Reichweite der Becker- Kurzantenne

B. de Keyser

Vereinsmitglied
Hi Steffen,

ein Teil von Münster liegt in D 2500 - FL60, der südliche Zipfel in D 3500 - FL60 und knapp südlichöstlich davon D 4500 - FL60. Südlich von D ist (soweit ich das auf der Ausschnittskartekarte( Jeppesen Dortmund-Area ) erkennen kann, Luftraum E (ab 2500) bis FL100, könnte also hier luftraummäßig ok sein.

Naja, bei mir ist sowieso in 300 m Schluss... Ausweichen mit einem normalen Modell fällt da auch schon schwer, Kurs des anderen erkennen geht ja noch in etwa, aber dessen genaue Höhe :confused:

Gruß Bernd
 
Klar, Peter, mit dieser Haltung ist man in jedem Fall auf der sicheren Seite :)

Andererseits besteht das Problem ja nicht erst seit gestern, und ich kann mir kaum vorstellen (und das ist jetzt natürlich Spekulation) daß die Leute mit dieser Antenne freiwillig ein solches Risiko eingehen.

Das beträfe ja auch die ganzen Fremdschaltereinbauer.

Es wäre ja zumindest dann auch mal Sache der Verbände hier eine klare Aussage zu machen und nicht ihre Mitglieder wissentlich diesem Risiko auszuliefern.

Andererseits wäre es ja auch lustig, wenn sich bei einer Prüfung herausstellen würde, daß man mit einer Becker-Antenne sogar bessere Ergebnisse erzielen kann als mit dem Standard. Und es wäre zu wünschen, daß das mal öffentlich auf einer halbwegs fundierten Basis untersucht würde bevor es zu einem Schaden kommt.

Dann wäre zumindest die technische Seite mal geklärt.
 

fb0816

User
Hallo
das nie endende Thema...
hier mal Auszug für die die es wirklich wissen wollen Stand November 2002:

Hallo im folgenden die Antwort von Dieter Perkhuhn auf meine Anfrage:

Dieter F. Heinlin schrieb:

Mich würde speziell der "vorgeschriebene" Betrieb von Kurz- bzw. eingezogenen Antennen interessieren. Ich denke, dass es da möglicherweise auch im Nahbereich bei Hubschraubern zu Empfangsstörungen kommen kann, oder liege ich da völlig daneben.
Ich denke, dass Sie als ausgewiesener unabhängiger Experte hier ein paar klärende Worte bringen könnten, zu unserer aller Sicherheit.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen

Dieter F. Heinlin

Antwort:
Hallo Herr Heinlin,
Folgenden Text habe ich an Herrn xy geschickt, der ja auch im rc-heli Forum Beiträge gebracht hat:

Sie haben Recht: Kurzantennen vermindern die Reichweite, und zwar erheblich. Wenn man eine intakte Teleskopantenne von Graupner (mc-24) als Basis nimmt, dann hat die von JR vor längerer Zeit über Graupner angebotene "Gummiantenne" 8 db weniger Abstrahlung, die gelbe Powerstick Antenne sogar 15 db weniger Abstrahlung. Dies bedeutet eine um den Faktor 6,3 (JR) bzw. 31,6 (Powerstick) reduzierte Leistungsdichte am Empfangsort. Damit wird auch erklärt, weshalb einige mir bekannte Hangflieger mit der Powerstick Antenne schon kurz nach dem Abwerfen ihres Seglers einen Absturz wegen mangelhafter Reichweite erleben mußten. Andere Kurzantennen liegen zwischen diesen Werten. Unter günstigen Bedingungen (Nahbereich bis 100 Meter) ist am Empfängerort bei Verwendung von Kurzantennen eine ausreichende Leistungsdichte vorhanden.
Sie können einen vergleichbaren Effekt erziehlen, wenn Sie die Teleskopantenne teilweise einschieben. In jedem Fall wird bei Verwendung von Kurzantennen, auch bei jener von der Firma Becker, die recht große Reserve des Systems Sender-Empfänger erheblich reduziert.
Zur Frage der Zulässigkeit hat sich einiges geändert: Seit April 2000 werden unsere Fernsteuergeräte nicht mehr typgeprüft. Aus diesem Grunde werden in die Frequenzuteilungsurkunde keine Geräte mehr eingetragen.
Sie dürfen mit Ihrer personengebundenen Zuteilungsurkunde beliebig viele Sender und Empfänger betreiben. Seit April 2000 ist der Hersteller bzw. Importeur verpflichet, dafür zu garantieren, daß die von ihm in Verkehr gebrachte Anlage den technischen Spezifikationen der CEPT ERC/DEC/(01/11) entspricht. In dieser europäischen Richtlinie ist festgelegt, welche abgestrahlte Leistung, Frequenz, Frequenzhub, Kanalraster, Nachbarkanalleistung usw. die Fernsteueranlage haben muß.
Sie als Betreiber sind verpflichtet, diese Spezifikationen einzuhalten.
Wenn dies mit einer Kurzantenne der Fall ist, dürfen Sie dieselbe benutzen. Weil alle Kurzantennen grundsätzlich weniger und niemals mehr abstrahlen, als die serienmäßige Teleskopantenne, ist der Gebrauch einer Kurzantenne erlaubt. Daraus folgt direkt, daß der Gebrauch einer Kurzantenne keinen Einfluß hat auf die Leistungspflicht der Versicherung. Die Versicherung hat nur dann die Möglichkeit, Sie in Regress zu nehmen, wenn Ihnen ein kausaler Zusammenhang zwischen einer Änderung an der Fernsteueranlage und einem daraus resultierenden Unfall nachgewiesen werden kann. Wenn also ein Unfall geschieht, weil durch Verwendung einer Kurzantenne die Reichweite sehr stark reduziert war und bei Verwendung der serienmäßigen Teleskopantenne wäre der Unfall nicht geschen und das wird Ihnen durch ein Gutachten nachgewiesen, dann haben Sie ein Problem.Ich würde Ihnen raten, Kurzantennen nur dann zu verwenden, wenn Sie absehen können, daß kein Risiko besteht.

Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,
Dieter Perkuhn
Referent für Funk im DMFV

Nachtrag 1: Graupner, Robbe und Multiplex weisen auf die verminderte Reichweite bei Verwendung von Kurzantennen hin.
Nachtrag 2: Hubschrauber, F3B Segler und seit kurzem die Turbinen-Jet sind diejenigen Modelle, welche die mit Abstand höchsten Anforderungen an das Fernsteuersystem stellen.


Ich denke dem ist nichts hinzuzufügen.
In diesem Sinne Sicherheit geht vor!
"Lang lebt länger!"
 
Danke Dieter, damit wäre die eine Seite schon mal deutlich heller als vorher.

Was die technische Seite betrifft ist die Becker-Antenne meines Wissens anders kontruiert als die Kurzantennen der Hersteler.

Auch hier wäre ein gesicherter Hinweis viel wert.

Bis Sonntag bin ich jetzt erst mal unterwegs und kann mich bis dahin nicht weiter an der Runde beteiligen.

Gute Flüge und viel Sonne wünsche ich euch.
 

fb0816

User
Hallo Jürgen,
reicht Dir das denn nicht?:

In jedem Fall wird bei Verwendung von Kurzantennen, auch bei jener von der Firma Becker, die recht große Reserve des Systems Sender-Empfänger erheblich reduziert.
 

Steffen

User
Peter Seifert schrieb:
zugelassen werden Fernsteuerungen, die die europäischen Normen erfüllen. Dokumentiert wird das in der Regel durch das CE-Zeichen. Um dieses zu bekommen werden die Anlagen in einer Typprüfung in einem akkreditierten Labor gemäss den anzuwendenden Normen getestet.
Sorry, aber das stimmt so nicht.

Das CE-Zeichen dokumentiert, dass der Hersteller dazu steht, dass die Norm eingehalten wird.

Ob der Hersteller dazu ein unabhängiges Institut oder ein beliebiges Labor beauftragt, ob er es selbst in seinen Labors testet oder ob er guter Hoffnung ist und den Aufkleber da einfach draufbeppt ist allein seine Sache. Auch die Labors bedürfen keiner Akkreditierung, sie stehen dann halt nur dafür gerade (übliche Gutachtertätigkeit)

Eine Zulassung gibt es nicht mehr, lediglich die Pflicht nur CE-konforme Geräte in den Handel zu bringen. Wie man das sicherstellt: s.o.

PW schrieb:
Oder sehe ich das falsch ??
Ja.


B. de Keyser schrieb:
Luftraum E (ab 2500) bis FL100, könnte also hier luftraummäßig ok sein.
Einspruch ;) 2500 Fuss sind nicht hinreichend für 1800 meter ;)

Davon abgesehen ist unter dem D 2500 ein TMA mit 1000 Fuss und unter dem D 4500 ein TMA mit 1700 Fuss.


