P-51.jpg

Bild2.jpg
Quelle: Wartungshandbuch P-51D

Gruß
Hans-Jürgen

Nach Anmeldung findet man Wartungs-und Flughandbücher etc. hier:
http://www.ww2aircraft.net/forum/other-mechanical-systems-tech-/mustang-manuals-9051.html
 

PeterKa

User
Heute sind die Originalpläne gekommen. Es sind 2 CDs. Es ist ein unglaublicher Aufwand da durchzufinden. Ein Stapel mit Berechnungen ist dabei, und was weiß ich noch alles. Was mir wichtig war: Die 3 Seiten Ansicht die Jans Jürgen gepostet hat ist Original. Sie lag mir auch schon vor, aber die Quelle war mir unsicher.

Ich habe eine Stunde lang nur die Bilder durchmustert, vielleicht 20% habe ich geschafft. Wirklich interessant sind ja nur ganz wenige. Hier mal ein Beispiel:

00000065.jpg

Teilweise sind sie qualitativ sehr gut, andere Bilder sind kaum erkennbar, wie es halt immer so ist.

Jedenfalls habre ich nun alles Material zusammen.

PeterKa
 
Hallo Peter,

freut mich dass das Material brauchbar ist. Ich habe mir bei den vorliegenden Plänen in vielen Stunden das für mich wichtige sortiert, bei den 4000 Einzelblatt-
Zeichnungen der Beaver habe ich dies jedoch noch nicht zu ende geführt, benötige das Material ja derzeit nicht....

Die Qualität schwankt leider innerhalb der Plansätze, ich habe den Händler darauf in einem längeren Mailverkehr angesprochen. Er ist in dieser
Beziehung leider uneinsichtig und verweist darauf dass seine Pläne auch zur Restauration von Originalen verwendet werden. Dann müsste es ja auch
für unsere Zwecke genügen......

Schön wäre wenn er das Material sortieren könnte so dass nur das für uns wichtiges im Plansatz erhalten wäre.

Gruß
Hans-Jürgen
 

PeterKa

User
Das sind ja phantastische Photos :) Vielen Dank für den Link. Das Tollste ist, daß man ja die Maschnine in Freiburg würde besichtigen können.

Etwas ernüchtert bin ich von den Originalplänen. Um es vorwegzunehmen: Danach kann ich zumindest kein Flugzeug bauen... Eigentlich sogar gar nix.. Das Hauptproblem ist, daß die Zeichnungen chronologisch geordnet sind und weder nach Modelltyp, noch nach Thema (Fläche, Rumpf, etc.). Außerdem haben die Ingenieure damals wohl wenn eine neue Modellreihe aufgelegt wurde, die alten Pläne kopiert und da nach Bedarf die Änderungen hereingezeichnet. Für den Unbedarften ist es das völlige Chaos. Ich habe ca 10000 Zeichnungen durchgemustert und mir ein paar hundert aussortiert, eine Arbeit die doch sehr an den Nerven zerrt.

Da die P51D ein recht spätes Modell ist, existieren gerade hierfür wichtige Details nicht, bez man muß sie sich aus den alten Baureihen ableiten: es gibt keinen Riß für die P51D, obwohl die Rumpfform erheblich geändert wurde. Das ist nun nicht besonders tragisch, aber für Perfektionisten doch eher hinderlich und ich hege den Verdacht, daß ich mich mit dem Projekt verhoben habe.

Ich habe mir jetzt die Vorgehensweise zurechtgelegt: Aus all den Zeichnungen habe ich mir ein paar Schlüsselelemente herausgesucht, wie der Smile, das Brandschott und der Motorträger. Diese Teile habe ich sehr exakt und vermaßt. Diese passe ich nun in meine 3D Zeichnung ein, und schüttele die restlichen ungefähren Maße solange ein bisschen hin und her, bis alles in sich passt.

Als erste Baugruppe werde ich die Rumpfnase von ganz vorne bis zum einschließlich zum Brandschott vornehmen. Das ist schon recht komplex, aber wenn ich das packe, ist das restliche Flugzeug kein größeres Problem mehr.

PeterKa
 
Vielen Dank für den Link. Das Tollste ist, daß man ja die Maschnine in Freiburg würde besichtigen können.

wenn ja, dann nimm bitte mit Matthias Dorst (Strega vom Warbirdforum) Kontakt auf. Er betreut die Webseite der Werft und leitet auch Führungen.

