Lötzinn perlt immer ab

Hallo an alle,
ich versuche Metall-Gabelköpfe an 2mm Stahldrähte zu löten. Es ist eine Lötstation von Voltcraft, die ich voll aufdrehe (auf Stufe 450, was das auch immer heißen mag). Das Lötzinn "perlt" aber immer ab, auch von anderen Materialien. Ich heitze das Matertial mit dem Kolben an und füge Lötzinn hinzu, aber es gelingt nicht. Bei Akkus und Goldsteckern habe ich eigentlich nie Probleme.
Ich kann es einfach nicht, kann jemand Tipps geben?:cry:
 
Hallo,

ich verwende da Lötwasser wie dieses:
http://www.zorotools.de/i/loetwasse...B57p0HSe3iDj0_WEtN-O7bsZ0GoXnjTBn4aAuFs8P8HAQ

danach aber unbedingt mit Spiritus reinigen. Vorher etwas anschleifen mit einem Schleifpad.

Als Zinn nehme ich Felder Lötzinn mit Blei und 2,5% Flussmittel. Geht einwandfrei.

Stufe 450 heisst vermutlich 450°C

Wenn es nachhaltig nicht klappen sollte, kann man die Gestänge auch mit Endfest 300 einkleben.
Mit dem Heißluftfön bei 130°C ist das Harz nach 10 Minuten steinhart und endlos fest.
Sollte man dann natürlich irgendwie einspannen.

Stefan
 
Die Gabelköpfe musst du auch anschleifen (Dremel), genauso den Stahldraht- dann klappst auch.....

Gruß Klaus
 

Dix

User
Der Grund ist, dass die vernickelte Oberfläche sich anscheinend schlecht benetzen lässt.
Dagegen hilft also nur
1. durchwärmen,
2. ordentlich anschleifen
3. ein Flussmittel. (jeweils mit und/oder verknüpft ;-) )

Gegen nicht-genug-Wärme hilft 450° auch nur bedingt. Das kann Probleme machen mit Korrosion. Das Flussmittel kann verbrennen und die Lötspitze bzw das Lot korrodieren lustig vor sich hin. Ne dicke Spitze mit gutem Wärmespeicher hilft.
 

kalle123

User
Ich nehm in solchen Fällen statt der Lötstation lieber eine Gasflamme.

Neben den anderen hier gegebenen Ratschläge natürlich.

450° und Lötwasser/Lötfett sind nicht so prickelnd für eine Lötspitze und ich möchte da anschließend noch Elektronik mit löten können ...

Gruß KH
 

Dix

User
Ich nehm in solchen Fällen statt der Lötstation lieber eine Gasflamme.

Mit dem Unterschied, dass Du damit eine unkontrollierten Wärmeeintrag in das Bauteil erzeugst. Du kannst das Metallgefüge damit verändern (z.B. ausglühen). Und gleichzeitig verbrennst Du damit regelmäßig das Flussmittel. Oxidation wird begünstigt.

Da wäre ein regelbarer Heißluftfön geeigneter.
 

Milan

User
Das Hauptübel ist die zu geringe Wärmemenge die so ein feiner Elektronik-Lötkolben in "beide" Bauteile überträgt (Löthülse und Federstahldraht).

100 Watt sollte der Prügel schon haben - dann klappt es mit verlöten.

LG

Harry
 

kalle123

User
Mit dem Unterschied, dass Du damit eine unkontrollierten Wärmeeintrag in das Bauteil erzeugst. Du kannst das Metallgefüge damit verändern (z.B. ausglühen). Und gleichzeitig verbrennst Du damit regelmäßig das Flussmittel. Oxidation wird begünstigt.

Da wäre ein regelbarer Heißluftfön geeigneter.

Keine Sorge Dirk. ;)

Ich hab das entsprechende Equipment ...

Gruß KH
 

Fritz

User
Hallo!
Kann es sein das der Stahldraht aus Edelstahl ist? Das Problem hatte ich nämlich auch mal das ich das nicht zusammen gelötet bekommen habe. Bis ich dann gemerkt habe das es keine Drähte aus Stahl sondern Edelstahl waren.
 

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
Moin

Gabelköpfe und das dazugehörige Gestänge, auch Federstahldrähte löte ich grundsätzlich mit Silberlot und Gasflamme bei ca 700 Grad.
Weichlot ist nur bedingt tauglich.