Dieter F. Heinlin schrieb:
reicht Dir das denn nicht?:

In jedem Fall wird bei Verwendung von Kurzantennen, auch bei jener von der Firma Becker, die recht große Reserve des Systems Sender-Empfänger erheblich reduziert.
In dem Text wird aus einer Vermessung zweier Antennen ein Rückschluss auf das Verhalten einer dritten gezogen.
ob das in der angewendeten Form statthaft ist, ist ziemlich fraglich

Ciao, Steffen
 

Steffen

User
Ach ja, Nachtrag:

Steffen schrieb:
Davon abgesehen ist unter dem D 2500 ein TMA mit 1000 Fuss und unter dem D 4500 ein TMA mit 1700 Fuss.
Diese Lufträume in der Nähe von Flughäfen sind nicht zum Spaß da und werden benutzt! Wir begegnen in diesen Gegenden durchaus größerem Gerät (Boeing 737, Cargolifter, Transall, Il76...)

Ok, denen wird durch ein Modell wohl nicht viel passieren, aber probieren möchte ich das nicht...
 

PW

User gesperrt
Hallo,

die Ausführungen von Dieter Perkuhn sind sehr interessant.

Der letzte Satz sagt doch alles:

"Kurzantennen nur verwenden, wenn kein Risiko besteht"

Nur fragt sich wie ich als Anwender selber einschätzen kann, dass kein Risioko bei Verwendung einer Kurzantenne besteht.

Wer kann das schon??


Bzgl. Versicherung zeigt sich, dass auch die Versicherung einen Betreiber in Regress nehmen kann ! Die Kausalität muss festgestellt werden.

Dieses ist dann Aufgabe von Gutachtern. Das Ergebnis ??? Was raus kommt weiss man vorher nie.

Also gibt es für mich nur folgenden Schluss:

Ich fliege keine Kurzantenne, sondern die org. Antenne.

Ich möchte im Falle vonPersonenschäden nicht selber langwierige Prozesse mit einer Versicherung führen.

Gruss

PW
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Dieter F. Heinlin schrieb:
Hallo Jürgen,
reicht Dir das denn nicht?:

In jedem Fall wird bei Verwendung von Kurzantennen, auch bei jener von der Firma Becker, die recht große Reserve des Systems Sender-Empfänger erheblich reduziert.

... definiere bitte "erheblich" ... schade das es nicht noch fetter geht!;)
... ich oute mich als glücklicher Becker-Nutzer - der von Wendelantennen (= Kuzantenne im Volksmund) die Nase voll hat!

... angepasste & gekürzte Antenne/Kurzantenne/Wendelantenne - und genau da scheint einiges gewürfelt und in einem Topf geworfen worden zu sein, wenn ich mir nur das State oben durchlese!

... ansonsten - schon 'zig fach hier durchgekaut und immer wieder gut um Fronten hochkommen zu lassen! ;)
Tipp: gebt mal "Becker" als Suche ein!
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach zusammen,

ich wuesst ja mal gern, wen die Teleskopantenne eigentlich stoert? Und bei dem da...
Dieter F. Heinlin schrieb:
Nachtrag 2: Hubschrauber, F3B Segler und seit kurzem die Turbinen-Jet sind diejenigen Modelle, welche die mit Abstand höchsten Anforderungen an das Fernsteuersystem stellen.
... tret (nich trag, hab grad Fussball gekuckt) ich mal so nach: Wer stellt denn so abstruse Behauptungen auf, die genannten Flieger wuerden hoechste Anforderungen an die Funke stellen. Ich wag mal wie folgt zu bezweifeln:
- Hubis fliegen nicht weit weg, sind also besonders harmlos und widerstandsfaehig gegen Kurzantennen.
- F3B Segler sind immer noch langsam gegenueber der Lichtgeschwindigkeit. Vormals zB angeriffene Dinge wie Doppler Effekte oder so'n Kram spielen Null Rolle. Fehlende (E-)Motoren verhindern flugzeuginternes Funken erfolgreich -> Kein Problem fuer die Funke.
- Gleiches gilt fuer Jets: Keine Zuendanlage, kein internes Funken, kein Problem fuer die Funke.

Disclaimer: obige Argumentation gilt fuer den Funkbetrieb im 11m Wellenlaengenbereich. Der gleichzeitig stattfindende Funkbetrieb im 300-700nm Bereich duerfte besonders fuer die genannten Modelltypen i.d.T. besonders kritisch sein.