Das Hauptproblem ist, daß die Zeichnungen chronologisch geordnet sind und weder nach Modelltyp, noch nach Thema (Fläche, Rumpf, etc.). Außerdem haben die Ingenieure damals wohl wenn eine neue Modellreihe aufgelegt wurde, die alten Pläne kopiert und da nach Bedarf die Änderungen hereingezeichnet. Für den Unbedarften ist es das völlige Chaos. Ich habe ca. 10000 Zeichnungen durchgemustert und mir ein paar hundert aussortiert, eine Arbeit die doch sehr an den Nerven zerrt.

.....ja, bei der Menge an Blättern (16.000?) ist das natürlich eine wahnsinnige zeitliche Belastung. Da kommen tausende von Blättern welche für uns wenig Sinn haben, aber ich habe dies ja schon angemerkt. Ich hoffe du bereust den Kauf nicht. Wäre mir besonders in deinem falle sehr unangenehm.

Gruß
Hans-Jürgen

wenn ich seit Monaten nicht große zeitliche Probleme hätte würde ich dir die Zeichnungen gerne sortieren, den Spreu vom Weizen trennen....., aber mir läuft die Zeit davon.
 

PeterKa

User
Danke Dir Hans Jürgen, aber es ist alles ok. Mit etwas Geduld kann man daraus wirklich gute Unterlagen zaubern.

Zum Beispiel der Motorträger. Ich musste ihn aus 3 Filmen zusammensetzen, aber die Nahtstellen sieht man praktisch nicht. Ein Beweis dafür, daß die Leute damals recht ordentlich gearbeitet haben.

Unbenannt-1.jpg

Dieses Bild ist durch die Verkleinerung hier im Internet natürlich kaum verwendbar, aber ...

Detail.jpg

Die Auflösung ist so gut, daß ich praktisch alle Beschriftungen lesen kann..

Also wie bereits gesagt, ich picke mir hier die "Schlüsselelemente heraus und baue sie in die Zeichnung ein um die Maßhaltigkeit sicherzustellen.

Ach ja.. Mein Motorträger wird natürlich genau so aussehen... Soviel zum Thema Detailverliebtheit ;-)


PeterKa
 
Hallo Peter,

freut mich dass die Euros nicht ganz aus dem Fenster geworfen waren.....:D Du weißt, ich bin halt so ein Originalplan-Papier-Fetischist.......:D
Und es werden ja auch immer Aufschriften gesucht, könnte bei deinen Blättern auch alles in originalform vorhanden sein, aber hier mal etwas
übersichtlicher:

http://www.tailormadedecals.com/index.php?option=com_docman&task=cat_view&gid=21&Itemid=34

Und jetzt freue ich mich auf deine weiteren Fortschritte!

Gruß
Hans-Jürgen
 

PeterKa

User
Ein wenig bin ich weiter gekommen. Zunächst einmal ein Bild, in welches ich die Sektionen eingezeichnet habe.

Baugruppen.jpg

Sie sind durchnummeriert in der Reihenfolge in der ich sie bauen will.

Ich habe dann die 14000 Bilder soweit sie interesant waren den 4 Sektionen zugeordnet.

Jede der Sektionen teilt sich noch in weitere Baugruppen auf. Die entsprechende Sortierung ist dann der nächste Schritt.

Doch zunächst will ich die 3D Kontur des Flugzeuges fertigstellen. Dabei kommt mir zu Hilfe, daß ich die Spantenrisse in den Originalplänen nach langer Sucherei endlich finden konnte. Anfangs war ich sehr enttäuscht, weil es genau offensichtlich die Risse der P51 A-C waren. Wenn man aber lange und genauer hinschaut, kann man aber die Modifikationen für die D Version erkennen. Was ich aber auf den ersten Blick gesehen habe, ist daß meine erste Mustang, die ich etwa von 15 Jahren gebaut habe, einige Fehler in der Kontur hat. Das betrifft im Wesentlichen die Motorhaube, die viel flacher ist als ich angenommen hatte, aber auch das DogHouse, so nannten die Amis den Oklühlereinlass unter dem eigentlichen Rumpf. Hier hatte ich doch recht grobe Konturfehler drin, im Besonderen habe ich alles viel zu stark verrundet.