Wichtig ist die Oberflächen der zu lötenden Teile mit Schleifpad oder wie schon weiter vorne erwähnt mit dem Dremel anschleifen, entfetten und mit Flusmittel Löten. 450* Grad sind definitiv zu wenig zum Gabelköpfe löten.
 

Knut

User
Hallo,

löte meine Gabelköpfe auf einer Seite des Gestänges grundsätzlich ein. Und das mit meinem 60W oder auch 100W Lötkolben. Die vernickelten Gabelköpfe lassen sich hervorragend weich löten. Das Gestänge schleife ich mit feinem Schleifleinen blank, tauche es in Lötfett, Lötwasser verwende ich ausschließlich für Dachrinnen, dann in den Gabelkopf gesteckt mit Lötkolben erwärmt und Lötzinn (Elektroniklot) zugeführt. Reinigen und Fertig, ohne großen Tam tam.
Edelstahl lässt sich natürlich nicht weich löten.
Noch was zu den 450 °. Dies wäre für Weichlot (Elektroniklot) viel zu viel. Da verbrennt das Flussmittel. Nur weil die Lötspitzentemperatur auf 450° steht, heißt das noch lange nicht das das Bauteil diese dann auch hat. Bei großen Lötflächen dreht man die Temp. nur hoch, damit am Bauteil auch noch reichlich 200 ° ankommen. Die 450 ° am Bauteil wären nicht dienlich für eine gute Lötstelle.
Mit meiner Weller z.B. könnte ich auch Gabelköpfe löten.

Tschüß
Knut
 
Löten

Löten

Hallo,

das Problem mit dem Weichlot an Stahldrähten liegt daran das die Drähte aus Kohlenstoffstahl bestehen , sie sind ja gehärtet.

Der Kohlenstoffanteil verhindert eine vernünftige Bindung, die Temperatur ist zu gering.

Ich löte meine Drähte mit Silberhartlot ( 650 - 750 Grad )und einen Gasbrenner von Rotwerk die ich an einer grauen Campinggasflasche anschließe.

Gasflammen erzeugen automatisch eine reduzierende Flamme und meine Lötstelle oxidiert nicht.

Silberhartlot ist zwar nicht ganz billig aber die Lötstellen sind absolut sicher , beim Weichlot wird meistens nur geklebt und bei Belastung zieht der

Draht einfach aus der Hülse, bei dünnen Drähten könnte man es verhindern indem man eine Öse biegt und dann in der Hülse verlötet, ist aber alles

nur eine Notlösung. Das Hartlöten funktioniert bis 20 mm vor dem Bowdenzugrohr mit nassen Tuch zur Kühlung.

Bei Bedarf kann ich ja mal ein Video dazu drehen.


Gruß Klaus
 
Vor xx Jahren hatte ich mir mal eine graue Lötpaste gekauft, mit der ich Stahldrähte gut weichlöten konnte. Ging nämlich vorher absolut nicht. Paste über den Stahldraht schmieren, mit einer Flamme, Feuerzeug reicht, erwärmen, bis es metallisch schimmert, Reste abwischen und der Draht hat einen silbrigen Überzug, auf den sich Löthülsen o. ä. perfekt löten lassen. Leider finde ich trotz googln diese Paste nicht mehr.
Ich weiß, hilft nicht, aber das Problem ist vorhanden.

Meinrad
 

FamZim

User
Hallo

Da gibt es " Weichlötpaste ", bei uns war TINOL gebräuchlich, von Küppers Metall Werk GMBH, das scheint es aber nicht mehr zu geben.
Damit gingen auch schwierigere Lötungen an verzundertem CU,
An Stahl hab ich es nicht probiert.

Gruß Aloys.
 

Knut

User
Hallo Meinrad,

ich denke mal Du meinst sowas:
http://www.ebay.de/itm/77-96-1kg-Fi...315?pt=Schweiß_Löttechnik&hash=item58a3d4f3db

Gibt es immer noch und macht sich beim Fittinglöten ganz gut. Aber normale Lötpaste und Fittinglot tut's auch. Bei beiden ist auch hier entscheidend, dass die zu verlöteten Cu Fittinge metallisch blank/sauber sind. Ansonsten wird das auch nichts, oder anders ausgedrückt, es läuft nicht im wahrsten Sinne des Wortes.
Genauso ist das beim Stahldraht, der muss metallisch blank gemacht werden. Dann ein bisschen Lötfett, den richtigen Lötkolben und Lot und gut ist.
Klar kann man auch Hartlöten, nur wer beim Weichlöten schon graue Haare bekommt...

Tschüß
Knut
 
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