:D Wolfgang
 

Steffen

User
Ok, kleine Hilfestellung:
1. Woraus besteht ein F3B-Flieger in erheblichem Maße?
2. Welche technischen Bauteile befinden sich in einem Turbinenflieger?
 

fb0816

User
Mein letzter Beitrag in diesem Thread

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Hallo,
...es soll auch Hubschrauber geben mit z.B. CFK-Rotorblättern... Riehmenantriebe...E-Antrieben...Turbinen....

Erheblich...Ich verschenke nicht wissenlich 1 % meiner Systemreserven; denn selbst dieses könnte entscheidend sein -> daher ist es für mich klar!

Zu dem anderen sag ich hier nix mehr.
 

Gast_2222

User gesperrt
Tach zusammen,

nach Nachlesen kann mein Geschreibsel von Gestern, 17:36, tatsaechlich den Eindruck hinterlassen, ich traete fuer die Kurzantenne ein. Dem soll keineswegs so sein, die Begruendung ist in meinem Posting von 22:07 zu lesen.

Ein Hubi ist (wie Parkflyer und Turnhallenbomber) ausschliesslich wg der geringen Flugentfernung relativ robust gegen Kurzantennen im Sender. Aber wat nich mutt, dat mutt nich...

Wolfgang
 

Steffen

User
Wolfgang Kouker schrieb:
Es ist kein Problem, die Funke so einzubauen, dass die Funke kein Problem wird.
Wolfgang
Du musst das ja wissen, bei Deinen vielen Hubis, Jets und F3B-Fliegern :D

Ehrlich Wolfgang, es sind schwierige Systeme. Ich fliege gerne mit kurzer Antenne, aber bei diesen Systemen würde ich es auch sicherlich nicht tun.

Dieter F. Heinlin schrieb:
Erheblich...Ich verschenke nicht wissenlich 1 % meiner Systemreserven;
Was nun? Erheblich oder 1%?

Die Gummiantenne mit der Beckerantenne in einen Hut zu werfen ist jedenfalls ziemlich falsch. Das sind einfach zwei unterschiedliche Lösungen, allein schon wegen der Wendelung der Gummiantenne gegen die Becker-Teleskopantenne.

Ciao, Steffen
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

die lange Antenne stört doch nur ganz selten. Warum also überhaupt die kurzen Antenen einsetzen, wo doch keiner bestreiten wird, dass die Reichweite kleiner ist als mit der langen Gliederantenne?

Auch grosse Modelle kann ich problemlos mit den ersten 2-3 ausgezogenen Gliedern der langen Antenn werfen und nach dem Wurf ganz ausziehen.

Hubis starten ja von selbst, also keine Antenne im Weg.

Stören tut die langen Antenne wenn ich mich selbst bewege und/oder viel werfe. Also klar beim SAL-Start und meinetwegen noch bei Combat am Hang.

Warum nicht dann bei allen anderen Anwendungen die bessere Technik einsetzen?

Daher verstehe ich die ganz Diskussion nicht so recht.

Hans
 

Steffen

User
Hi HaRu,

wenn sie Dich nicht stört ist doch ok, mich schon (und andere wohl auch)
Wenn ich sicher wäre, dass es keine Reduktion gibt, würde ich immer klein fliegen.

wo doch keiner bestreiten wird, dass die Reichweite kleiner ist als mit der langen Gliederantenne?
Moment mal, auch wenn ich das nicht bestreite, glaube ich dennoch nicht so einfach dass es so sein muss.
Es gibt genügend Beispiele für Sender mit kurzen Antennen, die mehr Reichweite als Sender mit langen Antennen haben. Auch daraus schliesse nich nicht, das Sender mit serienmäßig kurzen Antennen besser sind.

Mit meinem Becker-Sender S800 hatte ich damals jedenfalls keinen messbaren Unterschied zwischen langer und kurzer Antenne.

Ciao, Steffen
 
Hans Rupp schrieb:
Hallo,

die lange Antenne stört doch nur ganz selten. Warum also überhaupt die kurzen Antenen einsetzen, wo doch keiner bestreiten wird, dass die Reichweite kleiner ist als mit der langen Gliederantenne?
...
Hans

Es ist wahrscheinlich wie bei den Handys. Da will auch jederman(n) das Kleinste haben. ;)
P.S.: Ich fliege auch mit Becker Kurzantenne an meiner mx-22. Und wenn die Anzeige vom Unitest 2/ACT Scan Rx was taugt, habe ich trotz Kurzantenne die gleiche Feldstärke in 50m wie eine weitere mx-22 mit Originalantenne. Die "Streuung" zwischen baugleichen Sendern scheint also ähnlich gross zu sein, wie der Unterschied zwischen Becker und Original.

:) Jürgen
 
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