Da es mir nicht gelingt unter den Zeichnngen jede einzelne Rippe zu lokalisieren (die meisten bestehen ja aus vielen Einzelteilen, die man auf einzelnen Blättern suchen muß) bin ich auf eine saubere Außenkontur sehr angewiesen. Dafür habe ich jetzt die Daten, und kann diesen Teil der Arbeit angehen. Das Ziel dieser Arbeit ist zum Einen die Komplettierung der Rumpfspanten, aber noch wichtiger ist die Blechabwicklung der Außenkontur, da ich ja jedes einzelne Beplankungsblech vor dem Biegen mit Nieten und Klappen und all dem Gedöhns versehen muß.

Die Arbeit die ich jetzt gerade mache wird soweit ich gesehen habe selten bis gar nicht hier beschrieben. Ich möchte niemanden mit dieser Fülle von Detailproblemen nerven, daher frage ich mich ob diese epische Breite von Interesse ist. Die meisten sehen ja die Pläne wie Deus ex machina... Aber bis so ein Plan Bestand hat, haben andere längst 2-3 Scale Modelle gebaut. Ich denke daher, daß man dieses Kapitel nicht unterschlagen sollte.

PeterKa
 
Da es mir nicht gelingt unter den Zeichnngen jede einzelne Rippe zu lokalisieren (die meisten bestehen ja aus vielen Einzelteilen, die man auf einzelnen Blättern suchen muß) bin ich auf eine saubere Außenkontur sehr angewiesen.

ist bei der Bf 109 praktisch, da findet man im Plansatz die Profilkoordinaten für jede Rippe der Fläche und der Leitwerke

Die Arbeit die ich jetzt gerade mache wird soweit ich gesehen habe selten bis gar nicht hier beschrieben. Ich möchte niemanden mit dieser Fülle von Detailproblemen nerven, daher frage ich mich ob diese epische Breite von Interesse ist. Die meisten sehen ja die Pläne wie Deus ex machina... Aber bis so ein Plan Bestand hat, haben andere längst 2-3 Scale Modelle gebaut. Ich denke daher, daß man dieses Kapitel nicht unterschlagen sollte.

ein Namensvetter von mir macht etwas ähnliches mit dem Plansatz einer Corsair, siehe hier im Warbirdforum:
http://www.warbirdforum.de/forum/thread.php?threadid=6728&sid=c9637b80961cc9d1e5abc703657485f1
Sicher sehr interessant für dich!

Gruß
Hans-Jürgen
 

PeterKa

User
Jetzt habe ich mich in die Spantenrisse vertieft und endlich die Logik der Namensgebung herausbekommen. Nur diese erlaubt eine Zuordnung der Spantenzeichnungen in den Gesamtplan. Wenn man es heraus hat, ist es eigentlich ja ganz logisch ;-)

Also so sieht zum Beispiel ein Spantenriss aus.

Risse1.jpg

Es ist der Unterwasserteil der Sektion A. Dazu muß ich etwas erklären. Die Flugzeugbauer haben die Methoden des Schiffsbaus übernommen, sie sprechen auch immer vom "ship" wenn der Rumpf gemeint ist. Das Schiff hat eine Wasserline. Diese ist im Flugzeugrumpf die Fuse Ref Line (Rumpf Referenz Linie). Höhenmaße werden auf diese Linie bezogen (WL +, oder BL + zählt nach unten, oder nach oben). Es hat eine Weile gedauert, bis das bei mir geklickert hat.

Und dann habe ich mich immer gefragt woher die seltsamen Spantennamen kommen, z.B. STA 30.000. Sta steht für Station und 30.000 ist das Zollmaß der Position im Rumpf. Diese zählt aber nicht von der Rumpfspitze, sondern von einer Thrust Line. Diese liegt ein paar cm hinter dem Kopfspant, etwa in Höhe des Smilys. Logischerweise haben dann die Risse die davor liegen negative Stationsnummern.

Den Rissen beigefügt sind die Ordinaten der Konturen. Das sind viele Tabellen, die ich inzwischen weitgehend verstanden habe. Natürlich sind die für eine Konstruktionszeichnung besser geeignet, als die gezeichneten Risse.

Das bedeutet, daß ich die Außenkontur über viele angegebene 3 dimensionale Koordinaten millimetergenau reproduzieren kann. Und genau das will ich probieren.

Der Vorteil den ich bei alledem habe ist, daß es nicht mehr den geringsten Zweifel über die Genauigkeit einer vorliegenden Zeichnung geben kann. Ob das nun wirklich erstrebenswert ist wenn man ein Scale Modell baut sei dahingestellt. Ich finde es ungemein spannend. Insofern war der Erwerb der Originalpläne ein voller Erfolg.

PeterKa
 
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